Custombuild vs Masterbuild

  • Ersteller Günter47
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Hallo,
ich mische mich da einmal ein: Was meinst Du mit Qualität? Die Warmoth sind optisch meist schöner (aber auch teurer). Und man kann wählen was Griffbrettradius und Halsprofil angeht. Die Göldo Hälse sind Standard. Vom Ton her wohl kein Unterschied. Ich selber habe für günstige Gitarren schon mehrfach die Göldo/Rockinger verwendet, und kenne einige Fenderbesitzer, die solche zum Austausch genommen haben. Wer ein günstiges und dennoch gutes "Arbeitsgerät" benötigt, liegt auch damiit richtig..
 
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Danke. Hintergrund meiner Frage ist, dass ich für mein letztes Bastelprojekt einen Rockinger Hals genommen habe, der gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Warmoth habe ich noch nicht in der Hand gehabt, mir fiel nur auf, dass beide Rockinger Bodies genommen haben aber keiner einen Hals.

Also zahlt man letztlich für die größere Auswahl/schöneres Holz?
 
Naja Warmoth hat halt eine große Auswahl auch nicht so übliches Holz für einen Strat oder Tele Neck. Und das zu guten Preisen daher denke ich werden die halt öfter genommen
 
Danke. Hintergrund meiner Frage ist, dass ich für mein letztes Bastelprojekt einen Rockinger Hals genommen habe, der gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Warmoth habe ich noch nicht in der Hand gehabt, mir fiel nur auf, dass beide Rockinger Bodies genommen haben aber keiner einen Hals.


Also zahlt man letztlich für die größere Auswahl/schöneres Holz?
Ich habe einen Allparts genommen, weil ich ihn günstig bekommen habe. Von den Specs und Qualität sind die Rockinger identisch...die ich schon oft verbaut habe. Wenn es um Standard Vintage Sachen geht....Göldo Rockinger. Warmoth bietet mehr Varianten ist aber von der Qualität nicht besser.
 
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Wenn es um Standard Vintage Sachen geht....Göldo Rockinger. Warmoth bietet mehr Varianten ist aber von der Qualität nicht besser.

Das bringt es auf den Punkt. Versuch mal bei Rockinger einen fertig lackierten Korpus mit 2-Punkt-Tremolo-Bohrungen zu bekommen ;)
 
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:great::great:Vielen Dank an Alle für die Kekse und Zustimmungen. Ich baue grad eine 57er wieder auf, sollte die Tage fertig werden. Bericht und Bilder folgen:D
 
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Hallo Zusammen,

ja genauso ist es, Rockinger hat nur ein Hals-Shaping.
Ich hatte auch vorher einen Rockinger Hals, wenn man auf dickere Strathälse steht...
OK, war halt nicht meins.
Gegen die Qualität von Rockinger gibt es nichts zu sagen.
Bei Warmoth ist die Qualität aber genauso gut, nur kann man alles so bestellen, wie man es mag.
z.B. verschiedene Sättel zur Auswahl. Holzart und Maserung, sowie Bundstäbchen auswählbar.
Das alles kann man bei Rockinger nicht auswählen, dafür sind die halt preiswerter.

Auch Bodies, z.B. meinen nächsten werde ich auch bei Warmoth konfigurieren...
Bei Rockinger wählst Du den Body aus, entweder es ist das was Du willst, oder nicht, es gibt nicht viel Auswahl und außer unlackiert und lackiert keine Konfigurationsmöglichkeiten.

VG
Herbert
 
Grund: Korrektur
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Das Aging von Gitarren ist eigentlich schon eine kleine Kunst. Da ist viel try and error angesagt und die meisten, die es auch wirklich draufhaben…verraten nicht wie sie es machen.

Ich möchte jetzt mal beschreiben, wie ich eine Strat bearbeite.
Zuerst suche ich mir ein Original. Wenn kein Original vorhanden…bei eddievegas z.B. gibt sehr schöne detaillierte Bilder von Pre-CBS Strats. Man sollte sich Eine Gitarre aussuchen….nicht aus vielen Eine machen. Bei allen Arbeiten gilt..weniger ist oft mehr. Langsam rantasten , grad bei Abreiten, die nicht zu revidieren sind, ist Gefühl angesagt.

