Monitor in Stereo oder Mono

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Hi, ich lese hier immer wieder, dass Monitorwege in Stereo ausgelegt werden. Ausser ggf. bei InEar - und selbst da erschließt sich für mich nicht der Mehrwehrt - wüsste ich keinen Vorteil.
Was brächte denn der Mehraufwand und - wie erstellt Ihr einen Stereomix für den Monitorweg, e.g. mit dem X32?
 
Eigenschaft
 
Stereo wird wie immer überbewertet, egal ob nun bei Live auf der PA oder im Monitor. Ich halte es oftmals für puren Luxus und auch für unnötig etwas in Stereo abzubilden, wenn es denn sinnfrei ist.

Bei Monitoranwendungen ist es in der Regel sinnfrei, denn das was der Musiker braucht ist die reine Toninformation ohne jegliche Ortung. Also Ton direkt auf die Fr... äh ins Ohr.

Sicherlich kann man in manchen Spezielfällen darüber streiten ob nun eine Ortung sinnvoll ist, bei Theater und Musical z.B., aber in einer Livesituation einer Band never.

Zudem wäre es ja auch echt doof, wenn man eine Ortung hätte, diese aber nicht nachführt, sobald sich die Position der jeweiligen Person ändert. Da wäre man ja dauernd nur noch am schrauben. Es gibt mittlerweile Systeme, welche das nachführen. Diese sind aber nicht gerade günstig. :)

Hi, ich lese hier immer wieder, dass Monitorwege in Stereo ausgelegt werden. Ausser ggf. bei InEar
Da hast du auch etwas falsch gelesen, denn meist ist es genau anders herum.

Doch wie ich schon ausführte: Stereo ist überbewertet und da ist deine Frage vollkommen richtig: Wo ist der Mehrwert? Anwwort: Es gibt keinen wirklichen Mehrwert und es ist eher ein Luxus, der eben oftmals überbewertet wird oder gewünscht wird und wenn man dann doch auf Mono macht es den wenigsten überhaupt auffällt.
 
einspruch,
je nach sachlage bin ich eindeutig für mehr stereo überall im monitor.
wenn da eine kapelle mit unglaublich vielen gitarren (zeitweise bis zu 4) am werken ist, ist es manchmal einfach durchsichtiger und einfacher zu sortieren, wenn jeder eine bestimmte richtung hat. ebenso mit vielen gesängen. nicht an allen positionen, aber durchaus bei trommlern und leuten, die da drauf singen müssen.
bei in ears bin ich absolut dafür, weil es da gesamtbild einfach durchsichtiger macht. und ausserdem sind die meisten patienten schon soweit, daß sie da gerne sowas wie studiomixe haben möchten.
das nachführen halte ich in dem zusammenhang für eher nicht so wichtig bis störend, weil sich das klangbild dann dauernd verändert. wenn sich die leute an bestimmte sachen gewöht haben, ist es störend, wenn auf einmal alles von der anderen seite kommt
 
Also beim klassischen Monitoring mit Wedges vor den Füßen macht es meiner Meinung überhaupt keinen Sinn nud wenn pro Musiker meist eh nur ein Monitor da rumliegt geht es auch gar nicht oder wie soll aus das bei nur einer Box gehen. Selbst wenn da ein zweiter Monitor rumsteht würde es meiner Meinung nach keinen Sinn machen, da sich der Musiker immer wieder aus dem Stereobild hinaus bewegen würde.

Bei InEar OK, aber wie ich schon ausführte ist es bei einer Standardband eher Luxus. Wenn da wirklich 4-5 Gitarren auf der Bühne spielen, dann ist das wohl auch keine Standardband und da kann man schon drüber diskuttieren und kann auch durchaus Sinn machen, wie z.B. auch bei Theater oder Musicalanwendungen. Doch das sind eher Spezialfälle und meist auch mit einem ganz anderen Budget bemessen wie es hier denn so üblich ist.

