Wie entwickel ich das Solospiel? - Versuch eines musiktheoretischen Angangs!

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Es geht an's Eingemachte! :)

(Eins vorweg: Es geht darum, den Einsteigern das Ganze Gerüst drumherum zu erklären, damit sie ein Gesamtbild von dem bekommen, was sie sich aneignen müssen. Sätze wie "Braucht man überhaupt dieses und jenes zu wissen, um zu solieren?" oder "Man muss nicht zwingend diese Skala wg. Ton X über Akkord Y spielen, das kann auch so gut klingen." bringen den Anfängern dieser Materie nichts und verwirren nur. Es geht erst einmal um die Basics...)

Zudem ist eines ganz besonders (!!!!!) wichtig: Nicht nur die Scales rauf- und runterspielen! Bekommt ein Gefühl für den jeweiligen Klang und gebt eurem Ohr die Zeit sich mit den jeweiligen Modes und deren Klängen vertraut zu machen. Bspw. Ionisch und Miolydisch klingen trotz des lediglich einen Unterschiedes verschieden. Schön einen Mode nach dem anderen zu Gemüte führen. :great: Das ist schon ein gewisser Prozess.
Am besten - nach Möglichkeit - Akkorde aufnehmen oder fleißig über YT Backingtracks solieren. Da aller-allerbeste ist natürlich mit Musikern zu jammen. So lernt man am allermeisten und besten! :)

Kommen wir zunächst zu etwas, was sich wahrscheinlich jeder fragt, der zum ersten Mal mit Modes in Berührung kommt.
"Wann kann ich welche Scale spielen?"; "Wenn Dur irgendwie auch Moll ist, wann spiele ich denn dann Moll und wann Dur?"; "Aber WANN spiele ich denn nicht C-ionisch, sondern D-dorisch? Und überhaupt: Ist doch derselbe Tonvorrat! ...hääää???";...

Das Geheimnis liegt in den Stufenakkorden der jeweiligen Tonleiter. Nicht die Melodie ist der Mode, sondern die Melodie im Zusammenhang mit ihrer Begleitung!

Wir wissen ja: C-ionisch, D-dorisch, usw. haben den selben Tonvorrat.

Haben wir einen Song in C-Dur (ionisch), dann werden wir üblicherweise einen Song mit folgenden Akkorden vorfinden:
Cmaj7, Dm7, Em7, Fmaj7, G7, Am7 und Bm7b5

Aber nicht immer kommen alle Akkorde vor und beginnen wir deshalb mit einer Kadenz, einer Akkordfolge, die man schon oft gehört hat: Die I-IV-V, bzw. Cmaj7-Fmaj7-G7

Der C Akkord wird einem automatisch als "Zuhause"/Ruhepunkt erscheinen, während sich auf der IV, dem Fmaj7 die Spannung aufbaut und auf der V (G7) ihren Höhepunkt findet. Hört man hier auf mit dem Akkordspiel, fühlt man sich dazu gezwungen, wieder ein C(maj7) zu spielen. Das Ganze ist also auf C zentriert.
Die Akkorde, über die wir jetzt solieren wollen, sind alles Durakkorde. I & IV haben eine große Septime, der V7 jedoch eine kleine! Das macht nichts aus, denn die kleine Sept ist ebenfalls ein Ton aus C-Dur. Darüber klingt eine C-Dur Tonleiter ziemlich gut und "happy". Auch, wenn wir alle Akkorde aus C-Dur spielen würden.

Nochmals zu den Unterschieden der Modes:
Spiele ich die C-Durtonleiter über C, klingt es halt nach C-Dur.

Spiele ich aber über einen Dm Akkord (Backingtrack raussuchen, YT ist eine Fundgrube dafür!!!), kann ich ebenfalls die "C-Dur Tonleiter" darüber spielen (selber Tonvorrat, wir erinnern uns!), allerdings wird sich das Ganze eher nach Dorisch anhören!
Wie über C-Dur oder auch über ein Cmaj7 gespielt wird sich das C nicht mehr als Ruhepunkt beim Solieren herausstellen, sondern nun vielmehr das D über Dm (oder Dm7) gespielt. Natürlich auch nur, wenn man die charakteristischen Halbtonschritte miteinbezieht, hier die 2/3 & 6/7. Also schön E und F bzw. B und C mitspielen.
TIPP!
(Würde man diese Halbtonschritte vermeiden, würde sich das Ganze einfach nur gleich anhören. Darum ist die Pentatonik, die keine Halbtonschritte aufweist solch ein Chamäleon! Später kommen wir noch auf die Pentatonischen Tonleitern zu sprechen...)


Dasselbe beim Em: Ein Em Akkord wird nur dann seinen phrygischen Charakter entfalten, wenn man auch ein F spielt. Denn: Die Skalenformel beginnt mit: 1^2-3... Durch den Em Akkord hat man automatisch schon das E im Ohr. Dann auch ganz bewusst das F spielen! :great: Das charakterische der phrygischen Tonleiter kommt natürlich dadurch zu tragen, dass eben der Halbtonschritt zwischen der 1./2. und 5./6. Stufe liegt. Nicht nur durch den ersten Habtonschritt, sondern auch durch den zweiten (zwischen 5./6. Stufe) kommt der "Phrygisch"-Charakter zum tragen. Man mag meinen, zwischen A und B hört sich nichts anders an, als wie in C ionisch. Ist ja auch der selbe Tonvorrat und derselbe tonale Abstand zwischen jedem Ton. Aaaber: Über Em kommt eben genau dieser charakteristische Klang zur Geltung! Da macht es dann nichts aus, dass es dieselben Töne wie in C ionisch sind, sondern dass die Halbtöne da sind wo sie sind (1/2 & 5/6): DAS ist das Entscheidende.

