Kopfhörertest für Digitalpiano (Yamaha CLP 545)

Monsieur_Barso
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Wie in einem anderen thread ausführlich beschrieben, bin ich seit kurzem stolzer Besitzer eines Yamaha CLP 545. Ein wirklich tolles Instrument, doch beim ersten Anspielen zu Hause war ich auch etwas ernüchtert, weil insbesondere der CFX-Flügelsound im Musikgeschäft um Längen brillianter klang als bei mir. Sowohl über Lautsprecher als auch über Kopfhörer. Durch die Antworten im anderen thread wurden mir jedoch relativ schnell zwei Dinge klar:

1. Mein 15 qm großes bzw. eher kleines und möbliertes Hobbyzimmer mit Laminat im Dachgeschoss hat offensichtlich eine ganz andere und vor allem eigene Akustik.
2. Meine relativ hochwertigen technics DJ Kopfhörer sind zwar zum Auflegen hervorragend geeignet, aber zum Spielen am Digitalpiano doch eher weniger, weil sie die Signale nicht 1:1 weitergeben.

Das hieß, dass ich also noch mal in gute Studio-/ Referenzkopfhörer investieren musste. Zunächst ein wenig in die Materie eingelesen und mich telefonisch von thomann beraten lassen. Gestern kam dann das Paket mit drei zur Auswahl stehenenden Kopfhörern:
- AKG K-240 MK II (halboffen, 55 Ohm)
- Beyerdynamic DT- 770 Pro (geschlossen, 32 Ohm)
- ATH M50 X (geschlossen, 38 Ohm)

Als erstes testete ich das Modell von AKG und war erneut ernüchtert, weil es in meinen Ohren keinen nennenswerten Unterschied zu meinen DJ-Kopfhörern gab. Sprich, das eigentlich so briliiante CFX-Sample kam wieder sehr dumpf daher. Auch der Tragekomfort ließ ein wenig zu wünschen übrig. Allerdings hatte ich das in einigen Einträgen gelesen, dass insbesondere AKG den Sound etwas verwaschen solle. Schätze mal, dass ich nun gehört habe, was damit gemeint war. Aber gut, ich hatte ja noch zwei weitere Modelle vor mir.

Und beim zweiten Modell, dem Beyerdynamic, endlich das erhoffte Aha-Erlebnis: grandioser und brillianter CFX-Flügelsound - genauso, wie ich ihn aus dem Musikgeschäft in Erinnerung hatte. Einfach ein Traum. Wirklich krass, dass es bei Kopfhörern so große Unterschiede geben kann. Nun konnte ich auch den Kollegen aus dem anderen thread verstehen, der das von mir als Geheimtipp gepriesene Rock-Piano als zu klar und brilliant bezeichnete. Über die Beyerdynamic kam es jetzt in der Tat um einiges klarer rüber als durch meine technics Kopfhörer. Aber immer noch hervorragend geeignet, um ein paar schöne Madness Klassiker mit- und nachzuklimpern! ;-)

Ähnliche Resultate auch beim ATH, der sogar noch n Ticken mehr Power hat und auch ein abnehmbares Kabel besitzt. Zudem bietet er von allen dreien den besten Tragekomfort. Eigentlich mein Testsieger.
Eigentlich, denn mir ist beim Spielen mit allen Dreien eine kleine Sache aufgefallen, die mich als Perfektionisten und empfindlichen Genusshörer doch etwas stört. Wenn ich das C in der vierten Oktave krätig anschlage (insbesondere beim CFX Sound), höre ich einen deutlichen metallischen, klirrenden Nachklang. Bei sanfterer Spielweise nicht und auch nur bei diesem C.
Jetzt wäre meine Frage an die Gemeinschaft hier: Ist das möglicherweise ein Sample-Fehler von Yamaha oder lediglich eine Übersteuerung der Kopfhörer. Bei dem ATH kommt dieses Nachklingen noch einen Tick deutlicher rüber. Oder ist mein Ohr durch jahrelanges Schlagzeugspielen und Auflegen möglicherweise schon entsprechend geschädigt, dass es bei bestimmten Frequenzen empfindlich reagiert? Oder spielen möglicherweise alle drei Gründe eine Rolle?

