Backing-Tracks an Mischer

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N.Eckstein
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Hallo zusammen,
ich stehe mit meinem 2-Mann Projekt in den nächsten Monaten vor der Möglichkeit live zu spielen. In 2 Monaten nehmen wir das Album im Studio auf, dort haben wir auch die Möglichkeit die passenden Backingtracks vorzubereiten. Da einiges voproduziertes von Band kommen soll (=Laptop) stehen wir vor der Frage wie wir dem externen Mischer unsere Signale am geschicktesten rübersenden. Es geht um:
- Drummachine (Möglicherweise sogar aufgespalten in Bassdrum, Snare, HiHat, Crash)
- Synthesizerspuren (hauptsächlich Bass-Sequencer)
- ab und zu digitale Streicher

Wir selbst spielen jeweils E-Gitarre, klassisch abgenommen über Amp+Box, ich 1 Hardware-Synthesizer + 2 Midi Controller, die beide jeweils durch VSTs ebenfalls vom Laptop gefüttert werden sollen. Der andere dann noch n klassisches E-Piano. Beide dazu Vocals.

Besteht die Möglichkeit die digitalen Spuren vom Laptop z.B. über ein Hardware 10-Kanal-Audiointerface mit jeweiligem XLR Ausgang zum Mischer rauszugeben? Falls ja, könnte der sich die Signale ja darüber ins eigene Pult holen. Falls nein, wie sonst? Oder denken wir zu kompliziert und es macht sogar eher Sinn nen fertigen Stereo-Mix für Liveeinsätze fertig zu machen und lediglich den rauszugeben, wobei da Bedenken bzgl. variierender Venue-Größen, und damit zusammenhängender fehlender Mixing-Variabilität für die jeweiligen Mischer, sind.

Vielen Dank schonmal!
 
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Oder denken wir zu kompliziert und es macht sogar eher Sinn nen fertigen Stereo-Mix für Liveeinsätze fertig zu machen und lediglich den rauszugeben
Das wäre meine Empfehlung. Eine gut abgemischte Stereosumme zu Euren Live-Parts zu mixen ist viel einfacher als diverseste Kanäle einzeln. Dies unter der Vermutung, dass ihr "normale" Gigs spielt und nicht von null in die ganz großen Häuser durchstartet.

Im "normalen", also (mehr oder weniger) ambitionierten Amateur-, Hobby-, und Semi-Pro-Bereich braucht es immer Kompromisse zwischen dem Optimum und dem Machbaren. Und meiner Erfahrung nach ist "ich mache es einfacher für den Mischer" oft besser für den letztlichen Gesamtsound als "ich liefere alle Optionen zur Optimierung". Anpassen auf lokale Gegebenheiten geht dann bisschen mit Pegel, aber eben auch mit EQ. In Summe würde ich mich nie drauf verlassen, im - wie gesagt "normalen" Bereich - einen fähigen Menschen am Mixer zu haben.

Was ich mir dann bei Eurem ja nicht ganz einfachen Setup als Alternative mal durchspielen würde: Techniker/Mixer Eures Vertrauens als Teil des Projekts mitnehmen? D.h. jemand, der Euer Equipment, den Zielsound, usw. wirklich gut kennt und den Sound "macht". Muss dann halt mitreisen, ggf bezahlt werden, sich mit dem lokalen Soundmenschen arrangieren, etc. - aber es ist eben jemand am Mixer der weiß, wo die Reise hingehen soll... und der ggf. auch fix findet, wenn in der Kette irgendwo was schiefgeht.

Im "Profi-"Bereich sieht's anders aus. Da kenne ich mich mit den technischen Details nicht aus, nur als Auftretender war es immer super: "Macht ihr mal Euer Ding, wir machen den Rest" (=Mikros optimal platzieren, mischen, Tipps geben, etc.). Im "normalen" Bandleben ist es immer Krampf und Kampf und Kompromiss, meine 1-2 Auftritte in "Profi"Venues waren wie Platz nehmen auf einer gut eingesessenen Couch.
 
Ich sehe das wie der Zauberer. Viele Möglichkeiten sind toll, aber in den meisten hier anvisierten Fällen unnötig.
Je mehr Technik ihr mit auf die Bühne nehmt, desto mehr Fehlerquellen gibt es. Außerdem muss der ganze Kram ja auch noch auf- und abgebaut und gesoundcheckt werden.
DJs benötigen ja auch keine Einzelspuren, damit die "CD"-Mucke gut über die Anlage klingt. Und bei den ganzen Ballermann-Barden funktioniert das Halbplayback ja auch mit nur einem Stereokanal.
Wichtig ist natürlich, dass die Backing-Tracks mit entsprechendem Know-How gemixt und gemastert werden.
Dann würde ich mir das Leben beim Auftritt leichter machen und eine Summe rausgeben.
 
Hi!

Ich trete auch alleine mit Halbplaybacks auf. Ich mische mich aber selbst. Anfangs hatte ich jeweils eine Spur für Bassdrum, Snare, den Rest der Drums als Stereospur, Bass, alle Keyboardsounds als Stereospur, zweite Gitarre und zweite Gesangsstimme, also ingesamt 9 Spuren/Kanäle. Die Effekte (Hall, evtl. Delay) habe ich erst im Mischer live dazugegeben.

Mittlerweile habe ich es etwas vereinfacht. Snare und der Rest der Drums sind schon vorher mit (wenig) Effekten aufgenommen und sind nur noch zusammen auf einer Spur Mono, nur die Bassdrum ist noch getrennt. Ebenso sind die Keyboardsounds jetzt nur noch Mono und mit (wenig) Effekten versehen. Bassdrum und Bass bekommen von mir eh keine Effekte, Drums und Keyboards haben so wenig wie möglich, was meistens ausreicht. Nur manchmal gebe ich noch etwas Hall vom Mischer dazu. Meine Stimme, meine E-Git. sowie die zweiten Stimmen und Gitarren bekommen die Effekte vom Mischer.