Unser Material, worüber wir solieren, engt quasi unser zur Verfügung stehendes Solier-Material ein. Nehmen wir mal zum Beispiel folgendes Szenario: Man kommt mit der Gitarre in der Hand zu einer Gruppe Musikern und einem wird gesagt "Soliere doch mal über einen feststehenden G7 Akkord."

G7..., wir wissen, G7 sähe als Formel so aus: 1 - 3 - 5 - b7 Ein Durakkord mit kleiner Septime. Könnten wir Skalen mit kleiner Terz darüber spielen, wie Dorisch, Phrygisch und Äolisch? Das würde ziemlich bescheiden klingen...!
Was wäre mit den "Dur"-Skalen, denen mit großer Terz (3, kein b3)? Es fällt auf, dass es nur eine Skala von den 7 gibt, die eine große Terz UND eine kleine Septime beinhaltet. Ionisch und Lydisch haben nämlich große Septimen.
Wie klingt das? ;) Schon anders, als Ionisch, oder? Gut, in C-Dur muss man hier jetzt einfach nur um G-Mixolyisch zu spielen, den C-Dur Tonvorrat über G7 spielen, aber wie sieht es beispielsweise mit E7 aus?

Was wissen wir bereits? E7 ist der Dominant-Septakkord (Durakkord mit kleiner 7). Er steht auf der V. Stufe einer Tonleiter. Aber von welcher? Entweder zählen wir zurück oder vorwärts. Da wir bereits auf der 5. von 7 Stufen stehen, gehen wir einfach mal vorwärts: Als nächstes kommt (einen Ganzton weiter) F#, dann wieder einen Ganzton weiter G#. Wir sind nun auf der 7. Stufe der "?"-Dur Tonleiter und jetzt kommt der Halbtonschritt zum...? Richtig: A

E7 wäre die 5. Stufe, also das "V." Von A-Dur(ionisch). Somit ergibt sich für uns folgendes (Vierklänge in Klammern):
A Ionisch (Amaj7)
B Dorisch (Bm7)
C# Phrygisch (C#m7)
D Lydisch (Dmaj7)
E Mixolydisch (E7)
F# Äolisch (F#m7)
G# Lokrisch (G#m7b5)

Über den E7 spielen wir quasi das gleiche Material aus A-Dur(ionisch), klingt aber über einen E7 Akkord nach E-Mixolydisch. Aber nur...(!!!) Wenn man auch schön das spielt, was die Mixolydische Tonleiter so ausmacht: die b7, hier das "D".

Nun lassen wir einmal die 7 eines Akkordes wegfallen und solieren über einen Dreiklang:
G-Dur

Was passt hier?
Bei einem G7 hätte G-Lydisch z.B. nicht gepasst. Deren "3" in allen Ehren, aber erstens hätte diese Scale eine große 7 und zweitens wäre eine (lydisch typische) "#4" am Start, statt der ansonsten stets vertretenen "4"... Ionisch hatte keine kleine 7 (b7) und als einzige Tonleiter mit großer Terz und gleichzeitig kleiner Septime kam Mixolydisch in Betracht.

Ein einfacher G-Dur Akkord ist nun nicht voller "Optionstöne" sondern beinhaltet lediglich eine große Terz und eine reine Quinte neben dem Grundton, also 1 - 3 - 5. Ionisch (klar ;)), Lydisch und Mixolydisch beinhalten bei gleichem Grundton ebenfalls eine 1 - 3 - 5. Das, was diese verschiedenen Tonleitern so besonders macht, sind verglichen mit Ionisch bei Lydisch die #4 und bei Mixolydisch die b7.
Spiele ich jetzt über diesen G-Dur Akkord G Ionisch, klingts auch Ionisch. Spiele ich jedoch mal eine #4, in dem Fall das C#, klingt das Ganze schon schön lydisch! :great: Die Töne von G-Dur sind G/B/D. Ein C# klingt nach was anderem, halt nach Lydisch. Das Ohr würde bei G/B/D, also der G Dur Dreiklang erstmal erwarten, das nicht das C#, sondern das C kommt, was natürlich Bestandteil der G Durtonleiter (ionisch) wäre. Das C# bricht mal eben ganz frech klanglich aus der Reihe. Wieso auch nicht? :)

Und G-Mixolydisch? Klar, passt auch, denn der Akkord G-Dur beinhaltet ja auch keine große Septime (7), mit der sich die kleine Septime (b7) von G-Mixolydisch zanken würde...

Und über einen Blues (I-IV-V Kadenz) in C-Dur? Was haben wir hier für Akkorde?
C (CEG), F (FAC) und G (GHD)

Spielen wir doch einfach eine C-Durtonleiter. Oder eine C-Dur Pentatonik!

