Streicher werden im Erwachsenenalter

Hi GeiGit,

ich stimme Dir in sehr vielem zu. Und wenn das Ziel anspruchsvolle klassische Werke sind, stimme ich in allen Punkten zu. Ich bin auch dankbar dafür, daß ich früher, wenn auch nur kurz, überhaupt Geigenunterricht hatte, und von ganz grundsätzlichen Dingen noch profitieren kann. Und ich vermute auch, daß die Quote derer, die ohne Lehrer geführt beginnen, aufgeben, sehr sehr hoch ist. Schon allein die ganzen Informationen zusammenzusuchen ist enorm. Finde ich übrigens sehr gut, daß Du hier im Thread gleich ein paar sehr Wesentliche zum handling im Allgemeinen genannt hast. Einiges von dem, was Du aufzählst ist allerdings durchaus auf youtube zu finden.

Doch lag für mich die Betonung bei dem Raketensatz auf "wo ein einziger Flug über Leben und Tod entscheidet". Will sagen: Wer nicht gerade "ins All" mit seinem Spiel will, kann auch so, zumal bei den heutigen Möglichkeiten, eine Menge Spaß mit der Geige haben, und vielleicht auch verbreiten. Vorausgesetzt, er/sie hat Geduld mit sich.

Mir kann keiner erzählen, daß zu allen Zeiten Geigenunterricht so "selbstverständlich" war (zwingend notwendig erachtet wurde), wie heute. Mein Opa (Autodidakt) konnte mit Sicherheit nix Dolles spielen, aber es hat gereicht, daß sein Spiel während düsterer Kriegszeiten, heute noch bei manchen ein Lächeln aufs Gesicht bringt, wenn davon erzählt wird. Worte wie "Wärme" fallen dann. Gut, jetzt kann man natürlich sagen, daß es auch nicht schwer ist, mit ner Geige besser als ne Bombe zu klingen,

aber ich habe so die Idee, daß auch die Tatsache, daß die Geige allzu schnell immer in bedeutenden virtuosen Werken oder mindestens Orchesterzusammenhängen gedacht wird, zu ihrem Verschwinden aus der Volksmusik beigetragen hat.

Vielleicht ist das die Kehrseite unserer "Weltmeisterschaft in klassischer Musik"?

Und ich habe ja auch gesagt, daß es auf der Geige viel schwerer ist, als auf anderen Instrumenten. Den Vergleich habe ich ja. Weshalb ich selbst es mir mittels Lehrer, sobald zuverlässige
Situation in Sicht, leichter machen möchte. Ironischerweise bei jemandem, der Autodidakt ist. :D

Damit auch ich mich endlich bei den zahllosen, - trotz Lehrer - gefrusteten Schülern einreihen kann. ;)

Grüße
Kylwalda
 
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... um nochmal aufs Thema zurückzukommen (es geht doch um den Erfahrungsaustausch bei erwachsenen Neu-Streichern :)):

In meiner aktuellen Dancla-Etüde wechselt man mehrfach aus der ersten Lage (2. Finger tief f') zum Flageolett d'' (4. Finger), und dann geht es zurück in die erste Lage (a-Saite d'' bzw. c'').
Ich krieg das einfach nicht so schnell hin, die Hand hochzuschieben, Schulter/Arm drehen, Finger locker auf die Saite, Flageolett halbwegs treffen - und dann wieder zurück.

Gibt es da einen Trick, oder muss ich das einfach hundertmal hintereinander langsam machen, damit es dann auch schnell geht?
 
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Vielen Dank für die Auflistung der zu beachtenden Punkte, diese Hinweise gibt es zwar durchaus auch bei Netzrecherche, aber du hast sie schön übersichtlich zusammengefasst. :great:
Ich wünschte unser Cello bei der Session würde sich damit mal ernsthaft auseinandersetzen.

