Framus 00111 / oktavreinheit

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Hallo
Ich bin seit Samstag durch einen dachbodenfund Besitzerin einer framus 00111 von 1972. (3/4 Gitarre)
Ganz begeistert hab ich gestern neue Saiten aufgezogen (11er Satz), war aber dann von der Intonation etwas enttäuscht. Sie ist sehr oktav- und bundunrein. Nun hab ich mich gefragt, ob ich evtl andere Saiten aufziehen hätte sollen. Falls ja, welche? Und ich hab sie im standard tuning gestimmt, liegt da der Fehler?

Gibt es sonst was, was ich machen kann?
Ist ein süßes Instrument, wäre schade drum!

Danke schon mal für eure Meinungen :)

LG Annika

(P.s. bin zierliches greenhorn was Gitarren angeht)
 
Eigenschaft
 
Das Modell Framus 00111 sagt mir jetzt nichts. Hast du ein Bild von der Guten und vielleicht auch vom Label?

Wenn Okatv-und Bundreinheit gut ist, müsste auch die Intonation passen. Hast du Stahl oder Nylonsaiten aufgezogen? Ist der Hals verbogen oder gelöst? Sitz der Steg noch fest? Ist die Decke eingedellt?

Fragen über Fragen :)
 
Danke für Deine Antwort :)
So, ich habe dir mal ein paar Fotos gemacht, ich hoffe, man kann damit was anfangen :)

Ich habe Stahlsaiten aufgezogen, da die alten, die drauf waren, Stahl waren. im Internet habe ich dazu aber widersprüchliche Infos gefunden, was man auf das Instrument aufzieht. (Wobei ich allgemein kaum Infos zu dem Modell finden konnte)

Hals sieht für mich eigentlich noch fest aus, Steg sitzt fest, eingedellt ist nix. Hat nur so paar Ding und Dongs, aber nix schlimmes.
Die Rückseite des Korpus ist absichtlich bauchig :)
Was den Hals angeht, sieht der für mich nicht so ganz gerade aus? Habe dazu auch ein Foto rein gemacht!

Oktavrein ist sie eben nicht - in der oktave haut sie fast ein viertel ton nach oben ab :-(
P1100305.JPG
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Sieht aus, als ob die tatsächlich Stahlsaiten "erträgt" :)

Ich hatte mal eine ähnliche (Wanderlust) und hatte die mit dünnen 10er Saiten besannt. 12er oder 13er hätte ich ihr Sicherheitshalber nicht zugetraut.

Zu deinen Fragen: Oktavrein ist sie? Die Schrauben sind gut angezogen?

Die Saitenlage sieht etwas hoch aus. Die Kleine hat ja einen Halsstab: Ich würde sie mal im Fachgeschäft vorstellen und einstellen lassen.

Für den DIY-ler: Alternativ könntest du auch -ganz vorsichtig!- den Halsstab ein kleines bisschen anziehen und/oder den Hals abschrauben und mit dünnem Furnier unterlegen, um den Halswinkel wieder in die richtige Richtung zu bekommen. Das ist bei dieser Konstruktion ja ganz einfach :)

Wahrscheinlich gibts User mit weiteren Tips :)

Ach ja: deine Gitarre ist vom Dezemer 1972 und gefällt mir optisch wirklich gut :)
 
hey, nee oktavrein ist sie eben nicht - ich hab dir mal eine kleine aufnahme gemacht, wo man es - leider :D - echt gut hört: https://dl.dropboxusercontent.com/u/13559060/Aufnahme_0047.wav

Bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich selbst an den Hals ran traue! Sonst kann ich aber wahrscheinlich wenig machen oder?

Edit: Also es ist auch hpts. ein Problem der tiefen E und A Saite.
 
Wie empfindest du denn die Saitenlage?
Kannst du mal im 12. Bund den Abstand zw. Saitenunterkante und Bundoberkante messen (beide E)?
Besonders flacht sieht das auf den Bild nicht aus.
Einen Stahlstab zum Einstellen des Halses scheint es zu geben?