In aller Regel wird beim InEar der zweite Kanal für das Atmomikro oder den Summenmix genutzt, damit sich der Musiker sich selbst und auch seine Umgebung hört und das muss dann nicht in Stereo sein, denn es reicht die Monoinofrmation, da man mit InEar meist dann doch (mit den richtigen Ohrstöpseln) sehr von dem Bühnensound abgeschirmt ist.
 
Aus > 20 Jahren IEM: Ich brauche das nicht Stereo - selbst unglaublich viele Gitarren ändern da nichts.
Ich will als Keyboarder in erster Linie Drums und Bass, dazu die Frontleute und michselbst. Gitarren leise....
Wenn ich Gitarre spiele sieht das nicht anders aus - man muss ja nicht jedes Instrument mit voller Lautstärke auf den IEM haben.
Dann wird da auch nichts undurchsichtig. Schlimmer noch: wenn die Richtung in einem IEM -Mix nicht mit der Realität übereistimmt, wird es verwirrend.....
Edit:
Was noch dazu kommt: Ich kann mir bei einem Mono-Mix jededrzeit einen Stöpsel rausnehmen und hab immer noch alles.....
 
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wenn die Richtung in einem IEM -Mix nicht mit der Realität übereistimmt, wird es verwirrend.....
Ebend
+1

Bei so manchen Zeitgenossen kann es gar noch zu ganz anderen Irritationen über die Zeit kommen. Es ist immer sehr dumm, wenn das Auge etwas anderes Wahrnimmt als die Ohren.
 
Obwohl ich persönlich mit Mono-IEM klar komme, kenne ich viele Leute, die ein echtes Problem damit haben, wenn der Sound mitten im Kopf sitzt. Mag damit zusammen hängen, daß sie mehr richtungsselektiv hören, als ich. Man kann sich wirklich in einem Stereo-Umfeld auf ein einzelnes Instrument "einhören" und dieses dadurch selbständig im Mix nach vorne holen, ohne daß der Toni was daran schrauben muß. Hat man dagegen einen Mono-Mix funktioniert das nicht.

Gibt aber auch Leute, die werden kirre, wenn sie sich bei einem extrem gepanten Stereo-IEM-Mix mal auf der Bühne umdrehen... ;-)

Stereo mit Wedges dagegen halte ich für überwiegend sinnfrei. Da arbeite ich lieber mono mit mit einer Box und stelle die so, so daß z.B. die Saitenzupfer ihren Instrumentenverstärker aus einer anderen Richtung auf's Ohr kriegen als den Monitor. Hört sich der betreffende an einer Stelle mal nicht gut genug, reicht ein Schritt Richtung eigenem Amp und die Sache ist im Lot ohne Nachregeln.


domg
 
Hi:hat:

Also ich komme aus der Studioecke, und da macht das Monitoring mMn in Stereo durchaus Sinn. (Auf der Bühne natürlich nur bei In-Ear Monitoring) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein "guter" Monitormix, sehr wichtig ist, dass der Musiker eine gute Performance abliefern kann. Der Musiker muss sich im Mix wohl fühlen. Dabei haben die Musiker sehr verschiedene Wünsche um sich wohl zu fühlen.
Ich persönlich lege mir zB gerne ein Klick aufs linke Ohr, halb-rechts will ich den Playback-Mix, und in der Mitte höre ich gerne mich selbst. Ich hör halt gern alles getrennt. Ich hab während der Performance die Möglichkeit nach links oder rechts zu hören. Je nachdem welche Informationen grad für mich wichtig sind, kann ich mir die da einzeln raus picken. In einem Mono-Monitormix würde mir das zusehr zusammen verschmelzen.

