Baby Ringo zeigt wie es geht

  • Ersteller Dr_Martin
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Noch einen hinterher weil es so schön ist:



besonders ab 3:05, genau an der Stelle bei der im Billy Preston Solo ein paar sehr interessante HiHat-Figuren spielt, auslässt, antreibt.

Das reicht dann auch :D
 
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Beides muss für mich passen, damit ein Musiker die Bezeichnung "großartig" verdient. Wenn man den Definitionsrahmen dafür was man als großartig ansieht nicht so eng steckt, dass am Ende noch höchstens ein paar Hand voll Leute weltweit übrig bleigen, hat man die Bedeutung des Wortes "großartig" nicht richtig verstanden.

Hier kann ich Dir nicht folgen, das klingt für mich recht widersprüchlich: Ich hätte jetzt vermutet, dass nach DEINEM Maßstab (handwerkliche Perfektion + Kreativität/eigener Stil/Songs) doch nur eine Handvoll Musiker (Gitarristen) übrig bleiben. Gleichzeitig kritisierst Du dies aber?

Ich würde ja behaupten: Technisch perfekte Gitarristen gibt es vermutlich Zehntausende auf der Welt, die kennt aber niemand. Unter den wenigen Hundert Gitarristen, die musikgeschichtlich wirklich eine Bedeutung haben, sind aber wohl eher wenige, die Deinen Anspruch an "technische Perfektion" genügen. Dafür haben sie - jeweils zu ihrer Zeit, einen vielleicht kleinen, aber eben doch wichtigen, weil individuellen, neuen, kreativen Beitrag zur Weiterentwicklung von Instrument wie der Musik geliefert haben.

Ein Beispiel: Ein meiner Meinung nach großartiger, technisch atemberaubender, gleichzeitig kreativer und stilvoller Gitarrist ist Guthrie Govan. Trotzdem wird der nie die Bedeutung eines Page, Iommi, Hendrix etc. erlangen, weil er eben in einer Band gespielt hat/spielt, die die Popularität und Relevanz von Led Zeppelin, Black Sabbath etc. erreicht.

Vor dem Hintergrund würde ich gerne mal lesen, wen Du als "großartig" ansiehst!? Das können ja nicht viele sein!?

Swing heißt für mich, das ist federnd auf den Beat gespielt. Und, Ringo ist ein emotionaler und rhythmischer Drummer, das geht immer in den Bauch oder in die Beine.

Schöner Beitrag, der anhand weniger Beispiele schnell wieder ins Bewusstsein ruft, wie vielseitig, kreativ und originell Ringo tatsächlich war. Wenn man genau hinhört, spielt er eben keineswegs immer "simpel" oder "dasselbe", sondern kann genauso schleppen wie auf den Punkt oder nach vorne spielen. Je nach dem, was der Song braucht.

Für mich ist z.B. "Paperback Writer" ein Stück, dass – wenn man den zeitlichen Kontext sieht – unfassbar rockt. Überhaupt haben die Beatles im Vorbeigehen in einzelnen Songs Genres und Stile gestriffen, bzw. mit erfunden, auf denen andere Bands ganze Karrieren gegründet haben. Diese Bandbreite macht die Beatles für mich einzigartig. Und Ringo konnte die dafür nötige Bandbreite als Drummer auch bedienen, wie Du gut dargelegt hast (im Prinzip ist ja jeder einzelne Beatles-Song ein Beleg dafür).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Kleiner Nachtrag noch, für alle, die mal etwas tiefer in die Beatles einsteigen wollen (@whitealbum wird das wissen):

Musik wurde bis Ende der 60er zu Hause überwiegend in Mono wiedergegeben, Stereoanlagen waren die Ausnahme. Deswegen hatte der Mono-Mix der Beatles Alben Priorität, in den wurde 90% der Zeit investiert. Der Stereo-Mix war eine nachrangige Geschichte, der dann in den letzten 10% der gebuchten Zeit erledigt wurde. Nichtsdestotrotz wurden dort dann auf die Schnelle die bei den Beatles oft zu hörenden "lustigen" Stereo-Experimente gemacht wie z.B. "Gitarren und Chorgesang links, Hauptstimme in der Mitte und Drums und Bass rechts ... Das hat vordergründig was "originelles", klingt aber aus heutiger Sicht doch eher cheesy - und verändert vor allem das Timing.