Die Dur-/Moll-Pentatonik

Aber was ist eine Pentatonik? Eine Pentatonik besteht aus 5, anstatt der üblichen 7 Töne. Aber welche sind es?
Ich hätte vorher darauf zu sprechen kommen sollen, aber ich denke, es ist noch nicht zu spät... ;) ...: Zwischen den Extremen Dur(ionisch) und Moll(äolisch) besteht eine Verwandtschaft, eine (Dur/Moll) Parallelität! Schauen wir uns kurz das Ganze in C Dur an.
C D E^F G A B^C Man beginnt jetzt mal ab A und erhält: A B^C D E^F G A

Ok..., kennen wir. Unterschiedliche Halbtonschritt-Positionen, aber selber Tonvorrat. Zurück zur Pentatonik.

In der Durtonleiter entfallen durch die Wegnahme zweier Töne die Halbtonschritte. In C-Dur/von C aus gesehen nehmen wir den 4. und 7. Ton weg (Tonvorrat ist nun CDEGA). In A-Moll, beziehungsweise von A aus gesehen, wären das der 2. und der 6. Ton (hier: ACDEG).
Die Pentatonik (Dur oder Moll) findet sich in vielen Musikstilen wieder. Ganz besonders im Blues sehr beliebt! :) Also: Wie waren bei der I-IV-V Kadenz in C-Dur...:

Wir könnten hier die C-Dur Pentatonik spielen, also eine um 2 Töne erleichterte Durskala. Oder wir spielen das Ganze in Moll. Klingt interessant und "dreckiger", nicht so brav. Also anstatt der C-Dur Pentatonik nehmen wir die C-Moll Pentatonik. Funktioniert im Blues hervorragend, aber ist mit großer Vorsicht im Popbereich zu genießen. :D




Anbei einmal die Pattern, die ICH zuerst einmal für das beste halte zu lernen. Man sieht 5 verschiedene Boxen mit Fingersätzen. Diese Boxen kann man auch aneinanderreihen, um über das gesamte Griffbrett zu solieren! Man erkennt beim genauen Hinsehen, dass die letzten beiden Bünde eines Patterns mit den ersten beiden Bünden des nächsten Patterns übereinstimmen. Es geht also nahtlos ineinander über. :)
Die schwarzen Punkte stehen für die Töne der Pentatonik, nehme ich jetzt die roten dazu, nehme ich die 2 Töne dazu, die mir für eine Dur/Moll Tonleiter gefehlt haben. (Es sind die bereits o.g. 2. und 6. Töne von Moll aus gesehen und die 4. und 7. von Dur aus betrachtet.)

Unterhalb der gestrichelten Linie finden sich 7 Fingersätze, die sogenannten "Longform"-Patterns der 7 Modes. Dazu sage ich aber im nächsten Post noch etwas.

Dur-Moll%20Patterns_zpsngcs0h3e.jpg
 
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Hallo,
mein Respekt für die gute und übersichtliche Erklärung!

Aber dennoch m. M. nicht Voraussetzung zum guten Improvisieren.
Gruß
 
Kommen wir zunächst zu etwas, was sich wahrscheinlich jeder fragt,

"Wann kann ich welche Scale spielen?"; "

Das Geheimnis liegt in den Stufenakkorden der jeweiligen Tonleiter.

Wir wissen ja: C-ionisch, D-dorisch, usw. haben den selben Tonvorrat.

Haben wir einen Song in C-Dur (ionisch), dann werden wir üblicherweise einen Song mit folgenden Akkorden vorfinden:
Cmaj7, Dm7, Em7, Fmaj7, G7, Am7 und Bm7b5

Nochmal weil es mMn einer DER Knackpunkte ist:

Aus der C Dur Tonleiter lassen sich durch Terzschichtung 7 Stufenakkorde ableiten

Stufenakkord / Optionstöne

1) C maj 7 --- 9/11/13
2) D moll 7 --- 9/11/13
3) E moll 7 --- b9/11/13
4) F maj 7 --- 9/#11/13
5) G dom7 --- 9/11/13
6) A moll 7 --- 9/11/b13
7) H moll 7b5 -9/11/b13

Verwendet ein Song die ganze Zeit nur dieses Akkordmaterial, ist er diatonisch.

Dann kann man die ganze Zeit in dieser Grundtonart solieren.
Ist der Song in C dur also die ganze Zeit die C Dur Tonleiter spielen.
Oder auch die A Moll Tonleiter, da das die selben Töne enthält.

Der Gag liegt nun darin über die diatonischen Akkorde so zu spielen,
das bestenfalls Melodien und licks entstehen, die Bezug nehmen auf
den gerade erklingenden Akkord. So vermeidet man das alles beliebig klingt.
Das schafft man, indem man entsprechend starke Akkordtöne über den
jeweiligen Akkord spielt oder zum Auflösen (vor Ruhepausen) nutzt.

Was sind starke Akkordtöne - ganz einfach die des Grunddreiklangs
Quinte , Terz und Grundton.

Man muss einfach versuchen ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie welcher
Ton, welches Lick usw über den jeweiligen Akkord oder Akkordverbindung klingt.

Das geht leider nicht so schnell.

;)
 
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Ich wusste, ich habe etwas vergessen. Die Auflistung der diakonischen Akkorde. Ich wollte allerdings noch etwas uploaden, was dies aufgreift. Dann wäre es mir sicherlich wieder eingefallen...

