Live Pitch Correction Die dunkle Seite ?

den Begriff Autotune sollte man tatsächlich nur noch im Kontext des von broschies erwähnten Stilmittels verwenden. Ob es gefällt ist gar keine Frage, es IST ein etablierter Klang-Aspekt.
Tonhöhenkorrektur ist nur die halbe Geschichte: tatsächlich wird in 'zeitgemässen' Produktionen auch die Rhythmik der Aussprache (gleich mit) bearbeitet, so dass der Gesang perfekt auf dem Beat liegt (oder entsprechend versetzt, wenn gewünscht).
Am Ende können manche Acts ihre eigene Nummer nicht mehr 'lipsyncen'... :D
Im Videoschnitt ist es übrigens auch üblich, die Bewegungen der Tänzer entsprechend zu bearbeiten - das offizielle Top40 Segment dürfte eine einzige fake show sein.
Dem Publikum scheint's zu gefallen, so what ?
 
Liebe @erniecaster

Ob man das "Beweis", oder "Hinweis" oder sonstwie nennt, ist doch Erbsenzählerei.
Die Frage an dich bleibt: Wo siehst du da irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz bzw Nicht-Einsatz von Pitch Correct und Abstand zum Mikro / Chormix? Den zumindest hast du ja hergestellt.
 
Die korrektur sind ja meistens marginal so zwischen 10 - 50 cent

Eine Abweichung von 10-20 Cent wird glaube ich tendenziell noch als "on pitch" wahrgenommen.
Ich befürchte, dass Abweichungen selbst in solchen großen Größenordnungen heutzutage von vielen Sängern und Produzenten noch als "tendenziell on pitch" wahrgenommen werden. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich in unschöner Regelmäßigkeit im Radio (vorwiegend WDR5) derart heftig falsch singende (Möchtegern-)Sänger höre. Dabei handelt es sich stets um Produktionen, nicht um Live-Mitschnitte, es hätten also alle Möglichkeiten offen gestanden.
Marginal sind 10-20 Cent nicht, 50 Cent schon gar nicht! 50 Cent sind exakt ein Viertelton (da laufen die Pitch-Shifter schon Gefahr, in die falsche Richtung zu ´korrigieren´), 10 Cent sind 10% und 20 Cent 20% Abweichung vom Halbton! 2 bis 3 Cent mag vielleicht kaum jemand hören außer einem guten Klavierstimmer, aber 10 Cent sind schon vergleichsweise heftig.

Ich habe großes Verständnis, wenn z.B. bei Live-Musicals von Playback Gebrauch gemacht wird, wenn die Sänger und weitere singende Akteure komplizierte und kräftezehrende Choreografien tanzen müssen. Dabei kann kaum jemand mehr genau die Töne treffen und möglicherweise auch lange Phrasen nicht mehr sauber aussingen. Da kann Playback helfen, die Qualität zu wahren und die Akteure können sich entspannter auf das Tanzen konzentrieren.

Aber angesichts der erwähnten off-pitch-"Sternchen" im Radio möchte ich fast um einen Erlass bitten, der für solche Darbietungen Autotune und Co. verpflichtend vorschreibt, wenn sich diese Stimmchen denn schon in der Öffentlichkeit präsentieren müssen.
 
Liebe @erniecaster

Ob man das "Beweis", oder "Hinweis" oder sonstwie nennt, ist doch Erbsenzählerei.
Die Frage an dich bleibt: Wo siehst du da irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz bzw Nicht-Einsatz von Pitch Correct und Abstand zum Mikro / Chormix? Den zumindest hast du ja hergestellt.