Zudem wäre es ja auch echt doof, wenn man eine Ortung hätte, diese aber nicht nachführt, sobald sich die Position der jeweiligen Person ändert. Da wäre man ja dauernd nur noch am schrauben. Es gibt mittlerweile Systeme, welche das nachführen. Diese sind aber nicht gerade günstig. :)

Das sich auf der Bühne die Musiker bewegen, und man das Panning ständig anpassen müsste um ihn orten zu können, das kann ich so nicht unterschreiben, sonst müsste man auch berücksichtigen, wenn man den Kopf zur Seite dreht. In einer echten Umgebung würde sich akustisch gesehen die ganze Bühne um ihre Achse drehen.. Ich glaube das würde mehr verwirren als helfen. Was nicht gegen Stereo spricht. Was du da beschrieben hast, geht weit über Stereo hinaus.. Ich würde als Beispiel eine Gitarre einfach auf die rechte Seite legen, und die statisch da belassen. Ich muss mich ja am Mix orientieren können. Wenn ich die Gitarre hören will, hör ich halt einfach nach rechts, und ich kann mich drauf verlassen: die Gitarre ist immer da zu finden. Wo sich der Gitarrist zu dieser Zeit in Relation zu mir grad auf der Bühne befindet, und in welche Richtung mein Kopf grad guckt, ist doch irrelevant?
 
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Ich sehe das anders: wir sind auf der Bühne ein Team und keine Einzelkämpfer - wenn ich den Gitarristen angucke, möchte ich nicht, dass der Sound auf die Ohren aus ner anderen Ecke kommt.
Aber jeder nach seinem Gusto.....
 
...wenn ich den Gitarristen angucke, möchte ich nicht, dass der Sound auf die Ohren aus ner anderen Ecke kommt.
....

Ähm... das würde bedeuten, daß Du die Klampfe z.B. rechts auf dem Ohr hast (angenommen, der Gitarrist stünde rechts neben Dir) und wenn Du den Kopf ihm zu wendest, um ihn anzusehen, jemand das panning auf mittig nachführen müsste...?


domg
 
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Keineswegs - ich will einfach das Monitorsignal Mono auf den Ohren haben, Ohne Richtung.
Dafür aber eben in der jeweiligen Dosis, die ich mir am IEM-Mixer einstelle.
 
OK... dann habe ich Dich komplett falsch verstanden. Sorry.
 
Es macht natürlich Sinn, wenn der Gitarrist normalerweise rechts neben mir ist, die Gitarre rechts zu pannen, nicht links.. ich stelle nur das nachfürhren in Frage, wenn Bewegung ins Spiel kommt. In einer echten Umgebung würde der Gitarrist ja sein Verstärker auch nicht mitschleppen wenn er sich auf der Bühne hin und her bewegt. Der steht immer statisch am selben Ort.
 
Kollege @Zelo01
Im einer Studiosituation bewegt man sich in der Regel recht wenig und alles ist auch viel disziplinierter, stringenter, statischer. Dass der Musiker auf seinem Kopfhörer seinen individuellen Mix bekommt inkl. Stereobild ist da auch nicht schwer, da in einem Studio in der Regel auch die verwendete Technik dafür ausgelegt ist.

So eine Studiosituation kann und darf man aber nun wirklich nicht mit einer Livesituation vergleichen.

sonst müsste man auch berücksichtigen, wenn man den Kopf zur Seite dreht. In einer echten Umgebung würde sich akustisch gesehen die ganze Bühne um ihre Achse drehen.. Ich glaube das würde mehr verwirren als helfen. Was nicht gegen Stereo spricht.
Naja, es ist erwiesen, dass unser Gehirn durcheinander kommt, wenn es zwei nicht konquente Informationen verarbeiten soll, wenn diese sonst konquent sind. Die Koordination zwischen Augen und Ohren ist nunmal so von der Natur her abgestimmt, als dass die visuelle Information auch zur auditiven Information passen sollte. Wenn das aus dem Ruder läuft und das über längere Zeit (Konzerte dauern in der Regel länger), dann hat das für den einen oder anderen gewisse Konsequenzen, wie z.B. Kopfschmerzen oder Übelkeit.