Aber danke fürs Aufgreifen! :great:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber dennoch m. M. nicht Voraussetzung zum guten Improvisieren.
Gruß

Vollkommen richtig.
Es geht ja hier um das "wie geht das überhaupt?". Daher auch meine kleine Einleitung im letzten Post. ;)
 
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Super Sache und sehr Hilfreich. Habe schon einige Bücher zur Griffbrett Theorie gelesen aber du bringst es für mich auf den Punkt. Denke allerdings auch, dass es für Anfänger etwas schwierig werden wird. Aber wie gesagt verständlicher als so manches Lehrbuch, von daher für die meisten (wie auch für mich) sicher sehr Hilfreich.
 
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Grade mein letzter Post verlangt auch, dass man die Patterns verinnerlicht hat, um sich voll den Klängen der verschiedenen Modes und Skalen zu widmen. Auch, dass man die theoretischen Hintergründe drauf hat (Intervalle z.B.), um die Unterschiede der Modes theoretisch zu begreifen.

Das richtige Begreifen ist immer der jeweilige Sound. Unser Gehör ist so stark auf Ionisch geeicht, dass man sich bspw. Mixolydisch erst einmal richtig zu Gemüte nehmen muss.
 
Moinsen,

ich finde es super, dass Du Dir die Mühe machst und das ganze Thema versuchst möglichst einfach zu erklären.

Ob das jetzt für Anfänger oder Leute, die noch nie groß was mit Noten bzw. der reinen Theorie zu tun hatten, ist, kann ich nicht genau beurteilen. Ich kann jedoch für mich als Anfänger sagen, dass ich zu Beginn noch ganz gut mitgekommen bin und auch teilweise wieder ein paar Dinge aus dem Musikunterricht von vor 20 Jahren wieder hochgekommen sind, aber spätestens beim vierten "Theorie-Post" bin ich dann teilweise nicht mehr ganz mit gekommen.

Was ich bisher meine einigermaßen begriffen zu haben(ganz grob zusammengefasst):

1. Aufbau der Dur und Moll- Tonleitern (Warum setzen sie sich wie zusammen. Leider kann ich sie nicht auswendig und Noten direkt auf dem Griffbrett finden, geht nur schleppend, aber das hat ja nichts mit deinen Erklöärungen zu tun, sondern mit mir :) )

2. Welche Akkorde passen zu welcher Tonart. Formel: I IIm IIIm IV V VIm VII°

3. Wie wir der Akkord aufgebaut? Zunächst die Dreiklänge, dann je nachdem mit der entsprechenden Septime zum Vierklang erweitert.

Ein paar weitere Kleinigkeiten habe ich natürlich auch noch mitgenommen. Ob ich alles richtig verstanden habe, kann ich nur schwert sagen und so richtig verinnerlicht ist das meiste auch (noch) nicht. Es ist einfach jede Menge Material, welches da auf einen einprasselt.
Fragen hätte ich so aus dem Bauch raus bestimmt einige, wobei ich davon bestimmt vieles, durch erneutes Lesen und intensivere Beschäftigung mit der Thematik, klären kann.
Dennoch mal ne Frage zu dem Bild mit den Patterns. Das ist C-Moll oberhalb der gestrichelten Linie, oder?
Für die bessere Übersichtlichkeit dieser 5 "Boxen" wäre eine Bundbezeichnung hilfreich, zumindest für mich ;)

Bitte nicht steinigen, falls ich da jetzt irgendwo schwer von Begriff bin oder mich vielleicht dumm anstelle, aber nehmt mich doch mal als Maßstab für einen Anfänger, der das kapieren soll :)

VG Dominik
 
1. Aufbau der Dur und Moll- Tonleitern (Warum setzen sie sich wie zusammen. Leider kann ich sie nicht auswendig und Noten direkt auf dem Griffbrett finden, geht nur schleppend, aber das hat ja nichts mit deinen Erklöärungen zu tun, sondern mit mir :) )

Die ionische Tonleiter macht den Anfang mit ihrem HTS zwischen 3/4 und 7/8. Die dorische hat sie zwischen 2/3 und 6/7. So verschieben sich die HTS immer um eine Stufe nach unten, wenn man sich von Ionisch nach Lokrisch durcharbeitet.
In C Ionisch sind die Stufenakkorde immer I IIm IIIm IV V VIm VII°. Das ist in E so, das ist in F# so, überall.

Wenn du in D Dorisch arbeitest, lauten die Stufenakkorde wie folgt:
Im IIm III IV Vm VI° VII
Hier kann man sehen, dass man ab dem Dm Akkord der C Dur (Ionisch) Tonleiter angefangen hat. (Der Tonvorrat ist ja auch gleich...) Stell dir vor, du gehst vom Dm bis zum C. Das sind in D Dorisch die Stufen I-VII.

In E Phrygisch hast du dann: Im II III IVm V° VI VIIm
Auch hier "einfach" vorstellen, du gehst von Em bis Dm. Ist ja auch so! :)

2. Welche Akkorde passen zu welcher Tonart. Formel: I IIm IIIm IV V VIm VII°

Hier hast du ja das Ionische Muster bereits aufgeschrieben. Erste Stufe = Dur, zweite = Moll, usw. Jetzt musst du natürlich wissen, wie du "chromatisch" von C-C beispielsweise kommst. So kennst du alle Noten und weißt, wo ein C# liegt oder ein G# und kennst auch die gleichnamigen b-Bezeichnungen bei den Halbtönen. Kennst du alle Töne und deren Reihenfolge, kannst du ganz bequem in dem Ionisch Muster die Halbtöne zwischen 3/4 und 7/8 setzen und hast die Grundtöne der Akkorde für die o.g. Formel.