Kann sein, dass die Gitarre eher für 10er bebaut wurde, wobei du bei der kürzeren Mensur (weniger Zug) mit 11er noch in keinen Bereich kommen solltest, dass dann die Intonation total neben der Spur ist.
 
hey, auch dir danke für die antwort!
also ich hab leider nix wirklich gutes zum messen, aber der abstand ist, wenn ichs richtig gemacht habe, bei der tiefen E Saite zwischen 5-6mm und bei der hohen ca .4mm?
Ja, ich glaube den Hals kann man einstellen.

Da ich eigentlich sonst nicht groß Gitarre spiele ist das für mich etwas schwer zu beurteilen, da ich kein vergleich habe.
aber ein bisschen hoch kommt sie mir schon vor.
 
also ich hab leider nix wirklich gutes zum messen, aber der abstand ist, wenn ichs richtig gemacht habe, bei der tiefen E Saite zwischen 5-6mm und bei der hohen ca .4mm?
Puh, das wäre schon sehr viel.
3mm E und 2mm e sind bei einer Western für meinen Geschmack schon ziemlich obere Kante.

Hast du jemand, der dir bei der Halseinstellung behilflich sein könnte?
Ich denk das ist jetzt nichts, was sich über etwas mehr oder weniger Saitenstärke merklich beeinflussen lässt.
 
Ich frage mal rum, da sollte bestimmt irgendwo jemand sein :)
 
aber der abstand ist, wenn ichs richtig gemacht habe
Wie hast du gemessen?
Man misst von der Oberkante des Bundstäbchens bis zur Unterkante der Saite, nicht vom Griffbrett bis zur Saite ...
Aber das Foto lässt mich vermuten, dass die Saitenlage schon deutlich zu hoch ist.

An eine Bundunreinheit glaube ich übrigens nicht.
Die Abstände der Bünde sind/werden errechnet und stimmen eigentl. immer ... ich hatte zumindest noch kein Instrument in der Hand, dem man eine
Bundunreinheit nachsagen konnte. Die Oktavreinheit hingegen hängt immer von der genauen Platzierung des Steges bzw. dessen Einlage ab. Evtl. kann man da
durch eine kompensierte Stegeinlage etwas korrigieren.
 
Hallo Peter, haha oh dann hab ich echt falsch gemessen.so viel zum Thema greenhorn,ich Messe nochmal nach. :)

Ja, das mit bundunrein war unglücklich formuliert. Geht wirklich nur um oktavreinheit
 
Hallo Annika

Zunächst mal willkommen im "Framus Owners Club".

Bei der 00111 handelt sich um ein typisches Exemplar aus dem Framus Baukasten. Sie wurde vermutlich wie die 00211 unter dem Namen Junior verkauft. Mit ihrer Mensur von 630mm ist sie auch keine 3/4 Gitarre sondern hat nur einen kleinen Korpus, was sie zur idealen Gitarre fürs Reisen und zum Musizieren mit Freunden am Tisch macht. Sie ist laut und durchsetzungsfähig genug, auch bei mehreren "Sängern" hörbar zu bleiben.

