Custombuild vs Masterbuild

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Hallo zusammen,

wie die Überschrift schon erkennen lässt, möchte ich versuchen zu ergründen….wie gut eine Strat sein kann und wieviel sie kosten muss…darf…kann…und ab welchen Punkt eine Custom-Shop einfach nicht zu knacken ist….wenn es denn so seinen sollte.

Vorab…ich bin..besser war selbst im Besitz von fünf CS Strats, von denen zwei sogar Masterbuild waren. Diese Gitarren waren ohne Frage sehr..sehr gut, wenngleich nicht out of Box. Ein Pickup-Wechsel stand bei fast allen an und es wurden meistens Kloppmänner.
So….da ich nach unzähligen Strats zu der Erkenntnis gekommen bin, das die Qualität einer Strat nicht von den handwerklichen Fähigkeiten des „Erbauers“….des Zusammenschraubers….(für die Amis sind Menschen, die Schrauben fest drehen können „Master“)..sondern vielmehr von der Fähigkeit zu wissen was man will…..wo man das bekommt und wie teuer das sein muss abhängt, habe ich mir jetzt eine 60ies Strat „erschaffen“ , die meiner Ehemaligen Cruz das Wasser reichen soll…muss.
An dieser Stelle einen netten Gruß an Thomas….der derzeitige Besitzer meiner Cruz (doch Thomas..ich schreib das jetzt hier doch) PS: liegt dein Fahrzeugbrief eigentlich immer noch auf der Bank?

Was kann ein John Cruz was Andere oder Ich nicht können? Ist er der Master of the Universe, oder kocht er auch nur mit Wasser?
Was macht eine gute Strat aus und ab wann bezahle ich Cruz`s Raten fürs „in die Kamera lachen“?
An diesem Punkt sei bemerkt, dass ich durch einige berufliche Aufenthalte in den USA……gelinde beschrieben, wenig von den handwerklichen Fähigkeiten der Amerikaner halte. Also…für Fans des American Way of Life und Besitzer von sündhaft teuren CS Gitarren…kann es schwierig werden….man möge es mir nachsehen*
Wir fangen bei der Holzbasis an. Hier nahm ich das, was ich meistens nehme….Rockinger Body und dieses mal einen Allparts Neck. Beides im korrektem 60ies Schaping und…. soweit ich weiß Made in Japan.
Body 160 Euro Rockinger
Neck 100 Euro holländischer ebay Anbieter, der immer wieder Allparts Necks anbietet.
Jetzt werden natürlich die Ersten poltern, das ich ja kein Holzlager habe, in dem ich die Hölzer selektiere und zusammenstelle…..wie das die Masterbuilder machen.
Hat Leo damals die Hölzer selektiert?

Machen die das wirklich…..schleifen und hobeln die wirklich einen 60er Body aus einem im Umriss gefrästen Body?
Wenn sie das machen, würde Leo sich im Grabe umdrehen. Auch ein Custom Shop muss wirtschaftlich arbeiten und es macht überhaupt keinen Sinn einen „ Masterbuilder „ 2cm Holz für den Arm-Rest abhobeln zu lassen. Wenn eine CNC Fräse den Body mit 0.2mm Offset genauer und schneller bearbeitet…..macht das überhaupt keinen Sinn. Den letzten Schliff kann der Master ja machen…..aber das kann ich auch*
Da Body wie auch Neck zwar von unterschiedlichen Herstellern sind, beide aber in Japan von Japanern mit japanischen Maschinen hergestellt wurden, ist es kein Wunder, das sie auf 0.1mm passen.

Weiter geht’s…
Komplette Hardware von Crazy-Parts 160 Euro
Vintage Trem mit Stahlblock und Pat. Pend Sättel.
Single-Line Kluson von Gotoh
Pickguard Original Fender 20 Euro
Poti Knöpfe 60ies 3-Spoke Crazy-Parts 10 Euro
Bone-Nut 7 Euro

Kommen wir zu den Tonabnehmer. Ich habe hier das Glück einen guten Freund zu haben, der über eine sehr große Auswahl an Pickups verfügt. Wenn irgendein neuer Wickler erwacht…er kauft sie. Er hat mir fünf komplette Pickguards zur Verfügung gestellt, die meinen Wunsch nach einen klassischen 60ies Set entsprechen würden. Er hat sie eingebaut, ohne dass ich wusste was er da einbaut. Die PU`s waren alle sehr nah beieinander, im Detail mit besonderen Noten aber kein Set was ich nicht genommen hätte. Das Finale erreichten dann zwei Sets. Nach langen hin und her….Amp und Kabel-Wechsel habe ich mich dann entschieden.
Dann die Auflösung…….vor meinem geistigen Auge zählte ich schon die magischen vier Hunderter.

