Streicher werden im Erwachsenenalter

Ich glaube, ich habe großes Glück mit meiner Lehrerin, hab ja auch lange gesucht.
Für mich waren die Prämissen ja ebenso: erwachsen, berufstätig (also nur abends), dann auch noch E-Cello…
Zu weit weg sollte es nicht sein, damit es auf dem Heimweg vom Büro „zu erledigen“ ist und ich nicht noch 2 Stunden für Fahrt einplanen muß.
Mittlerweile wohne ich auf dem Land, der Weg ist ungleich komplizierter, weil er ja auf meine alte Wohnung mitten in der Stadt ausgerichtet war, aber es geht, fast jede Woche.
Ich werde unbedingt bei ihr bleiben. Einen Verstärker bei ihr parken darf ich auch, weil ich den ja unmöglich mitschleppen kann, der Cellokoffer reicht mir im Berufsverkehr (die bevorstehenden Weihnachtsmarktwochen werden allerdings die Hölle).

Bei mir geht es gerade eher gemütlich weiter, also erweiterte erste Lage, da merke ich, daß ich mit den Noten langsam ins Schwimmen komme, also Stücke vom Blatt zu erarbeiten fällt mir ganz schön schwer.
Bekannte Stücke, oder solche, die ich mir irgendwie anhören kann, fallen viel leichter.
Vielleicht kommt die Theorie zu kurz, dafür ist im Unterricht auch eigentlich kaum Zeit - da bin ich wohl in der Selbstverantwortung und sollte mir mal ein Buch kaufen.

Mein Favorit zur Zeit: Bach, Choral „Ich freue mich in dir“, und da legen wir momentan Wert darauf, gut, sauber und mit Gefühl zu spielen.
Und natürlich: Der Bibabutzemann mit 6 Variationen, das ist ganz was feines :)
Außerdem kommen ja jetzt wieder die Weihnachtslieder, bin gespannt was dieses Jahr schon besser gehen wird nach 1 Jahr Training.

Ach ja Babs, mein Tempotrainer ist seit einiger Zeit „Sailors Hornpipe“, das kenne ich seit Kindertagen von Mike Oldfield und man kann es immer und immer schneller spielen, ich laß aber kein Metronom mitlaufen. Ist ja kein Sport. Oder doch?

Übrigens: ich denke öfter nach einem Arbeitstag, och nee, du hast nicht genug geübt, jetzt noch in die Stadt fahren, es regnet und ich bin müde - aber sobald wir dann die Stücke gemeinsam spielen ist das wie verflogen, und wenn ich rausgehe bin ich immer richtig glücklich. Eine bessere Entspannungsübung nach der Arbeit gibt es für mich nicht :great:

Eine wunderschön klingende Adventszeit euch allen!
 
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Dann gebe ich als weiterer Späteinsteiger, seit Februar, auch mal ein Lebenszeichen.

Meine Lehrerin hatte mein Training mit dem Buch von Julia Hecht begonnen, inzwischen habe ich davon zwar auch den zweiten Band, aber eigentlich schaue ich da nie hinein. Ich finde den Kram rundum musikalisch langweilig.

Statt dessen erfreue ich mich an den Cello-Duetten von Joseph Rainagle, die mir (meist) richtig gut gefallen. Inzwischen bin ich da im zweiten Band (aktuell Duett #9) angekommen und kratze an der 4. Lage. Dazu habe ich auch das passende Heft aus dem Lehrgang von Folkmar Längin, bin aber zu den technischen Übungen erst sehr wenig gekommen.

Allgemein merke ich, dass meine Intonation noch waghalsig ist, oft greife ich zu kurz. Gerade an der "weiten Lage nach unten" habe ich nach wie vor wenig Freude; der Zeigefinger will sich (noch?) nicht so weit abspreizen und dann muss die Hand wandern.

In meinem ersten Beitrag zum Thema hatte ich schon geschrieben, dass ich auf einem E-Cello (NS Design NXT) spiele und das mache ich nach wie vor. Anders könnte ich auch gar nicht spät abends noch üben. Die Seitenlage an diesem Cello ist sehr viel flacher als bei einem akustischen Cello, was vermutlich das Spielen erleichtert. Im Spätsommer hat das irgendwann dazu geführt, dass die A-Saite geschnarrt hat und ich musste den Steg etwas höher stellen und sogar den Halsspannstab ein gutes Stück lösen.
 
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Hallo Ratocaster und ihr anderen,

ich kann eigentlich alles von dir unterschreiben! Mein Lehrer ist auch gerade umgezogen und es ist nun für mich etwas umständlicher, zu ihm zu gelangen. Aber ich bin so froh, ihn zu haben und diese Mühe nehme ich daher gern auf mich. Allerdings habe ich seitdem das Gefühl, dass meine ganz einfache Tasche für mein Mietinstrument nicht mehr sicher genug ist. Die Leute in der U-Bahn oder dem Bus nehmen ja kein bisschen Rücksicht darauf, was man da auf seinem Rücken rumschleppt. Daher überlege ich jetzt, einen festen Koffer zu kaufen. Aber da gibt es ja in jeder Art und vor allem zu jedem Preis was anderes :eek: Es wäre ja vielleicht eine Investition in die Zukunft, denn irgendwann - vielleicht schon nächstes Jahr - möchte ich gern ein eigenes Instrument kaufen. Aber im Moment würde vielleicht der Preis eines Koffers den des Instruments übersteigen :D

Am schönsten fand ich diesen Satz:
Übrigens: ich denke öfter nach einem Arbeitstag, och nee, du hast nicht genug geübt, jetzt noch in die Stadt fahren, es regnet und ich bin müde - aber sobald wir dann die Stücke gemeinsam spielen ist das wie verflogen, und wenn ich rausgehe bin ich immer richtig glücklich. Eine bessere Entspannungsübung nach der Arbeit gibt es für mich nicht :great:

Eine wunderschön klingende Adventszeit euch allen!
Genauso geht es mir auch!

In diesem Sinne ein schönes Wochenende,
Babs
 
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Kann ich nur zuraten, ohne meinen (lang nicht mehr schönen) Carbonkasten wäre meine Geige längst... im Alltag mit Rad + Bahn zu jeder Jahreszeit. Der Kasten sollte schon einen Sturz bei Glatteis inkl. Instrument überstehen.
 
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Hast du irgendeinen Spezialtipp, suamor, bezüglich eines guten Fabrikats. Ich tendiere momentan zu dem GEWA Air...

LG,
Babs
 
Kein Cellokasten? Spätestens beim eigenen Instrument wirst du einen wollen.
Im Nahverkehr geht es doch recht ruppig zu, dazu der Regen (außerdem kann man das Cello im Koffer einfach hinstellen) - also ich könnte nicht ohne.

Mit Gewa liegst du sicher nicht verkehrt, ich habe seit 1,5 Jahren einen Gewa Pure (nicht die Hülle, wie sie aktuell heißt, sondern Carbonkoffer). Im neuen Portfolio so nicht mehr enthalten, bin ich sehr zufrieden mit ihm. Ist ein knappes Kilo leichter als der Air, das war mir wichtig.

Am besten solltest du aber, falls möglich, anprobieren gehen. Für mich war wichtig, daß beide E-Celli reinpassen (natürlich nicht zusammen) - das ging super, ist schön intern anzupassen, schwebende Aufhängung, da klappert nichts.
Die erste Schramme (Kinderwagen im Bus) tat noch weh, inzwischen seh ich ihn als das, was er ist: robuster und gut tragbarer Schutz für mein Schätzchen. Was der Koffer abkriegt bleibt dem Cello erspart :)
 
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Ja, das sind genau die Probleme, die ich habe: Nahverkehr und schlechtes Wetter. Das von dir genannte Gewa Pure kann ich als Carbonkoffer nicht finden. Heißt der jetzt möglicherweise anders? Und wie schwer ist er genau und was hat er damals gekostet? Ich glaube, bei 1000 € wäre dann mal Schluss...

Neues Problem: Als ich letztes Wochenende mein deutsches Mietcello auspackte und gerade gut loslegen wollte, ließ sich mein Bogen nicht mehr spannen :( Ich konnte noch daran drehen und die Haare spannten sich ein ganz klein wenig, aber waren viel zu schlaff, um damit zu spielen. Nun werde ich wohl den Verleiher mal kontaktieren müssen, was ich machen soll...

LG,
Babs
 
Ich konnte noch daran drehen und die Haare spannten sich ein ganz klein wenig, aber waren viel zu schlaff, um damit zu spielen.

Ich vermute, dass sich das Innengewinde am Frosch "verabschiedet" hat. Das wäre nicht schlimm und (mit passendem Ersatzteil) in einer Minute erledigt. Geh damit mal zum Geigenbauer.
 
Neues Problem: Als ich letztes Wochenende mein deutsches Mietcello auspackte und gerade gut loslegen wollte, ließ sich mein Bogen nicht mehr spannen :( Ich konnte noch daran drehen und die Haare spannten sich ein ganz klein wenig, aber waren viel zu schlaff, um damit zu spielen. Nun werde ich wohl den Verleiher mal kontaktieren müssen, was ich machen soll...
Könnte die Mutter am Frosch sein, die durch ist, hatte ich auch mal.

:nix: ob das ein Normteil ist, wenn der Verleiher dir eine neue Schraube schickt, kannst du es ganz einfach selber reparieren!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
2 doofe - 1 Gedanke @robbert ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das Problem ist nur zu wissen welche

https://www.dictum.com/de/musikinstrumentenbau/bogenbestandteile-zubehoer/bogenschrauben-muttern
 
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Ich konnte noch daran drehen und die Haare spannten sich ein ganz klein wenig, aber waren viel zu schlaff, um damit zu spielen. Nun werde ich wohl den Verleiher mal kontaktieren müssen, was ich machen soll...

Das hatte ich auch schon. Es lag nicht an der Schraube, sondern die Haare haben sich in der Halterung gelockert.

Ich habe den Bogen von einer Geigenbauerin neu "beziehen" lassen -- also neue Haare drauf. Das hat 75€ gekostet und hat den Bogen deutlich aufgewertet, finde ich.
 
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals die Mutter aus einem verzogenen, alten Bogen genommen, der sich nicht gelohnt hätte, aufgearbeitet zu werden. Vielleicht hast du auch sowas "rumliegen", falls es an der Mutter liegt.
Und keine Angst, das kann auch jeder Ungeübte selber machen.
 
Oh, super, danke! Dann werde ich das mal genauer anschauen und ganz in der Not an Weihnachten in Berlin mal zu einem Geigenbauer gehen...
 
Das von dir genannte Gewa Pure kann ich als Carbonkoffer nicht finden. Heißt der jetzt möglicherweise anders? Und wie schwer ist er genau und was hat er damals gekostet? Ich glaube, bei 1000 € wäre dann mal Schluss...

Also wenn du Gewa Pure Cello Case in einschlägige Suchmaschinen eingibst, findest du es - ist allerdings wirklich nicht mehr zu bekommen.
Bezahlt habe ich 699, und es wiegt 3,2 kg. Meins ist rot, Pink oder Lila hätten mir aber auch gefallen, die Farben sind übrigens dunkler als auf den Bildern, halt dieser Carbon-Look, der in der Sonne schimmert... schon hübsch.

Das Air ist doch auch nicht schlecht, aber wie ich eben so rumstöbere, finde ich tatsächlich dieses hier:
https://www.paganino.de/etuis/cello...to-ultralight-cellokasten-dark-anthrazit.html

und es sieht, sagen wir mal: sehr sehr sehr ähnlich aus ;)
Gewa ist ja kein Hersteller, und jetzt läuft der Import wohl unter anderem Namen. Allgemein scheinen mir die Preise in der Leichtklasse doch angezogen zu haben.

Ist halt Leichtbau, kein überflüssiger Plüsch, die Wände sind nackt, aber Polster wo sie hingehören (verstellbar) und das Cello "schwebt" ja. Sieht filigran aus, ist aber wirklich stabil.

Heute war es übrigens wieder sehr schön in der Stunde, trotz des Regens. Wassereinbruch: keiner bisher, und ich wohne im Norden.
Nächste Woche endlich wieder Weihnachtslieder :)
 
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Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals die Mutter aus einem verzogenen, alten Bogen genommen, der sich nicht gelohnt hätte, aufgearbeitet zu werden. Vielleicht hast du auch sowas "rumliegen", falls es an der Mutter liegt.
Und keine Angst, das kann auch jeder Ungeübte selber machen.
ACHTUNG! Es gibt zöllige und metrische Gewinde, das geht dann nur mit Gewalt und kaputt - nimm wenn dann Mutter UND Schraube!

Memo als Mod an mich selbst - diesen Therad mal durchforsten und wahrscheinlich 3-teilen (allgemein/Kasten/Bogen)
 
Ich lese so gern von euch, daher von mir ein kleines Update, vielleicht schreibt ihr mir dann ja auch was Aktuelles :D

Mein neuer Koffer leistet mir schon die besten Dienste. Ich fühle mich so viel besser damit, obwohl das Cello nicht das beste ist. Aber die Verantwortung, ein Mietinstrument möglicherweise zu shredder, war mir einfach zu groß.

In meinem Lehrbuch von Feuillard schreite ich weiter voran. Derzeit bin ich bei Lektion 26 und habe jetzt alle Lagen 1-4 durchgenommen. Irgendwie hab ich immer gedacht, dass es vielleicht etwas viel ist, schon alles zu benutzen, bevor man nicht in der nächsten neuen Lage sicher war. Aber mein Lehrer sagt, dass es keinen Sinn macht, nur in der 1. und (in der Reihenfolge, wie ich es lerne) der 4. unterwegs zu sein. Vieles kommt später, aber um weiterzukommen, brauchen wir das jetzt, sagt er. Und da ich ihm voll vertraue und auch nicht das Gefühl habe, damit jetzt komplett überfordert zu sein, übe ich die neuen Lektionen fleißig und wiederhole dann, wenn ich Zeit habe, auch frühere Sachen aus dem Buch. Manches davon haben wir auch nicht durchgenommen, da ich ja das 1. Jahr über noch mit Julia Hecht unterwegs war. Fürs Zu-Hause-Üben habe ich noch eine gute youtube-Seite gefunden, wo bis zur Lektion 27 auch die Stücke eingespielt sind und es sogar eine "Karaoke-Version" gibt. Wer mal gucken möchte:

Das ist mein aktuelles Stück :)

Und im März workshoppe ich wieder mit Bogenbalance *megafreu*

Liebe Grüße,
Babs
Koffer.jpg
 
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Oh, du bist auch im März beim Workshop dabei! Und überzeugte Wiederholungstäterin, dann lohnt es sich ja offenbar wirklich:)
Ich habe mich mit meiner Bratsche auch angemeldet. In den nächsten Tagen müssten schon die Noten kommen. Bin sehr gespannt!

Dein Übungsstück finde ich sehr schön. Mir hilft es auch immer enorm, wenn ich die Möglichkeit habe, ein Stück zu hören und nicht nur auf die Noten angewiesen bin. Zu meiner Bratschenschule gibt es das leider nicht.
Obwohl - bei youtube habe ich noch nicht gesucht, könnte ich mal machen. Wobei sich für Feulliard vielleicht eher jemand die Mühe macht als für "Die fröhliche Viola ".:D

Liebe Grüße
Christine
 
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Oh, du bist auch im März beim Workshop dabei! Und überzeugte Wiederholungstäterin, dann lohnt es sich ja offenbar wirklich:)
Ich habe mich mit meiner Bratsche auch angemeldet. In den nächsten Tagen müssten schon die Noten kommen. Bin sehr gespannt!

Dein Übungsstück finde ich sehr schön. Mir hilft es auch immer enorm, wenn ich die Möglichkeit habe, ein Stück zu hören und nicht nur auf die Noten angewiesen bin. Zu meiner Bratschenschule gibt es das leider nicht.
Obwohl - bei youtube habe ich noch nicht gesucht, könnte ich mal machen. Wobei sich für Feulliard vielleicht eher jemand die Mühe macht als für "Die fröhliche Viola ".:D

Liebe Grüße
Christine

Ja, cool! Dann haben wir eine Bratsche mindestens dabei. Bisher waren immer "nur" Geigen und Celli...

Auf die Noten bin ich auch schon gespannt!

LG,
Babs

P.S.: Ich sehe gerade, du kommst aus Wuppertal? Von dort werde ich am 23. März anreisen, weil meine Schwester da lebt und an diesem Tag Geburtstag hat...
 

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