FÜr mich als Techniker zählt zunächst mal, dass der Musiker sich überhaupt hört und dass er seine tonalen Informationen bekommt, egal wie diese nun räumlich angeordnet sind oder sein sollen.

Was du da beschrieben hast, geht weit über Stereo hinaus..
Naja, es ist halt die Realität. Gell?

In einer echten Umgebung würde der Gitarrist ja sein Verstärker auch nicht mitschleppen.
Wieso sollte er das tun?
Wenn er zum statisch stehenden Amp blickt, dann kommt ja auch die tonale Information aus genau der Richtung. Wenn er links steht, dann kommt das von rechts und wenn er rechts steht kommt es eben von links oder wie auch immer er eben steht oder sich dreht. Es bleibt jederzeit konquent und ortbar, so wie die Person es auch sieht respektive hinblickt.

Das nachführen der Pannings ist wie schon erwähnt technisch möglich, kostet aber richtig Ressourcen und wird bei so manchem Theater/Musical auch mittlerweile eingesetzt. Ich habe auch schon von Lifeevents gehört, die diese Technik einsetzen, aber eben nur auf wirklich großen Bühnen, um eben auch und vor allem Irritationen zu vermeiden.
 
FÜr mich als Techniker zählt zunächst mal, dass der Musiker sich überhaupt hört und dass er seine tonalen Informationen bekommt, egal wie diese nun räumlich angeordnet sind oder sein sollen.
Sag ich doch:)
Naja, es ist halt die Realität. Gell?
Jep. Klar ist sowas toll. Hab da allerdings meine Zweifel, ob diese Technik dann tatsächlich der Realität entspricht. Und vorallem ob sowas irgendjemand hier im Forum bezahlen könnte...
 
Stereo Wedges halte ich für Luxus, bzw. befürchte ich, dass sie eher zu einem matschigen Sound beitragen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Stereo bei In-Ears halte ich für großartig.

Ich hatte den Luxus, von traditionellem Monitoring mit Wedges direkt auf Stereo-In-Ears umzusteigen. Dazwischen hatte ich nur eine Erfahrung mit Mono-In-Ears, und die war furchtbar. Da das nur ein einzelner Gig war, kann ich daraus nicht schließen, dass es nur am Mono lag, vielleicht war es nur schlecht umgesetzt. Ich habe aber Freunde, die konstant mit ihrem Mono-In-Ear kämpfen, so dass ich doch ganz froh mit meiner Situation bin.

Bei Monitoranwendungen ist es in der Regel sinnfrei, denn das was der Musiker braucht ist die reine Toninformation ohne jegliche Ortung. Also Ton direkt auf die Fr... äh ins Ohr.
Ja, wir brauchen eigentlich nur Toninformation, und keine Ortung. Aber das System, das wir dafür benutzen, sind nunmal unsere Ohren, und die sind es nicht gewohnt, Toninformation ohne eine dazugehörige Ortung zu verarbeiten. Das komplett zu trennen ist deswegen meiner Meinung nach nicht möglich.

Das herkömmliche Stereo ist nicht perfekt, da gebe ich dir Recht. Was eigentlich natürlich wäre, ist ein System, das die Position und Ausrichtung des Kopfes trackt, und den Sound dementsprechend berechnet. Und zwar nicht nur mit Lautstärkeanpassung, sondern auch Berechnung der Laufzeiten und der Klangänderung, die sich daraus ergibt, wie sich der Klang am menschlichen Kopf bricht. Und idealerweise nicht der Durchschnittskopf, sondern ein Modell des Kopfes des Hörers. An diesen Dingen wird geforscht, gerade im Zusammenhang mit VR. Wann so etwas marktreif ist, und was für ein System sich durchsetzt, ist eine super spannende Frage.