Was…keine Kloppmänner??

Es kann nicht sein, was nicht sein darf….der nächste Meister torkelt.
Ein Set Q-Pickups aus Kroatien ???!!!
Sauber aus guten Materialien handgefertigt mit sehr feinem Klang…..das Ganze für knapp 70 Euro…..Klasse!!! Wenn nur das Ohr hört und das Auge nichts sieht…kann das schon mal passieren.

Astrein…ich bleibe unter 1000!!!....Toms Gesicht wird Mr.Ed vor Neid erblassen.

Potis CTS Vintage Taper
CRL 5 Way- Switch
Centralab .1M-25V Y5P Tone Capacitor NOS…..alles zusammen bei ebay com für 35 Euro

Nitrolack komplett selbst lackiert. Materialkosten 60 Euro

Leute…wenn ich mich nicht verrechnet habe, steht hier jetzt 632 Euro!!! Scheiß der Hund im Teich….da packt selbst ne Mexico tiefer in die Tasche

Ich habe für meine Cruz knapp 5000 Euro bezahlt bei einer Lieferzeit von einem Jahr. War und ist sie das wert? Sicher!

Fazit: Jeder ist ein Masterbuilder. Alle Teile sind für jeden erhältlich. Ich habe keine gebrauchten Teile gekauft…ich habe bewußt auf Qualität geachtet, dabei aber immer geschaut, wo ich was am günstigsten bekomme. Das Zusammenbauen und auch das Aging hat mir viel Spaß gemacht, so dass ich für mich noch nicht einmal die Arbeitszeit mit auf die Materialkosten schlagen würde.
Hat es sich gelohnt? Für mich ja…für den ungläubigen Thomas nicht.
Ich habe keine Soundsamples, weil die Unterschiede der beiden wirklich marginal sind und keineswegs auf einen Qualitätsunterschied deuten.
Würde ich mir wieder eine Masterbuild kaufen? Nein…ich würde mir vielleicht wieder eine Custom kaufen, wobei Ich der Custom wäre und von dem „gesparten“ 4000 Euro eine schönen USA Urlaub machen…..und Cruz eine lange Nasen zeigen würde.

Beim Aging habe ich mich an ein Original gehalten. Ich habe Tage und Stunden damit verbracht gute Bilder von Originalen zu studieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass manche CS Relics einfach überzogen und teilweise überzeichnet sind. Auch wurde auf manche Details nicht geachtet. Originale Reiter zum Beispiel, haben alle sehr deutliche Ziehriefen (ein Hoch auf die amerikanischen Werkzeugmacher) die bei den CS nicht zu finden sind. Die von Cruz gerne gezeichneten Macken am Trem, welche abgerutschte Schraubendreher simulieren sollen, habe ich so bei keiner Originalen gefunden. Ich traue das zwar vielen Amis zu..so mit dem Dreher abzurutschen, aber gefunden habe ich das so nicht. (Lefty loosey..Righty tighty…das murmeln die Amis immer vor sich hin…wenn sie kein Dreher in der Hand haben auf dem Pfeile mit L und R stehen)**

OK…ich hab von Opa auch nen preussisches Frühstück (Kopfnüsse mit langem Hafer) und dem Befehl (seit das deutsche Reich besteht, werden Schrauben rechtsrum festgedreht) bekommen, da war ich aber 6**
Noch ein Markenzeichen von Cruz sind die verfärbten Pole Löcher der PU Kappen…..sieht toll aus, nur findet man das an den meisten Originalen auch nicht.
Der Allparts Neck musste nicht abgerichtet werden. Ich habe die Bünde mit einem Haarlineal geprüft…max. Höhendifferenz 0.03mm.
Beim Sattel habe ich einen vorgekerbten genommen und ihn dann selbst angepasst. Anstatt teurer Sattelfeilen habe ich Fühlerlehren genommen. (Das Fühlerlehrenpaket fest in einem Schraubstock spannen und dann flach einen Gewindebohrer drauflegen. Dann mit einem Hammer schön die Kerben einschlagen. Wenn man das Paket dann auffächert hat man schöne Feilen von 0.05-1mm Breite)