3. Wie wir der Akkord aufgebaut? Zunächst die Dreiklänge, dann je nachdem mit der entsprechenden Septime zum Vierklang erweitert.

Spring immer bis zur übernächsten Note. Da du ja nur diatonische Töne verwenden kannst, wird es immer eine Terz sein. Mal eine kleine, mal eine große.

Dennoch mal ne Frage zu dem Bild mit den Patterns. Das ist C-Moll oberhalb der gestrichelten Linie, oder?

Ich habe bewusst keine Bundangaben angegeben, um zu verdeutlichen, dass die Pattern verschiebbar sind. :great: Die o.g. Patterns wären ja sonst so gesehen alle in den gleichen Lagen.
 
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Ok, danke CinRen! Pkte 1-3 npchmals mehr verdeutlicht - jetzt liegt es an mir das genauer zu verinnerlichen.

Was die Patterns angeht. Ok, verschiebbar, aber wie ich die dann den Tonarten zuordne versteh ich noch nicht. Bin gespannt, ob das dann aus dem nächsten Post hervorgeht.

Wenn Du mal im groben durch bist, wäre ein pdf Format wirklich klasse, damit es übersichtlicher ist. Zudem könnte man es dann einfacher am Stück durchmachen und das ein oder andere Feedback würde da leichter von der Hand gehen.
So könnte dieses Stück "Literatur" dann auch ein wenig wachsen.

Auf jeden Fall weiter so. Ich bleibe dran! ;)
 
Aaaahhh, du hast recht... ich habe die Grundtöne vergessen zu markieren. Klar, dass du dann nicht weißt, wo was zu verschieben ist.
 
Aaaahhh, du hast recht... ich habe die Grundtöne vergessen zu markieren. Klar, dass du dann nicht weißt, wo was zu verschieben ist.

Ok, gut das kann natürlich auch der Grund sein :)
 
Weiter im Text! :)

Dr. Dulle griff etwas auf, worauf ich auch noch zu sprechen kommen sollte. Die diatonisch voll ausgebauten Akkorde aus der C Durtonleiter:

Cmaj7 ---> 9/11/13
Dm7 ---> 9/11/13
Em7 ---> b9/11/13
Fmaj7 ---> 9/#11/13
G7 ---> 9/11/13
Am7 ---> 9/11/b13
Bm7b5 ---> 9/11/b13

Etwas zu den Akkorden selbst:

Wir haben bisher maximal Vierklänge gebastelt, indem wir immer im (diatonischen) Terzsprung zum übernächsten Ton gesprungen sind. So kamen wir vom GT zur Terz, von da aus zur Quint und schließlich kamen wir auf die Septim. Halten wir uns jetzt einmal (wieder ;)) die C-Dur Toneiter vor Augen:
C - D -E - F - G - A - B
1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7

Der Vierklang ging nur bis zur 7 (1-3-5-7), aber es gibt ja noch mehr Akkorde, grade im Jazz sehr beliebt. Und mittlerweile auch in der Rock/Pop Musik angekommen. Am9, G11, C#7add11... HOPPLA! Was ist das alles??? Gehen wir in Ruhe weiter an unserem Durtonleiter/Zahlenstrang.

Nehmen wir uns das Cmaj7 9/11/13 Gebilde zur Brust:
Wir kamen bis zu 7. Aber was, wenn wir einfach weiter machen mit den Terzsprüngen? Der übernächste Ton wäre das D, unsere 9. Die None, danach kommt die Undezime 11 und danach schließlich die Tredezime 13.

Jetzt haben wir uns doch schon über den Tonumfang einer Oktave begeben... Nicht weiter tragisch! Wir wissen, dass eine Sekunde klein oder groß sein kann. Das kann bspw. eine Quart ja nicht! Die ist rein. Das alles wissen wir bereits: Wie sich die Intervalle innerhalb einer Oktave verhalten. :great: Und im selben Verhältnis darüber hinaus tun es diese Intervalle auch.
Nach der (reinen) Oktave (8) kommt:

Eine None (in der Akkordschrift als 9 vorkommend). Es ist natürlich unser altbekanntes D. Es macht allerdings im Akkord mit einer 9 nichts aus, ob das D innerhalb der ersten Oktave (2) oder oberhalb einer Oktave vorkommt. Das "D" ist eine 9 im Akkordsymbol.
Sie kann wie ihre Oktav-Kollegin, die Sekunde, klein oder groß sein.

Die Dezime käme als nächstes. Es wäre die Terz-Oktav, hier unser E. Ist für den Akkord irrelevant, aber zur Vollständigkeit erwähne ich es hier! Kann auch hier groß oder klein sein.

Es folgt eine Undezime: Die Quart-Verwandtschaft. ;) Im Akkordsymbol als 11 dargestellt. Sie bleibt rein! In groß oder klein gibt es sie nicht.

Duodezime: die "12" wäre eine oktavierte Quint. Reines Intervall. Gleiches gilt auch hier.

Und schließlich noch die Tredezime, ein im Akkordsymbol als 13 darzustellendes Intervall. Es ist die Sext-Kollegin. Sie ist klein oder groß. Wie eine Sext es eben auch kann!