Liebe antipasti,

lass mich damit anfangen, was ich häufig sehe: Versteckt zwischen den Backgroundsängerinnen steht häufig eine Art "Stuntfrau", die nicht nur doppelt, wenn es dramaturgisch und musikalisch sinnvoll ist, sondern auch mal die Frontfrau komplett ersetzt, wenn sie es nicht schafft, ihre Parts zu singen. Ob die beiden jetzt mittels Abstand vom Mikro den Lautstärkeausgleich (Frontfrau schwächelt oder hört auf, Stuntfrau dickt an oder ersetzt) schaffen oder ob am Mischpult mitgeholfen wird, sei mal dahingestellt.

(Übrigens sehe ich das häufiger bei Sängerinnen als bei Sängern. Sänger halten dann gerne mal das Mikro Richtung Publikum - "everybody sings". Man vergleiche Robbie Williams live at Knebworth in Hochform mit möglichst aktuellen Auftritten, bei denen er kaum noch einen Refrain selbst singt.)

Zurück zu den Stuntfrauen und Autotune. So eine Stuntfrau muss erstmal gefunden werden, die darf ja nicht irgendeine Stimme haben sondern soll der Frontfrau möglichst ähnlich klingen. Die Stuntfrau muss schlimmstenfalls optisch bühnentauglich gemacht werden, sie muss bezahlt werden, sie muss transportiert werden, sie muss verstärkt werden, sie muss gemischt werden etc. Im Vergleich wäre Autotune finanziell und vom Aufwand her ein Schnäppchen. Ich glaube einfach nicht, dass Stuntfrauen noch so oft eingesetzt werden, wenn Autotune die Probleme lösen könnte. Das ist der Zusammenhang, den ich vermute.

Davon mal abgesehen, glaube ich auch bei Recordings nicht an den massiven Einsatz von Autotune. Wenn ich Sachen wie Bonfire von Felix Jähn höre oder Rihanna mit FourFiveSeconds, dann frage ich mich regelmäßig, ob ich etwas an den Ohren habe oder die Damen wirklich bei der überwiegenden Anzahl der Töne daneben sind. Es mag ja auch sein, dass das als ein Stilmittel angesehen wird, das ich als Nicht-Fan dieser Musikrichtungen eben einfach nicht verstehe.

Gruß

erniecaster
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Wir könnten wir uns langsam wieder mit dem korrekten Maskulinum ansprechen. Ich weiß sonst langsam nicht mehr, ob es ein Gag sein soll, eine Verwechslung oder ein Tippfehler.

Ich verstehe jedes deiner Worte und stimme ihnen auch weitestgehend zu. Der Zusammenhang zur Pitch Correction erschließt sich mir aber nach wie vor nicht.

Pitch Correction (jenseits vom Cher-Effekt) erfüllt nicht die Aufgabe, Sänger in schwierigen Passagen fetter oder voluminöser klingen zu lassen. Sondern minimale (!) tonale Flatness auszugleichen. Die passiert nicht vornehmlich bei schwierigen Passagen. Sondern viel häufiger sogar eher an unauffälligen Stellen zwischendurch, am Ende eine Zeile, bei einem kurzen Ad lib, einem einzelnen Ton unterhalb der Wohlfühlrange etc.

Daher ist es völlig logisch, dass weiterihn BackgroundsängerInnen oder von mir aus auch "StuntsängerInnen" zum Einsatz kommen. Die kann Pitch Correction nicht ersetzen.

Versteckt zwischen den Backgroundsängerinnen steht häufig eine Art "Stuntfrau", die nicht nur doppelt,

Übrigens ist gerade beim Doppeln / Unisono-singen von sich ähnlichen Stimmfarben die Gefahr der hörbaren Dissonanz am Größten. Nichts klingt schiefer als Dopplungen, die nicht genau auf dem Punkt liegen. Das hören sogar Laien. Bei Zweistimmigkeit ist die Gefahr geringer. Daher wäre bei Dopplungen PC sogar empfehlenswert.