Was mich stört, weil nicht korrekt. Die nicht korrekte Potiform. Die nicht korrekte Position der Trussrodschraube. Die zu helle Farbe der CRL Fieberplatte. Der nicht korrekte Kondensator. Die nicht gefasten Pole-Pieces…das gelbe Kabel der PU`s. Statt einem korrektem silk-screen Decal habe ich ein Waterslide genommen. Es gab 65er und 50er, aber leider kein 62er. Das sind alles Teile, welche nicht…..oder für mich nicht zu finden waren, bzw sündhaft teure Originale wären.

Die Bilder zeigen den derzeitigen Stand, welcher aber noch nicht final ist. Es kommt noch ein Zelluloid Pickguard und mit dem Aging des Bodys bin ich auch noch nicht fertig. Ich lass mir da aber Zeit, denn jede Macke muss gut überlegt sein.(hoffentlich wird das nicht pathologisch)

Zum Schluss kommt noch einer von meinen Tremblöcken rein, der beim Vergleich nicht verbaut war…Tom..Stalingrad!!!* **
Abschließend möchte ich bemerken, dass es nicht meine Absicht war und ist die CS Modelle schlecht zu machen, denn das sind sie natürlich nicht. Man sollte aber nicht vergessen, dass die heiligen Originale nicht von Meistern gebaut wurden und das Leo auf der einen Seite natürlich auf Qualität geschaut, aber noch viel mehr den Rotstift gespitzt hat.
Fairerweise muss erwähnt werden, dass dieses nur mit einer Standart Vintage 50/60 Strat funktioniert. Wenn man einen speziellen Hals oder Griffbrettradius haben möchte, müßte man dann bei z.B. Warmoth ordern, was natürlich teurer wäre.

*Alle Angaben entstammen meiner rein subjektiven Empfindung und erheben nicht den Anspruch auf Objektivität.
**Enhält Spuren von Sarkasmus, Schadensfreude, Ironie, Respektlosigkeit, Unverschämtheit und Arroganz.
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Sorry....für die Bilder:redface:
 
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:redface:..so...hab die Bilder etwas bereinigt
 
Die Risse sind wirklich gut geworden
Hast du eine Erklärung dafür, warum manche CS Gitarren totale Überflieger sind und sich mit einem traumhaften Sound von der Masse abheben?
 
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Die Risse sind wirklich gut geworden
Hast du eine Erklärung dafür, warum manche CS Gitarren totale Überflieger sind und sich mit einem traumhaften Sound von der Masse abheben?
Tja...von den fünf CS war die Cruz zwar die teurste, aber mein Favorit war eine Teambuild. Meine Freunde hatten wiederum andere als Favorit...bei einem Blindtest geriet dann alles durcheinander.
Das ist alles sooo subjektiv.....aber wer 5000 Schleifen für ne CS ausgegeben hat.....ist sehr gefestigt in seiner Wahrnehmung:D
 
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Auch die Master kochen nur mit Wasser ;)
An sich würd ich sagen, die wissen schon was sie tun, aber Fender hat um den Custom Shop und die Masterbuilder ja schon auch einen ordentlichen Hype aufgebauscht. Ich bin ja der Meinung mit etwas handwerklichem Geschick und einer guten Basis - die zb in meinem Fall eine Mexikanerin ist - kann man eine Strat schon um wenig Geld ordentlich veredeln.
Finde dein Projekt gut und spannend. :great:
 
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Hier noch kurz ein Bild der selfmade Sattelfeile. Funktioniert gut und kostet nur nen paar Euro.
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Wow!

Also, den Lack hast Du wirklich und finde, sehr überzeugend hinbekommen. :great:

Wo kann man diese PUs kaufen und welches Voicing bzw. was ist Dein bevorzugter Klang, in Richtung Walter Trout, soviel ich weiß...? ;-)

:hat:

P.S.: Gibt es auch noch Hörproben, wenn sie fertig ist...?
 