In der Zwischenzeit Stereo als komplett nutzlos zu erklären, weil es nicht das Optimum ist, geht an der Realität vorbei. Mir hilft Stereo jetzt schon. Ich weiß nicht, was eure Erfahrungen sind, und welche Instrumente bei euch im Mix sind, aber für mich funktioniert es super. Ja, die Anordnung im Stereomix stimmt nicht mit der Anordnung auf der Bühne überein. Da gewöhnt man sich aber sehr schnell dran. Und so extrem panne ich auch gar nicht. Das Schlagzeug ist bei mir etwas um die Mitte herum drapiert, Bass und Stimme sind in der Mitte, Backingtrack und Keyboards sind komplett Stereo, d.h. deren jeweiliger Stereocharakter wird 1:1 reproduziert. Der Klicktrack ist komplett nach rechts gepannt, weil er nicht Teil der Musik ist. So kann ich ihn gedanklich ausblenden, wenn ich ihn nicht brauche (weil er nichts zum Feeling beiträgt), aber wenn ich ihn brauche, ist er schon da, easy.

Es ist immer sehr dumm, wenn das Auge etwas anderes Wahrnimmt als die Ohren.
Die Kritik klingt logisch. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass jeden Tag Leute mit Kopfhörern durch die Stadt laufen und Stereomusik hören? Sie drehen sogar den Kopf und sind nicht vollkommen vom Blitz erschlagen und desorientiert, weil sich die Musik plötzlich "mitdreht". ...wir Menschen sind offensichtlich durchaus in der Lage, das zu abstrahieren.

Was brächte denn der Mehraufwand und - wie erstellt Ihr einen Stereomix für den Monitorweg, e.g. mit dem X32?
Der Vorteil bei In-Ear ist ein natürlicheres Hören. Man kann durch die Ortung die verschiedenen Instrumente besser gedanklich trennen. Das Menschliche Hirn übernimmt quasi einen Teil der Arbeit, die sonst der Mix leisten muss. Es ist auch insgesamt ein angenehmeres Hören. Ich sehe Leute mit Mono-In-Ears immer, wie sie einen Stöpsel rausnehmen. Das liegt unter anderem daran, dass dauerhaftes Mono-Hören sehr ermüdend ist. Das Hirn kämpft gegen die Unnatürlichkeit an.

Zur Umsetzung hat noch keiner was geschrieben. Ich bin kein Tontechniker, und weiß nicht wie man das Routing am besten umsetzt. Immer zwei Regler schieben zu müssen, ist sicher keine gute Lösung. Ich denke mal in die Richtung zielt deine Frage?

Bei meiner Band nutzen wir einen Rackmixer von Behringer (weiß nicht welcher, sorry). Vom Mixer gehen LAN-Kabel zu jedem Musiker, und wir haben jeder ein Powerplay P16. Das LAN-Kabel hat nichts mit eigentlichem LAN zu tun, es führt 16 digitale Signale, die sich jeder Musiker selbst so mischen kann wie er will. Übrigens fällt für uns damit der Monitorsoundcheck inzwischen weg, weil die P16s die Einstellungen intern speichern. Ganz selten braucht man kleine Anpassungen, die man locker zwischendurch machen kann. Aber wenn wir aufgebaut haben, steht unser Monitorsound.

Dieses Video beschreibt, wie man X32 und P16 zusammen verwendet. Darin wir der P16-D erwähnt, der das Signal für mehrere P16s aufsplittet. Das braucht man nicht unbedingt, da die P16s sich auch daisychainen lassen.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=50&v=iRe7ASYZ5pg
 
jeden Tag Leute mit Kopfhörern durch die Stadt laufen und Stereomusik hören?
Genau auf diesen Einwand habe ich gewaret. Der Unterschied ist dabei, dass es sich um gänzlich unterschiedliche und voneinander getrennte Ereignisse handelt, welche keine Korrelation haben und damit kann unser Gehirn dann wiederum umgehen. Allerdings sollte man dies dennoch unterlassen, vor allem wenn man aktiv am Straßenverkehr teilnimmt und sich darin bewegt, denn gerade die Kopfhörer nehmen einem auditiv die Sicht.

