Rockwool in Verpackung lassen?

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Heyho Recordingfreunde,

ich bin momentan dabei meinen neuen Raum akustisch einzurichten und werde dafür fast die komplette wand hinter den Monitoren mit Sonorock Paketen bestücken. Ist die original Verpackungsfolie zu dick, um sie drauf zu lassen? Bzw. wie tief reflektiert die denn so? Ist ja doch massiver als dünne Malerfolie..

Beste Grüße
Daniel
 
Eigenschaft
 
Die Reflektion der Höhen ist teilw. sogar erwünscht, weil Räume sehr schnell dumpf klingen. Da reichen meist Vorhänge, Teppich, dazu die Absorber und schon klingts überdämmt.

ich habe meinen Absorbern ein Spanplattenrahmen spendiert und sie mit dicker Malerfolie abgedichtet, anschliessend in Molton verpackt.

ich empfehle dir mittels der RWE Software und einem Messmikrofon ( Von Behringer gibts ein brauchbares recht günstig) den Raum einzumessen, so kannst du dir ein genaueres Bild davon machen wieviel du in welchem Frequenzbereich dämmen musst. meist sind die probleme in den bässen und mitten.

btw. meine rockwool sonorock waren sehr dünn verpackt, teils riss die folie. meine Malerfolie hingegen ist sehr dick.
 
Dass ich die Höhen nicht überdämmen möchte ist klar, bin mir nur nicht sicher, ob die Verpackung im Gegensatz zu Malerfolie nicht irgendwelche unschönen Reflektionen verursacht.

REW und Messmikro sind selbstverständlich schon am Start ;)
 
Ich habe in meinem Fall die dickste Malerfolie genommen die ich im Bauhaus bekommen konnte. Bin nicht mehr sicher welche Stärke die hatte, aber 0,5 - 0,7 könnten es sein.

edit: ich konnte dennoch die mitten bis höhen
unterhalb der empfohlenen 0,5 nachhallzeit bringen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Daniel.
Fall die Packete an der Vorderwand des Raums stehen ist es völlig egal, da die Lautsprecher nur den Tiefton in diese Richtung abstahlen. Falls die Packete an der Rückwand stehen ist es vermutlich auch egal, da durch die Entfernung der reflektierte Hochtonanteil durch die Luftabsorption schon erheblich verringert, und des weiteren wird die Reflektion zeitlich soweit versetzt und im Pegel reduziert ankommen, das dein Ohr diese vom Orginalsignal unterscheiden kann und somit keinen negativen Einfluss haben wird. Ein eventueller Stoffbezug würde desweiteren nochmal absorbierend wirken, und die Reflektion nochmals abschwächen.
cheers
Mika
 
Wenn das Material durch die Verpackung stark komprimiert ist, ändern sich die akustischen Eigenschaften.
 
Danke Mika, das wollte ich hören :great:

Ne, das ist eigentlich recht "normal" bis locker eingepackt.. wie man es im Baumarkt halt so bekommt. Da mach ich mir über den Strömungswiderstand keine Sorgen. Aber danke für den Tipp :)

Morgen kommen noch die letzten beiden Pakete aus dem Baumarkt dazu, dann ist die komplette Wand hinter den Monitoren 60cm tief ausgefüllt.

Für interessierte poste ich dann gerne noch ein paar Messergebnisse.

IMG_1942.JPG
 
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Ohh das ist doch ein wenig overkill! Meinst du nicht?

Ok das ist definitiv schonmal ein bis in die tiefen Bässe wirkender Absorber. Es ist allerdings wichtig dass die Frontwand soweit reflektierend ist wie möglich, da diese Raumfläche dem Ohr einen wichtigen Impuls für den Raumeindruck liefert. Ohne diesen Impuls wird sich dein Ohr schon nach wenigen Minuten umkalibrieren und die toll aussehende Messung des super genau aufzeichnenden Messmikros zeigt etwas komplett anderes als deine Ohren mit deinem Gehirn zusammen daraus machen. Was du brauchst ist eine Beschichtung der Frontwand, die ziemlich genau überhalb des Baffelstep deines Speakers reflektierend ist. Ich bevorzuge ganzflächige Verkleidung und keine geschlitze oder perforierte, und die Speaker entweder Flushmounted oder zumindestens direkt and der Frontwand um eine minimum Phase position der Speaker zu bekommen. Schlitzplatten können aber richtig ausgelegt auch funktionieren, wenn auch nicht so effektiv wie eine geschlossene Variante.

