Rost entfernen Hardware (Mittel zur Nachbehandlung)

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DigitalNausea
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Hallo

Ich habe in diesem Forum zwar 2-3 Threads zum Thema Rost entfernen, Hardwarepflege etc. gefunden einige Fragen blieben aber für mich dennoch offen.

Zunächst einmal das wieso:
Ich habe vor eine Gitarre aus der unteren Preisklasse (Squier, nicht wirklich prickelnd) wieder herzurichten bzw. etwas zu modifizieren.
Primär aus Interesse/Neugier und um bei den Tests nicht eine meiner besseren Gitarren zu ruinieren die bei Erfolg evtl. auch mal eine gründlichere Reinigung bekommen sollen.
Die Gitarre stand jahrelang bei einem Freund in der Ecke und hat unter anderem eine nicht unerhebliche Menge Rost (sowohl braun als auch grün (Grünspan?) ) an allen metallischen Teilen angesetzt.
Diese Teile sind soweit ich das beurteilen kann nicht lackiert.

Meine Frage bezieht sich auf das Entrosten und das anschließende ölen der Metallteile.

Das Entrosten bei Flugrost soll ja wenn ich das richtig recherchiert habe wohl mit Cola oder Essig relativ kostengünstig zu machen sein. Werde da beide Varianten natürlich mal ausprobieren und sehen ob das überhaupt was bringt.
Da die Gitarre wie gesagt nicht die beste ist habe ich natürlich kein echtes Interesse Unsummen in neue Teile oder Mittelchen zu stecken deswegen kommt z.B. ein Neukauf der Bridge erstmal nicht in Frage.
Die Metallteile sind nach dem Entrosten ja anscheinend anfälliger für neuen Flugrost es sei denn man ölt sie ein da die Säure ja auch das Material an sich angreift und vermutlich porös macht.
Jetzt habe ich nirgends so wirklich Informationen darüber bekommen welches Öl wie und vorallem wieso verwendet werden sollte.
Bei Mechaniken ist mir klar dass das Öl nach der Reinigung zum Schmieren der beweglichen Teile wichtig ist aber wenn ich nun zum Beispiel eine Stop-Tail Bridge oder andere unbewegliche Teile einöle und das Öl dann abwische hat das doch keinen Effekt oder irre ich mich?
Es ist ja nicht so als würde das Öl "einziehen" so wie es bei Holz (Griffbrettöl) der Fall ist oder?
Und drauf lassen kann man es ja auch nicht sonst hab ich das beim spielen ja alles an den Fingern.

Ich frage mich also welches Öl ich mir zu diesem Zweck anschaffen sollte. Ich habe desöfteren den Namen "Ballistol" also Waffenöl in diesem Zusammenhang gelesen das wird aber meist auch im Kontext "Griffbrettreinigung" erwähnt. Dafür verwende ich Dunlop 65 Lemonoil.
Ich suche also explizit ein Öl zum "versiegeln?" der bearbeiteten unbeweglichen Metallteile bzw. halt eben als Rostschutz.

Wenn mir also jemand einen Tipp geben kann oder evtl. schon mal jemand selbst versucht hat Rost von seiner Hardware zu entfernen würde ich mich über eine Empfehlung bzw. eine Erfahrungsbericht sehr freuen :)

Grüße
 
Eigenschaft
 
Mach mal bitte Fotos von den Stellen, sonst wäre jeder Tipp nur ins Blaue hinein geraten.
 
WD40 und Ballistol eignen sich dafür gut.
Eine alte Zahnbürste für den groben Dreck und dann einfach mit Klopapier trockenreiben.
Bei festsitzende Schrauben hilft etwas Einwirkzeit durchaus.