Das heißt: Help, Revolver aber auch Sgt. Pepper MUSS man unbedingt mal als MONO-Mix (und laut ...) hören. Das Klangempfinden ist ein ganz anderes, die Band rückt zusammen, man hört dann eigentlich erst, wie tight die wirklich spielen, rocken, grooven, swingen ...
 
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Für mich ist z.B. "Paperback Writer" ein Stück, dass – wenn man den zeitlichen Kontext sieht – unfassbar rockt. Überhaupt haben die Beatles im Vorbeigehen in einzelnen Songs Genres und Stile gestriffen, bzw. mit erfunden, auf denen andere Bands ganze Karrieren gegründet haben. Diese Bandbreite macht die Beatles für mich einzigartig. Und Ringo konnte die dafür nötige Bandbreite als Drummer auch bedienen, wie Du gut dargelegt hast (im Prinzip ist ja jeder einzelne Beatles-Song ein Beleg dafür).
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Kleiner Nachtrag noch, für alle, die mal etwas tiefer in die Beatles einsteigen wollen (@whitealbum wird das wissen):

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Das heißt: Help, Revolver aber auch Sgt. Pepper MUSS man unbedingt mal als MONO-Mix (und laut ...) hören. Das Klangempfinden ist ein ganz anderes, die Band rückt zusammen, man hört dann eigentlich erst, wie tight die wirklich spielen, rocken, grooven, swingen ...
Paperback Writer und Rain, was aus Sicht Ringo's seine beste Arbeit ist, ist eine Wahnsinnssingle.
Wie das Riff gesetzt ist, was Ringo drüberspielt.
Rain übrigens ist via Variospeed runtergepitcht, im Grunde ist die Nummer viel schneller.
Das langsamere Tape hört man bei den Gitarren und den Becken, das "wischt" so klanglich. Topidee

Dein Satz "...die Beatles haben im Vorbeigehen in einzelnen Songs Genres und Stile gestriffen, bzw. mit erfunden, auf denen andere Bands ganze Karrieren gegründet haben..."
Ist auch so ein Punkt den man nicht vergessen darf, kaum wurde was wiederholt, es ging immer nach vorne.
Es gibt nur ein Helter Skelter, usw.
Klar, gleiches Genre wurde mehrfach bedient, aber melodisch komplett anders.
Man denke an McCartney Balladen: And I LOve Her, Yesterday, Here There and everywhere, She's Leaving Home. Die sind immer komplett eigenständig.

Auf die Spitze habe sie es mit dem White Album gebracht, da tummeln sich unfassbar viele Genres.
Auch hier klingt das Drumset oft immer komplett anders, auch die Spielweise ist hier sehr variantenreich:
Eine meiner Lieblingsdrumarbeit ist Long,Long,Long, das klingt schon Pink Floyd mäßig.

Was die Monomixe betrifft, genau so ist es. Die Monomixe sind zum Teil auch anders bearbeitet, im Speed im Leveling etc.

@Stevie65
hat mit diesem verlinkten Beitrag aus YT den Nagel auf den Kopf getroffen:



Topdrummer wissen genau, was der Beitrag und die Finesse von Ringo das Richtige für den Song zu spielen, bedeutet.
Es ist weniger das was, sondern das wie, wie Ringo die Beats und Fills spielt.
 
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Hier kann ich Dir nicht folgen, das klingt für mich recht widersprüchlich: Ich hätte jetzt vermutet, dass nach DEINEM Maßstab (handwerkliche Perfektion + Kreativität/eigener Stil/Songs) doch nur eine Handvoll Musiker (Gitarristen) übrig bleiben. Gleichzeitig kritisierst Du dies aber?

Das hast du dich verlesen. Ich schrieb: "Wenn man den Definitionsrahmen dafür was man als großartig ansieht NICHT so eng steckt, dass am Ende noch höchstens ein paar Hand voll Leute weltweit übrig bleigen, hat man die Bedeutung des Wortes "großartig" nicht richtig verstanden." ;)

Vor dem Hintergrund würde ich gerne mal lesen, wen Du als "großartig" ansiehst!? Das können ja nicht viele sein!?

Und Überraschungen dürfte es hier auch keine geben: Satriani, Vai und Malmsteen. Mag sein, dass ich grad auf die Schnelle noch jemanden vergesse.....