Manche der Punkte betreffen jedoch nur speziell die Violine in Klassikhaltung und nicht alle anderen Streichinstrumente (Kontrabass, Cello, Fidel, Erhu, Gambe, Neoline, Arpeggione, Trumscheit, Berimbau, K'ni, Drehleier, Nyckelharpa, Pferdekopfgeige, etc...).
Streichinstrumente bedürfen aber durchaus mehr Detailwissen abseits des eigentlichen Spiels, besonders natürlich die bundfreien und auch jene mit eingebautem Perkussionsinstrument in Form eines miniatur Trumscheits bzw. einer Schnarre (siehe Drehleier).
Ich finde die Haltung und Spielweise der Violine in der Klassik durchaus genial, es gibt aber durchaus noch Anderes und die Brustspielhaltung (ähnlich der Nyckelharpa) ist in Deutschland scheinbar gänzlich in Vergessenheit geraten, während ich die bei Ösis zwischendurch tatsächlich schonmal gesehen habe, da ist Folk aber womöglich auch keine derartige Randerscheinung wie in Deutschland und es gibt allgemein mehr abseits der doch sehr stark reglementierten Klassikszene, schätze ich.
 
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Ich will hier auch niemanden kritisieren. Das was ich sage sind einfach nur Tipps und Bedenken.
Ich selbst habe alle anderen Instrumente außer der Geige autodidaktisch gelernt (A-Gitarre, E-Gitarre, E-Bass, Cajon...) und weiß, dass da vieles möglich ist!
aber ich habe so die Idee, daß auch die Tatsache, daß die Geige allzu schnell immer in bedeutenden virtuosen Werken oder mindestens Orchesterzusammenhängen gedacht wird, zu ihrem Verschwinden aus der Volksmusik beigetragen hat.
...und es gibt allgemein mehr abseits der doch sehr stark reglementierten Klassikszene, schätze ich.
Ja, leider wird die Geige viel zu oft "nur" rein klassisch gesehen und gespielt und man wird darauf geeicht exakt nach Noten zu spielen.
Die Improvisation, das freie Spiel ohne Noten nach Gefühl und Stimmung und Eingebung wird dabei oft unterdrückt, bzw. gar nicht behandelt.
Da habe ich Jahre gebraucht mich "frei" zu spielen.
Ja, es gibt jede Menge Möglichkeiten außerhalb der Klassik für die Geige (und andere Streichinstrumente):
Folk, Volksmusik, Pop, Rock, Metal, Worship, New Wave, Trance, Jazz, Blues, Filmmusik usw.
In den meisten dieser Bereiche gibt es allerdings selten Noten und genau da fängt dann für mich die Musik an.
Ich erinnere mich gerne an meine Großtante (Geige), meinen Großonkel (Cello) meinen Bruder (Bratsche) und mich an der Geige, wie wir gemeinsam "unübliches" im Quartet spielten.
Lustige Dinge, Ragtime, usw.
Für Geburtstage fanden die Beiden immer tolle Sachen und übten sie mit uns ein.
Das war toll für mich etwas anderes wie die (oft ernste, steife) Klassik spielen zu dürfen!
Das machte Lust auf mehr, Lust die Geige auch später in der Band für Folk o.ä. einzusetzen...

Gibt es da einen Trick, oder muss ich das einfach hundertmal hintereinander langsam machen, damit es dann auch schnell geht?
Der "Trick" ist die gewohnte Routine.
Also genau verinnerlichen wie die Hand zu halten ist, damit sie in der dritten Lage mit dem Handballen am Geigenkorpus anschlägt.
Die Drehung kommt danach und das überstrecken des 4. Fingers auf den Flageolett-Ton (der ja eigentlich in der 4. Lage sitzt), das muss einfach in Fleisch und Blut übergehen.
Üben ist durch nicht zu ersetzen als durch Übung. ;)
Und glaube mir, auch wenn ich es schon oft gemacht habe, muss ich es immer wieder üben, damit es flüssig klappt!
 
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aber ich habe so die Idee, daß auch die Tatsache, daß die Geige allzu schnell immer in bedeutenden virtuosen Werken oder mindestens Orchesterzusammenhängen gedacht wird, zu ihrem Verschwinden aus der Volksmusik beigetragen hat.

...ich denke eher, dass es an den vielen Streichern liegt, die sich mit klassischer Ausbildung nicht mehr vom Notenblatt trennen können und vergessen oder zu bequem sind, über den Tellerrand zu schauen.
Die nächste Frage wäre, ob es denn deutsche Volksmusik überhaupt gibt, oder nur regionale Auffassungen davon. Ich meine jetzt aber keine volkstümelnde Musik.

und es gibt allgemein mehr abseits der doch sehr stark reglementierten Klassikszene, schätze ich.

...da schätzt du richtig. GeiGit hat ja schon einige Beispiele genannt.