Das herkömmliche Stereo ist nicht perfekt, da gebe ich dir Recht. Was eigentlich natürlich wäre, ist ein System, das die Position und Ausrichtung des Kopfes trackt, und den Sound dementsprechend berechnet. Und zwar nicht nur mit Lautstärkeanpassung, sondern auch Berechnung der Laufzeiten und der Klangänderung, die sich daraus ergibt, wie sich der Klang am menschlichen Kopf bricht
Vollkommen korrekt. Wenn man sich mal ein wenig mit der Psychoakustik und dem Wahrnehmen von Schallinformationen auseinandersetzt, so wird man entdecken dass das reine Panning, also nur ein Pegelunterschied zwischen links und rechts, sehr viel weniger an Informationen bietet und wir nur bedingt auf so etwas reagieren, als dass unser Ohr und vor allem die dahinter sitzende CPU viel empfindlicher auf Phasengangunterschiede zwischen links und rechts reagiert. Genau diese Phasenunterschiede machen erst räumliche Wahrnehmung aus. Wenn man nun diese Ohrstöpsel drin hat, dann sind die Gangunterschiede nicht wirklich mehr vorhanden. Ergo ist es vollkommen überbewertet und führt eben und vor allem auch deswegen zu Irritationen.

Des Weiteren kommt bei InEar eben die oft beklagte Abschirmung vom Bühnengeschehen an sich zum tragen. Ich vermute dass dies eher ein Grund ist sich des Ohrstöpsels ab und an mal zu entledigen und nicht weil da jetzt nur Mono ankommt.

Ich halte es für viel wichtiger in jedem Fall den Stereomix als Monosumme mit anzubieten, so dass sich der Musiker diesen zu seinem Monitormix dazu mischen kann. damit ist man nicht mehr vollkommen abgeschirmt und bekommt genügend räumliche Information. Noch besser wäre ein Ambientemikro anzubieten.

Auch hat man in einer Festivalsituation meist nicht die Zeit einen komplexen Stereomonitormix für vorhandenes InEar zu fahren. Wenn man als Band unterwegs ist und sich das selbst leistet, so wie beschrieben, dann ist alles gut und keiner muss auf irgendetwas verzichten. Super sache.

Noch was zu dem VR gedönse. Das wurde neulich im Radio diskutiert, da die Kinos als Event auch an so etwas denken, um wieder Publikum anzulocken. Da wurde am Rande erwähnt, dass die ganzen Consumer VR Dinger zum Teil zu erheblichen Kopfschmerzen führen, da das visuelle Ereignis nicht mit dem auditiven Ereignis korreliert. Sehr irritierend wird es vor allem dann, wenn eine mehr oder minder zeitliche Diskrepanz zwscihen den beiden Sinnen entsteht, obwohl dies aus visueller Sicht und dem Erfahrungsraum darüber nicht sein kann.

In jedem Fall eine spannende Sache.
 
Grundlegend würd ich behaupten, dass das Hirn eine gewisse Toleranz für Diskrepanzen zwischen Auge und Ohr hat. Ich hab schon einige Musikvideos geschnitten, und beim Synchronisieren von Bild und Ton gibt es immer einen Spielraum von mehreren Frames (25tel Sekunden), in dem ich die Videospur hin- und herschieben kann, ohne dass es eindeutig falsch aussieht. Vielleicht bin ich aber auch nur extrem unsensibel. :D Jedenfalls ist es nicht so schlimm wie eine Diskrepanz zwischen Innenohr und Auge, von der manche seekrank werden.

