Als Musiker sollte man tunlichst vermeiden dass einem ähnliches passiert.
Ganz sachlich: Es gibt Bauteile in Verstärkern die ihre Betriebstemperatur erreichen müssen um gut zu funktionieren.
Also ich als Musiker brauch auch eine bestimmte Betriebstemperatur, um gut zu funktionieren.
Der Ton kommt ja aus den Fingern, wie im Musiker Board gerne gepredigt wird.
Im Winter fahre ich öfters mal ohne Handschuhe mit dem Fahrrad - sozusagen Cryo Tuning für die Finger.

Es spielt sich aber leichter, wenn die Hände wieder warm sind.
Zum Thema Röhren, speziell Endstufenröhren:
Zwischen "ganz neu" und "kaputt" können sicherlich manchmal viele, viele Jahre (oder gar Jahrzehnte) vergehen - der Verschleiß findet aber schleichend statt.
Möchte damit sagen, dass die Röhren zwar noch "funktionieren" können, man aber möglicherweise klangliches Potential des Amps verschenkt, wenn man wirklich noch sehr ausgelutschte alte Kolben im Amp drin hat.
Es kommt gar nicht so selten vor, dass sich großes Staunen breit macht bei Besitzern von Amps, die mal neue Endstufenröhren inkl. vernünftige Bias Einstellung bekommen haben. Da sind dann plötzlich wieder richtig punchige Bässe da und mehr Höhen, die Dynamik ist besser usw..
Wer das mit der Bias Einstellung selbst hinbekommt, dem kann ich nur empfehlen, einfach mal einen frischen Satz Endstufenröhren im Amp auszuprobieren, sprich anzuhören - ist der klangliche Unterschied zu den "alten" Endstufenröhren nicht deutlich wahrnehmbar, kann man die alten Kolben ja wieder reinpacken und weiter spielen. Es schadet sowieso nie, noch einen Ersatz an Endstufenröhren zu haben - kann ja immer mal eine kaputt gehen.
Diejenigen, die den Bias nicht selbst einstellen können, könnten auch überlegen, ob es Sinn macht, statt eines erforderlichen Duetts ein Quartett oder statt eines erforderlichen Quartetts ein Oktett zu kaufen und den Bias dann einstellen zu lassen. Hätte den Vorteil, dass man per Plug and Play zu den restlichen Endstufenröhren wechseln kann, ohne befürchten zu müssen, dass der Bias nun jenseits von Gut und Böse liegt (da die Röhren alle gematcht waren und in etwa gleiche technische Werte haben). Optimal wäre es natürlich, den Bias immer wieder mal zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.