Was die Intonation angeht, so schließe ich mich der allgemeinen Einschätzung an: Die Saiten sind zu hoch. Auch wegen der leichteren Bespielbarkeit wirst du um eine Einstellung des Halswinkels nicht herumkommen. Erstmal die Halsspannung prüfen. Dazu tiefe E am 1. und 12.Bund drücken. In der Mitte sollte zum Bund noch ca. 0,2mm Luft sein. Falls Ok, dann Saiten komplett lockern und ein kräftiges Capo an den 3.Bund um die Saiten nicht ganz abmachen zu müssen. Die vier Halsschrauben abschrauben und den Hals abnehmen. Wie beschrieben kann man dann am Halsende passend geschliffenes Furnier unterlegen. Ich persönlich nehme dicke Alufolie aus dem Verschluss von Aldi-Cappucino. In deinem Fall würde ich auf 2-3 Schichten 5mm breit gefaltet tippen. Beim Aufschrauben ist es ganz wichtig die Schrauben erstmal gefühlvoll per Hand einzudrehen, bis man sicher ist, das alte Holzgewinde auch wieder erwischt zu haben!!!. Dann die Schrauben über Kreuz mit Gefühl anziehen, Saiten stimmen und messen. Bei 2.6-3mm am 12. Bund freuen, ansonsten das ganze nochmal...
Ideal zum Messen der Saitenhöhe sind Ventillehren (ab 4 Euro mit Versand beim üblichen Verdächtigen).
Was die Saiten angeht, so sind nach meiner Erfahrung wegen der Leiterbeleistung 11er Saiten gerade noch akzeptabel. Ich nutze 11-52er einen Halbton tiefer gestimmt mit Capo am 1. Bund. was die Bespielbarkeit noch etwas verbessert und die Gitarre voller klingen lässt.
Was den KLang angeht so wird sich dieser nach häufiger und heftiger Bespielung noch deutlich verbessern. Eine eigespielt Framus klingt wesentlich besser als ihr Ruf...
In diesem Zusammenhang würde ich auch anfangs die brillianteren Bronzesaiten nehmen.

Ja, das mit bundunrein war unglücklich formuliert. Geht wirklich nur um oktavreinheit

Mach dir wegen Der Oktavreinheit auch keine allzu großen Sorgen, da fängt ja schon der Korpus an..
Keine meiner Framus Gitarren klingt letztlich irgendwie schräg, auch wenn keine zu 100% bundrein ist ......
 
Hallo Flyboy,
danke für Deine Antwort.
Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass Papier zum unterlegen notfalls auch ginge? Aber wie unterlege ich den Hals dann genau?
Verschlimmer ich dadurch den Winkel nicht noch zusätzlich? Oder wie müsste ich es genau machen? Sorry dass ich nochmal nachhake :D

Und Du würdest tendenziell eher noch dünnere Saiten aufziehen?
 
Du musst nur etwas unterlegen um den Winkel in die richtige Richtung zu bekommen ;)

Also musst du hinten am Halsende was unterlegen. Du bist in der glücklichen lage, eine Gitarre mit Schraubhals zu haben. Ich beneide dich da ein wenig. Bei meiner musste die die Verleimung lösen, was eine echt keinen Spass macht :D

Guck mal nach dem Begriff Neck Shim oder Guitar Shim:
https://www.google.de/search?q=guit...n5jNAhWsE5oKHe4qD7oQ_AUICSgC&biw=1543&bih=635

Wenn der Hals nachher etwas mehr nach vorne kippt, verlaufen deine Saiten dann wieder gerader. Du kannst tatsächlich Papier oder Karton nehmen. Das dämmt zwar (vielleicht) ein wenig die Schwingung zwischen Hals und Korpus, aber mal ehrlich: so eine akustische Offenbarung ist die Gitarre dann auch nicht. Immerhin hast du sie dann wieder spielbar ;)

Ein Stückchen Holz/Furnier wäre besser, aber wie gesagt: das macht den Bock auch nicht fett :)
 
Hallo Annika,

ich hab nochmal eine kleine Skizze gemacht, wo unterlegt werden muss.

SAM_1981.jpg


Wenn ich richtig gerechnet habe, muss die Unterlage etwa 1/5 so dick sein, wie man am 12.Bund runter will.
Papier und dünne Pappe gehen sicher auch, ich traue Holz oder Alu halt eine bessere Schwingungsübertragung zu und das Alu lässt sich auch sehr schön falten...

Ups, ich sehe gerade, Frama 78 ist mir um 5 Minuten zuvorgekommen.........