Hier noch einmal dazu eine Grafik:
20151112_203803_zpsjzbughre.jpg



Was machen wir denn, wenn wir einen Cmaj7 9/11/13 haben, über den wir solieren? Woraus besteht denn dieser Akkord? ;) CDEFGAB!
Welcher Grundton hat der Akkord? :) Nun? Was bleibt da noch übrig...? :D



In der nächsten Folge komme ich auf weitere Situationen zu sprechen, in denen man Solo-technisch reagieren kann. :)


P.S.
Anbei nochmal eine überarbeitete Version der Tonleiter Pattern mit markierten "Moll" und "Dur" Grundtönen. Da eine Moll-Penta auch eine parallele Dur Penta hat/ist und dasselbe Tonmaterial besitzt (Stichwort: Am/C-Dur), habe ich sie farblich voneinander abgesetzt.
Ganz wichtig: Da die Patterns natürlich verschoben werden können, wechseln somit natürlich die Tonnamen, aber deren Position bleibt natürlich fest im Pattern vorhanden. Mit anderen Worten: Rutschen wir 2 Halbtöne hoch, verschiebt sich das ganze Gebilde in B-Moll/D-Dur.
Grau unterlegt sind hier die aufgefüllten Töne, die die Pentatonik zu einer Tonleiter mit 7 Tönen machen. :great:


20151112_212816_zpsofiskuik.jpg


Man sieht hier, wie die Pattern sich überlappen.
Die 5 Pattern sind in derselben Reihenfolge markiert, wie in der anderen Grafik. I bis V.

TIPP:
Pattern III wird einem absolut vertraut vorkommen, da es zu 99% erste Pattern ist, mit dem man sich beschäftigt. Man sieht hier, dass es auf der tiefen E-Saite mit dem Grundton anfängt. Somit braucht man sich nur den Grundton auf der tiefen E-Saite auszusuchen und Pattern III zu verschieben. Man sieht zudem, dass - wenn man innerhalb des Patterns die Töne aufwärts spielt - man nach dem 2. Ton den Moll (äolisch)-typischen Halbtonschritt erhält, der sich zwischen dem 5./6. Ton ebenfalls findet.

Ebenfalls findet man auf der tiefen E-Saite 3 Halbtonschritte höher liegend das C. Hier beginnt auch Pattern's IV Grundton! Im Bildbeispiel sind wir in C-Dur. Gehen wir das Pattern einmal aufwärts: Ton 3 ist E mit einem HTS zum F. Eine Saite höher findet sich das B, der 7. Ton mit einem HTS zum C.



- Will ich jetzt bspw. in G-Moll solieren, nehme ich mir Pattern 3 und schiebe es in die 3. Lage (erster Finger spielt im 3. Bund) und habe nun in Verbindung mit allen weiteren Patterns den Tonvorrat von G-Moll/Bb-Dur.
- Jetzt will ich aber in nicht in G-Moll solieren, sondern in G-Dur(!), nehme ich mir einfach Pattern IV und verschiebe es so in Position, dass sich der Dur-GT auf dem 3.Bund befindet.

Ich sehe Pattern III als eine Art "Moll-Pattern" und Pattern IV als eine art "Dur-Pattern". Das ist allerdings nur so eine kleine Eselsbrücke, wenn ich mal eben die genaue Position einer Skala auf dem Griffbrett suche.

Ebenfalls ist eines sehr nützlich zu wissen! Der Moll-GT liegt immer 3 Bünde tiefer, als der Dur-GT. Will ich bspw. die parallele Molltonart von G# Dur herausfinden, gehe ich vom G# also nur 3 Halbtöne runter.
 
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Moinsen,

also der letzte Beitrag ist super!
Klar, kann ich davon noch nicht viel umsetzen und auch die "grundlegende" Theorie aus den vorherigen Posts ist mir natürlich noch nicht 100% in Fleisch und Blut übergegangen(wird es so schnell auch nicht), aber gerade der letzte Teil war kompakt und für nen Anfänger sehr gut zu verstehen!

Auch wenn ich nicht so schnell dazu kommen werde mir die Patterns einzutrichtern, weiß ich jetzt schon woran ich bin und zwar um Welten mehr als vor dem Beitrag noch.
Zudem glaube ich, dass mich das Üben der Patterns deutlich bei der Orientierung bzw. Beherrschung des Griffbretts weiterhilft. Momentan ist das nämlich bei den Einzelnoten, abgesehen von den E-Saiten, eine Sucherei :gruebel:

Mal noch 2 kleine Verständnisfragen zu den Stufenakkorden, um mir da nichts falsches beizubringen:

1. Stimmt mein Gedankengang hier?
Die Formel für die Stufenakkorde in Dur(ionisch): I IIm IIIm IV Vm VI VII°
Für dorisch: Im IIm III IV Vm VI° VII und somit für Moll(äolisch) --> Im IIm III IVm V° VI VII ???

2. Wenn ein Song standardmäßig(mal abgesehen von Ausnahmen und Soli etc.) in beispielsweise C-Dur geschrieben wird, werden von jenen 7 Stufenakkorden, die sich nach aus entsprechenden o.g. Formel ergeben, beliebig viele ausgewählt und quasi beliebig aneinander gereiht, nehme ich mal an. Werden die Akkorde dann völlig willkürlich ausgewählt, was die Zusammensetzung angeht? Also nur Dreiklang, mit Septime oder als Sextakkord usw.? So würde ich es jetzt verstehen.
Und können die "zugelassenen" Akkorde auch mehrfach mal mit und mal ohne Septime beispielsweise vorkommen?

