Akkordfolge

Frato
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Folgende Akkordfolge klingt für mich zwar nach Emoll, kann sie aber aufgrund der verwendeten Töne keiner Tonart eindeutig zuordnen.


emoll - emoll/C - dmoll/E - dmoll/B


deutsches B verwendet (entspricht dem englischen Bb)


KLingt für mich nicht "falsch" aber kann jemand für "Aufklärung" sorgen?
 
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Folgende Akkordfolge klingt für mich zwar nach Emoll
Hallo!
Je nach Zusammenhang kann man Akkordfolgen sehr unterschiedlich sehen.
Okay, ich gehe mal davon aus, dass das eine sich wiederholende Schleife sein soll, Em ist der Anfang.
In dem Fall würd ich auch Em als Ausgangstonart annehmen.

kann sie aber aufgrund der verwendeten Töne keiner Tonart eindeutig zuordnen
Richtig, kann man nicht, da ein Tonartwechsel stattfindet ;)
Das Dm passt wegen dem Ton F nicht mehr so recht
(jetzt mal ganz abgesehen von dem Basston E, über den sich Cudo zu Recht wundert)
- es hätten zwar Em und Dm beide aus der Tonart C stammen können, das wär aber an sich schon ungewöhnlich (ergibt von Em aus gesehen E phrygisch) -
aber danach das Bb (deutsch B) passt schon gar nicht, das beisst sich direkt mit dem Ton B (deutsch H) im Em Akkord. Spätestens an der Stelle gibt es keine gemeinsame Tonleiter mehr, da hast du die alte Tonleiter wenigstens für den einen Ton verlassen.

Auffällig:
Em - Em/C
ist dasselbe wie
Dm - Dm/Bb
einen Ganzton tiefer gerückt. Den komischen Basston E hab ich beim Dm mal gleich weggelassen^^.

Könnte man also als Tonartwechsel von Em (2 Akkorde) zu Dm (die nächsten 2 Akkorde) interpretieren, immer hin und her zwischen den beiden Tonarten.

KLingt für mich nicht "falsch"
an Tonartwechseln ist ja auch nichts falsch. Die meisten Anfänger-Erklärungen und Forumsgespräche bleiben halt innerhalb einer Tonart hängen, man kommt nie dazu mal darüber hinaus zu gehen (weil der Anfang anscheinend schon so kompliziert ist), darum wirkt das womöglich irreführend so, als wäre nur eine Tonart "erlaubt".
Es gibt in jahrhundertealten Weihnachtsliedern schon Modulationen, also daran ist nichts ungewöhnlich oder falsch.

Die Frage ist, wie geschickt oder plump das der Komponist hingebastelt hat, und dann die Geschmacksfrage, wie du als Hörer das findest.
Ich find jetzt deine genannte Akkordfolge nicht so schön. Hat mit falsch nichts zu tun, aber vor allem der Wechsel von Dm/Bb zurück zu Em, das ist ein meinen Ohren ein sehr harter Bruch. Gefällt mir nicht. Aber darum geht's nicht.
Und je nach Zusammenhang, Sound, Rhythmus etc. kann der Wechsel auffälliger oder unauffälliger wirken. Harmonie ist nur ein Teil des Ganzen.
 
Erstmal bedanke ich mich für die nachvollziehbare Analyse. Die Akkordfolge ist wohl auch nicht gerade "charttauglich" aber das soll sie ja auch gar nicht sein.


bist Du Dir sicher --> dmoll/E
Ja, diese Akkordfolge als Turnaround ist auf meinem eigenen Mist beim Herumklimpern auf dem Keyboard gewachsen. Das E unter dem dmoll soll so sein.
Zugegebenrmaßen klingt die Folge für mich aber als Arpeggio am besten.

aber vor allem der Wechsel von Dm/Bb zurück zu Em, das ist ein meinen Ohren ein sehr harter Bruch.
Okay, der Schritt im Bass vom B (engl. Bb) zurück zum E ist natürlich ein Tritonus. Ich mag ihn aber irgendwie an der Stelle, ist nicht so trivial, als vom A oder H zurück zum E.
Nun, das ist wohl auch wirkliche reine Geschmacksache, genauso, wie das E im Bass unter dem dmoll. Für mich ist das ein dmoll mit seiner None im Bass.
 
Ja, diese Akkordfolge als Turnaround ist auf meinem eigenen Mist beim Herumklimpern auf dem Keyboard gewachsen. Das E unter dem dmoll soll so sein.
Zugegebenrmaßen klingt die Folge für mich aber als Arpeggio am besten.
Dann lass mal hören ...
Wenn ich das spiele klingt das sehr bescheiden.
 
Wenn ich das spiele klingt das sehr bescheiden.

Dem muß ich mich anschließen. Und egal, ob als Arpeggio, oder als Akkordgroove ...
Retten könnte den von Dir gewünschten Akkord Dm/E nur eine nachfolgende Auflösung nach Dm/D.

Aber wenn´s Dir wirklich gefällt, dann soll´s auch so sein. Mußt halt dann damit leben, daß Du der einzige sein wirst ... :)

LG
Thomas
 
Ich hab´s mir aufmerksam angehört ... und fürchte, diese Aufnahme wird und kann jetzt jeder der Beteiligten für seine persönliche Argumentation verwenden können ... :)

Thomas
 
Ich hab´s mir aufmerksam angehört ... und fürchte, diese Aufnahme wird und kann jetzt jeder der Beteiligten für seine persönliche Argumentation verwenden können ... :)

Man kann vielleicht ahnen, was du damit sagen willst aber ehrlich gesagt kann ich mit dem Statement insgesamt nicht so sehr viel anfangen. Ein "Gefällt mir" oder aber "Gefällt mir nicht", bestenfalls noch begründet, würde mir da schon erheblich mehr sagen.
 
Ein "Gefällt mir" oder aber "Gefällt mir nicht", bestenfalls noch begründet, würde mir da schon erheblich mehr sagen.

Für mein Empfinden hat das mit "gefallen" oder "nicht gefallen" gar nichts zu tun. Es funktioniert einfach nicht. Und ich nenne die Aufnahme als Beleg dafür.
Das ist jedenfalls meine Ansicht.

Du hast die Deine, und bringst auch dieses Tondokument als Beleg dafür. Und mehr habe ich und wollte ich gar nicht zum Ausdruck bringen.

Thomas
 
Wenn Du schon diese Disonanz Dm/E reinbringen möchtest, muss diese sich auch irgendwie begründen.

Hier durch Motiv -->

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So leid es mir tut - ich kann mich nur anschließen, die Akkordfolge funktioniert einfach nicht.

Wenn ich an die Aussage in Beitrag 4 denke, vielleicht war dir beim Ausarbeiten der Anfangsidee einfach der Kopf etwas im Weg.

Die Aufnahme klingt für mich übrigens so, als hättest Du das auch gespürt und dich beim Einspielen nicht wirklich wohl gefühlt.
Jedenfalls ist es m.E. nicht mit Überzeugung gespielt, was wiederum bei "sperrigem Material" besonders wichtig wäre.

Gruß Claus
 
Mit diesen vernichtenen Urteilen hätte ich jetzt nicht gerechnet aber ich akzeptiere natürlich die Meinung der anderen. Für mich hört sich mein Beispiel immer noch stimmig an. Wahrscheinlich bin ich wohl wirklich der einzige . . .

So leid es mir tut - ich kann mich nur anschließen, die Akkordfolge funktioniert einfach nicht.

Wenn ich an die Aussage in Beitrag 4 denke, vielleicht war dir beim Ausarbeiten der Anfangsidee einfach der Kopf etwas im Weg.

Die Aufnahme klingt für mich übrigens so, als hättest Du das auch gespürt und dich beim Einspielen nicht wirklich wohl gefühlt.
Jedenfalls ist es m.E. nicht mit Überzeugung gespielt, was wiederum bei "sperrigem Material" besonders wichtig wäre.

Gruß Claus

Die "Aufnahme" ist per Midi realisiert, bearbeitet und quantisiert worden . . .
 
Die "Aufnahme" ist per Midi realisiert, bearbeitet und quantisiert worden . . .
Wieso das denn? Erstaunlich, dass man es mit MIDI hinkriegt, dass eine Stelle zaghaft oder wie verspielt klingt (die Achtel)... :confused:
 
emoll - emoll/C - dmoll/E - dmoll/B

deutsches B verwendet (entspricht dem englischen Bb)

vor allem der Wechsel von Dm/Bb zurück zu Em, das ist ein meinen Ohren ein sehr harter Bruch.

Zugegebenrmaßen klingt die Folge für mich aber als Arpeggio am besten.

Wenn ich das spiele klingt das sehr bescheiden.

keine Ahnung wieso jetzt und eigentlich habt ihr ja schon alles geschrieben, aber für ein gefällt mir nicht, hätte ich es nicht komplett hören können.
 
[...] das E im Bass unter dem dmoll. Für mich ist das ein dmoll mit seiner None im Bass.

Hallo Frato,

wenn Du, wie hier in Dm, die Sekunde (e) unter die b3 (f) setzt, erzeugst Du eine stärkere Dissonanz als die Reibung, die die Sekunde als None über der b3 gehabt hätte: aus einem maj7-Intervall ( f2 - e3 ) machst Du ein b9-Intervall (e2 - f3). Wie Du gemerkt hast, erwartet Dein Hörer diese Reibung nicht nach Em | Em/C bzw. Em | Cmaj7.

Dagegen kannst Du ein b9-Intervall durchaus üblicherweise verwenden, wenn Du mit B7b9 (H7b9) zum Em zurückführst: | Em | Cj7 | B7b9 |

Und damit sich die Folge nicht gegen den harmonischen Rhythmus sperrt und zum Verzählen einlädt, verdoppelst Du Dein Em (oder unüblicher Dein Cj7 oder B7b9).
 
