Eigene Musik aufnehmen und anhören

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Hätte ich das bloß sein lassen!

Endlich habe ich mal mein Geburtstagsgeschenk ausgepackt, angeschlossen und ausprobiert und meine besten Stücke aufgespielt.

Niederschmetternd! Jede noch so kleine Unsicherheit war zu hören!

Sind das alles falsche Komplimente, wenn meine Leute sagen, es klingt schön, was ich spiele?

Was sagt Ihr dazu? Nehmt Ihr Eure Musik auf, um ganz souverän Fehler aufzuspüren und weiter dran zu arbeiten?

Oder soll ich es vielleicht lassen, weil es demotivierend ist?
 
Eigenschaft
 
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Herzlich willkommen im Klub!

Du hast jezt zwei unterschiedliche Einschätzungen über Deine Musik:
a) Leute, die Dich live hören, finden das gut.
b) Du hörst einige/etliche Fehler/Unsauberkeiten.

Beides wird stimmen.
In einer Live-Situation hören die Leute anders und sie sind auch keine kritischen Musiker, sondern haben Freude an der Musik und dem Erlebnis.
Der kritische Musiker bist Du. Du hörst, wie es sich anhört und vergleichst es mit dem, wie es sich anhören sollte.

Das letztere ist das Ausschlaggebende dafür, Dich und Dein Spiel zu verbessern. Dazu sind auch so Aufnahmen da: Um besser zu werden und nicht, um Dir den Spaß an der Musik und dem Spielen zu verleiden.

Und willkommen im Klub heißt: Das ist bislang noch jedem so gegangen, den ich kenne.

Weitermachen!

x-Riff
 
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Ja, Aufnahmen sind schrecklich. Ich zweifel auch regelmäßig daran, dass ich die einfachsten Sachen spielen kann ^^.

Selbst wenn man mal nen guten Lauf hat, kommt irgendwann ein Moment der Unsauberkeit und zerstört das Selbstbild.

Aber dann schaut man ins Musikerforum und merkt, dass es alles so geht. Dann fühlt man sich wieder gut :cool:.

Nimmst du nur zum Üben auf oder sammelst du gerade SongMaterial? Viele Wiederholungen bringen Präzision, langsam anfangen und kontinuierlich das Tempo steigern ...
 
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Habe nach Anregung durch eine professionelle Musikerin im Freundeskreis mich auch mal aufgenommen, der Hinweis war auf mein Microtiming zu achten... ich bin auch erstmal verzweifelt, weil ich erst dann gemerkt habe, wie oft ich leicht daneben liege. Aber das hat mir dann geholfen wirklich besser zu werden.
 
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Dazu sind auch so Aufnahmen da: Um besser zu werden und nicht, um Dir den Spaß an der Musik und dem Spielen zu verleiden.

Deshalb empfehlen es die Musiklehrer, die ich kenne, ihren Schülern und aus dem gleichen Grund können die Schüler es nicht leiden. Die eigene Aufnahme zu hören raubt einem jegliche Illusion hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten und holt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich bin mir selbst der schärfste Kritiker und wenn ich den samt Motivation überlebe, kann es nur besser werden. Weitermachen, das ist genau die Devise.Und wenn man mal wieder am abheben ist - auf Aufnahme schalten. Hier werden Sie geerdet:fear:
 
Stimmt, das geht wirklich jedem so.

Als Beispiel habe ich mal mit dem Bass einfach mitgespielt und geachtelt. Dann habe ich die Spur einzeln laufen lassen und wäre am liebsten im Boden versunken. Also nicht ins Boxhorn jagen lassen.
 
Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir als Band, die meinte, gut eingespielt und tight zu sein, in Vorbereitung auf einen Studiotermin im Proberaum mit einem digitalen 8-Spur-Rekorder Aufnahmen gemacht haben.

Zuerst die Orientierungsspur alle zusammen.
Hmmm ... da ist aber einiges nicht so super tight. Noch mal. Das selbe. An anderen Stellen. Noch mal. Frust.
Idee 1: Das bügeln wir bei den Einzelaufnahmen aus - da hat man ja dann noch das Metronom als tighte Orientierung.
Ausführung: Vergiss es.
Doppel-Frust.

Idee 2: Wir machen es direkt mit Einzelspuren. Hat ja jeder sein Zeug drauf.
Ausführung: Egal, welches Instrument angefangen hat - von Blackouts über Aufnahmen über Aufnahmen bis Zwischenfrickeln.
Ergebnis: Stückwerk.
Triple-Frust.

Idee 3: In Gruppen aufnehmen: Bass+drums, 2 Gitarren, Gesang. Drum+Gitarre, Bass+Gitarre. Gesang murmelt mit.
Ergebnis: Nicht so das Wahre.
Mittlerweile gewohnter Frust.

