Löst sich der Hals meiner Epiphone SG? Was dagegen tun?

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Hallo,
wie ihr auf den Bildern seht, sieht der Halsübergang an meiner SG etwas bedenklich aus. Muss man in diesem Fall den Hals neu einleimen (lassen)?
 
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Der Neck wird sich mit der Zeit immer mehr lösen, oder - wenn es arg kommt - sogar recht schnell.. da besteht Handlungsbedarf... sprich, neu verleimen.
 
Bei der Größe des Spaltes sollte sich auch schon merklich was an der Saitenlage geändert haben.
Unbedingt leimen!
 
Sieht auf den Fotos aus, als sei schonmal nachgeleimt worden?
 
Habe sie gebraucht gekauft, daher könnte es sein dass die schon mal geleimt worden ist; habe jetzt keinen Vergleich wie der Übergang normal aussieht. Kann man das selbst neu einleimen oder braucht man dafür spezielle Apparaturen?
 
Geh besser zum Instrumentenbauer, der zerlegt sorgfältig, reinigt die Klebeflächen und verleimt professionell.
 
Kann man das selbst neu einleimen oder braucht man dafür spezielle Apparaturen?
Das kannst du selber machen, wenn du nicht gerade 3 linke Hände hast... Mit einer Heizquelle (z. B. Heißluftpistole) den Leim in der Verbindung erwärmen (nicht grillen), bis sich der Neck löst... dies sollte mit Gefühl und Geduld passieren... Wenn der Neck draußen ist, den restlichen Leim entfernen (Neck und Halstasche) und dann, wenn es soweit passt, wieder ein leimen.. (Titebond, Ponal blau)... und mit 2 Schraubzwingen fixieren... (Holz unterlegen)... Die Zwingen sollten gut Handfest angezogen werden...

Ich persönlich schwöre ja auf den guten alten Knochenleim... der härtet (braucht länger) besser aus und ist sehr haltbar... Ist nur halt nicht Jedermanns Sachen, Leim zu kochen... :D

Im Zweifelsfalle aber lieber zum Fachmann bringen...
 
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Meine unmaßgebliche Meinung: Ob es sich mit Wärme lösen lässt, ist nicht sicher. Da nicht klar ist, welcher Leim verwendet wurde. Denn es sieht wirklich nicht nach der Urprungsverleimung aus. Und auch wenn ich selbst mit Holzkaltleimen (Ponal oder Propellerleim) seit mehr als 20 Jahren ohne Probleme Hälse ein - und Decken aufleime, würde ich bei der sauschlechten Konstruktion einer SG, bei der die Auflage und damit die Leimfläche sehr klein ist, die von Smartin empfohlene Leimung mit Epox anwenden lassen. Diese Schwachstelle bei einer SG ist auch der Grund, das ich keine solche Gitarre original nachbaue.
 
Ok, danke schon mal für die Antworten. Ich mach erstmal die Saiten runter und prüfe mal ob der Hals nicht vielleicht nur noch vom Gurtpin gehalten wird. Dann seh ich weiter.
 
Nur nichts übereilen und vor allem nicht den Tip mit der Heißluftpistole befolgen. Die Hitze erreicht nie die innen liegende Leimfuge, da Holz ein guter Isolator und schlechter Wärmeleiter ist. Du würdest damit sicher den Schaden verschlimmern.

Wenn Wärme dann müsste man Wasserdampf in die Rissfuge einleiten.

Spann mal den Korpus irgendwo ordentlich auf und versuch den Hals ziehend hin un herzubewegen...

Viel Erfolg!
 
Nur nichts übereilen und vor allem nicht den Tip mit der Heißluftpistole befolgen. Die Hitze erreicht nie die innen liegende Leimfuge, da Holz ein guter Isolator und schlechter Wärmeleiter ist. Du würdest damit sicher den Schaden verschlimmern.

Na, dann bringe ich solche Verbindungen wohl mit mit meinem Charme heraus und die HLP ist nur Deko... ;) aber gut, so als Schreiner habe ich auch nicht so viel Ahnung davon... wo hingegen...
Spann mal den Korpus irgendwo ordentlich auf und versuch den Hals ziehend hin un herzubewegen...

... natürlich eine gute Methode ist um - unter Umständen - ein schönes Stück Holz aus dem Body zu reißen... :great:
 
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Nur nichts übereilen und vor allem nicht den Tip mit der Heißluftpistole befolgen. Die Hitze erreicht nie die innen liegende Leimfuge, da Holz ein guter Isolator und schlechter Wärmeleiter ist. Du würdest damit sicher den Schaden verschlimmern.