Und nur, damit wir uns nicht missverstehen: Deiner These, dass Pitch Corrction gar nicht so häufig zum Einsatz kommt, wie viele denken, will ich gar nicht grundsätzlich widersprechen, weil ich es schichtweg nicht weiß. Nur den Zusammenhang, an dem du das zu erkennen glaubst, sehe ich überhaupt nicht.
 
Davon mal abgesehen, glaube ich auch bei Recordings nicht an den massiven Einsatz von Autotune. Wenn ich Sachen wie Bonfire von Felix Jähn höre oder Rihanna mit FourFiveSeconds, dann frage ich mich regelmäßig, ob ich etwas an den Ohren habe oder die Damen wirklich bei der überwiegenden Anzahl der Töne daneben sind. Es mag ja auch sein, dass das als ein Stilmittel angesehen wird, das ich als Nicht-Fan dieser Musikrichtungen eben einfach nicht verstehe.
Gruß
Dann bin ich immerhin nicht der einzige, der das hört und den es stört. Als Stilmittel kann ich mangelndes handwerkliches Können nicht ansehen. Bei off-pitch angesetzten Tönen besteht die klangliche Wirkung gerade darin, dass man mit Glissando in den korrekten Ton hinein geht. Wenn es einfach ständig daneben bleibt, kommen bei mir Zweifel am Können auf. Immerhin reden wir von Produktionen und nicht von Live-Mitschnitten bei denen zugegebenermaßen allein durch die große physische Belastung die eine oder andere Feinheit dran glauben muss.
In WDR5 laufen sicher viele "B-Qualität-Stars", aber auch bekannte Namen. @antipasti, im Karneval treffen manche nicht nur keine Töne mehr, das ist nun mal so und ab einem gewissen Alkoholspiegel sicher unvermeidbar :stars:. Ich rede aber von dem, was man das ganze restliche Jahr im Radio zu Gehör bekommt.
Öfter ist mir auch aufgefallen, dass Sänger(innen) die Spitzentöne nicht treffen und ich denke dann "warum singen die den Song nicht einfach tiefer?". Möglicherweise klappt es dann aber unten herum nicht mehr, wer weiß ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo antipasti,

ups, das ist jetzt vielleicht irgendwie peinlich - ich hielt dich bis heute für eine Dame. Sorry, war nicht doof gemeint und ich bin übrigens männlich.

Gruß

erniecaster
 
Eigentlich wäre ja Antipasto der richtige Terminus da Antipasti ja Plural ist und somit die Anrede Liebe Antipasti wieder korrekt wäre.

Aber BTT: Ich hab mal bei meinem Voicelive Play die PC bisschen stärker aufgedreht was aber sofort zu einem "Du klingst heute so künstlich" der Bandkollegen führte. Jetzt ist das Ding wieder komplett aus.
 
Eigentlich wäre ja Antipasto der richtige Terminus da Antipasti ja Plural ist

Das ist richtig. Applauso. Deshalb habe ich das in früheren Fällen auch unerwähnt gelassen.

und somit die Anrede Liebe Antipasti wieder korrekt wäre.

Najaaaaaa .... Korrekt wäre streng genommen "Cari antipasti", wenn man schon streng die tatsächliche Übersetzung als Ausgangspunkt für die Anrede wählt.

Da es sich hierbei aber um den Eigennamen eines einmaligen Nutzers handelt und nicht um Essen, muss die Anrede singular sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dachte bei einem Mod kommt eventuell der Pluralis Majestatis zum tragen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo zusammen!

Mein erster Post hier im Board, grüßt euch!

Mich interessiert dieses Thema sehr. Sowohl bei dem hier beschriebenen Live-korrigieren als auch bei Aufnahmen im Studio. Ich wollte kein eigenes Thema erstellen und bin auch bei der Suche hiermit so gut wie fündig geworden.
Vor einigen Monaten habe ich zum ersten mal davon gehört, dass es sowas wie "Autotune" überhaupt gibt (ja, bin Anfänger). Ich muss zugeben: ich war entsetzt. Und damit nicht genug - ich erfuhr, dass es wohl heute völlig normal ist, Töne technisch zu korrigieren. Auch -oder gerade- bei Top-Acts.