Alles grandiose Techniker, die in der Lage waren Songs zu schreiben, mit denen sie auch als Solo-Künstler große Erfolge feiern konnten (in dem Maße, wie das als virtuoser Solo-Künstler überhaupt möglich ist).

Wobei ich an der Stelle festhalten möchte, dass ich mir in keinster Weise einbilde mich in der Gitarren-Szene gut genug auszukennen, dass es nicht auch ein paar Gitarristen gibt, die bisher völlig an mir vorbeigegangen sind. Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht vergessen, dass Songs schreiben zu können, die sich gut verkaufen, obwohl sie nicht dem Pop-Genre zugehören, auch ein recht wichtiger Teil des kreativen Könnens ist.....
 
hi,

ich bin kein drummer, und kann daher nur eine laienmeinung zu ringo abgeben:
- er spielte anders, als seine kollegen seiner zeit
- statt becken, und crash benutzte er viel die toms, wo andere nur kick und snare nutzen
- er hat oft so doppelschlag muster auf den toms (tomorrow never knows), das hört man nicht oft, wirkt aber gut zu den beatles songs
 
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Ticket To Ride, mit lateness Tompart



Habe ich noch nie so von einem anderen Drummer gehört.

Ich war als Gitarrist vor 27-23 Jahren Gitarrist in einer Hauskappelle. Unser damalige Drummer spielte sowas immer wieder.
Das war für ihn eine Art Show-Einlage. ;-)
Davor und danach hatte ich nur mit einem anderen Drummer dieses Vergnügen.
Ich selbst habe sauviel Rhytmusgefühl auf der Gitarre unter anderem dadurch gelernt.
Da entwickelt sich in der Band unbewusst während des Spiels ein gewisses "Frage-Antwort"-Spiel.
Solche Dinge kann man über reine Theorie nicht vermitteln.

Ringo Starr oder Charlie Watts, Ian Paice oder John Bonham...
Warum muß man da in Streit geraten?
Es sind alles Drummer, die ihren Bands ein perfektes Fundament geben.

Gruß,
Dirk
 
....
Und Überraschungen dürfte es hier auch keine geben: Satriani, Vai und Malmsteen. Mag sein, dass ich grad auf die Schnelle noch jemanden vergesse.....

.......

die sind alle virtuosen, aber virtuos und musikalisch kreativ erscheint mir derzeit nur guthrie govan.

abseits dessen, sind diese gitarrenhelden eher unbekannt, verglichen mit den weniger virtuosen, clapton, gilmour, young, etc. wobei eddi van halen eine sonderstellung einnimmt, weil er virtuos, kreativ und erfolgreich war.
 
Das hast du dich verlesen.
Danke, hab's jetzt verstanden.

Und Überraschungen dürfte es hier auch keine geben: Satriani, Vai und Malmsteen.
Wir legen da halt unterschiedliche Kriterien an. Die von Dir Genannten erkenne auch ich als großartige Gitarristen/Musiker an, ich halte sie aber eben bei weitem nicht für so bedeutend wie einige zuvor von mir genannte Beispiele. Dafür stecken sie mit ihrer Musik einfach zu sehr in einer Nische. Selbst ein von Deiner Warte aus betrachtet als "Nichtskönner" geltender Kurt Cobain hat sicher mehr Gitarristen inspiriert und beeinflusst als die von Dir genannten zusammengerechnet. Was für mich eben auch ein Kriterium für "Großartigkeit" ist.

Ich kann die Positionierung der Drei "on top of your list" insofern nachvollziehen, wenn man argumentiert: Zu Hochzeiten der drei Ende der 80er/Anfang der 90er (bei Yngwie eher früher) war das "Vokabular" der E-Gitarre (also Spieltechniken + Sounds) weitestgehend zu Ende entwickelt und am Zenith dieser Entwicklung standen dann (möglicherweise) die von Dir genannten. Wobei es in den 80ern auch noch die Jungs wie Jason Becker etc. gab, die Satriani - rein technisch betrachtet - wohl locker an die Wand spielten. Den kennen aber noch weniger Nicht-Gitarristen ...