Der Unterschied ist dabei, dass es sich um gänzlich unterschiedliche und voneinander getrennte Ereignisse handelt, welche keine Korrelation haben und damit kann unser Gehirn dann wiederum umgehen.
Ich behaupte im Gegenzug, dass das Hirn zwischen dem Stereo aus dem Kopfhörer und den Klängen der Umwelt gut unterscheiden kann. Gerade weil Stereo nicht perfekt ist. Ich kann das jedenfalls ziemlich gut. Und ich erschrecke mich jedes Mal, wenn z.B. in einem Youtube-Video tatsächlich einmal binaurale Sounds vorkommen. Ich vermute die Akzeptanz für klassisches Stereo ist zum Teil erlernt, und sie überlistet unser Hirn nicht wirklich. Trotzdem ist es nützlich.

Ich halte es für viel wichtiger in jedem Fall den Stereomix als Monosumme mit anzubieten, so dass sich der Musiker diesen zu seinem Monitormix dazu mischen kann. damit ist man nicht mehr vollkommen abgeschirmt und bekommt genügend räumliche Information.
Man bekommt räumliche Informationen vom Monomix? Das musst du nochmal erläutern glaub ich.

Noch was zu dem VR gedönse. Das wurde neulich im Radio diskutiert, da die Kinos als Event auch an so etwas denken, um wieder Publikum anzulocken.
Ja, solche Events gibts ja schon. Das halte ich für eine komplette Sackgasse. VR funktioniert am besten für einzelne abgeschirmte Betrachter mit einem 3D-Bild und einem 3D-Sound, die extra berechnet werden. Kino ist ein Gemeinschaftserlebnis mit riesiger Leinwand. Die Schnittmenge ist ungefähr Null. Scheint mir mehr an der Verzweiflung der Kinos zu tun haben und weniger mit sinnvoller Synergie.

Da wurde am Rande erwähnt, dass die ganzen Consumer VR Dinger zum Teil zu erheblichen Kopfschmerzen führen, da das visuelle Ereignis nicht mit dem auditiven Ereignis korreliert.
Komisch, das habe ich in dem Kontext noch nicht gehört/gelesen. Die Probleme mit Kopfschmerzen hatten am Anfang vor allem mit Latenzen zwischen Kopfbewegung und der Berechnung des Bildes zu tun. An der Latenz haben natürlich alle fleißig gearbeitet (und an der Auflösung - auch ganz wichtig), und inzwischen funktioniert es ganz gut.

Ich hoffe ja, dass sich ein Format wie Dolby Atmos oder DTS:X durchsetzt. Die funktionieren so, dass man nicht in Audiokanälen arbeitet, sondern mit vielen einzelnen Audioobjekten (Schauspieler, Fahrzeuge, Waffen, ...), die eine räumliche Position zugewisen bekommmen. Diese wird dann vom Wiedergabesystem (Kino, HiFi-Verstärker) interpretiert und auf die zur Verfügung stehenden Lautsprecher verteilt. So ein System ist sehr flexibel, die Anzahl der Lautsprecher ist z.B. nicht festgeschrieben. So ein Format auf Kopfhörern mit Bewegungssensor könnte wirklich toll sein.
 
na, da hab ich wohl ein interessantes Thema losgetreten. Vielen Dank für den Input mit all den Facetten. Insgesamt seht aufschlussreich. Conclusion für mich - es besteht kein Need, Monitorwege in "unbedingt" Stereo zu fahren. Interessanter Aspekt wäre für mich, den Stereomix (Summe) als Mono Signal zur Verfügung zu stellen.
Frage - wie lässt sich dies mit dem X32 realisieren?
 
Wenn wirklich jemand einen Stereomix nach Vorne fährt - bei den meisten Gigs wird Mono gemischt - ganz einfach weil auch schon mal Zuhörer nicht in der Mitte zwischen den PA-Boxen stehen.
Bei den Gigs der letzten Jahre (zwischen 150 und 2000 Pax) gab es da kein großes Panning - weil das Publikum halt auch schon mal nahe an den Speaker einer Seite steht - da macht Stereo mit "echter Breite" nicht wirklich Sinn.
 
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