Wenn du aber vermutest, dass dir hier irgendwelche "Orchesterschrubber" ;) die Tipps geben, liegst du nicht richtig.
Grundlage für (späteres) freies Spiel, egal in welchem anderen Genre, ist die Technik. Und diese Technik ist viel zu komplex, um sie sich alleine anzueignen. Ich bedauere heute immer wieder, dass ich mit meinen Lehrern nicht mehr Geduld hatte....
 
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...ich denke eher, dass es an den vielen Streichern liegt, die sich mit klassischer Ausbildung nicht mehr vom Notenblatt trennen können und vergessen oder zu bequem sind, über den Tellerrand zu schauen.
Die nächste Frage wäre, ob es denn deutsche Volksmusik überhaupt gibt, oder nur regionale Auffassungen davon. Ich meine jetzt aber keine volkstümelnde Musik.

Schau' mal in diesen Thread:
https://www.musiker-board.de/threads/german-fiddle.637867/#post-7894091
Ich spiele öfters mit Folk-Geigern zusammen und da wird momentan wieder einiges ausgebuddelt.
Dass die meisten nicht über den Tellerrand hinausblicken liegt oft an einer Kombination aus mangelhafter Kreativität (die ihnen oft absurderweise von den Klassiklehrern aberzogen wurde) und schlichtweg daran, dass sie von Vielen einfach noch nie etwas gehört haben. Manche Streicher sind voll dabei, wenn sie mal was Anderes erleben.

...da schätzt du richtig. GeiGit hat ja schon einige Beispiele genannt.

Wenn du aber vermutest, dass dir hier irgendwelche "Orchesterschrubber" ;) die Tipps geben, liegst du nicht richtig.
Das ist das Problem mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten: Der nächste kennt den Kontext nicht mehr. Ich sprach von Österreich, wo z.B. Folk noch mehr praktiziert wird als in vielen Ecken Deutschlands, auch auf der Violine.
Dass in diesem Forum eben nicht nur eine Richtung (Klassik) aktiv ist finde ich durchaus sehr gut, gerade wegen dem was GuiGit ansprach, die Musik fängt da an, wo die Noten aufhören.

Grundlage für (späteres) freies Spiel, egal in welchem anderen Genre, ist die Technik. Und diese Technik ist viel zu komplex, um sie sich alleine anzueignen. Ich bedauere heute noch immer wieder, dass ich mit meinen Lehrern nicht mehr Geduld hatte....
Da trittst du offene Türen ein, ich denke auch, dass man immer zuerst eine solide Technik aufbauen sollte, aber da gibt es sehr unterschiedliche Herangehensweisen und bei Violinenlehrern aus der Folkecke wird das zum Beispiel mehr durch einfache Stücken als Jahre voller reiner Fingerübungen gemacht. Gerade bei den Kindern sieht man dann deutlich, wie sie den Spaß an der Musik behalten und sich frei auf ihren Instrument entfalten können ohne Technikeinbußen machen zu müssen, wenn man immer wieder freundlich korrigiert und die Lernkurve an den Schüler anpasst und nicht den Schüler an irgendeinen vorgeschriebenen Lehrplan fürs russische Staatsorchester, wodurch regelmäßig Leute mit der Musik gänzlich aufhören (neulich erst wieder gehört).
Ich denke allerdings nicht, dass sich Niemand diese Technik ohne Lehrer aneignen kann, mit Videos hat man heute schon einige Möglichkeiten zum quasi Selbststudium und man kann sich auch immer mal was von Mitmusikern zeigen lassen.
Im Folk gibt es aber auch die Philosophie, dass es ok ist, Fehler zu machen, wenn man sich davon nicht aus dem Konzept bringen lässt und cool bleibt. Manche "Fehler" werden so zu Verzierungen umgewandelt.

Beim Jazz ist das so ähnlich: "Wiederhole einen Fehler zwei Mal und löse ihn dann auf, dann wirkt's gewollt". :D

BTW: Violinisten und Cellisten haben mit den Klassikvorurteilen zu kämpfen und Borduninstrumentalisten (vor allem Sackpfeife und Drehleier) mit dem Mittelaltermarktvorurteil, so trägt jeder sein Kreuz.
 
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Hallo!

Da wir gerade in dem Nachbarthread "Mit Ende 40 noch Cello lernen" diskutieren, ob diese beiden Threads hier nicht eigentlich zusammengehören, will ich hier auch ein kleines Update meines bisherigen Standes geben.

