Akkordfolge in E makes my head explode

dubbel
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Hallo,

hört euch doch bitte mal die Akkordfolge an:

https://soundcloud.com/user-488464434/e-g-d-a-musiker-board

wir spielen:
___E___Eadd2___G____D___Dsus2___A__
e|-0---2-------3--|-2---0-------0--|
B|-0---0-------0--|-3---3-------2--|
G|-1---1-------0--|-2---2-------2--|
D|-2---2-------0--|-0---0-------2--|
A|-2---2-------2--|-------------0--|
E|-0---0-------3--|----------------|


Strophe und Refrain.

soweit so gut.
Aber:
Wenn man über genau die Akkorde ein Solo in E Dur spielt, klingt das furchtbar.
Das merkwürdige: e moll Pentatonik passt allerdings (mehr oder weniger).

Kann mir das jemand erklären?
 
Eigenschaft
 
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So merkwürdig ist das gar nicht:

In der "Melodie" der hohen Gitarre hört man die Stimmführung für die ersten 3 Akkorde heraus:
e - f# - g …

Naja, und das legt eindeutig E-Moll als Basis nahe und fest.
Und auch die anderen verwendeten Akkorde passen nach E-Moll (halt Dorisch, wenn man es denn so genau nehmen möchte).
Wo ist also das Problem ?

LG
Thomas
 
Ich bin ja auch nicht weniger naiv …

Aber dann sieht man halt das anfängliche (kaum hörbare !) g# in E-Dur nur als besonders spannungsreiche Tension an, oder man interpretiert alles ab Schlag 2 des ersten Taktes als einen Wechsel der Tonalität, oder … oder …

LG
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
das kollidiert in meinem naiven Verständnis mit E Dur als Grundakkord.
Da geht es dir wie mir :) Da bin ich auch total verkopft und "noch nicht so weit" . Was ich aber öfter mache: ich spiele immer erst die Moll-Penta drüber, auch wenn es ein Dur-Akkord / Tonart ist, bevor ich ggf die Dur-Penta versuche. Passt meistens.
 
ich höre ja, dass es passt,
ich wollte nur verstehen, warum.
c030.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
E-Dur
G-Dur
D-Dur
A-Dur

Wenn man da "musiktheoretisch" rangeht, gibts nen Bruch der Tonleiter, der Spannung erzeugt. Was an sich ja nicht schlimm ist, kann die Musik auch interessant einfärben :).

Hrm ... also so rein theoretisch sollte A-Dur / f#-moll passen, eventuell auch D-Dur / h-moll. Hab grade keine Gitarre in der Hand.

Das dir e-moll gefällt, ist nicht verwunderlich, da du im Bass (tiefster Ton von E nach G gehst, also kleine Terz.
 
ich versuche nur zu verstehen, warum.
c030.gif
Mach dich nicht verrückt, das hab ich auch oft. Dann kommen Akkorde, wo ich denke "Die tonart ist doch xy, dann "dürfen" doch nur die und die akkode vorkommen"....so ist das manchmal. Beispiele-wo ich grad dran bin-Alive von Pearl jam. Ref/solo geht über E-Dur, G-Dur, D-Dur, A-Dur. Ist das jetzt in E-Dur, die Akkorde passen nicht so in E-dur Standard. Oder ist es A-Dur, wo Subdominante D-Dur und E-Dur die Dominante sind ? Das Solo über Emoll Penta. (grob)
 
Da geht es dir wie mir...
Thomas stapelt gerade sehr tief, er ist ein ganz erfahrener Musiker und Checker! :D

ich versuche nur zu verstehen, warum.
Der scheinbare Konflikt hat auch den Aspekt der Blueswurzel in der Rockmusik.
Beim Blues bzw. beim Einsatz der Blues Scale als erweiterte Mollpentatonik der Grundtonart spielst Du immer wieder Blue Notes (b3, b5, b7) über Dur- bzw. Dominantakkorde.
Das ist dem Gehör der meisten Menschen nichts Neues, solange es musikalisch gespielt wird.
Wenn diese Eerklärung jetzt zu abstrakt war, nimm eine Blues-Grundform:
C7 C7 C7 C7
F7 F7 C7 C7
G7 F7 C7 G7 :|

Die einfachste Möglichkeit der Improvisation und Melodiebildung ist die Mollpentatonik der Grundtonart:
C Eb F G Bb C
Noch mehr Bluestouch bringt die b5, womit man die meistgebrauchte Blues Scale hat:
C Eb F Gb Bb C

