Noten vom Blatt lesen lernen...

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Tim
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Hallo,

ich glaub ich hatte schonmal nach Lernhilfen gefragt, könne aber über ein Jahr her sein und ein Bischen was hab ich auch schon gelernt.
Nun hab ich endlich ein digitales Piano, kann auch zumindest allen weißen Tasten eine Note zuordnen, aber nur in internationaler bzw. amerikanischer Schreibform (also C1, D1, E1...). Teils auch in der klassischen Form (C, D, E... c, d, e... c', d'...).
Was ich aber leider absolut nicht kann sind Noten in die Linien einzeichnen oder von da ablesen, da kann ich keine einzige Note identifizieren, auch wenn ich das vor 30 Jahre mal locker konnte, ist mir das völlig abhanden gekommen.
Auch ist mir nicht klar, bis zu welcher Oktave der Bassschlüssel gillt und wann der Violinenschlüssel.

Gibts da kostenlos im Internet eine Seite wo das gut auf deutsch erklärt wird?

Danke schonmal, und sorry falls ich eine sehr ähnliche Frage vor einer Weile schon mal gestellt haben sollte!

Gruß
Tim
 
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Was ich aber leider absolut nicht kann sind Noten in die Linien einzeichnen oder von da ablesen, da kann ich keine einzige Note identifizieren

Wenn Du es mal konntest, ist es ja nur Übungssache. Obwohl mich verwundert, daß vom "locker können" überhaupt nichts mehr übriggeblieben ist...
Klar, die Übung geht verloren, aber das Prinzip sollte ja bekannt sein.
Die erforderliche Übung kann Dir jedenfalls keine Internetseite abnehmen. ;)

Der Violinschlüssel heißt auch G-Schlüssel, weil er den Ton G markiert, genau gesagt das g'. Mehr als diesen Orientierungspunkt braucht man nicht.
Der Baßschlüssel heißt auch F-Schlüssel, weil er den Ton F markiert, genau gesagt das f.


Auch ist mir nicht klar, bis zu welcher Oktave der Bassschlüssel gillt und wann der Violinenschlüssel.
Da gibt es keine festen Grenzen - dafür gibt es ja Hilfslinien oder Ottava-Klammern.

Dennoch ist es gute und gängige Praxis, den Schlüssel zu wechseln, wenn es zu unbequem/unleserlich wird.

Es ist beispielsweise nicht ungewöhnlich, bei Klavier die linke Hand auch im Violinschlüssel zu notieren, wenn sie im entsprechenden Tonbereich spielt.
lh-treble.png

(Mozart: KV 545, Klaviersonate No. 15, Allegro)


Oder umgekehrt: Die rechte Hand kann auch im Baßschlüssel notiert werden.

rh-bass1.png

(Grieg: op. 46, No. 4, "In der Halle des Bergkönigs")

Hier steht die linke Hand schon im Baßschlüssel, ist aber trotzdem noch sehr tief und braucht viele Hilfslinien. Andere Ausgaben setzen deshalb ein eine Ottava-Klammer "8a bassa", d. h. alles soll eine Oktave tiefer gespielt werden als notiert und man vermeidet somit unleserliche Hilfslinien:
rh-bass2.png



Es gibt aber keine festen Grenze, innerhalb derer ein Schlüssel gilt. Man wird in der Regel ständige Schlüsselwechsel zu vermeiden suchen, wenige Noten als "Ausreißer" in Extrembereichen werden keinen Wechsel rechtfertigen, wenn der Rest einer Phrase im "Normalbereich" liegt.
Das ist aber eher eine Entscheidung, die man beim Notensatz treffen muß. Für Spieler gilt: einfach das spielen, was dasteht. ;)

Viele Grüße
Torsten
 
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Tatsächlich gibt's wenige Seiten, wo die Zuordnung Klaviertasten-Noten direkt dargestellt wird - komisch. Hier ist eine, wo man's indirekt rausfindet: http://www.klavierspiel.com/blog/die-tonlagen/.