Ich habe ja Anfang März mit dem Cello angefangen und seitdem regelmäßig eine Wochenstunde Unterricht. Diese Stunde ist ein echtes Highlight und ich kann noch immer nicht fassen, was für ein Glück ich mit meinem Lehrer hatte. Ein Profimusiker, der mich auf so umfangreiche und vollwertige Weise unterrichtet, als wäre mein nächstes Ziel tatsächlich, irgendwo solistisch aufzutreten ;)

Inzwischen habe ich die 1. Lage mit allen Fingern durch und gestern sind wir zur ersten weiten Lage nach unten gekommen. Sehr verwirrend, wo ich doch den Finger nach oben stricken muss :eek:

Für nächstes Frühjahr habe ich mich für einen Basic Workshop bei Bogenbalance angemeldet, um dann auch mal ins Ensemblespiel reinzuschnuppern, den es würde mich doch sehr freuen (und bereichern), irgendwann auch mit anderen zusammen zu spielen. Die wenigen Stücke, die ich im Moment 2stimmig mit meinem Lehrer spiele, finde ich immer super!

LG,
Babs
 
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Dann machen wir vielleicht einfach hier weiter?
(Der andere Thread hatte ja eigentlich auch ein direkteres Thema.)

Ich hatte eigentlich sowieso vor, ein „Bogentagebuch“ hier zu führen, um meine Fortschritte und Probleme zu dokumentieren, für mich selbst, und für andere und die eine oder andere Frage zu diskutieren.

Auch ich habe jede Woche eine Stunde, bin aber noch nicht so weit, weil erst seit Juni. Momentan geht es hauptsächlich um die Bogenführung, mit dem Greifen habe ich als Gitarrist motorisch erst mal keine Probleme, die Intonation kommt von selbst durch Üben.

Aber der Bogengriff… mir tut immer nach kurzer Zeit der Daumen weh, viel schlimmer ist aber, daß der kleine Finger immer vom hinteren Ende der Stange abrutscht. Rund auf rund hält nicht so gut, zudem habe ich recht schwitzige Finger und der Carbonbogen ist spiegelglatt.
Ich habe mir nun überlegt, dort ein Stückchen Leder hinzukleben oder so. Geht das?

Am Zweitbogen habe ich einen Cellophanten montiert, den nehme ich beim Üben immer mal zwischendurch, weil ich mich dann entspannt auf andere Dinge konzentrieren kann, die Lehrerin hat nichts dagegen, ich sollte ihn nur nicht ständig benutzen, weil die Hand sich sonst zu sehr an die Unterstützung gewöhnt.

Insgesamt haben wir viel Spaß: als ich eine forte-Stelle nicht laut genug bekommen habe, schlug ich vor, ich könne ja meinen Lautstärkeregler einfach ein wenig hochdrehen :)
Auch ich mag das gemeinsame zweistimmige Spiel. Neulich kam mir die Idee, ich könnte mir ja für zuhause die zweite Stimme auf eine Spur aufnehmen und mit mir selber spielen - leider ohne zu bedenken, daß ich die Lehrerstimme ja noch gar nicht spielen kann...
 
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Aber der Bogengriff… mir tut immer nach kurzer Zeit der Daumen weh, viel schlimmer ist aber, daß der kleine Finger immer vom hinteren Ende der Stange abrutscht. Rund auf rund hält nicht so gut, zudem habe ich recht schwitzige Finger und der Carbonbogen ist spiegelglatt.

Immer weitermachen! Irgendwann wird das alles so selbstverständlich wie tägliches Zähneputzen.
Das heißt aber noch lange nicht, dann die rechte Hand vernachlässigen zu können.
Die rechte Hand bleibt immer eine Dauerbaustelle.
 
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Hallo Leute,
ein Update von mir:
Nachdem meine Geigenlehrerin Babypause macht, hab ich seit kurzem einen sehr, sehr jungen und sehr begabten Musikstudenten als Ersatz auf Zeit.
Er hat mir in dieser kurzen Zeit ein paar sehr wertvolle Tipps gegeben für ein unverkrampftes Spiel v.a. links - aber auch zur Bogenführung.
Manchmal hilft einfach eine andere Herangehensweise.
Momentan hab ich noch Probleme mit dem linken Daumen,:great: der rutscht immer wieder hoch aber es wird Dank der Tipps besser.:great:
Wir arbeiten gerade an Vivaldi Violinkonzert Nr. 3, vor allem an der Technik aber auch zu meiner Liebe zur Folk-Musik ist mein neuer Lehrer nicht abgeneigt, daher erarbeiten wir auch Sachen aus "meinem" Repertoir.
Und das klappt ganz gut. Das kann man schon hören.
Und wie geht's dem Rest hier?