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http://www.ebay.de/itm/HOT-Stratoca...656055?hash=item1a106be4b7:g:O4EAAOSwDuJWyd0a

Das müßten die sein. Ganz ganz feine Teile. Entweder hat der Wickler einfach nur Glück, oder er weiß was er macht. Ja ich spiele Texas Blues und die PUs sind mit 6,5 noch ganz gut clean zu spielen, haben aber noch richtig fett.....da läufts einem den Rücken runter.
Ich habe außer den Kloppmanns noch kein Set gehabt, welches an der Bridge keine Zahnschmerzen macht. Das ist für mich immer der Punkt auf den es ankommt und genau der Punkt zwischen hop oder top. Der Wickler hat es geschafft. Kein Mulm am Neck...keine beißenden klirrenden Höhen...einfach nur genial.
 
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Wieviel kOhm hat der Steg-PU (meiner hat 7,4kOhm) und klingt für mich:great:, denn 6,5 haben meine geliebten TexMex am Hals und Mitte auch und die Rockinger Twisters sind wohl auch sehr gut und ähnlich in den Werten...:gruebel:

Henry m. W. auch ähnlich..

Ah, habs grad gesehen, Danke!
 
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@Günter47 Wenn Du noch etwas am Gesamtfeeling, was das Spiel- und Regelverhalten aufwerten kann ändern möchtest...?

Ich kann Dir ein B500k linear Master Vol-Poti mit passendem Treble-Bleed ans Herz legen...;-)

Nun gut, dann ist es innerlich leider keine persönliche CS-Strat mehr, oder...? :D
 
Es bleibt ein schwieriges Thema. Ich habe einige CS Gitarren gespielt, die ok waren. Aber mehr auch nicht. Und natürlich bezahlt man bei Fender viel Geld für Namen, Hype etc.
Andererseits habe ich bei den günstigeren Gitarren niemals einen magischen Überflieger gefunden. Aber im CS fand ich hin und wieder eine Gitarre, die einfach nur magisch war in Sound, Lebendigkeit, Ansprache etc.
Ich bin überzeugt, dass man mit handwerklichem Geschick und den richtigen Zutaten eine gute Gitarre bauen kann, ohne Masterbuilder zu sein. Aber ich glaube nicht, dass in jedem Rockinger Body diese Magie zu finden ist und man mit Parts, die man zusammen kauft, zwangsläufig eine Gitarre von außergewöhnlicher Qualität bauen kann.
Gitarren bleiben Einzelstücke. Und man findet in jeder Serie und jeder Preisklasse gute und schlechte Gitarren. Die besonderen Gitarren muß man suchen...und mit Glück, Erfahrung und guten Ohren kann man manchmal eine finden.
 
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@Günter47
Toller Bericht und ich stimme Dir da auch größtenteils zu. Ich habe diese Masterbuild Geschichte bei Strats nie verstanden, außer das ich es für gutes Marketing gehalten habe. Trotzdem kann ich die Preise für Custom Shop Instrumente auch irgendwo nachvollziehen. Rechne bitte mal Deine Stunden an Arbeit mit rein.
 
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@Günter47 Wenn Du noch etwas am Gesamtfeeling, was das Spiel- und Regelverhalten aufwerten kann ändern möchtest...?

Ich kann Dir ein B500k linear Master Vol-Poti mit passendem Treble-Bleed ans Herz legen...;-)

Nun gut, dann ist es innerlich leider keine persönliche CS-Strat mehr, oder...? :D
Gute Idee.Bei dem Poti Set war ein passender Kondensator für eine Treble Bleed Schaltung dabei....ich war auch lange am überlegen den einzulöten. Doch....natürlich wäre es dann immer noch....meine persönliche Strat.
 
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@Günther47

Deine Gitarre gefällt mir optisch gut. Die Pickguard-Aussparung am Trem beim tiefen E würde ich aber noch etwas nacharbeiten.

@ALLE

Zur Diskussion möchte ich folgende Thesen stellen:

Grundsätzlich kann ein guter Heimwerker alles genau so gut oder sogar besser machen, als ein Profi.
Der einzige Unterschied ist, dass der Profi schneller ist und dadurch eventuell preislich günstiger ist.