1.Hardware. Nickel läßt sich sehr gut mit Essig oder Schwefelsäure oxidieren. Bei Chrom funzt das nicht, da muss man zu z.B. Salzsäure greifen. Genau anschauen, wo an den Originalen die Spuren zu finden sind.

2.Plastic Parts. Ein Mint-Green Celluloid Pickguard kann man auf zwei Wege herstellen. Die gekauften sehen alle unecht aus. Celluloid hat eine Tiefenfarbe und einen besonderen Glanz. Man nimmt ein weißes und schleift es mit 3000Papier leicht an. Dann killt man einen grünen Textmarker und reibt die Farbwatte in das Pickguard. Trocknen lassen und mit Autopolitur polieren. Diesen Vorgang wiederholt man ein paar mal. Irgendwann hat die Oberfläche die Farbe angenommen und man hat einen schönen Grünstich.

Man nimmt ein gekauftes Mint-Green. Wieder anschleifen und dann dunkle Poliboy Möbelpolitur hinterher. Achtung…das Mittel zieht sehr schnell ein und man es u.U. nicht revidieren. Leicht Auftragen..schnell wieder abwischen. Das macht man so lange bis das Grün diesen speckigen Gelbstich des Celluloids bekommen hat. Zum Finish benutze ich die Sitzfläche eines alten Bürostuhls, der Jahrzehnte in der Werkstatt gestanden hat. Ich reibe das Pickguard also auf der Fläche bis es den richtigen Glanz hat und Oberfläche hat.

Pickupkappen und Knöpfe. Hier kommt es auf das Material an. Manche lassen sich mit Tee oder Kaffee färben, manche leider nicht. Einen Aschenbecher mit einem „Grillrost“ hilft hier weiter. Kippen anzünden und die Teile wie ne Wurst ab und zu drehen. Poliboy kann auch funktionieren.

Hals: Für die typisch dunkel speckigen Rosewood Bretter der 60er habe ich eine Spezial Mischung. Schwarzer Bienenwachs…Kiwi Schuhcreme und Poliboy für helle Hölzer. Das ganze wird erhitzt und vermischt. Auftragen..polieren..auftragen..polieren…bis der gewünschte Grad erreicht ist.
Clay Dots. Nach weitläufiger Meinung lassen sich die weißen Kunstoff Makierungen nicht einfärben. Es geht aber mit Edding. Da gibt es zwei Brauntöne, die man hintereinander aufbringt…einziehen läßt und wieder abwischt. Hier muss man ein Händchen haben, wenn zu dunkel oder zu braun ist..ist es gelaufen.

Kopfplatte/Halsrückseite: Hier sollte man sich Originale genau anschauen. E gibt Originale die sich gelb oder Bernsteinfarben verfärbt haben. Bei meinem war die Rückseite nicht runtergespielt und die Farbe sehr kräftiges Bernstein. Auf der Rückseite im Bereich Kopf und Fuß…da wo die Greifhand aufhört ist die Farbe oft stärker ausgeprägt. Hier hat sich das Nitro mit Schweiß und Dreck verfärbt. Der CS lackiert hier mit Airbrush nach. Ich lackiere den ganzen Hals gleichmäßig und arbeite an den Stellen mit dunklem Poliboy. Das Mittel zieht auch in Nitro ein und das relativ schnell. Auch hier ist mit Gefühl zu arbeiten. Ist der Lack zu stark gefäbt, gibt es kein zurück mehr. Ich benutze hier etwas dickere Q-Tipps. Genau anzeichen wie und wo die Greifhand Spuren hinterläßt. Wenn man die Rückseite aber stäker altern möchte…nicht mit Schleifpapier unter 1000 arbeiten. In der finalen Schicht schwarzen und braunen Kiwi mischen und einarbeiten. Das ganze dann mit Metallpolitur auf Glanz bringen. Wer hier gründlich arbeitet hat auch unter Schwarzlich keine Fake-Spuren
Kopfplatte: Rund um die Mechaniken sind die Kopfplatten dunkler, weil man dort nicht putzen kann. Auch hier dezent und vorsichtig mit dunkler Möbelpolitur arbeiten. Alle Macken am Hals sind mit braunem Kiwi zu behandeln und zu polieren. Mit zunehmendem Alter sind die Gitarren immer sorgfältiger behandelt worden. Die meisten Dings und Dongs sind also relativ früh entstanden…und so müssen die Stellen auch aussehen.