Für hilfreiche Tipps und Antworten wäre ich sehr dankbar.

Werde derweil noch mal intensiv weitertesten, um zu gucken, um nicht vielleicht doch der Beyerdynamic bei mir zum Testsieger wird, da er wie gesagt das Nachklirren eine Nuance weniger stark wiedergibt. Kann aber auch Einbildung sein.
 
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Ich habe mir beim Thema Kopfhörer in den letzten Jahren eine andere und entspanntere Philosophie zu eigen gemacht.

Ich benutze einfach die Kopfhörer, die für mich ganz subjektiv den schönsten Klang haben. Das sind sehr oft nicht die super teuren Studio-Teile, sondern Mittelklasse HiFi-Kopfhörer.
Denn, wenn du nicht gerade Musikproduzent bist: Was nützen dir die perfektesten Frequenzgänge, wenn es sich für DICH einfach nicht gut anhört?

Das menschliche Gehör (und die dazu gehörende Verarbeitung im Gehirn) funktionieren nicht einfach nach physikalisch messbaren Gesetzmäßigkeiten.
Da spielt auch viel Psychoakustik eine Rolle.

Also: Einfach nicht so viele Testberichte lesen und einfach den Kopfhörer mit dem "schönsten" Klang aussuchen.
 
Ich habe mir beim Thema Kopfhörer in den letzten Jahren eine andere und entspanntere Philosophie zu eigen gemacht.

Ich benutze einfach die Kopfhörer, die für mich ganz subjektiv den schönsten Klang haben. Das sind sehr oft nicht die super teuren Studio-Teile, sondern Mittelklasse HiFi-Kopfhörer.
Denn, wenn du nicht gerade Musikproduzent bist: Was nützen dir die perfektesten Frequenzgänge, wenn es sich für DICH einfach nicht gut anhört?

Das menschliche Gehör (und die dazu gehörende Verarbeitung im Gehirn) funktionieren nicht einfach nach physikalisch messbaren Gesetzmäßigkeiten.
Da spielt auch viel Psychoakustik eine Rolle.

Also: Einfach nicht so viele Testberichte lesen und einfach den Kopfhörer mit dem "schönsten" Klang aussuchen.

Nun ja, wie ich schrieb: meine DJ-Stereo-HiFi Kopfhörer haben den Klang schon sehr verwaschen wiedergegeben. Habe jetzt einige Modelle ausgiebigst getestets und mich für den Bexerdynamic DT 770 Pro in der 80 Ohm Variante entschieden (siehe unten). Ein absolut phantastisches Klangerlebnis!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So, ich habe jetzt ausgiebigst getestet und ich mich für den Beyerdynamic DT 770 Pro in der 80 Ohm Variante entschieden. Findige Leser werden jetzt sicher festgestellt haben, dass dieser in der obigen Liste gar nicht auftauchte, sondern nur die 32 Ohm Variante. Bei einem Gesopräch mit der Kopfhörer-Abteilung von thomann erfuhr ich nämlich, dass die 32 Ohm Variante fürs Spiel mit dem DP gar nicht geeignet sei, obwohl gerade diese Variante mir von der Piano-Abteilung empfohlen wurde. Fakt war jedenfalls, dass der DT 770 mit 32 Ohm gerade bei den Basstasten ein leichtes Kratzen und Rauschen produzierte. Hab deswegen jetzt auch noch die 80 Ohm Variante bestellt und intensiv gegen den Audio Technica ATH 50x getestet.

Letzterer hat zwar deutlich mehr Power. Das heißt, ich muss im Volumebereich des DPs nicht so hoch drehen. Zudem verfügt er über ein abnehmbares Kabel. Allerdings - und jetzt kommt das Entscheidende, weswegen ich ihn nicht genommen habe - gibt er mir die Mitten einen Tick zu brilliant und klar wieder. Kann natürlich sein, dass der ATH im vergelich zum Beyerdynamic das Klangbild am natürlichsten reproduziert, aber gerade in den mittlerern und hohen Oktaven ist mir das metallische Nachklingen einfach zu strak betont. Ich bin mir sicher, dass der ATH für andere Zwecke hervorragend geeignet ist.