Bitte nicht steinigen jetzt... aber ich persönlich finde diesen Umstand schon ziemlich erschreckend. Wo bleibt da der menschliche, künstlerische Aspekt, wenn man eh von nem Tool korrigiert wird? Meine Wenigkeit steht zu seinen Tonfindungsstörungen. Das gehört einfach dazu und gecheated wird nicht. So sehe ich das zumindest...
Wenn ich nen Musiker höre, der ab und an den richtigen Ton nicht trifft, dann gehört das zu ihrer/seiner Persönlichkeit und ist somit immens wichtig für das Gesamtbild.

Also: ja, dunkle Seite. Aber wie gesagt: nur meine persönliche Meinung. Jeder selbstverständlich ganz so wie er will!!!

Gruß
mickroh

edith:
Am Schluss was verändert
 


Passt gerade zum Thema....(Man beachte besonders auch den Background-Gesang.)

Dann lieber Playback!
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Thread, hab ich leider erst jetzt entdeckt. :)

Passt gerade zum Thema....(Man beachte besonders auch den Background-Gesang.)

Dann lieber Playback!

Hab mir das gerade mal angehört, ohne das Stück oder die Band zu kennen, vielleicht bin ich gerade zu unkonzentiert, aber schiefe Töne hab ich da jetzt beim einmaligen flüchtigen Hören nicht bemerkt, oder ging es um was anderes?
 
Habe ich auch nicht bemerkt. Vielleicht geht es hier aber genau darum, dass die Sänger eigentlich gar nicht singen können und die Töne nur mittels elektronischer Nachhilfe so genau treffen? Wer kann aufklären?
Wäre mir aber allemal lieber als unmotiviert schräger Singsang.
 
Vielleicht solltet ihr beide den Thread einfach mal lesen, wenn ihr wissen wollt, worum es geht :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Habe ich, habe sogar schon mehrere Beiträge hier geschrieben.
Bei dem Beispiel oben stehe ich trotzdem auf dem Schlauch. Kann oder will denn niemand weiter helfen? Mag sein, dass ich hier gerade etwas begriffsstutzig bin, aber besonders dann wäre ich für eine Erläuterung dankbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Passt gerade zum Thema....(Man beachte besonders auch den Background-Gesang.)
Ich vermute mal, da es was mit dem Background-Gesang zu tun hat, allerdings hab ich mich fast ausschließlich auf den Frontgesang konzentriert.
Klanglich finde ich den Gesang, also den Frontgesang so, daß ich es mir maximal einmal anhören möchte... wobei ich das Lied an sich, Melodie und die Instrumentalisten gut finde.

Was aber der Background-Gesang nun mit dem Thema hier zu tun hat, das erschließt sich mir momentan nicht so recht, aber vielleicht klärt uns ja noch jemand auf! ;)
 
Bin kein Experte was das angeht aber in dem geposteten Beispiel klingt die Stimme des Leadsängers extrem roboterhaft, künstlich. (Stichwort: Cher-Effekt)
Beim Backgroundgesang empfinde ich das sogar nochmal etwas krasser.

Kann aber sein, dass man das nicht über Speaker oder Ohrstöpsel hört.
Vom Pitch her ist alles OK. Ich würde aber eine menschliche Stimme, die vielleicht manchmal etwas flat ist bevorzugen.
Das klingt gruselig.

Die Kommentare zu dem Video sind voller Auto-Tune-Vorwürfe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi:hat:

Ja, Tonhöhenkorrektur deutlich zu hören.
Was mich jedoch fast mehr am Gesang stört, sind die Zischlaute. Lispelt der Sänger so extrem oder kommt das vom Deesser? Klingt als ob der ne Zahnspange im Mund hat:D
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben