[Spieltechnik] Fingerpicking für Anfänger

thommy
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its better to burn out than to fade away ?? ...
Ich glaube man merkt in diesem kleinen Workshop sehr schnell, das ich nicht der Profi in dieser Technik bin, trotzdem versuch ich mich an einem Workshop. Wenn auch nur die Grundlagen. Falls Interesse besteht kann er ja erweitert werden (vielleicht von jemandem der mehr Ahnung davon hat :D) Aber jetz hör ich lieber auf zu schwafeln und fang an. Also,

Fingerpicking. Was ist das? Naja, nicht all zu schwer zu erraten,
Du spielst mit den Fingern der rechten Hand ohne Plektrum.
Fingerpicking ist vielleicht nicht ganz einfach am Anfang, aber bis auf das Level in diesem Grundlagen Workshop sollte jeder Anfänger es ziemlich schnell schaffen.

Fingerpicking kommt sehr gut auf Western und Klassikgitarre, vor allem für Balladen und ähnliches.
Allerdings hat es auch den Nachteil, das es etwas leiser ist als mit Plektrum, was am Lagerfeuer schon mal Probleme bereiten kann.


1.1. Fingersatz.

Es gibt wohl mehrer Möglichkeiten, eigentlich kann man es auch machen wie man will. Aber beigebracht wurde mir der klassische Fingersatz (keine Ahnung ob der einen speziellen Namen hat)

Mein Fingersatz :rolleyes:

e- Ringfinger (R)

H- Mittelfinger (M)

G- Zeigefinger (Z)

D- Daumen (D)

A- Daumen (D)

E- Daumen (D)


Klassicher Fingersatz :

Ringfinger (a)

Mittelfinger (m)

Zeigefinger (i)

Daumen (p)


Die Basssaiten werden mit dem Daumen gezupft. Falls sie direkt hintereinander vorkommen, kann man einfach den Daumen über die Saiten streifen lassen, und braucht nicht extra jede Saite einzeln anzupfen. Die Diskantsaiten (=Melodiesaiten, die hohen drei) werden mit Zeigefinger (G-Saite), Mittelfinger (H-Saite) und Ringfinger (e-Saite) gespielt.

So, fangen wir doch gleich mal an.

1.2 Eine kleine Übung, noch ohne Greifen

E---------0--------------0------
H-------0---0----------0---0----
G-----0-------0------0-------0--
D-------------------------------
A-------------------------------
E-0---------------0-------------
--D---Z-M-R-M-Z---D--Z-M-R-M-Z--

Na, wer erkennts? Klar, das Intro von Nothing Else Matters.

Ich weiß jetzt im Moment grad nicht ob und wie viele Zupfmuster es gibt, ich spiele meistens ein paar Standardmuster (wenn der Originalsong kein spezielles Muster hat)
Eigentlich kann man die Muster variieren wie man grade Lust hat, hauptsache es hört sich gut an

Für die nachfolgenden Zupfmuster verwende ich die Akkorde C, Am, Dm, G7.
Das ergibt in meinen Augen eine recht schöne Melodie.

C--Am--Dm--G7

0--0---1----1

1--1---3----0

0--2---2----0

2--2---0----0

3--0---x----2

x--x---x----3


Muster 1 : (MP3)
Basston + 3 Diskantsaiten gleichzeitig

E-----0------0------1-----1-----
H-----1------1------3-----0-----
G-----0------2------2-----0-----
D----------------0--------------
A--3------0---------------------
E-----------------------3-------

Usw.

Muster 2. (MP3)
Basston + 3 Diskantsaiten einzeln I

E--------0---------0--------1----------1-
H------1---------1--------3----------0---
G----0---------2--------2----------0-----
D---------------------0------------------
A--3---------0---------------------------
E------------------------------3---------

Usw.
Rückwärts :

E---0----------0-----------1----------1-----
H-----1----------1-----------3----------0---
G-------0----------2-----------2----------0-
D-----------------------0-------------------
A-3----------0------------------------------
E------------------------------------3------



Muster 3 : (MP3)
Basston + 3 Diskantsaiten einzelt II

Mein Lieblingsmuster, lässt sich so ziemlich überall verwenden.