Body Paint: Relativ simpel. Grundierung sprühen (wichtig…ohne Grundierung Filler/Sealer zieht das Holz unendlich Nitro)…naßschleifen nochmal grundieren..schleifen.
Nitrolack in ca.drei Schichten..ohne zwischenschliff ..Abstand ca 30min. Ich schleife bis 1000er Körnung nass und poliere dann mit Metallpolitur. Das mache ich relativ früh (ca.2 Tage nach dem Lackieren) da der Lack hier nicht vollkommen durchgehärtet ist. Man bekommt damit einen besonderen speckigen Glanz.

Weatherchecking. Tja…die große Kunst…wo selbst der CS oft patzt und ein Spinnenmuster produziert. Die Kunst ist es, den Lack filigran und in Maserrichtung reißen zu lassen. Das ganze ist ein Prinzip von Wärme und Kälte. So leicht und doch so schwer. Es kommt in erster Linie auf den Lack an. Nicht jeder NC Lack neigt gerne zum reißen….eigentlich die wenigsten. Die Lacke vom Gitarrenbastler z.B.reißen schlecht. Dann kommt es auf die Lackdicke an. Zu dünn reißt nicht…zu dick gibt Spinnenmuster. Grundsätzlich kann man aber jeden Lack reißen lassen, es kommt nur auf die Methode an. Gefriertruhe….Kältespray….CO Löscher . Platzer oder komplette Ablösungen lassen sich erst erstellen, wenn der Lack wirklich ausgehärtet ist…das dauert Wochen.

Abschließend…es gibt nicht den goldenen Weg. Jeder hat seine eigenen Methoden. Eine Gitarre zu agen ist wie ein Bild malen. Ein Pinselstrich zu viel oder unglücklich gezogen…schon ist das Bild versaut. Geduld…Geduld und nicht zu viel machen. Nicht von dem Vorbild abweichen….mal ne Pause machen, oder das Ganze ein paar Tage beiseite legen.
Viel Spass
 
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PS: ich habe grad eine 57er OLW Vintage in Arbeit. Durch den hellen Farbton kann man da viel machen...aber eben auch viel verkehrt. Ich mache mal ein paar Bilder..ist aber noch nicht fertig.
 
Interessante Tips hast du da... das mit dem Polyboy muss ich mal ausprobieren, das ist noch nicht in meinem Portfolio :D.

An minten Pickguards bin ich bisher verzweifelt, erst habe ich es mit Textilfarbe versucht und dann mit Edding. Es ist mir nicht gelungen das konsistent hinzubekommen. Ich hab noch ein versautes 57er Montreux Pickguard zuhause rumfliegen. Aber vielleicht ist das Geheimnis das man den Edding killt und dann mit der Watte/den Fasern arbeitet.

Bekeksen kann ich dich leider gerade nicht...
 
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Weatherchecking. Tja…die große Kunst…wo selbst der CS oft patzt und ein Spinnenmuster produziert. Die Kunst ist es, den Lack filigran und in Maserrichtung reißen zu lassen. Das ganze ist ein Prinzip von Wärme und Kälte. So leicht und doch so schwer. Es kommt in erster Linie auf den Lack an. Nicht jeder NC Lack neigt gerne zum reißen….eigentlich die wenigsten. Die Lacke vom Gitarrenbastler z.B.reißen schlecht. Dann kommt es auf die Lackdicke an. Zu dünn reißt nicht…zu dick gibt Spinnenmuster. Grundsätzlich kann man aber jeden Lack reißen lassen, es kommt nur auf die Methode an. Gefriertruhe….Kältespray….CO Löscher . Platzer oder komplette Ablösungen lassen sich erst erstellen, wenn der Lack wirklich ausgehärtet ist…das dauert Wochen.