Wenn Wärme dann müsste man Wasserdampf in die Rissfuge einleiten.


Sehe ich absolut genau so.... ein Problem beim Wasserdampf ist, dass man mehrere Tage bis Wochen danach trocknen lassen sollte.

Ich würde hier auch mal Wasserdampf probieren. Wenn das nichts bringt oder die Stelle sowieso schon sehr lose ist, würde ich den Hals mit dosierter Gewalt einfach herausbrechen - das lässt sich mit Epoxid immer am allerbesten wieder reparieren. Auch wenn es merkwürdig klingt, ist diese "brutale" Methode oft eine der sichersten, wenn man sich für die Epoxidverklebung entscheidet.Man kann die gefährdeten Bereiche mit dünner Wandung links und rechts vom Hals einfach mit einer Spannzwinge stabilisieren beim ausbrechen.

Nach der Wasserdampf-Methode ist Epoxid übrigens etwa 1-2 Wochen nicht anwendbar!

Vorteil Wasserdampfmethode: Es können keine weiteren Schäden entstehen, die Methode ist mechanisch schonend und mit wenig optischen Folgen verbunden.
Nachteil: Die Flächen müssen Wochenlang trocknen, dann sehr aufwändig und passgenau abgerichtet werden bevor wieder verleimt werden kann. Hierzu gehört Fachwissen, Talent und gutes Werkzeug.

Vorteil "ausbrechen" und Epoxidverkleben: Flächen müssen nur vom Kleber befreit werden, keine Einleitung von Wasser. Spaltfüllender Klebstoff überbrückt alle Lücken, kein Verpressen nötig.
Nachteil: Beim Ausbrechen können weitere Schäden entstehen. Umgang mit Epoxid sollte bekannt sein.


Ich persönlich tendiere übrigens sehr oft dazu große "Anbrüche" und lange Risse einfach gleich vollständig auseinander zu brechen. Dabei werden zwar immer alle kreidebleich :D, aber man kann dann einfach besser für eine sichere Verklebung garantieren und bekommt Risse eigentlich auch immer wieder vollständig versiegelt und mit etwas Lack sogar bis zur Neuwertigkeit retuschiert. Das Endergebnis sorgt dann auch wieder für Farbe und ein Lächeln im Gesicht :D
 
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Ich habe in den letzten Jahren einige Hälse (und andere Verbindungen) mit der HLP gelöst... Bei Griffbrettern hilft ein Bügeleisen.. hatte nie Probleme damit... Wasserdampf hat eben tatsächlich den Nachteil, dass das Holz aufquellen kann, oder schlicht feucht wird.. Solche Verbindungen mit Epoxid wieder herzustellen halte ich für nicht so gut.. würde auch kein professioneller Instrumentenbauer machen... Der TE kann mir seine Gitarre gerne zusenden und ich würde das entsprechend dokumentieren.. denn Taten sagen mehr als 1000 Worte.

Und den Hals einfach auszubrechen... da fehlen mir die Worte... da nimmt man sich ein passendes Stecheisen, das in den Spalt eingeführt wird und mit steigender Wärme wird der Hals langsam raus gehebelt...
 
würde auch kein professioneller Instrumentenbauer machen...

Oh, dann bin ich wohl kein Profi :D ... und Dan Erlewine, von dem ich diese Methode übernommen habe (der u.a. weltweit der größte Hersteller von Instrumentenbauwerkzeug und mehrfacher Buchautor zu Reparaturmethoden ist) wohl auch nicht :D


Und den Hals einfach auszubrechen... da fehlen mir die Worte... da nimmt man sich ein passendes Stecheisen, das in den Spalt eingeführt wird und mit steigender Wärme wird der Hals langsam raus gehebelt...

Also die Methode ist natürlich schöner - zummindest in diesem Fall. Aber besser muss das nicht sein.

Weißt Du wie man Holz biegt? Mit Wärme - das kommt davon, dass Wärme das Lignin im Holz spaltet, was für Flexibilität und Steiffigkeit sorgt.

Was Du allerdings mit Wärme im Holz auch anrichtest ist dass dieses Lignin sich leider nicht wieder zusammenfügt. D.h. Wärmebehandeltes Holz verliert dauerhaft an Flexibilität und Steiffigkeit. Das ist auch der Grund, warum billige Gitarren eben billig sind und teure Gitarren eben teuer.... obwohl der Hals auch nur aus Ahorn ist. Bei den billigen Gitarren ist das Holz hitzegetrocknet, bei den teuren lagergetrocknet. Eine billige Gitarre bekommt daher schneller mal einen verzogenen Hals als eine teure Gitarre.

Verbessert werden kann das mit der Zufuhr von Wasser, weshalb man eben für das Aufspalten von Klebeverbindungen Wasserdampf verwendet. Allerdings verbessert das Wasser nur die Situation, das Lignin wird dennoch gespalten, wenn auch nicht so sehr.

Was Du mit einem Bügeleisen auf einem Griffbrett oder einer Heißluftpistole an einem Hals nun anrichtest ist erstmal nicht zu merken - Du erhöhst aber auch das Risiko auf Verzug in späteren Jahren.

Kontrollierte Gewalt bedeutet Risse dorthin aufzuweiten, wo die Schwachstelle sowieso vorhanden ist. D.h. es besteht danach die Möglichkeit diese Stelle nachhaltig nicht nur zu restaurieren, sondern die Schwachstellen nachhaltig zu verbessern.

Ein vorsichtiger "kalter Bruch" ist also in jedem Fall einer Wärmeeinwirkung vorzuziehen - vorausgesetzt der Bruch ist möglich. Man reißt hier nicht einfach etwas auseinander, sondern führt einen begonnen Schaden lediglich zuende. Das muss eben "dosiert" sein.

Das alles lernt man übrigens, wenn man zum professionellen Instrumentenbauer ausgebildet wird ;)

Endergebnisse meiner Brüche kannst Du hier im Forum in all meinen Dokumetationen gern begutachten. Ich denke das wird Dich überzeugen ;)


PS: auch wenn Du das schon immer so gemacht hast, wie Du es machst, heißt das ja nicht automatisch, dass es richtig war.
 
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Schön dass der smartin das noch mal so ausführlich beschrieben hat wie man es machen sollte. Es geht hier um eine einfache Epi.....-Gitarre und nicht um ein besonders wertvolles Instrument. Ein "schönes Stück Holz" dürfte sich darin kaum finden lassen und Epoxi eignet sich sehr gut weil es spaltüberbrückend ist - da dürfen ruhig ein paar Splitterchen fehlen und es hält trotzdem.

Tatsächlich benutzen auch professionelle Instrumentenbauer Epoxidharz - auch hierzulande - sogar Geigenbauer um z.B. gebrochene Wirbelkästen zu reparieren und die sind ja sonst modernen Methoden eher weniger aufgeschlossen.
 
Genau, es geht hier um den losen Hals einer Epiphone SG... der ist mit etwas wärme, ob nun mit Dampf, oder einer anderen Wärmequelle schnell gelöst... da muss nichts raus gebrochen werden... und natürlich kann man den auch mit 2K Kleber wieder einkleben... dann bekommt man ihn garantiert nicht mehr raus.. Ansonsten kenne ich (smartin) deine Werke und halte sie für sehr professionell und habe das auch des öfteren geäußert... nur gibt es viele Wege nach Rom und welcher nun der richtige Weg ist.. zeigt am Ende das Resultat...

Ich stehe weiterhin zu meinem Wort... der TE kann mir die Gitarre gerne zusenden...
 
Epoxidverklebungen sind allen anderen Verklebungen technisch überlegen.

Das einzige Problem ist nur, dass sie bei Holz nicht lösbar sind - allerdings bin ich persönlich der Meinung dass es an einer Gitarre auch keine Verbindung gibt, die wieder gelöst werden muss. Denn was sich lösen kann, wird sich früher oder später auch von allein lösen.

Meist kommt jetzt das Argument des Halses den man tauschen will, weil er defekt ist.... ja... den kann ich dann aber auch ausfräsen, weil er ja defekt ist.
 
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Da pflichte ich dir bei... normal muss so ein Hals nicht wieder raus... aber wer weiß schon, was so Alles passieren kann.... Hals verzogen, Kopfplatte gebrochen und der Eigentümer möchte einen neuen Hals... OK, dann wäre wohl die Fräse das Mittel der Wahl.. da er Hals eh hin ist...
 
Also so wie es aussieht, hält der Hals nur mit dem Stück unter dem Humbucker fest. An den seitlichen Verbindungen hat er Luft, also man sieht richtig die Bewegung wenn ich den Hals vor und zurück biege.
 

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Also so wie es aussieht, hält der Hals nur mit dem Stück unter dem Humbucker fest. An den seitlichen Verbindungen hat er Luft, also man sieht richtig die Bewegung wenn ich den Hals vor und zurück biege.


Grauenvoll, solche Konstruktion!! Bestärkt mich wieder in meiner Ablehnung der SG - obwohl ihr Ton (oder Sound) nur dadurch so speziell ist...
 
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