Sorry, für die Fragerei. Mag sein, dass es vielen von euch trivial vorkommt, mir fehlt oft noch der rote Faden bei der ganzen Musik Theorie :)

VG Dominik
 
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1. Stimmt mein Gedankengang hier?
Die Formel für die Stufenakkorde in Dur(ionisch): I IIm IIIm IV Vm VI VII°
Für dorisch: Im IIm III IV Vm VI° VII und somit für Moll(äolisch) --> Im IIm III IVm V° VI VII ???

Bei Dorisch hast du es richtig gemacht - du bist von Stufe II bis zur I gegangen. Bei Äolisch bist du komischer Weise auch von 2. Stufe bis zur 1. gegangen. Ich denke, du bist da durcheinander gekommen. ;) Hier hättest du ab dem äolischen Stufenakkord zählen müssen:

Im II° III IVm Vm VI VII

2. Wenn ein Song standardmäßig(mal abgesehen von Ausnahmen und Soli etc.) in beispielsweise C-Dur geschrieben wird, werden von jenen 7 Stufenakkorden, die sich nach aus entsprechenden o.g. Formel ergeben, beliebig viele ausgewählt und quasi beliebig aneinander gereiht, nehme ich mal an. Werden die Akkorde dann völlig willkürlich ausgewählt, was die Zusammensetzung angeht? Also nur Dreiklang, mit Septime oder als Sextakkord usw.? So würde ich es jetzt verstehen.
Und können die "zugelassenen" Akkorde auch mehrfach mal mit und mal ohne Septime beispielsweise vorkommen?

Ja genau,
welche Akkorde in einem Song vorkommen, also ob C oder Cmaj7 oder C9 ist vollkommen der künstlerischen Freiheit vorbehalten. Wenn einmal ein C-Dur Akkord vorkommt, kann irgendwann im Song natürlich auch mal ein Cmaj7 9/11/13 vorkommen! Warum auch nicht? ...sind ja auch schließlich tonleitereigene Töne.

Ich komme grad auf etwas, was mich grade erinnert, als ich von "künstlerischer Freiheit" schrieb:

In einem Song kann natürlich auch mal ein Tonart-fremder Akkord vorkommen! Z.B., dass zuerst ein Dur-Akkord und direkt danach ein Moll-Akkord gespielt wird (z.B. bei "Crazy" von Aerosmith). Oder: Dass die Tonart im Song von Dur (in der Strophe) zu Moll (für den Refrain) wechselt... Höre dir mal z.B. "Still standin" von Elton John an. :great:

Wenn mal ein Tonleiter-fremder Akkord oder Ton im Solo vorkommt, kann das Würze bringen und gut klingen.

Sorry, für die Fragerei. Mag sein, dass es vielen von euch trivial vorkommt, mir fehlt oft noch der rote Faden bei der ganzen Musik Theorie

Warum sorry??? Wie oft habe ich nicht die Leute gelöchert und habe immer noch nichts verstanden. ;) :great:
 
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Toller Thread, falscher Aufhänger.

Bei "Panik im Proberaum" assoziiere ich eine Art Erste Hilfe in Sachen Improvisation. Das heisst
  • Konzentration auf EIN Pattern der Pentatonik
  • Praxis Tipps zum Einsatz wie z.b.
    • Nicht zu viele Töne spielen wollen. Es bringt nichts, von oben nach unten die ganze Penta durchzunudeln. Besser weniger unterschiedliche Töne, dafür etwas phrasieren (Vibrato, etc.)
    • Nicht durchgehend Achtel oder Viertel spielen. Weniger ist mehr. Einfach mal einen Ton über einen Takt stehen lassen, dafür nachher wieder Viertel/Achtel kombinieren
    • Mut zur Lücke. Wenn man im Proberaum nichts Neues ausprobieren darf, wann dann? Das heisst, gezielt auch mal Töne chromatisch verbinden. Das heisst, Vebindungs-Zwischentöne einbauen, die eigentlich ausserhalb der Pentatonik liegen.
    • If you think it sounds good, then it sounds good.
Diesen Thread sehe ich eher als "Einstieg in die Musiktheorie". Da verdurste ich im Proberaum, bis ich endlich solieren darf.
 
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2. Wenn ein Song standardmäßig(mal abgesehen von Ausnahmen und Soli etc.) in beispielsweise C-Dur geschrieben wird, werden von jenen 7 Stufenakkorden, die sich nach aus entsprechenden o.g. Formel ergeben, beliebig viele ausgewählt und quasi beliebig aneinander gereiht, nehme ich mal an. Werden die Akkorde dann völlig willkürlich ausgewählt, was die Zusammensetzung angeht? Also nur Dreiklang, mit Septime oder als Sextakkord usw.? So würde ich es jetzt verstehen.
Und können die "zugelassenen" Akkorde auch mehrfach mal mit und mal ohne Septime beispielsweise vorkommen?


welche Akkorde in einem Song vorkommen, also ob C oder Cmaj7 oder C9 ist vollkommen der künstlerischen Freiheit vorbehalten. Wenn einmal ein C-Dur Akkord vorkommt, kann irgendwann im Song natürlich auch mal ein Cmaj7 9/11/13 vorkommen! Warum auch nicht? ...sind ja auch schließlich tonleitereigene Töne.