Da bin ich nicht zu 100% Deiner Meinung. Kältespray, Feuerlöscher und Co. führen nicht zu realistischen Ergebnissen. Am besten ist die Gefriertruhe, da dadurch am ehesten die natürliche Ursache des Checkings simuliert wird. Die Lackdicke hat darauf kaum einen Einfluss. Sowohl dicke als auch dünne Lackschichten kann ich schon nach Wenigen Tagen zum reißen bringen, auch Abplatzer gehen schon nach wenigen Tagen. Risse laufen für gewöhnlich dann quer zur Maserung, so wie auch bei den meisten alten Instrumenten. Manchmal reißt es auch entlang der Maserung, das liegt dann aber teils am Holz und teils an den Temperaturunterschieden. Ein Spinnenmuster entssteht dabei aber nie. Ich polieren meine Eigenlackierungen für gewöhnlich nach einer Woche, einen Tag später kommt dann auch schon das Aging und es geht kurz in die Gefriertruhe.
 
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Es kommt halt auch auf den Lack an. Diese ist mit Kältespray behandelt worden und ist dem Original sehr nahe. Die meisten Strat-Bodys reißen mit dem Faserverlauf....also horizontal.
Bei Les-Pauls vertikal....aber dann auch mit dem Verlauf der Maserung der Decke...
 
Soo....die 57er wird langsam....
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Frage: Ich habe hier eine meiner 25 Jahre alten Bühnenstrats, (die Wanderhure), welche ich an Kunden verliehen habe, die natürlich nur eine Gitarre hatten und die genau kurz vor dem Auftritt "plötzlich" Mucken machte... Also ziemlich ramponiert...Kann ich die als geaged teurer verkaufen?? :redface:
 
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Guck mal ins Telefonbuch und such dir einen Johann Kreuz raus. Den drückst Du die Gitte in die Hand und schon ist es eine John Cruz:D
 
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Was sind das für Knobs und PU Kappen? Fatboy?
 
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Montreux 50er "Bakelite"
 
Frage: Ich habe hier eine meiner 25 Jahre alten Bühnenstrats, (die Wanderhure), welche ich an Kunden verliehen habe, die natürlich nur eine Gitarre hatten und die genau kurz vor dem Auftritt "plötzlich" Mucken machte... Also ziemlich ramponiert...Kann ich die als geaged teurer verkaufen?? :redface:
Auf jeden Fall. Am besten noch jeweils 1 Woche ins Baustellendixieklo, in einen Supermarkt, in den Daueregen und an eine Schulbushaltestelle stellen. Natürich sehr gut angekettet, damit sie nicht abhanden kommt. Dann schreibst Du noch dazu, dass sie irgendein Rockstar mit auf Tour hatte und sie bei allen Groupies zuschauen durfte. Und schon ist sie das 1.000 fache wert. :D
 
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Die Strat ist jetzt endlich so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Nach endloser Suche habe ich über zig Ecken jetzt doch noch ein korrektes Silkscreen Decal bekommen. Vielleicht bringt mir der Weihnachtsmann auch noch ein passendes Brown Tolex Case....artig war ich ja :rolleyes:
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Moin!

Ich sehe den Thread erst jetzt. Sieht alles super schick aus, was ich da gesehen habe. Gefällt mir!

Vielleicht bringt mir der Weihnachtsmann auch noch ein passendes Brown Tolex Case....artig war ich ja :rolleyes:

Na dann drücke ich dir die Daumen. Ich bin da immer unartig und muss mir alles selber kaufen. :evil:

Schicken Gruß,
Etna
 
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