Das ist genau was ich gesucht habe, die Notenlinien mit der Bezeichnung der jeweiligen Note darunter, danke! :)

Ohne diese Grafik, find ich es nicht möglich, da mal einen Überblick zu bekommen und den Einstieg zu schaffen.
Was ich allerdings noch vermisse sind die ganz hohen Noten über c''' (C6) und die ganz tiefen unter C (C2), wie werden diese denn in den Notenlinien eingezeichnet?

Dann hab ich noch eine Frage, manchmal werden mehrere Noten ja oben oder unten mit einer Linie verbunden, das hat doch auch was mit dem Tempo zu tun, oder nicht? Wann wird das genau gemacht und wann ist der Balken oben und wann unten?

Gruß
Tim
 
In Wiki unter Notation zu finden:
1280px-Klaviernotation.png



Ja, natürlich gibt es auch verschiedene Notenwerte.

Wenn du tiefer einsteigen magst, würde ich ja fast etwas Unterricht empfehlen.
 
Wenn du tiefer einsteigen magst, würde ich ja fast etwas Unterricht empfehlen.

Darüber denke ich auch ernsthaft nach, ist halt alles eine Frage des Geldes und da ich schon Gesangsunterricht habe und Gesang auch mein Schwerpunkt bleiben soll, muß ich halt abwägen und erstmal versuchen mir das Klavierspielen wieder selbst beizubringen, immerhin konnte ich es vor gut 30 Jahren ja mal. ;)
 
Die erforderliche Übung kann Dir jedenfalls keine Internetseite abnehmen. ;)
Doch, gibt es, hier: http://www.music-lab.de/musiklehre/Notenspiel_gr.html
:D

da ich schon Gesangsunterricht habe
Die Notenwerte und anderes zum Notenlesen kann Dir auch Dein Gesangslehrer beibringen.

Und dann wäre da noch der Tipp, eine Klavierschule durchzuarbeiten. Da lernst und übst Du das Notenlesen von Stück zu Stück gleich mit.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Die Notenwerte und anderes zum Notenlesen kann Dir auch Dein Gesangslehrer beibringen.

Ich werd ihn mal fragen, aber das tu ich beim singen auch schon oft und er möchte manchmal nicht, daß ich dauernt nach den Noten frage, weil es mich ablenkt oder unnötig anspannt. ;)
Andererseits geht es ja um das vom Blatt lesen können und danach kann ich nicht singen, muß ich wahrscheinlich auch nicht lernen, außer halt fürs Klavierspielen.

Und dann wäre da noch der Tipp, eine Klavierschule durchzuarbeiten. Da lernst und übst Du das Notenlesen von Stück zu Stück gleich mit.

Ja, das hab ich auch geplant. Allerdings möchte ich mir eine Klavierschule kaufen, also eine gedruckte, weil ich kein Tablet-PC habe und auch kein Monitor in der Nähe des Pianos.
Schön wäre eine Klavierschule, in der dann Pop-Songs drinn sind, also wie ich schonmal erwähnte vielleicht "Angels" von Robbie Williams, oder "When I Was Your Man" von Bruno Mars, oder ähnliches. Am besten Sachen, die ich sowieso oft singen übe, dann ist die Motivation am größten endlich ein eigenes Playback in top Qualität einzuspielen, wenn ich das Spielen wieder beherrsche.

Gruß
Tim
 
Was ich allerdings noch vermisse sind die ganz hohen Noten über c''' (C6) und die ganz tiefen unter C (C2), wie werden diese denn in den Notenlinien eingezeichnet?

Deshalb hatte ich ja die praktischen Beispiele herausgesucht: in Griegs "Halle des Bergkönigs" steht gleich zu Beginn ein Subkontra-H im Baß - das schreibt man (wie schon erwähnt) mit entsprechend vielen Hilfslinien (oder eben dem "Ottava-Trick", wenn es zu wild wird).
Hohe Töne schreibt man ebenso mit Hilfslinien, sehr hohe eben mit sehr vielen Hilfslinien (oder eben wieder mit Ottava-Klammer).
 