Dass manche Custom Shop Gitarren hervoragend klingen und manche nicht kommt daher, dass der Custom Shop alles zulässt ... da kann der Käufer dann Pappelsperrholz mit Pappe kombinieren und grün lackieren lassen. Dass das natürlich nicht unbedingt gut klingen muss, versteht sich von selbst. Alternativ kann natürlich der Käufer eine klanglich optimale Zusammenstellung bestellen.

Anders sieht es bei den Master build Gitarren aus, bei denen von einem Masterbuilder nach dessem Gusto eine klanglich optimal Gitarre zusammengestellt wird. Dazu wird der Masterbuilder natürlich in das Einkaufsregal bei seinem Unternehmen greifen, die besten Teile selektieren und diese dann nochmals optimieren. Wenn der Masterbuilder etwas drauf hat, wird hier dann eine Gitarre entstehen, die klanglich und optisch über dem Durchschnitt liegt. Die Qualitätsstreuung im Bereich Master Build wird geringer sein, als bei den Custom Shop Gitarren.

Was meint Ihr dazu

Schönen Tag wünscht

Boisdelac
 
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Als ich mir 2013 den Wunsch einer Gitarre nicht von der Stange realisierte, gab ich dem Auftragnehmer bezogen auf das Material nur vor, dass sie aus Holz sein soll.
Er entschied sich für Bergahorn, Ebenholz und Palisander.
 
@Günter47
Toller Bericht und ich stimme Dir da auch größtenteils zu. Ich habe diese Masterbuild Geschichte bei Strats nie verstanden, außer das ich es für gutes Marketing gehalten habe. Trotzdem kann ich die Preise für Custom Shop Instrumente auch irgendwo nachvollziehen. Rechne bitte mal Deine Stunden an Arbeit mit rein.
Erst einmal besten Dank für die Kekse. Natürlich müssen die Lohnkosten in die Kalkulation. Wenn ich jetzt noch einmal 100% Lohn und Gewinn einbringe, liege ich bei 1200. Wobei ich bei den Parts den VK bezahlt habe...nicht den EK eines Gewerbes.Das ist ungefähr die Kalkulation von z.B. Realguitars.
Die Differenz zum CS VK von ca 5000 ist dann wohl wirklich im Hyp zu suchen.
 
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Wobei die Preise im zu einheimischen Gitarrenbauern moderat sind, bei denen das bespielbare Werkstück preislich beim 1,5 - 3 fachen liegt. Kleinere Holzmengen, andere Kalkulation des Stundenlohns.
Als Vergleich: In den 30 h, die für das Herstellen eines Inlays einer meiner Gitarren benötigt wurden, sind alle Holzarbeiten eines Stratocaster-Gitarrentyps erledigt.
 
Meine Meinung: 90% Marketing.

MB: Die Gitarren kommen vom gleichen Band. Die die besser klingen werden selektiert, ggf. nochmal 30 Minuten investiert und dann mit 50% Aufschlag verkauft.

CS: 100% Marketing, denn hier wird nicht wirklich selektiert, sondern auf Kundenwunsch eingegangen. Das muss klanglich kein gutes Ergebnis bedeuten.

Davon abgesehen ist es aus meiner Sicht wesentlich entscheidender wie eine Gitarre im Bandklanggefüge klingt. Kann schon sein, dass sie für sich gespielt einem die Plombe vom Zahn zieht. Aber ebenso ist es möglich, dass sie dadurch im Bandklanggefüge präsent und durchsetzungsfähig ist, ganz ohne nervig zu sein.

Und da wären wir dann auch schon beim Thema Mastering. Wer sich damit mal ausführlicher damit beschäftigt wie Musik aufgenommen und abgemischt wird und welche Tricks dabei eingesetzt werden, damit was vernünftig klingt, der sieht diesen ganzen Hype sowieso nochmal ganz anders.

Zumal die heute gesuchten 50 Jahre alten Gitarren damals bei Tonaufnahmen vielleicht maximal 3-5 Jahre alt (also neu) waren.

Gitarren selbst bauen: klar, wer handwerklich begabt ist, wird ein gutes Ergebnis hinbekommen. Das heisst aber nicht, dass die Gitarre gut klingen muss. Damit meine ich nicht, dass man selbst findet das die Gitarre gut klingt, sondern das möglichst alle finden das die Gitarre gut klingt – denn das macht eine wirklich gut klingende Gitarre aus.

Just my 2 cents.
 
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Was heißt denn hier wir?
 
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