Was das oben beschriebene und gerade nochmals erwähnte metallische Nachklingen betrifft, hat mir nun auch mein Klavierlehrer bestätigt, dass dies vollkommen normal sei. Schließlich bedeutet Musik ja auch Physik und Schallerzeugung!
Und da der Beyerdynamic das Klangbild für mich am angenehmsten wiedergibt, habe ich mich für den DT 770 Pro in der 80 Ohm Variante entschieden (Bassrauschen ist weg) und bin jetzt volkommen glücklich und übe mit Begeisterung! :)
 
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Der DT770 ist ein klasse Kopfhörer. Ich habe die 250 Ohm Variante bei mir angeschlossen. Einige der User mögen das geschlossene Chassis nicht und reden von "glühenden Ohren" nach einer gewissen Zeit, was ich bisher aber nicht bestätigen konnte. Ich habe zwischen DP und Kopfhörer ein kleines Mischpult angeschlossen und kann hier den Output-Level steuern und ggf. noch andere Quellen dazumixen. Perfektes Setup zum nächtlichen Üben.
 
Wie in einem anderen thread ausführlich beschrieben, bin ich seit kurzem stolzer Besitzer eines Yamaha CLP 545. Ein wirklich tolles Instrument, doch beim ersten Anspielen zu Hause war ich auch etwas ernüchtert, weil insbesondere der CFX-Flügelsound im Musikgeschäft um Längen brillianter klang als bei mir. Sowohl über Lautsprecher als auch über Kopfhörer. Durch die Antworten im anderen thread wurden mir jedoch relativ schnell zwei Dinge klar:

:
- AKG K-240 MK II (halboffen, 55 Ohm)
- Beyerdynamic DT- 770 Pro (geschlossen, 32 Ohm)
- ATH M50 X (geschlossen, 38 Ohm)



Und beim zweiten Modell, dem Beyerdynamic, endlich das erhoffte Aha-Erlebnis: grandioser und brillianter CFX-Flügelsound - genauso, wie ich ihn aus dem Musikgeschäft in Erinnerung hatte. Einfach ein Traum. Wirklich krass, dass es bei Kopfhörern so große Unterschiede geben kann. Nun konnte ich auch den Kollegen aus dem anderen thread verstehen, der das von mir als Geheimtipp gepriesene Rock-Piano als zu klar und brilliant bezeichnete. Über die Beyerdynamic kam es jetzt in der Tat um einiges klarer rüber als durch meine technics Kopfhörer. Aber immer noch hervorragend geeignet, um ein paar schöne Madness Klassiker mit- und nachzuklimpern! ;-)


Werde derweil noch mal intensiv weitertesten, um zu gucken, um nicht vielleicht doch der Beyerdynamic bei mir zum Testsieger wird, da er wie gesagt das Nachklirren eine Nuance weniger stark wiedergibt. Kann aber auch Einbildung sein.


Greife gern auf Deine Erfahrungen zurück, auch das mit dem Kopfhörer war so ein Sache wo ich nicht so genau wußte.. gelesen hatte ich auch über den AKG... aber lasse es dann wohl man lieber sein.. Der Byerd. hört sich ganz gut an...vielleicht kann ich wenigstens den in einem Musikgeschäft testen oder ich lasse ihn mir von Thomann zum Testen senden.
Aber was ich noch nicht so ganz verstehe, habe irgendwo gelesen..., ( finde ich nicht wieder, den Unterschied zu hoch oder niedrig Ohmig ) man solle doch lieber zu hoch Ohmigen K.H. greifen wie den Beyerdynamic DT-770 Pro 250 Ohm

gefunden habe ich noch dieses : Als Faustregel gilt, dass Kopfhörer mit höherer Impedanz einen besseren Überlastungsschutz bieten aber auch leiser sind. Vielleicht sollte ich mir beide zum Testen zusenden lassen !!!
 

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