Mir gefällt aber - egal ob es um Gitarre oder Drums geht – bei diesem "sportlichen" Bewertungsansatz nicht, das er vom Faktor "Zeit/Ära" entkoppelt ist: Satriani, Vai und Malmsteen sind ja nicht aus dem Nichts erschienen. Die haben sich an etwas orientiert, orientieren können. Malmsteen ist kaum ohne sein großes Vorbild Blackmore denkbar, die Shredder-Fraktion nicht ohne Van Halen. Hat Eddie wiederum Genesis gekannt, wo Steve Hackett Jahre vor ihm Tapping einsetzte? Anfang der 70er gab es auch noch einen Jan Akkerman, der alle anderen Rockgitarristen technisch gesehen an die Wand spielte ... Hör Dir mal "Hocus Pocus" von Focus an, was er da im "Vorbeigehen" (weil einzigem Hardrock-Song der Band) an spieltechnischer Vielfalt raushaut. Für mich ein "hidden champion".

Die Helden der 60er/70er haben das Fundament gelegt. Jeder von denen hat (s)ein Puzzleteil zugefügt. Das - aus meiner Sicht aber nicht weiter schlimme - Dilemma der (Gitarren-)Rockmusik seit den 80ern ist, dass im Prinzip alles schon da gewesen ist. "Höher, schneller, weiter" geht noch immer, wirklich "neu" aber nicht mehr.

Und an der Stelle könnte man in Deinem Sinne argumentieren: Man hört bis heute spieltechnisch wenig, was nicht auch schon Satriani, Vai und Malmsteen (bei aller Unterschiedlichkeit der drei) drauf hatten. Sie waren auf ihre Art eine Art Zenith einer gewissen Entwicklung. Insofern kann ich Deiner Argumentation etwas abgewinnen.

Dennoch finden sich in der Generation von Hendrix, Page, Blackmore (Van Halen muss man im selben Atemzug nennen) die weit größeren Innovatoren, die zudem durch die Popularität ihrer Musik einen ganz anderen Impact hatten. Vor denen gab es wenig, während sich Vai etc. schon an einer ganzen Menge Vorarbeit orientieren konnten.

Der zeitliche Kontext eben: Newton oder Einstein sind nicht deswegen geringere Genies, weil die Physik nicht bei ihren Entdeckungen stehen geblieben ist. Ein Mercedes 300 SL oder Ferrari 250 GTO sind auch nicht dadurch "entwertet", dass heute selbst ein Golf GTI schon mehr PS unter der Haube hat.

Bei der Bewertung der "Großartigkeit" eines Musikers muss man meiner Meinung nach immer auch berücksichtigen, was zu seiner Zeit üblich war. Selbst wenn man - wie Du - dem Thema Spieltechnik eine herausragende Bedeutung beimisst. Ein aus heutiger Sicht teilweise arg schlampig/unsauber spielender Jimmy Page war zu seiner Zeit ein technisch herausragender Gitarrist. Das sollte man bei einer Bewertung schon berücksichtigen.


Ok, das war jetzt reichlich OT, aber zu Ringo war ohnehin alles gesagt, denke ich ;-)
 
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Jeder hat schon einmal AC/DC Songs gespielt - und wer hat es durchgehalten, so einfach zu spielen wie Phil? Man ist doch gewollt "hier und da" noch ein paar Schläge dem Beat hinzuzufügen. Meint ihr ehrlich, das ein Phil Rudd, Ringo Starr (...) das nicht auch könnten, bzw. durch Übung hätten lernen können?
Gerade Ringo kann das durchaus und hat das auch live gezeigt. Der Parade-Auftritt in der Hinsicht von ihm ist für mich das Konzert, das die Beatles vor fast genau 55 Jahren am 11.02.1964 im Washington Coliseum gaben - ihre Live-Premiere in den USA. Man muss nur mal den dort gespielten Opener "Roll over Beethoven" mit der Plattenaufnahme vergleichen. Wo die Studioversion sehr straight durchmarschiert und nur an wenigen Stellen durch ein kleines Snare-Fill aufgelockert wird, tobt sich Ringo live aber mal richtig aus! Immer wieder neue Fills an genau den richtigen Stellen. Von allen Beatles-Livevideos ist mir dieser Auftritt mit Abstand der liebste, auch und gerade wegen der mitreißenden Power und Spielfreude, die Ringo an dem Abend ablieferte. :m_drummer:

Hier zum Ansehen (wer die Einführung überspringen möchte: Das Konzert startet bei 3:00)
 
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Hallo,

ich finde "I feel fine" eine irre Nummer, besonders auf den Drums!
Das Geklimmpere auf der Glocke vom Ride, und dazu das Getänzele auf den Toms, ist für mich ganz große Klasse.
Wer über Ringo lästert, soll ihm das erst mal nachmachen.

Ich glaube, was die Beatles groß machte, war ihre irrsinnig große Bühnenerfahrung und Routine, bevor sie ihren Plattenvertrag bekamen und ihre erste eigene Single rausbrachten.
Die Beatles hatten mit Unterbrechungen so ungefähr ein-zwei Jahr lang in Hamburg jeden Abend die ganze Nacht in Nachtclubs Unterhaltung gemacht. Also, Songs auf der Bühne gespielt, die sie wahrscheinlich nie geprobt hatten, und irgendwie so zusammen bekommen mussten.
Ringo als Drummer von Rory Storm hatte die gleiche Schule durchlaufen.

Danach hatte sie auf der Bühne wahrscheinlich nichts mehr wirklich aus der Fassung gebracht. Und deshalb hatten sie sich wohl auch Ringo als Drummer gewählt, als Pete Best ausgeschlossen wurde.
Vor der ersten Single bei EMI, hatten die Beatles und Ringo vermutlich so um die 5000-10000 Stunden Bühnenerfahrung hinter sich gebracht.

Ein weiterer Pluspunkt für die Beatles war, dass sie in Hamburg allen möglichen Mist spielen mussten, alle möglichen Stile von Rock bis Schlager-Schnulli, um das Publikum zu begeistern: Sie mussten lernen, in allen möglichen Stilen sich durchzumogeln. Diese Schule ist wohl auch Ringo durchlaufen, als Drummer der Hurricanes.

Das erklärt wohl auch seine Fähigkeit, bei den verschiedenen Stilwechseln der Beatles, von Skiffle über Rock'n'Roll, Schlager, Beat-Pop, Rock, Psychedelic bis Soft-Pop immer den richtigen Ton zu treffen.

Gruss
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mitreißenden Power und Spielfreude, die Ringo an dem Abend ablieferte. :m_drummer:

Hier zum Ansehen (wer die Einführung überspringen möchte: Das Konzert startet bei 3:00)



Leider haben die Tonleute an dem Abend Mist gebaut: George hört man an seiner Solo-Gitarre kaum, Ringo hört man an seinem Song "Wanna be your Man" auch kaum.
Historisch durchaus wertvoll.

Gruss
 
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Von allen Beatles-Livevideos ist mir dieser Auftritt mit Abstand der liebste, auch und gerade wegen der mitreißenden Power und Spielfreude, die Ringo an dem Abend ablieferte. :m_drummer:

Danke für das Video! :)
Es ist schon sehr schräger englischer Humor, daß sie sein Schlagzeug zunächst mit dem Rücken zur Band hingestellt haben.
Einfach geil, wie er dann versucht, das Podest richtig herum zu drehen.:D

Gruß,
Dirk
 
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"Man kann alle Beatles-Songs alleine an den Drums erkennen". Ja, für Leute, die die Beatles-Song gut kennen mag das zutreffen. Ich könnte auch problemlos die Songs der Bands die ich viel und gerne höre, alleine an den Drums erkennen.

So geht es mir auch. Ich kann 80% der AC/DC Songs nur an bestimmten Schlagzeug-Passagen erkennen, obwohl es immer heißt, Phil Rudd spiele immer nur den selben Beat.
 
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Ich kann diesen Personenkult nicht wirklich nachvollziehen.
Die Beatles waren eine durch und durch vom Management (nach der Hamburg Zeit) strukturierte Band, die einen Massengeschmck bedienen sollte.
Die "netten Jungs von Nebenan, die a bisserl anders waren...."
Und Ringo, war/ist halt ein Drummer. Sein Spiel hat zu den Beatles gepasst, ja... Das wars aber auch schon.
Ich sehe da auch nicht, warum er so "underrated" sein soll, denn sooooo beeindruckend ist das was er macht(e) nun nicht grad.
(rein vom technischen her).
Ja, er hatte Groove; war ganz "tight", alles fein.
Hätte er in einer unbekannten Combo gespielt würde heut keiner danach krähen....
Es gibt hunderte, tausende.... Drummer, die ähnliches Können haben, die aber keiner kennt, und um die kein Bohei gemacht wird.
Ich rede auch nicht von "300BpM" Geknüppel usw, sondern ganz normale Schlagzeuger.

Letzten Endes kocht der seine Nudeln auch nur mit Wasser und kackt braun.
 
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Und Ringo, war/ist halt ein Drummer. Sein Spiel hat zu den Beatles gepasst, ja... Das wars aber auch schon.

Naja.

Ringo hatte wie auch die anderen Beatles die Hamburger Schule durchlaufen. Das bedeutet, sehr viele Stunden Bühnenerfahrung.
Es gab ja durchaus viele junge Bands damals in England. Wieso wurden gerade die Beatles so populär mit ihrer Musik? Und wieso war deren Musik auch Jahrzehnte nach dem Ende der Band immer noch so populär?
Andere Bands mit teils technisch besseren Musikern hatten nicht mal ansatzweise deren Erfolg.

Zum einen ist das sicher dem Songschreiberduo Lennon/MacCartney geschuldet.
Zum anderen aber auch der Hamburger Zeit, während der sie jede Nacht einige Stunden Show machen mussten, um das Publikum zu begeistern.

Ich glaube, dass ist eine Schule, die einfach sicher und kompetent macht.

Mit welchen Drummern will man Ringo vergleichen, an welchen Drummern soll man ihn messen. Zuerst an den zeitgenössischen Drummern in den "Konkurrenz-Kombos". Keith Moon von den Who, Charlie Watts von den Stones, die Drummer von den Kinks, den Shadows, von Jimi Hendrix, den Hollies, Herman's Hermits, den Searchers, ...

Wer aber von diesen Drummern hat denn so vielseitig gespielt wie Ringo? Er spielt auf Balladen gut, wie etwa "In my Live". Er macht richtig Drive auf Rockern wie etwa "I feel fine", er spielt absolut passend auf einem Heavy Stück, wie "Come together", "It's all too much". Er spielt absolut songdienlich auf einem "Feel"-Stück wie "Baby you're a Rich Man".

Wer von den zeitgenössischen Drummern kann denn sowas vorweisen?
Ringo war als Drummer kein musikalischer Pausenclown der Beatles. Ganz im Gegenteil, bei einigen Nummern hatte er wesentlichen Anteil am Sound und Feel, etwa "I feel fine". Bei anderen Nummern hat er halt nur songdienlich mit gespielt.

Na und?
Er hat seinen Job gut gemacht. Er hat Konzerte in Stadien mit den Beatles gespielt, er hat Plattenaufnahmen gemacht, er hat live im Fernsehen bei Satellitenübertragung gespielt ("Love is all you need"). Das ist einfach eine Fähigkeit, in all diesen Situationen abliefern zu können.
Ringo hat das beste aus seinem Talent und seinen Fähigkeiten gemacht. Er hatte das Glück, in einer Band zu spielen, die ein geniales Songschreiberduo hatte. Aber er war wohl immer so gut, gut genug, den Anforderungen der Band zu genügen. Auch im Plattenstudio wurde er wohl nie durch Studio-Drummer ersetzt, außer einmal für die erste Single.

Deshalb kann ich es nicht nachvollziehen, Ringo als minderwertigen Drummer anzusehen.

Gruss
 
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Ringo als minderwertigen Drummer anzusehen

Ich schrieb NIRGENDS etwas von minderwertig.
Er war ein Drummer. Punkt.
Wie geschrieben, ich finde solche übermässiges Hochjubeln-wollen/müssen; und glorifizieren einfach überflüssig.
Mir gehen auch die ganzen anderen "Grössen" auf die sich immer wieder berufen wird, und die so als halbe "Götzen" herhalten, quer vorbei...
Bleibt doch einfach ein wenig bodenständig und auf dem Teppich der Realität.

MIR gehts da auch nicht um "messen" oder "Wer ist der beste" und sonen Murks. Hab ich nie was davon gehalten.

Ringo hat das beste aus seinem Talent und seinen Fähigkeiten gemacht.
Genau. Nicht mehr, und nicht weniger.
Er ist deswegen kein Trommelgott; auch kein "underrated" Talent, oder Sonstwas.
Ich versteh nicht, was daran jetzt so schlimm ist, dass es Menschen gibt, die Ringo Starr eben nicht als den Hero ansehen, den sich andere eben zurechtbasteln wollen.