Und welche Töne liegen aufgrund der Akkorde darunter?
C7: C E G Bb
F7: F A C Eb
G7: G B D F (B=dt. H)

Weiter fortgeschritten kann man mit dem Moll/Dur in der Melodiebildung spielen, z.B. Mixolydisch Lick vs. Mollpentatonik. Mixolydisch ist die sogenannte Chord Scale (Akkordskala) der Dominantakkorde.
C Mixolydisch: C D E F G A Bb C
F Mixolydisch: F G A Bb C D Eb F
G Mixolydisch: G A B C D E F G


Iss' ja bald Weihnachten:
https://www.musiker-board.de/threads/mathias-loeffler-rock-jazz-harmony.679603/

Gruß Claus
 
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ich versuche das mal zu entflechten:
Beim Blues bzw. beim Einsatz der Blues Scale als erweiterte Mollpentatonik der Grundtonart spielst Du immer wieder Blue Notes (b3, b5, b7) über Dur- bzw. Dominantakkorde.
Das ist dem Gehör der meisten Menschen nichts Neues, solange es musikalisch gespielt wird.
mit anderen Worten: E moll Pentatonik bzw. die E Blues Scale passt zu E Dur, weil wir daran gewöhnt sind.
Richtig?

Noch mehr Bluestouch bringt die b5, womit man die meistgebrauchte Blues Scale hat:
C Eb F Gb Bb C
C Eb F Gb G Bb C, oder?

Und welche Töne liegen aufgrund der Akkorde darunter?
C7: C E G Bb
F7: F A C Eb
G7: G B D F (B=dt. H)

Weiter fortgeschritten kann man mit dem Moll/Dur in der Melodiebildung spielen, z.B. Mixolydisch Lick vs. Mollpentatonik. Mixolydisch ist die sogenannte Chord Scale (Akkordskala) der Dominantakkorde.
C Mixolydisch: C D E F G A Bb C
F Mixolydisch: F G A Bb C D Eb F
G Mixolydisch: G A B C D E F G
okay. aber ich muss doch fragen: hat der Teil was mit meiner Frage zu tun?

Danke :)
 
mit anderen Worten: E moll Pentatonik bzw. die E Blues Scale passt zu E Dur, weil wir daran gewöhnt sind.
Richtig?


okay. aber ich muss doch fragen: hat der Teil was mit meiner Frage zu tun?

Nur für deine Akkordfolge

----Tonika-Terz-Quinte
E Dur = E G# H
G Dur = G H D
D Dur = D F# A
A Dur = A C# E

E Moll Pentatonik = E G A H D

Man kann auch u.U. über E Dur das G# spielen (ist ja große Terz von E Dur)
zu den anderen drei passt es nicht so gut (das es b9 von G Dur, b5 von D Dur und maj7 von A Dur ist)
Und das ganze ist sowieso nicht diatonisch, da ein Song mit 4 verschiedene Dur Akkorden nicht diatonisch sein kann !!

Was das Beispiel mit dem Blues hier soll, frage ich mich auch ..... :gruebel: (ausser das ein Dominant Blues ebenfalls nicht diatonisch ist)
 
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... hat der Teil was mit meiner Frage zu tun?
Ja, weil das Spiel mit Dur und Mollterz bzw. Diatonik vs Blue Notes gängig bei Blues/Rocksolos ist, außerdem das m.E. ein guter Einstieg in Gehörbildung.

Der folgende Link führt zu einem einfachen Beispiel, das sich gut heraushören und nachspielen lässt.
Im ersten und dritten Chorus kommt jeweils der Klassiker: das Blues Riff in Dur von Takt 1 bis 4 wird ab Takt 5 in Moll wiederholt.
Im vierten Chorus wird das Riff der reinen Quint vs. Blue Note b5 gespielt. Die b5 bildet auch den charakteristischen Sound des Schlusstons.
youtube.com/watch?v=tav_ue0MezE

Die Unterschlagung der Quinte bei der Blues Scale oben war natürlich ein Versehen, völlig richtig.
C Eb F Gb G Bb C