Wieso das denn? Erstaunlich, dass man es mit MIDI hinkriegt, dass eine Stelle zaghaft oder wie verspielt klingt (die Achtel)... :confused:
Sorry, aber ich weiss wirklich nicht, wovon du redest. Jede Note ist durch die Quantisierung "perfekt" im Timing und auch die Lautstärkewerte wurden angepasst. Es ging bei diesem Beispiel ja auch nicht um den Groove sondern nur um die verwendeten Harmonien. Und die wiederum funktionieren für dich und einige andere nicht. Na schön, dann ist das eben so. Aber irgendwie verspüre ich auch einen Hauch von Inquisition . . .
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo Frato,

wenn Du, wie hier in Dm, die Sekunde (e) unter die b3 (f) setzt, erzeugst Du eine stärkere Dissonanz als die Reibung, die die Sekunde als None über der b3 gehabt hätte: aus einem maj7-Intervall ( f2 - e3 ) machst Du ein b9-Intervall (e2 - f3). Wie Du gemerkt hast, erwartet Dein Hörer diese Reibung nicht nach Em | Em/C bzw. Em | Cmaj7.

Dagegen kannst Du ein b9-Intervall durchaus üblicherweise verwenden, wenn Du mit B7b9 (H7b9) zum Em zurückführst: | Em | Cj7 | B7b9 |

Und damit sich die Folge nicht gegen den harmonischen Rhythmus sperrt und zum Verzählen einlädt, verdoppelst Du Dein Em (oder unüblicher Dein Cj7 oder B7b9).

Deine Vorschläge ändern die Sequenz und das in massiver Weise. Mir ging und geht es aber um meine Sequenz, so wie sie ist, nämlich um eine Analyse der selbigen . . .
 
Grund: Rechtschreibung
Zuletzt bearbeitet:
Von Inquisition zu reden ist Unsinn.
Eine handvoll - teils professioneller - Musiker sagen dir, dass deine Akkordfolge nicht funktioniert.
Du bekommst sowohl erklärt warum das so ist als auch Lösungen präsentiert, kannst oder willst das Alles aber offenbar nicht nachvollziehen.

Ok, es ist deine Akkordfolge und sie muss auch nur dich beglücken, also noch viel Spaß damit. :hat:

Gruß Claus
 
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Es wurde ja schon mehrfach dargelegt, dass diese Harmoniefolge schon alleine von der theoretischen Betrachtungsseite her ziemlich bzw. sehr "verquer" liegt.
Das Hörbeispiel bestätigt diesen Eindruck. Woher kommt´s?

Die Arpeggien rufen spontan beim Hörer eine Erwartungshaltung hervor, die wohl allgemein in Richtung Pop gehen dürfte, schon und gerade auch mit der ersten erklingenden Harmonie. Diese Erwartung wird nun aber durch die sehr verquere Harmoniefolge arg enttäuscht.
Das alles wäre an sich gar kein Problem, Enttäuschung und auch Provokation sind allemal erlaubt und ohne diese hätte es nie neues in der Musik gegeben. Funktionieren wird das alles aber nur dann, wenn die neue, provokante Folge den traditionellen und erwarteten Folgen eine neue Qualität entgegen setzten würde. Wenn sie neugierig machen würde, wenn sie ihrerseits eine Spannung aufbauen würde und schlussendlich auch eine harmonische Auflösung und Entspannung bringen würde - was sie auf ihre je eigene Weise machen darf. Das würde es dem Hörer natürlich nicht einfach machen - muss es auch nicht-, aber gleichwohl funktionieren. Wenn nicht auf Anhieb, dann doch auf lange Sicht.

Aber eben das bringt diese Folge alles nicht. Sie strebt auseinander, widerspricht sich in sich, das dissonante Dm/E klingt einfach falsch und die Rückführung über den Tritonussprung ebenfalls und nirgendwo gibt es eine Auflösung dieser quer liegenden Spannungen. Alles klingt gewollt, schräg und unbefriedigend. Eine neue Qualität fehlt völlig. Das Hörbeispiel unterstreicht das insofern eindrücklich, als man (zumindest ich) schon bald geneigt ist "Aufhören" zu rufen - und dann den Stopp-Button drückt.

Bitte nehme alle diese Einwände und all die Kritik nicht persönlich, eine Inquisition findet hier ganz bestimmt nicht statt. Ich habe versucht (wie andere schon vorher), zu begründen, warum diese Folge so nicht funktioniert und habe mich bemüht, das ganz sachlich zu formulieren.
Ich kenne das im übrigen selber, dass ich mich in eine bestimmte Idee sehr verliebt hatte und eben diese einige Tage später als absoluten Mist empfand.
Selbstkritik ist ein hartes Brot - aber ein nahrhaftes!
 
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Ich könnte mir ja auch vorstellen, aus em/E - em/C - dm/E - dm/B (engl. Bb) dann em/E - em/C - dm/D - dm/B (engl. Bb) zu machen, also die Dissonanz dm/E in ein ordinäres Dmoll abzuändern. Klingt dann wohl gefälliger und nicht mehr so "strange", obwohl mir gerade das "Strange" auch irgendwie gefallen hat.
 

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