Wir haben dann alle geübt wie die Berserker, alle zu Hause, alle gemeinsam mit Metronom, alle ihre parts im Schlaf.
Irgendwann ging´s dann.
Hat sich aber steril angehört.

Die Aufnahmen im Studio haben wir dann gemeinsam eingespielt.
Aber ohne diese ganze Arbeit und den ganzen Frust vorher und die Energie danach wäre der Studiotermin ein volles Fiasko geworden.

Wir haben dann immer mal wieder songs mit dem 8-Spur aufgenommen und haben mit der Zeit besser durchgeblickt.

Heutzutage als homerecording-Demoersteller von songs geht es mir teils immer noch so: ich hab´s doch im Kopf, was die Instrumente machen - und warum hört es sich verdammt noch mal nicht so an und warum dauert es verdammte Einspielstunden, ein verdammtes Instrument von A bis Z tight, betont, locker und fehlerfrei auf eine Spur zu bannen?
Und warum denkt man immer noch, andere kriegen das locker hin?
Also es geht hier ganz klar um Hobby-Niveau. Aber trotzdem ... wenn andere zwanzig Jahre Socken stricken, dann entwickelt sich doch auch eine locker-flockige Halbperfektion, oder?

x-Riff
 
Aha, da bin ich nicht die Einzige! Das ist beruhigend und jetzt bin ich auch hochmotiviert mich meinen Unzulänglichkeiten zu stellen! Vielen Dank Euch allen!
 
Ein Tipp, der bei mir zumindest etwas "Realität" reinbringt: Wenn ich was aufnehme, ist direkt nach dem "Record"-Button die Aufregung da. Dann wird das erstmal nix. Zu Anfang habe ich dann gestoppt, gelöscht, Aufnahme neu gestartet - ich wollte ja einen vernünftigen Take. Das hat mich aber im Endeffekt wieder rausgebracht.

Heute stell' ich den Recorder (oder das Handy...) einfach an, lass laufen, und mache dann die "Auswertung" hinterher. Im Idealfall vergesse ich dass ich vor virtuellem Publikum spiele und bin dadurch erstens entspannter und zweitens besser...
 
Ja, der Puls erhöht sich, die Finger sind zittrig und werden feucht - schlimmstenfalls, wenn die rec-Taste gedrückt ist. Gute Idee, das mal so wie Du zu probieren.
 
Wenn ich beim BR 80 aufnehme und habe zwei Situationen:
a) eine Idee, z.B. ein Riff oder eine Melodie
Die kann ich dann endlos spielen und immer gewisse Variationen einfügen oder ich weiß, ich brauche es nur zum jammen - dann spiele ich das Thema ein bis vier mal und kopiere es dann. Und dann improvisiere ich dazu: Melodie, Solo, was immer.
b) eine festen song, ein backingtrack mit Anfang und Ende
Da kann ich ja nicht endlos spielen - da ist ja dann der song irgendwann zu Ende. Der BR 80 hat den Vorteil, dass ich acht virtuelle Spuren habe. Das heißt, ich muss mich nicht entscheiden, eine Spur zu löschen, um die nächste Variante einzuspielen.
Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass es manchmal der erste Track ist (den schmeiße ich NIE weg) und selten der letzte. Es ist irgendwie wie eine Kurve: Die ersten sind zum Einspielen (manchmal ist es aber auch genau der erste), meistens sind es die Tracks 4 oder 5, selten die letzten Tracks.

Im Grunde bin ich dann beim Aufnehmen entspannt (außer ich habe keine Zeit und meine, dass es unbedingt innerhalb von einer halben Stunde klappen muss) - weil ich weiß, ich kann auf die vorige Einspielung zurückgreifen, wenn die jetzige schlechter ist.

Ich rede hier aber von Demos, mit dem Ziel, dem fertigen song, bevor es ins Studio geht, so nahe wie möglich zu kommen. Also schon ernsthaft, aber nicht mit der 100%tigen Erwartung, dass da jedes i-Tüpfelchen stimmen muss.

x-Riff
 
Manchmal hilft es auch, die Aufnahme erst mal nicht anzuhören ("Zeit heilt alle Wunden" :ugly: ). Die Fehler und Unzulänglichkeiten sind immer noch zu hören, treten aber - mit etwas Glück - in den Hintergrund gegenüber dem Großen Ganzen, das sich als mehr oder weniger akzeptabel herausstellen kann.

Der umgekehrte Effekt ist allerdings auch nicht unbekannt... :redface:
 
Hier noch ein paar interessante Überlegungen von Adam Rafferty, die ich gerade gefunden habe: klick!
 

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