Andererseits geht es ja um das vom Blatt lesen können und danach kann ich nicht singen, muß ich wahrscheinlich auch nicht lernen, außer halt fürs Klavierspielen.
Vom Blatt singen können ist eine coole Sache, warum solltest Du das nicht lernen?
 
Vom Blatt singen können ist eine coole Sache, warum solltest Du das nicht lernen?

Braucht man dazu nicht ein absolutes Gehör?
Ich hab zwar ein gutes Gehör, aber ob es so gut ist bezweifel ich zumindest ein wenig. ;)
 
Nein, man braucht dazu nur ein sog. "relatives Gehör", und das kann man ausbilden/lernen. Das wichtigste ist, daß man Intervalle erkennen bzw. singen kann, und das kann man ziemlich gut lernen über Liedanfänge: "Kuckuck ruft's aus dem Wald" fängt z.B. mit einer kleinen Terz abwärts an, "Das Wandern ist des Müllers Lust" mit einer Quarte aufwärts usw. Dann muß man lernen, wie die Intervalle in Noten aussehen, holt sich den Anfangston des Liedes von einem Instrument und singt die Noten vom Blatt. :D
 
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Jetzt mal eine vielleicht etwas doofe Frage von mir, aber mir ist erst kürzlich etwas aufgefallen, was ich früher, als ich noch Spielen konnte sicherlich wußte. Warum gibt es die schwarzen Tasten immer nur in 2er- und 3er-Blöcken? Dadurch ist es doch so, daß manchmal zwischen den weißen Tasten kein Ganzton, sondern nur ein Halbton (h-c) liegt.
Ich finde das jetzt etwas verwirrend und es erklärt, warum ich beim Versuch Melodien zu spielen oder so furchtbar daneben greife. :redface:
 
Das liegt im Grunde daran, daß sich unsere heptatonischen (siebentönigen) Tonleitern aus Ganz- und Halbtonschritten zusammensetzen.
Die "Stammtöne" entsprechen den weißen Tasten und sind gleichzeitig Noten, die ohne Vor-/Versetzungszeichen auskommen.

Wenn von einer beliebigen weißen Taste ausgehend eine Tonleiter spielt, erhält man automatisch eine der Kirchentonarten.

Die schwarzen Tasten füllen lediglich die Lücken auf und zusammen ergeben die schwarzen und weißen Tasten eine chromatische Tonleiter.



Ich finde das jetzt etwas verwirrend

Es ist eben auf dem Klavier nicht einfach, in einen andere Tonart zu transponieren, weil sich die Griffmuster/Fingersätze ändern.

Das muß aber nicht sein, es gibt auch andere Ansätze - z. B. bei chromatischen Knopf-Akkordeons, auf denen sich z. B. Tonleitern in allen Tonarten mit identischen Fingersätzen und "Mustern" spielen lassen.
ButtonAccordeon.jpg

Dafür ist eine einfache Dur-Tonleiter aber niemals "geradlinig", sondern verläuft im Zickzack, dafür aber immer nach gleichem Muster.

Auch die Jankó-Klaviatur ("6+6-Anordnung") war ein Versuch der Vereinheitlichung/Optimierung. Aber - ähnlich wie bei der Schreibmaschinentastatur - ist es schwer bis unmöglich, ein gut etabliertes System zu ersetzen.
300px-Janko-Klaviatur_(1).JPG



Oder Jordan Rudess mit dem AXiS-Keyboard-Controller:

Aber Achtung: der kann das auch auf "normalen" Tastaturen. ;)


Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo,

Ist schon interessant aber zugleich auch ein wenig verwirrend für mich als späten Wiedereinsteiger.
Vermutlich brauche ich erst ein paar mehr Grundlagen und eventuell wirklich Unterricht, bis ich da komplett durchsteige...

Grüße
Tim
 
@Tim: Kauf Dir eine Klavierschule und spiele sie durch. Danach kannst Du grundlegend Notenlesen. Z.B. diese hier: Heumann
Mit der Schule haben das schon viele gelernt, das schaffst Du auch. Heute bestellen, morgen ist sie da. Fang an! Nicht mehr warten!
 
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