Low Interval Limits und Gitarrenakkorde

drowo
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Liebe Experten,

liest man die dokumentierten Low Interval Limits, kann man in der großen Oktave (C2-B2) eigentlich nur noch Quinten und Oktaven spielen. Andererseits wird ein G-Dur Akkord auf der (Akustik-) Gitarre auf der tiefen E-Saite am 3. Bund / A-Saite am 2. Bund (und hohe E-Saite 3. Bund) gegriffen, d.h. die zwei tiefsten Noten sind G2 und B2. Das ist schon mehr als nur knapp unterhalb des Low Interval Limits für die große Terz die z.B. hier mit Bb2 / D3 als unteres Limit angegeben wird. Natürlich weichen die Limits je nach Autor ein bisschen ab, aber im Großen und Ganzen sind sie im selben Bereich.

Meine Frage: wie passt das zusammen? Ich habe zwar einige Post zum Thema L.I.L. und (E-) Gitarre gefunden, da ging es aber meist um die Begründung warum etwas NICHT passt.

Um eines vorweg zu nehmen: ich lasse beim Arrangieren letztendlich meine Ohren entscheiden, aber es würde mich aus "akademischer" Sicht schon interessieren.

LG Robert

EDIT: ich hab mal hier eine Akkordtabelle verlinkt. Bei den meisten Akkorden greift man auf E und A Saite Quinten - falls überhaupt beide klingen - aber ein paar mit gr. Terz (z.B: G-Dur) oder Quarte (z.B. C-Dur) gibt es eben auch
 
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Welche Töne meinst du genau? Du schreibst C2 und große Oktave, meinst du damit das Große C? Dann wäre das kleine c vermutlich C3?
Solch ein Problem mit der Benennung der Töne ist oft der Grund von Verwirrungen. DAWs mit Pianorolle, wie Logic verwirren mich da regelmäßig. :D

Also das Große G, das eine Gitarre bei einem G-Dur spielt, liegt bei 98Hz und das große H bei 123.47Hz, hierbei muss man bedenken, dass Gitarren ein ziemlich obentonreiches Klangspektrum haben und diese beiden Frequenzen nicht unbedingt stark gehört werden, sondern eher die nächste Oktave.
Bei einem Klavier ist die Obertonstruktur generell anders, als bei einer Gitarre, weshalb sich ein G bei 98Hz wesentlich anders anhört, als ein G bei 98Hz am dritten Bund auf der tiefen E-Saite. Daher kann das, was für ein Klavier gilt, unter Umständen auf einer Gitarre nicht gelten. Ich spiele auch oft in Es-Standard, also ein Halbton nochmal tiefer und ein F#-Dur klingt mit dem B auch noch in Ordnung.
Dann kommt noch hinzu, dass man beim Klavier ja den großen Tonumfang, den es hat, nutzt, da würde ich auch eher größere Tonabstände zwischen Bass und Tenor wählen (meist Quinte, Oktave, oder Dezime).
Ich schätze mal, dass die Autoren sich eher auf Klaviere beziehen.
 
Welche Töne meinst du genau? Du schreibst C2 und große Oktave, meinst du damit das Große C? Dann wäre das kleine c vermutlich C3?
Richtig, "großes C" = C2 in internationaler Schreibweise. Das "Schloß C" = c' entspricht C4.
Also das Große G, das eine Gitarre bei einem G-Dur spielt, liegt bei 98Hz und das große H bei 123.47Hz, hierbei muss man bedenken, dass Gitarren ein ziemlich obentonreiches Klangspektrum haben und diese beiden Frequenzen nicht unbedingt stark gehört werden, sondern eher die nächste Oktave.
Hmm ... das könnte ein Grund sein. Die L.I.L haben übrigens nichts mit Klavier per se zu tun, sondern stammen aus Lehrbüchern zu allgemeinem Arrangement von Bigband und Orchester, also Bläsersätzen, Streichern, etc pp. Aber eine Posaune oder ein Cello hat beim großen G natürlich sehr viel mehr Schub auf der Grundfrequenz 98Hz als eine Akkustikgitarre.

(Im folgenden gilt: B = B international = deutsches H)
Ein weiterer Grund könnte der Maskierungseffekt wegen des 6-Saiten Akkordes sein, der den "Matsch" der tiefen Saiten überdeckt. Ich habe gerade Spaßeshalber den G-Durgriff auf dem Klavier nachgestellt: G, B, d, g, b, g'
Das klingt problemlos. Spiele ich dagen nur G und B klingt es nicht besonders dolle. Das ist wenn ich es recht überlege auch bei der Gitarre der Fall - nur G und B ohne die anderen Saiten gespielt klingt bescheiden.
 

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