E-------0-------------0--------------1-------------1--------
H-----1---1---------1---1----------3---3---------0---0------
G---0-------0-----2-------2------2-------2-----0-------0----
D-----------------------------0-----------------------------
A-3------------0-------------------------------------------
E--------------------------------------------3--------------
--D-Z-M-R-M-Z—-D--Z-M-R-M-Z---D--Z-M-R-M-Z—--D-Z-M-R-M-Z----

Countrymuster (by Mütze)
https://www.musiker-board.de/vb/showpost.php?p=833796&postcount=9

Bekanntes Zupfmuster für Countrymusik wäre:


--1/2-1/4..............1/2--------------(Notenwertigkeiten)
E---------------0-------------------
H---------2-------------------------
G------2-----------2----------------
D------------2----------------------
A-0---------------------------------
E-----------------------------------

Das kann man eigentlich mit allen Griffen machen, nicht nur A-Dur. Wichtig dabei ist nur, dass die erste und letzte Note jeweils eine Halbe ist, die Mittleren nur Viertel.

Damit nichts schiefgehen kann, ist im Anhang ein Midi mit den Griffen A und E...

Natürlich wird das, wenn es richtig gut klingen soll, in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit gespielt, zum üben ist die Geschwindigkeit des Midis aber genau richtig. Übt man zu früh zu schnell, klingt das am Ende schludrig und nach nichts.
Angehängte Dateien gezupfe.mid (549 Bytes, 22x aufgerufen)


Bekannte Zupfsongs wären z.B.

Nothing Else Matters
(siehe auch der Workshop dazu von Patrice..)

Dust in the Wind

Stairway to Heaven

Behind Blue Eyes

(die zupfe zumindest ich, auch wenn sie viele mit Plektrum spielen, die sind sehr schön zum zupfen üben)

Leider kann ich mich hier nicht mit der Zupferei im Klassischen und Flamenco auseinandersetzen, weil das nicht mein Stil ist und ich davon absolut keine Ahnung habe.:D
Natürlich war das jetzt nur ein klitzekleiner Ausschnitt.
Es gibt wohl zigtausend Songs, und jedes verwendet ein anderes Zupfmuster. Die oben gezeigten kann auch wunderbar abwandeln, seine eigenen Muster draus machen etc.

Mir gings nur darum, das ihr vielleicht in kleines bisschen mehr Sicherheit in euren Fingern habt, was beim zupfen schwierigerer Songs sehr hilfreich sein kann.

Vielleicht erweitert das ja ein fähiger Mensch noch :D

MfG

www.sixstrings.de.tt
 
Eigenschaft
 
frage kann mir jemand das zupfmuster von dem intro da erklären???
 
Nothing else matters?

Ist ein 6/4tel - also zwei zusammenhängende Walzer-Takte (3/4).
Also stellst Du auf Deinem Metronom einen 6/4 oder einen 3/4 ein, sonst nimmst Du einfach die gewünschte Geschwindigkeit, wenn Du keine Taktarten auf Deinem Metronom eingeben kannst.
Dann spielst Du auf jede Zählzeit genau einen Ton. Immer durch. Ohne Pause.

Oder Du spielst einfach mit und schaust die ersten Takte gut zu:
http://www.youtube.com/watch?v=JFanFFKma1w

Und schaust mal in diesen workshop:
https://www.musiker-board.de/vb/822949-post1.html
 
Hy Thommy,

bin grad per Zufall über Deinen Workshop hier gestolpert. Keine Sorge, hab mir dabei nicht weh getan. ;) Ganz im Gegenteil:

Super .. :great: ... gefällt mir gut, was Du hier gepostet hast: einfach gehalten und sehr verständlich erklärt .... und auch gleich ein paar Anregungen von bekannten Songs für Anfänger zum Üben dabei, damit man nicht fade Akkordübungen machen muß!

Es gibt wohl mehrer Möglichkeiten, eigentlich kann man es auch machen wie man will. Aber beigebracht wurde mir der klassische Fingersatz (keine Ahnung ob der einen speziellen Namen hat)

Ich hoffe, ich darf Deinen Workshop hier etwas ergänzen! :)

Ich habe sehr gelenkige und mittlerweile auch kräftige kleine Finger und baue diese „Fähigkeit“ daher ganz bewusst mit ein ... auf beiden Händen. Für das Picking verwende ich darum häufig diesen Fingersatz (ist nicht klassisch, aber mehrfach Gitarrelehrer geprüft und als Alternative schon lange vor dem Ende des letzten Jahrtausends freigegeben worden ... ich hoffe, ich lös keine Diskussion damit aus):

Mein (häufig = nicht immer verwendeter) Fingersatz:

e-Saite: Kleiner Finger (K)
H-Saite: Ringfinger (R)
G-Saite: Mittelfinger (M)
D-Saite: Zeigefinger (Z)
A-Saite: Daumen (D)
E-Saite: Daumen (D)

Zwei einfache, aber sehr schön klingende Themen fallen mir spontan noch ein:
- Camel ... Never Let Go
- Pink Floyd auf The Wall … Is There Anybody Out There

Wer Camel nicht kennt .... tut es Euch an und versucht mal was Neues .... und hört Euch diese Nummer an ... progressive "Jazzrock" der frühen 70er ... es zahlt sich aus ... wer’s nicht raushört, wie’s läuft, kann mir gerne ne PN schicken ....

Greetz relact
 
noch mal ne frage was ist eigentlich leichter ??

anschlagen oder zupfen also ich weiß das ich es bestimmt nicht richtig mahce mit dem zupfen aber wenn das so gehen würde wie ich das mache dann ist das gar nicht mal so schwer aber auch nicht leicht

lg

ps: irgentwie komme ich beim anschlagen nie in den rytmus rein und irgentwie fällt einem auch nicht auf was das für ein lied sein soll

ich würde gerne wonderwall und boulevard of broken dreams lernen kann mir da wer helfen irgentwie
 
ach und noch ne frage ^^
ich hab so viele fragen imma ^^

naja also
kann man eigentlich jedes lied zupfen???
 
achso noch ne frage ^^ *schlapplach*
und zwar

wofür stehen denn die zahlen und diese 0 in einem zupfmuster?????

würde mich sehr freuen wenn ihr mir das beantworten könnt ...

lgnm (liebe grüße-nochmal-)
 
Die Zahlen stehen für den jew. Bund in dem die Saite gegriffen wird...
0 bedeutet dann eben kein greifen auf der Seite.

lg, chris
 
ach so danke

lg
 
Den etwas fortgeschritteneren kann ich nur empfehlen, möglichst viel Musik von Reinhard Mey, Mike Krüger und ähnlichen zu hören und die auch nachzuspielen. Es gibt vemutlich hunderte Muster für Fingerpicking und die beiden sind darin recht versiert.

Es gibt bestimmt aktuellere Beispiele, mir fallen aber im Moment keine ein. Von den beiden habe ich jedenfalls gelernt.
 
dir fällt kein beispiel ein? ^^

mir aber XD

also ich glaube das war in Peter Bursch's Zweitem Gitarrenbuch, dort stellt er ein tolles Zupfmuster vor, ist recht einfach und einprägsam:


Griffbeispiel: G-Dur


E-----3----------------3--------
H-----------0----------------0--
G--------0----------------0-----
D-------------------------------
A-------------------------------
E-3---------------3-------------

D---M--D--Z----D---M--D--Z


Erläuterung:

Bass-Seite (Daumen)
hohe e-Saite (Mittelfinger)
G-Saite (Daumen)
h-Saite (Zeigefinger)

Also man sieht, wir haben hier ein Daumenpicking (so heißt es doch glaub ich) der Daumen spielt zwei Saiten und springt halt immer zwischen der Bass- und der G-Saite.