Gruß, Stefan
 
WD40 und Ballistol eignen sich dafür gut.
Die muss man aber wieder und wieder auftragen, sonst verlieren sie schnell ihre Wirkung.
Öl zum Versiegeln wäre Leinöl, das härtet aus, braucht dazu aber einige Zeit.
Viele Besitzer von unrestaurierten Oldtimern (vor Allem Traktoren) nutzen das Zeug, denn es versiegelt den Rost, hindert das Metall also am weiterrosten und sieht nicht so hässlich aus wie überlackierte Stellen. Das geht auch ohne Lack auf blankem Metall. Die Zeit zum Aushärten beträgt je nach Schichtdicke einen Tag (hauchdünn)bis einige Wochen (dick).

Stahlteile lassen sich auch auf Hochglanz polieren, dann rosten sie nicht mehr so leicht, bzw bilden mit der Zeit eine Patina, die Rost hemmt.

Um eine Empfehlung abzugeben, müsste ich die Stellen aber mal sehen.
 
Danke schonmal für die Tipps.
Hänge unten mal ein paar Fotos an. Muss gleich dazu sagen dass die Bridge nicht aus der Squier ist. Die Squier Bridge ist schon eingelegt. Aber mich würde auch sehr interessieren ob jemandem was zu der Bridge auf dem Foto einfällt die ist fast das größere Ärgernis da sie auf einer meiner liebsten Gitarren sitzt.

Das mit dem Leinöl schaue ich mir mal genauer an danke :)

Werde nachher noch die Teile die ich zum reinigen eingelegt habe mal rausholen und sehen ob das was gebracht hat.
 

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Bei der bridge auf den ersten beiden Bildern löst sich so langsam die Chromschicht. Wenn das stört, hilft nur noch der Austausch. Die Funktion beeinträchtigt das nicht.

Auf dem zweiten Bild hat der Rost stark zugeschlangen. Ich vermute Lagerung bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit als Ursache. Die Schrauben kann man einfach und billig austauschen. Die Polepieces des Humbuckers könnte man vorsichtig mit feiner Stahlwolle entrosten, aber der entstehende Staub ist eben magnetisch und muss mit einem Tuch entfernt werden.
 
Alles klar vielen Dank für die Einschätzung werde mal sehen ob mir die Optik der Bridge die Kröten für eine neue Wert ist :)

Habe übrigens die eingelegten Teile jetzt fertig gereinigt und es ist unglaublich wie viel das gebracht hat sowohl optisch als auch funktional.
Die Teile lagen 48h in Cola (kam mir bei dem Versuch ja zuerst echt blöd vor) wurden dann mit Bürste gereinigt und schließlich mit Nähmaschinenöl (WD40 und Ballistol waren nicht im Haus) und Q-Tips nochmal gereinigt.
Habe leider vorher keine Fotos gemacht aber die gesamte Hardware war schon ziemlich böse verrostet wie gesagt die Gitarre stand über Jahre nur bei einem Freund im Eck und ist vor sich hin verrottet :/
Jetzt ist bis auf die ganz harten Fälle tatsächlich der meiste Rost verschwunden und alle Schrauben lassen sich auch wieder problemlos in ihre dafür vorgesehenen Gewinde drehen etc.
Zwei Böckchen der Bridge sind noch an einer beweglichen Stelle festgerostet daher wandern diese über Nacht mal noch ins Ölbad wäre ja super wenn die sich auch wieder bewegen lassen würden.

Ob das jetzt an der Säure der Cola lag wie ich es öfter mal gelesen hab oder auch mit Wasser funktioniert hätte weiß ich allerdings nicht ;)
Das Griffbrett hat auch seit langem mal wieder eine Ölung bekommen und so langsam glaube ich wenn der Hals sich nicht verzogen hat könnte die Gitarre mit ein paar zusätzlichen Arbeitsstunden tatsächlich wieder sehr gut nutz- und bespielbar werden :) Das hätte ich ja als ich das Wrack abgeholt habe niemals gedacht :D
 
Ob das jetzt an der Säure der Cola lag wie ich es öfter mal gelesen hab oder auch mit Wasser funktioniert hätte weiß ich allerdings nicht ;)
Das macht die Phosphorsäure in der Cola.
Nur mit Wasser hätten die Teile munter weiter gerostet.
 

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