Ich hab auch schon mit unterschiedlichen Musikern (bleiben wir bei Drummern) zusammen gespielt, da waren auch sehr junge Menschen dabei zB aus dem Ostblock, oder Balkan usw. Die konnten Beatles Songs problemlos 1:1 nachspielen. So what?
Ich spiel auch seit Jahren Drums in diversen Stilrichtungen und Arten, Rock, Swing, Jazzig, Latin, Oriental etcpp... Was ist daran so besonders?

Nochmal: Sein Spiel war groovy, "tight" und hat zur Musik von den Beatles gepasst. Alles gut.


€dith sagt:
Bei all den -Ikonen- die hier sonst genannt wurden, frage ich mich, warum zB Jon Densmore noch nicht Erwähnung fand.
Er hatte ebenso diverse Stile und Techniken in petto; war groovy; hatte den "Swing".... und eine sehr eigene Art zu spielen.
Er wäre bleistiftsweise wirklich "underrated".
Oder, ganz andere Musikrichtung:
Hellhammer (Mayhem u.a.).... Der Typ spielt mal locker Blastbeats oder extreme Knüppelorgien; kann aber auch Jazz bzw. richtig groovy Funk Zeug spielen.
Den kennt kaum einer (ausser freilich eventuell Metaller).
Nur mal so als Vergleich............

es gibt nun wahrlich noch mehr Musik(richtungen) als Rock/ Classic Rock (oder eben Beat), mit durchaus talentierten, abwechslungsreichen, und spielfähigen Schlagzeugern, nur kräht da eben kein Hahn danach.
 
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ich finde solche übermässiges Hochjubeln-wollen/müssen; und glorifizieren einfach überflüssig.

Es geht überhaupt nicht ums "glorifizieren" !!

Er ist deswegen kein Trommelgott;

Nein, ist er nicht. Es betet ihn hier keiner an!

Ich versteh nicht, was daran jetzt so schlimm ist, dass es Menschen gibt, die Ringo Starr eben nicht als den Hero ansehen,

Das ist überhaupt nicht schlimm. ;)

...Die konnten Beatles Songs problemlos 1:1 nachspielen. So what?

Stimmt soweit. Es gibt sogar richtig gute Beatles-Revival-Bands. Aber, trotzdem spielt es eben keine (und auch keiner der Drummer) genauso wie das Original !!

Ich spiel auch seit Jahren Drums in diversen Stilrichtungen und Arten, Rock, Swing, Jazzig, Latin, Oriental etcpp... Was ist daran so besonders?

Nix, auch darum gehts nicht.

Er wäre bleistiftsweise wirklich "underrated".
Ach so ... sagst Du! :rolleyes:

Bleibt doch einfach ein wenig bodenständig und auf dem Teppich der Realität

Richtig, und deswegen sollte man eben nicht so polarisieren.

Wenn Leute wie Phil Collins, Max Weinberg, Todd Suchermann ,Joe Morello, Gavin Harrison oder Vinnie Colaiuta, Ringo als "underrated" bezeichnen, dann darf man das wohl
ruhig so stehen lassen. ich behaupte nämlich einfach mal, dass diese Herrschaften ziemlich genau wissen/wussten, über was sie da sprechen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Herrschaften
alle gleich falsch liegen, tendiert für mich irgendwie gegen Null.
 
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Leute, auf dem Teppich bleiben, da ist schön weich ;)

Es geht hier nicht darum Ringo Starr zu glorifizieren, es geht vor allem darum dass er - aufgrund einer scherzhaften, seit Jahrzehnten immer wieder kolportierten Aussage von John Lennon (war es glaube ich) als unterbewertet gilt. Das wollen einige hier geraderücken ... nicht umsonst blieb er bei den Beatles und wurde nicht durch einen anderen ersetzt. Ob man mit der Musik der Beatles warm wird oder nicht, sei dahingestellt.
Er ist/war ein sehr guter, band- und songdienlicher Drummer mit einigem Innovationsgehalt. Dieses Verdienst steht ihm zu. Ob es andere Drummer gibt oder gab die vielleicht technisch virtouser sind oder waren oder ebenfalls band- oder songdienlich spielen oder gespielt haben, spielt dabei keine Rolle.

Es ist ja kein Vergleichswettbewerb mit dem Motto "Wer ist der beste Drummer der Welt?"
 
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Der kleiner hat Talent, das muss man zugeben. Aber ich wurde ihn niemals mit Ringo Starr vergleichen. Er ist doch eine Legende und keiner kann wie er werden.
Liebe Grüße.
 

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