Ich hoffe es ist richtig so^^

bei anmerkungen pn :)

Edit:
ich weiß nicht ob es so rüberkommt, aber die Notenlänge ist jeweils identisch... ^^"
 

e--3-----------3-----
h----------0---------
g------0----------0--
D---------------------
A---------------------
E--3------------------


Auch ein sehr schönes Muster.

Fingersatz (denke ist nicht klassisch, eher der von mir verwendete)

e - kleiner Finger
h - Ringfinger
g - Mittelfinger
D - Zeigefinger
A - Daumen
E - Daumen
 
Muss man sich eigentlich immer haargenau an den Fingersatz

e- Ringfinger (R)

H- Mittelfinger (M)

G- Zeigefinger (Z)

D- Daumen (D)

A- Daumen (D)

E- Daumen (D)

halten? Bei mir variiert das teilweise stark :D (was wohl daran liegt, dass ichs noch etwas übenmuss :p ). Meinen Ringfinger setze ich zB ziemlich selten ein.
 
Hi Jule,

das ist der Fingersatz des Threaderstellers und darunter ist der klassische Fingersatz (Ausgangspost). Ich sage jetzt einfach mal: Man muss sich nicht dran halten...man kann sich dran halten, wenn man will.

Wenn ich mit den Fingern spiele, dann nutzte ich eigentlich fast nur Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger. Ich nehme das nicht so genau, spiele einfach wie es kommt und am Ende kommt es eher darauf an das es gut klingt.

Grüße

-Silence-
 
Ich hab auch mal damit angefangen. Nachdem ich das jetzt hier durch hab: Was könnte man denn anfangen an Liedern zu üben?
 
Kommt ja drauf an, was du an Texten oder Noten hast und was dir so Spaß macht zum Spielen. Ich finde Fingerpicking immer ganz schön, wobei ich nicht immer ganze Lieder durchspiele. Ich fang zum Beispiel bei einem Lied mit Fingerpicking an als Intro oder für die erste Strophe, dann als Steigerung streiche ich leicht über alle Saiten und zum Finale schlage ich dann richtig fest an. Oder ich werde danach wieder leiser und höre am Schluss mit Fingerpicking wieder auf. Du kannst halt ein Lied richtig dynamisch vorbringen, wenn du verschiedene Anschlagtechniken und Zupftechniken drauf hast. Wenn du einfach mal ein paar Titel willst, wo das gut passt, weil zum Beispiel ganz charakteristische Pickings drin sind: Summer of 69 von Brian Adams, Hotel California von den Eagles, Sweet home Alabama von Leonard Skynard/ Kid Rock.
Allgemein gut eignen sich die meisten Rock-Balladen (Grade kam Billy Idol mit Sweet sixteen).
An deutschen Sachen fällt mir Reinhard Mey ein.
Ich find halt fingerpicking ganz toll zur Untermalung von Gesang, weil man damit viel Rythmus reinbringen kann, ohne den Sänger zu übertönen, was ja beim Strumming immer etwas heikel ist.
 
hi
ich meld mich auch mal zu wort =)

also diesen Fingersatz benutze ich ´zum Beispiel bei nothing else Matters

e- Ringfinger (R)

H- Mittelfinger (M)

G- Zeigefinger (Z)

D- Daumen (D)

A- Daumen (D)

E- Daumen (D)


e-Mittelfinger
H-Zeigefinger
G-Daumen
D-Daumen
A-DAumen
E-Daumen

benutze ich z.B. wenn man zwischen g und E-Saiten hüpfen muss.

mfg Marco
 

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