Liebe Grüße,
Jonny
 
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Dann machen wir vielleicht einfach hier weiter?
(Der andere Thread hatte ja eigentlich auch ein direkteres Thema.)

Ich hatte eigentlich sowieso vor, ein „Bogentagebuch“ hier zu führen, um meine Fortschritte und Probleme zu dokumentieren, für mich selbst, und für andere und die eine oder andere Frage zu diskutieren.

Auch ich habe jede Woche eine Stunde, bin aber noch nicht so weit, weil erst seit Juni. Momentan geht es hauptsächlich um die Bogenführung, mit dem Greifen habe ich als Gitarrist motorisch erst mal keine Probleme, die Intonation kommt von selbst durch Üben.

Aber der Bogengriff… mir tut immer nach kurzer Zeit der Daumen weh, viel schlimmer ist aber, daß der kleine Finger immer vom hinteren Ende der Stange abrutscht. Rund auf rund hält nicht so gut, zudem habe ich recht schwitzige Finger und der Carbonbogen ist spiegelglatt.
Ich habe mir nun überlegt, dort ein Stückchen Leder hinzukleben oder so. Geht das?

Am Zweitbogen habe ich einen Cellophanten montiert, den nehme ich beim Üben immer mal zwischendurch, weil ich mich dann entspannt auf andere Dinge konzentrieren kann, die Lehrerin hat nichts dagegen, ich sollte ihn nur nicht ständig benutzen, weil die Hand sich sonst zu sehr an die Unterstützung gewöhnt.

Insgesamt haben wir viel Spaß: als ich eine forte-Stelle nicht laut genug bekommen habe, schlug ich vor, ich könne ja meinen Lautstärkeregler einfach ein wenig hochdrehen :)
Auch ich mag das gemeinsame zweistimmige Spiel. Neulich kam mir die Idee, ich könnte mir ja für zuhause die zweite Stimme auf eine Spur aufnehmen und mit mir selber spielen - leider ohne zu bedenken, daß ich die Lehrerstimme ja noch gar nicht spielen kann...

Ja, das Halten des Bogens ist auch bei mir noch eine große Baustelle. Ich habe genau dieselben Probleme: der Daumen tut nach ner halben Stunde spätestens an der Stelle, wo er am Frosch klemmt (anders würde ich es noch nicht bezeichnen), richtig weh. Wenn ich allerdings den Daumen meines Lehrers so betrachte, der seit seinem 8. Lebensjahr Cello spielt, so hat er an dieser Stelle eine richtig tiefe Kerbe. Da fehlen uns wahrscheinlich noch ein paar Stunden... Und obwohl ich nicht so große Hände habe, denke ich immer, dass meine Finger irgendwie anders lang sind: der kleine Finger ist eigentlich zu tief und zu weit hinten am Frosch, während der Zeigefinger nur so oben aufliegt. Somit habe ich natürlich immer das Problem, den Bogen auch richtig in der Gewalt zu behalten. Viele Abrutscher kommen einfach davon, dass der Zeigefinger nicht richtig zugreift.

Etwas aufkleben würde ich aber nicht, da glaube ich eher, das das nur die Gewichtsverhältnisse wieder verschiebt. Ich hatte eher überlegt, mir mit etwas Klebrigem die Finger einzuschmieren, um nicht so zu rutschen. Etwas Kolophonium oder so :D
 
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Also der Daumen tut mir nicht da weh, wo er in die Kerbe greift, sondern eher als allgemeine Verkrampfung durch die Haltung, da wo der größte Daumenmuskel ist, auf der Handinnenfläche.
Ich denke, daß sich das eingewöhnen (trainieren) wird.

Der kleine Finger drückt ja hinter dem Frosch den Bogen nach unten, und da er gewissermaßen am kleinen Hebel sitzt, ist der Druck recht groß und er rutscht halt ab. Vielleicht sollte ich insgesamt mehr den Zeigefinger belasten? Und er kleine Finger soll nur ganz leicht aufliegen?