Musikalisches Hören ist überwiegend Gewohnheitssache, finde ich.
Kleines Beispiel: bis vor ca. 70 Jahren wurde ein maj7 in der Popularmusik als "zu dissonant" empfunden und auch heute ist eher "jazztypisch".
Die Tin Pan Alley Autoren nahmen (vor hundert Jahren und mehr) Dreiklänge oder später 6-Akkorde, wie auch im frühen Jazz. Die maj7 als Akkordton kam erst im späten Bebop bzw. danach auf.
Beim Großmeister der modernen Improvisiation Charlie Parker findest Du Mitte der 40er Jahre auf der Tonika reihenweise Dreiklänge oder 6-Akkorde, maj7 ist seltener.
C: C E G
C6: C E G A
Cmaj7: C E G B (B=dt. H)

Gruß Claus
 
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Hallo,

hört euch doch bitte mal die Akkordfolge an:

https://soundcloud.com/user-488464434/e-g-d-a-musiker-board

wir spielen:
___E___Eadd2___G____D___Dsus2___A__
e|-0---2-------3--|-2---0-------0--|
B|-0---0-------0--|-3---3-------2--|
G|-1---1-------0--|-2---2-------2--|
D|-2---2-------0--|-0---0-------2--|
A|-2---2-------2--|-------------0--|
E|-0---0-------3--|----------------|


Strophe und Refrain.

soweit so gut.
Aber:
Wenn man über genau die Akkorde ein Solo in E Dur spielt, klingt das furchtbar.
Das merkwürdige: e moll Pentatonik passt allerdings (mehr oder weniger).

Kann mir das jemand erklären?

G -> D -> A -> E ist der Quintenzirkel rückwärts.
Jimi Hendrix setzt bei seinem Song "Hey Joe" noch einen Akkord davor: C -> G -> D -> A -> E
und er spielt drüber (bitte anhören)

Mit einer Dur-Tonleiter bekommst Du maximal nur 3 Dur-Akkorde in Quintenzirkelreihenfolge unter einen Hut.
 
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Da hast Du recht, C G D A E... ergibt den Quintenzirkel in der normalen Darstellung.
Nun spiele es mal "rückwärts"... :D
So wird er häufig verwendet, z.B: wenn man Akkorde oder Tonleitern hintereinander übt, aber auch in der musikalischen Anwendung.
Das ergibt dann eine Kette aus "fallenden Quinten", häufig gebraucht mit der Verwendung von Dominanten.
Die fallende Quintbewegung wird als "Auflösung der Spannung" des instabilen Dominantseptakkordes empfunden.

G7 -> C (oder C6, Cmaj7)

Macht man daraus eine Dominantkette, hält sich das Ohr (auch) an der Grundtonbewegung fest.

G7 -> C7 -> F7 -> Bb7 usw.

Schon allein über die Grundtonbewegung könnte man leicht ein neues tonales Zentrum etablieren.
Ändert sich das in einem Stück häufig, spricht man dann jeweils vom "key of the moment".

upload_2018-11-10_9-9-39.png


Diese Grundtonbewegung fallender Quinten (mit passenden Akkorden) hört man in manchen Stücken exzessiv., z.B. Satin Doll



Lead Sheet: http://www.brunojazz.com/vt-SatinDoll.htm

Gruß Claus
 

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Da hast Du recht, C G D A E... ergibt den Quintenzirkel in der normalen Darstellung.
Nun spiele es mal "rückwärts"... :D
So wird er häufig verwendet, z.B: wenn man Akkorde oder Tonleitern hintereinander übt, aber auch in der musikalischen Anwendung.
Das ergibt dann eine Kette aus "fallenden Quinten", häufig gebraucht mit der Verwendung von Dominanten.

Danke Klaus für die Darstellung.
In Furzlau laufen die Uhren eben rückwärts. :)
 
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In deiner Akkordfolge passt die Qualität der Akkorde (Dur oder Moll) nicht zu der Tonleiter, die durch die Grundtöne der Akkorde gebildet wird. Es gibt keine Tonleiter, die beides gleichermaßen berücksichtigt. Da die Fortschreitung der Grundtöne der Akkorde die stärkere harmonische Bewegung ist, ist es sinnvoll, sich auf der Suche nach einer Tonleiter, die sich über alle Akkorde spielen lässt, vor allem daran zu orientieren.

Das Ganze tritt vor allem in bluesgeprägter Musik wie der Rockmusik auf, hat also eine lange Tradition und klingt daher bekannt. Viele dieser Lieder haben gemeinsam: die Grundtöne der Akkorde stammen aus der Molltonleiter und einige bis alle eigentlich auftretenden Mollakkorde werden durch Durakkorde ersetzt.

Zur Harmonik der Rockmusik gab es vor einiger Zeit mal einen Thread hier im Forum.
 
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