Dann nochmal zu den Saiten: Bei der "Leiterbeleistung" kann der Steg leicht nach vorne kippen und die Decke wölbt sich hinter dem Steg etwas hoch. Das ist bis zu einem gewissen Grad nicht schlimm sondern halt bauartbedingt. Bei 11ern zeigt sich eine erste kleine Wölbung die noch völlig unproblematisch ist und auch nicht bestehen bleibt. Da die Gitarre mit dickeren Saiten auf jeden Fall besser klingt, halte ich 11er für eine gute Wahl, sofern man beim Stimmen nicht übers Ziel hinausschießt. Kleine Gitarren werden auch gerne mal tiefer gestimmt, zum Beispiel auf D. Da könnte man vielleicht sogar 12er nehmen ...
 
hallo
danke echt für eure hilfreichen antworten :)
Bevor ich mich aber dem Hals abschrauben zuwende, wollte ich nun den Stab einstellen.
Nun eine wahrscheinlich dumme Frage: Mit welchem Werkzeug würdet ihr das machen? Ich hätte jetzt mit einem Imbusschlüssel gerechnet, aber das geht nicht (siehe foto).
Das Problem ist: Für eine Zange oder für einen anderen Schlüssel müsste ich die Saiten etwas lockern, damit ich überhaupt an dieses Metallding dran komme. Geht das oder ist das eher dumm?

Danke schon mal :)

Annika
 

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Du brauchst eine sog, "Nuss"; meist passt bei Gitarren eine 8mm-Nuss

PROXXON-STECKSCHLueSSELEINSATZ-1-1.jpg


So was findet sich in einem "Steckschlüsselsatz":

bgs-steckschluesselsatz-1-4-3-8-1-2-171-tlg.jpg
 
Hallo Annika,

Du brauchst eine sog, "Nuss"; meist passt bei Gitarren eine 8mm-Nuss

leider passt hier keine Nuss in die Öffnung, man braucht den guten alten Ringschlüssel. Und auch der ist manchmal etwas zu dick. Auf keinen Fall mit anderen Werkzeugen versuchen, man ruiniert alles. Ist eine Einstellung tatsächlich notwendig? - wie man misst habe ich ja beschrieben. Zum Einstellen müssen die Saiten unbedingt gelockert werden, dann kann man sie am Sattel auch nach außen schieben. Man sollte zuerst mal eine halbe Umdrehung lockern und dann von der Anfangslage aus in Schritten von 1/3 Umdrehung spannen, bis es bei korrekter Stimmung passt. Der Stahlstab darf nicht zur Einstellung der Saitenhöhe missbraucht werden !!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Annika,



leider passt hier keine Nuss in die Öffnung, man braucht den guten alten Ringschlüssel. Und auch der ist manchmal etwas zu dick. Auf keinen Fall mit anderen Werkzeugen versuchen, man ruiniert alles. Ist eine Einstellung tatsächlich notwendig? - wie man misst habe ich ja beschrieben. Zum Einstellen müssen die Saiten unbedingt gelockert werden, dann kann man sie am Sattel auch nach außen schieben. Man sollte zuerst mal eine halbe Umdrehung lockern und dann von der Anfangslage aus in Schritten von 1/3 Umdrehung spannen, bis es bei korrekter Stimmung passt. Der Stahlstab darf nicht zur Einstellung der Saitenhöhe missbraucht werden !!!!!

Hattest Du oben nicht selbst gesagt, ich solle am besten den Hals neu einstellen? :)
Also die Saitenhöhe ist in den hohen Bünden ja tatsächlich jenseits von gut und böse. Ich dachte auch, das wäre so ein bisschen der Sinn... und evtl. halt der Intonation ein bisschen entgegen zu kommen.

Und danke, wenn ich die Saiten genug gelockert habe, sollte ich mit einem (hoffentlich passenden) Ringschlüssel dran kommen!

p.s. ich schau mal ob ich auch eine Nuss habe, sehe ja, was dann drauf passt :)
 
Also wenn keine Nuss passt, dann passt meist auch kein Ringschlüssel ...

Daher muss man wohl auf den guten alten Maulschlüssel ausweichen:

PRX23908.jpg
 

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