Meine Lehrerin guckt auch immer und sagt, ich mache eigentlich alles richtig, das wär am Anfang so (mit dem Daumen), ich soll zwischendurch immer wieder die Hand ausschütteln - also bin ich erst mal guter Dinge.
Und etwas Leder hinkleben kann ja nicht schaden, gewichtsmäßig an der Stelle eh nicht, ich suche noch nach dem richtigen Material.

Wenn ich es mit dem Bogenschießen vergleiche, welches ich seit einem Jahr erlerne, ist es dort auch so, daß ein extrem komplexes Zusammenspiel von Muskeln mit entsprechender Feinmotorik antrainiert werden muß, das dauert auch sehr lange, eben weil man die betreffenden Muskeln sonst wenig braucht oder in anderer Weise.

Vielleicht versuche ich mal, ein Foto von meiner Bogenhaltung (also am Cellobogen :D) zu machen.
 
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Und nur mal zur Untermalung, was ich gerade übe :eek:

Ich kann gar nicht zählen, wie viele Baustellen sich da bei mir auftun: Legato, Saitenwechsel, Rhythmus, Intonation im allgemeinen und dann noch eine gute Bogenführung inclusive Aufteilung.
Uff.
 
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Für ein halbes Jahr schon recht weit, würde ich sagen? Bestimmt ist deine mus. Vorbildung recht hilfreich.
Bei der Gelegenheit: Viel Spaß weiterhin:great:
 
Öhm, nur damit es keine Missverständnisse gibt: das in dem Film bin natürlich nicht ich :D Aber morgen nach meiner nächsten Stunde wird bestimmt alles schon viieel besser gehen!
 
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Hallo,

ich geselle mich auch mal zu euch...
Ich habe im Januar angefangen Geige zu lernen, anfangs wollte ich den autodidaktischen Weg einschlagen, habe mich dann aber doch zum Unterricht entschieden. Und es war richtig!
Wenn ich euch hier so verfolge, dann seit ihr ja echt weit gekommen in kurzer Zeit....ich bin gerade beim Lagenwechsel in die 2. und 3. Lage, das mit dem Vibrato kommt wahrscheinlich nach dem Sommer. Ich habe unglaublich viel Lust zu üben und zu lernen nur leider fehlt mir die Zeit, da ich zwei kleine Kinder habe und die es leider nicht immer toll finden wenn Mama schon wieder fiedelt.....:)
Ich habe mir eine günstige Geige schenken lassen und merke langsam die Grenzen des Instrumentes, da ich das Gefühl,habe, das sie in der Ansprache sehr schwergängig ist , was mich jetzt dazu gebracht hat in den nächsten Wochen einen Geigenbauer aufzusuchen und mir dann doch ein hochwertigeres Instrument erstmal zu leihen. Ich vermute das ich mit meiner Geige sehr bald nicht mehr weiter kommen werde, da vor allem der Steg sehr hoch ist und eigentlich gekürzt werden müsste, der Kinnhalter hat auch noch nicht meine volle Zustimmung, da ich mich immer wieder verkrampfe beim Spielen und ich ihn nicht sehr angenehm finde. Trotz dieser Unwegbarkeiten spiel ich immer noch gerne und bleibe dran!

lg
Judysvioline
 
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Hast Du denn eine gute Schulterstütze?
 
Hallo GeiGit,

oh, eine so fixe Antwort, wie nett:)
ja ich habe eine von Wolf, das war auch schon eine Verbesserung aber das Gelbe vom Ei ist es dann doch noch nicht....der Kinnhalter passt irgendwie nicht zu meiner Anatomie hab ich das Gefühl, da muss ich noch mal ran....
 
So ein ähnliches Modell aus Buchsbaum habe ich auf meiner Geige und das finde ich unangenehm durch die vordere Wulst oder Erhöhung, ich hatte zwischenzeitlich mal einen ganz flachen Kinnhalter....der ließ sich allerdings fast gar nicht auf meiner Geige montieren, da er für den für mich optimalen Sitz auf dem Feinstimmhalter auflag, das klang dann echt schräg :confused1: also runter mit dem Ding und den anderen wieder rauf....ich guck mir jetzt mal andere an und lass mich ma lvernünftig beraten:-D
 

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