In einem Song kann natürlich auch mal ein Tonart-fremder Akkord vorkommen! Z.B., dass zuerst ein Dur-Akkord und direkt danach ein Moll-Akkord gespielt wird

Wenn mal ein Tonleiter-fremder Akkord oder Ton im Solo vorkommt, kann das Würze bringen und gut klingen.

@DW23
Also Akkorde werden nicht so einfach so beliebig aneinandergereiht, sondern
so das es muskalisch Sinn ergibt (da hilft Songs lernen,Songs lernen, Songs lernen).
Wichtig ist das eine Melodie unterstützt wird, das eine Struktur (Vers/Refrain)
entsteht, Dramaturgie etc etc.

Songs werden in erster Linie geschrieben um als Song zu funktionieren !!!
Nicht um cool darüber solieren zu können


Enthält ein Song keine anderen als diese Akkorde
Stufenakkord / Optionstöne
1) C maj 7 --- 9/11/13
2) D moll 7 --- 9/11/13
3) E moll 7 --- b9/11/13
4) F maj 7 --- 9/#11/13
5) G dom7 --- 9/11/13
6) A moll 7 --- 9/11/b13
7) H moll 7b5 -9/11/b13

Wie die erklingenden Akkorde genau aussehen ist egal.Also ob mit/ohne Septime,Optionstönen etc.
Solange nur Töne von C Dur verwendet werden kann man über jeden Akkord mit
Tönen von C Dur (Amoll) darüber solieren, und versuchen die Akkorde hörbar zu machen.
Das tonale Zentrum ist also die ganze Zeit C Dur.


Wenn man mal verinnerlicht hat was diatonik / ein tonales Zentrum ist ,
kann man sich an Songs wagen die darüber hinaus gehen. Da fängt
der Spaß erst richtig an !!! z.B. ist jeder Song der mehr als einen
unterschiedlichen Dominant Akkord enrhält, nicht mehr diatonisch.
Warum ??
siehe Auflistung Stufenakkorde C Dur da entsteht nur 1 Dominant Akkord.


Beispiele Dominant Blues, Dock of the Bay

hier mal ein Workshop, NICHT für Anfänger, wo sowas hinführen kann


;)
 
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Toller Thread, falscher Aufhänger.

Bei "Panik im Proberaum" assoziiere ich eine Art Erste Hilfe in Sachen Improvisation. Das heisst
  • Konzentration auf EIN Pattern der Pentatonik
  • Praxis Tipps zum Einsatz wie z.b.
    • Nicht zu viele Töne spielen wollen. Es bringt nichts, von oben nach unten die ganze Penta durchzunudeln. Besser weniger unterschiedliche Töne, dafür etwas phrasieren (Vibrato, etc.)
    • Nicht durchgehend Achtel oder Viertel spielen. Weniger ist mehr. Einfach mal einen Ton über einen Takt stehen lassen, dafür nachher wieder Viertel/Achtel kombinieren
    • Mut zur Lücke. Wenn man im Proberaum nichts Neues ausprobieren darf, wann dann? Das heisst, gezielt auch mal Töne chromatisch verbinden. Das heisst, Vebindungs-Zwischentöne einbauen, die eigentlich ausserhalb der Pentatonik liegen.
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Diesen Thread sehe ich eher als "Einstieg in die Musiktheorie". Da verdurste ich im Proberaum, bis ich endlich solieren darf.

+1 - Ich hatte mich voll gefreut, als ich den Beitragstitel gelesen hab, aber dann sofort Angst bekommen. Ich denke, die Reihe ist total toll und du machst richtig klasse Arbeit! Aber als Einstieg aus Sicht eines Anfängers vielleicht den Titel anpassen in Einführung Musiktheorie"?

Ich habe das mal so aus meiner Anfänger Sicht beschrieben, also wirklich als Startpunkt... https://www.musiker-board.de/threads/mein-und-dein-erstes-gitarren-solo.601032/

Noch mal: Tolle Arbeit!!! Nicht falsch verstehen!
 
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@CinRen @Dr Dulle und alle anderen, die hier schon fleißig gepostet haben: Meinen Respekt, ich finde den Thread super! Ich muss gestehen, dass ich schon sehr lang spiele, aber bisher über die hirnlose Improvisation mit Powerchords nie großartig hinaus gekommen bin...wenn ich mehr Zeit hab, arbeite ich mich hier durch! Danke :)
 
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Tolle Sache! Ich hatte fast alles schon mal anderswo gelesen, aber vieles ist mir erst in diesem Thread klar geworden. Insbesondere auch durch die Rückfragen und CinRen's Antworten.

2 Fragen habe ich aber noch:
  • Eine einleitende: ich kann also den Mode auf 2 Weisen ändern: entweder anderer Tonvorrat, oder auch gleicher Tonvorrat bei Akkordwechsel?
  • Und jetzt das Eingemachte: ich habe schon ein paar Soli per "Malen nach Zahlen", d.h. ohne jegliche Theorie dahinter, einstudiert, und mein Eindruck ist, dass die Mode-Änderung über Akkordwechsel (d.h. der Solist bleibt in seiner Tonleiter) der "normale" Fall und der Tonleiterwechsel eher etwas für Spezialisten ist. Richtig?
 

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