Damit kann ich auf alle Locations reagieren und ggf. nachregeln.

Ich habe einmal mit einer Band erlebt, dass der Drummer mit E-Drum nur ein Summensignal an den Mischer (mich) gegebenen hat und ich keine Chance hatte, die viel zu laute Bassdrum in den Griff zu bekommen. Seither muss bei mir mindestens die Bassdrum immer getrennt regelbar sein.
 
Ich habe einmal mit einer Band erlebt, dass der Drummer mit E-Drum nur ein Summensignal an den Mischer (mich) gegebenen hat und ich keine Chance hatte, die viel zu laute Bassdrum in den Griff zu bekommen. Seither muss bei mir mindestens die Bassdrum immer getrennt regelbar sein.
Hätte man das nicht beim Soundcheck am Modul selbst machen können?
Wenn der Backingtrack anständig gemixt ist, würde ich jetzt nicht erwarten, dass Einzelinstrumente (z.B. Kick) je nach Location / Anlage derart störend hervorstehen. Oder irre ich?
 
Hätte man das nicht beim Soundcheck am Modul selbst machen können?
Wenn der Backingtrack anständig gemixt ist, würde ich jetzt nicht erwarten, dass Einzelinstrumente (z.B. Kick) je nach Location / Anlage derart störend hervorstehen. Oder irre ich?
Nein, Du irrst Dich nicht. ;)
Es sollte nur ein Beispiel sein, wie kompliziert es sein kann, wenn man alle Instrumente zusammen auf einer Spur ans Pult schickt. Wir mussten in dem Fall eben eine knappe Stunde warten, bis wir in der Pause das am E-Drum-Set regeln konnten.

Eigentlich dürfte es kein Problem sein, wenn man die Einzelinstrumente ans Pult schickt, auch wenn dort ein "fremder" Mischermensch sitzt. Das ist ja nichts anderes wie bei einer "normalen" Band. Da kommen auch alle Instrumente getrennt am Pult an und der Tontechniker bringt das normalerweise auf die Reihe. Im Gegenteil, bei Halbplaybacks fällt der Faktor Mensch(Musiker) sogar weg, weil die Playbackspuren immer gleich(laut) sind und kein Musiker während des Gigs meint, er müsse plötzlich viel lauter sein. ;)

Ich kenne auch Kollegen, die ihre Halbplaybacks mit einer Stereospur machen. Es funktioniert auch. Für mich habe ich gute Erfahrungen mit Einzelspuren gemacht und wollte nur aufzeigen, dass es auch Vorteile haben kann.
 
Ich kann dem aus eigener Erfahrung nur beipflichten, dass es in diesem Fall besser ist ein Summensignal zum Mischer zu schicken, gerade wenn der euch und eure Musik nicht kennt und ganz ganz besonders wenn es vorher nur einen Linecheck gibt und keinen Soundscheck!! Und selbst da hat sich gezeigt, dass der fremde Mischer mit einer Stereosumme völlig überfordert ist! Seitdem gibt es unsere Einspieler nur noch als Mono = ein XLR-Kabel. Das was auf dem Einspieler drauf ist (bei uns Orchester und Backingvocals), ist natürlich professionell abgemischt, das war nicht mal teuer. Meist ist es so: fremder Mischer unter Zeitdruck sieht 5 Musiker, also wird sich auch nur um die 5 Klangquellen gekümmert, der Rest fällt hinten runter. Streicher einzeln, Bläser einzeln, Backingvocals einzeln, Chor einzeln und diese am besten noch mit unbeschrifteten Kabeln so lose hinhalten und dann ist die eine Hälfte wegen stereo links und die andere rechts, da hat doch keiner Bock drauf, der das nicht kennt. Keep it simple! Ein einfacher, kompakter Technikrider und miteinander zu reden ist auch Gold wert. Ein eigener Mischer und genug Zeit für einen Soundcheck wäre natürlich der Idealfall, dann kann man machen wie man es für am besten hält.
 
Ich denke, es kommt drauf an, unter welchen Bedingungen ihr auftretet. Club, Konzertsaal, Open Air haben verschiedene akkustische Voraussetzungen, die evtl. einen unterschiedlichen Mix erfordern. Bei kleineren Sachen reicht i.d.R. eher eine gut gemischte Stereo-Summe, dort sind häufig auch nur in begrenztem Maße Inputs verfügbar, während bei größeren Gigs die Anzahl der verfügbaren Inputs weniger eine Rolle spielt. Die Bass-Drum, die im Studio und auf einer kleinen Club PA perfekt klingt, geht auf einer großen PA möglicherweise unter.
Wenn Du es gut machst, hast Du einen Stereosumme verfügbar und kannst bei Bedarf aber auch Einzelspuren ausgeben, soweit Du das Playback aus der DAW abfährst und nicht aus einer Player-Software.

Ich weiß nicht, wie Du die Keyboard-VSTis in den Mix integrierst, aber vermutlich doch losgelöst von dem Playback Mix, damit Du Dir einen angepassten Monitormix erstellen kannst, oder? Wenn das so ist, müsstest Du eh ein Audio-Interface mit mehreren Outputs haben, und dann sollte es ja auch kein Problem sein, unterschiedliche Mixe zur Verfügung zu stellen, obwohl es natürlich vom Soundcheck jedes Mal deutlich aufwendiger ist.
 

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