Messergebnisse sind immer nett zu sehen, auch wenn diese nur ansatzweise den Raumklang abbilden könne, da hier wie gesagt die arbeit des Ohrs und Gehirn nicht mit gemessen werden können.
Durch mehrere Messungen an spezifisch ausgewählten Punkten im RTaum kann man allerdings das Verhalten der menschlichen Parameter ausreichend ableiten. Ich kenne allerdings niemenaden im deutschsprachigen Raum der dies kann, oder in erwägung zeiht. Es ist ja auch viel einfacher eine gerade Frequenzkurve und anständige Nachhallzeiten zu präsentieren ;-)
cheers
Mika
 
Ich hab ein bisschen gegoogelt, bin aber aus dem Begriff Baffelstep nicht so 100% schlau geworden. Ist das eine Lautsprecherspezifische Frequenz allein, oder spielt die Positionierung im Raum da auch eine Rolle? Würden sich demnach Holzpaneele als Verkleidung anbieten?
 
Seit Heute hängt nun die Cloud und das Messergebnis ist für die Interessierten hier herunterzuladen:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/11455182/Dez 8 15_59_42.mdat

Die Front werde ich dann noch verkleiden, vielleicht kann Mika oder sonst jemand ein Material (wahrscheinlich ein Holz?) empfehlen, das passt.

Anbei noch zwei Fotos, damit man ein bisschen nen Eindruck vom Raum bekommt..

Beste Grüße
Daniel

8B9BBDA8-50B7-48A7-A7FD-91B7853DB923.jpg IMG_1964.JPG
 
Ich kann mir leider nicht die REW Daten ansehen, da erstmal nur Mobil unterwegs.
Vlt könntest du ja ein paar Screenshor Vorher-Nachher nachlegen ?

Aus eigener Erfahrung mit sehr kleinen Räumen
wirkt auf mich die Dämmung als zuviel des guten.

Ich hatte in einem 8qm Raum jeweils bis an die Decke in jeder Ecke DreiecksAbsorber 50x50cm,
an den Seiten jeweils 2 Lagen (20cm Stärke) mit originalgröße der Sonorocks, in der Mitte vor mir 2 fache Lage quer, hintermir auch und bekam recht ordentliche Ergebnisse, dass ich im Bass nur noch etwas mit einem Helmholtzresonator hätte probieren wollen.

Für semiprofessionelle Ansprüche haben diese Maßnahmen gereicht, man hätte zusätzlich noch Raumkorrektursysteme einbinden können wie krk ergo oder Arc
 
Mich wundert bei den Messungen, dass trotz der massiv bedämpften Vorderwand noch so viele Resonanzen über 100hz vorhanden sind.
Vermutlich sind diese auf die fast unbedämpfte Decke zurückzuführen.
Ich empfehle sehr dicke (30cm) Clouds über den ganzen Raum zu verteilen um dieses Problem zu beheben. Die Cloud ansich ist auf den ersten Blick zu dünn und nicht tief genug gehängt um wenigstens die 2. und 3. Boden-Deckenmode abzufangen. Dies wirkt sich in einem sehr welligen Frequnezgang im Tieftonbereich aus.
Das Impulsverhallten an der Abhörposition ist erwartungsgemäß super.
Bei so dicken Absorbern an frontwand und Erstreflektionspunkten aber auch kein Wunder.

Diese Vicoustic Teile hinten sind dekorativ zwar sehr nett, aber akustisch gesehen unnütz, da sie einfach nicht so tief wirken können wie man es bräuchte. In deinem Fall ist es aber wahrscheinlich egal, da die Bassabsorption sowiso an anderer Stelle nötiger ist als die Ecken der Rückwand.

Du solltest versuchen noch ein Wenig mit dr Abhörposition zu spielen. Mit größeren und kleiner Abhördreiceck. Alles Nach vorne und hinten verscheiben, und sehen ob man den Bassbereich so noch besser hinbekommt. Insgesamt ist dieser noch zu wellig und vorallem zu schwach. .
Mit der Frontwand würde ich jetzt erstmal abwarten bis die anderen Dinge ausgebessert sind. ggf ist es sogar besser die Dämmwolle vorne wieder weg zu nehmen, und dafür die Speaker an die Wand zu stellen. Oder die Absorber der Frontwand nur überhalb von 1,8m und an den Seiten so tief zu lassen, um die Speaker näher nach vorne zu bekommen.


cheers
Mika
 
Danke für die Hilfe! Die Cloud werde ich dann wohl noch dicker machen, das waren Absorber, die ich noch übrig hatte. Da ist allerdings Thermohanf drin und kein Sonorock, sollte meines Wissens nach deswegen tiefer wirken, weil die ja geringeren Strömungswiderstand haben..? Aber stört wahrscheinlich nicht, wenn ich da Sonorock oben drauf packe, oder mögen die Schallwellen keine gemischten absorber? :D

Bist du bei den Vicoustics sicher? Das sind alle sechs Super Bass Extreme, also nicht die normalen Wave Wood Absorber. Und eine Messung ohne hat gezeigt, dass die im Bassbereich definitiv was machen.. Aber eventuell sind sie ja an anderer Stelle besser aufgehoben..?

Dann werde ich auf jeden Fall mal noch rumschieben und weiter messen :)

Ich werde berichten!
 
Besser ist es die Cloud tiefer zu hängen. Was besser wirkt hängt von der Gesamtdicke , dem Strömungswiderstand, dem Wandabstand, der Absorptionsfläche,dem Einfallswinkel, der Raumtempratur und einigen anderen ab.

Verschiednen Materialien sind gut und können sogar gezielt zur Absorption eingesetzt werden (Impedanzsprünge). Für dich ist das in diesem Fall aber uninteressant.

Lass die Vicoustic Dinger wo sie sind, denn da wirken sie am besten. Normale Glasswolle würde aber besser wirken, auch wenn sie nicht so tolle Namen trägt. Vicoustic Produkte sind ein ausreichend akustisch wirksames, optisches Designelement. Toll für die EDM Szene wo das aussehen wichtiger ist als die Performance. Im seriösen Studiobau wirst du diese Dinger aber aus gutem Grund aber eher nicht oder selten finden.

cheers
Mika
 
Die Cloud hängt jetzt tiefer (ca. 65cm von der Decke, vorher waren es ca 35cm) und ist 27 statt 12cm dick. Leider hat sich das Messergebnis eher verschlechtert seitdem sie so tief hängt.. :/

https://dl.dropboxusercontent.com/u/11455182/Dez 9 11_09_57.mdat

Werde jetzt mal versuchen mit der dickeren Cloud wieder höher zu gehen, vielleicht bringt das den gewünschten Effekt.

cloud oben dünn.png cloud unten dick.png
 
Achte nicht so sehr auf der Frequenzgang, der wird schon durch Lautsprecher und Messmic beeinflusst.

Viel wichtiger sind Nachhallzeiten, Raummoden, Auslöschungen.

Könntest du noch das Frequenz, Db, Nachhallzeiten Diagramm posten ?

Bis 300Hz und einmal full range
 
Achte nicht so sehr auf der Frequenzgang, der wird schon durch Lautsprecher und Messmic beeinflusst.

Na klar wird der dadurch beeinflusst, aber ja auch bei allen Messungen gleich. Demnach sind die großeren Dellen bei 68 und 146Hz schlechter als es vorher war.

Die Nachhallzeiten sind gut, das hatte Mika ja oben schon geschrieben. Die Moden sind höchstwahrscheinlich die Löcher, die ich im Bassbereich habe..

Magst du dir nicht die mdat runterladen? ;)
 
Das ist der aktuelle Stand nach einigem herumschieben und bei den Monitoren den Bass EQ um 3dB anheben:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/11455182/Dez 9 12_51_02.mdat

An der Front fehlt jetzt ein Paket Rockwool in der Obersten Reihe, welches ich für auf die Cloud verwendet habe. Woher die ganzen Spitzen im Hochtonbereich kommen, nachdem ich die Cloud ein wenig tiefer gehängt habe und oben noch Platten drauf gelegt habe, kann ich mir nicht erklären.. :nix:


EDIT:

für DerStietz ein paar Screenshots.. Blau ist aktuell, Grün ist der Stand von gestern, da sieht die Nachhallzeit im 50-60Hz Bereich irgendwie deutlich besser aus, als mit der dicken Cloud. Aber das kann natürlich wegen der fehlenden Packung Rockwool oben in der Frontwand sein..

Bildschirmfoto 2016-12-09 um 12.56.21.png Bildschirmfoto 2016-12-09 um 12.56.28.png Bildschirmfoto 2016-12-09 um 12.56.09.png Bildschirmfoto 2016-12-09 um 12.55.57.png
 
Und wie klingt es ? Also abseits der Messergebnisse ...

Dein Hauptproblem sitzt im Tiefbass 50-60Hz ?
Du könntest da jetzt mit nem selbstgebauten Helmi ansetzen.

Luftdichtes Gehäuse aus MDF und mittels Bohrungen auf die tiefste Mode stimmen,
dadurch wirst du auch Auslöschungen und
die Vielfachen treffen.
 

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