Der Look von Keyboards auf der Bühne

Clavia Nord hat außerdem den Designgedanken in die Synthwelt gebracht. Das ist eigentlich der einzige Hersteller mit einer CI.
Die größte Übereinstimmung ist vielleicht die bewusste Beschneidung von Möglichkeiten, die Vermittlung der Ansicht „wir wissen besser als du selbst,was du brauchst“. Klar bevormunden andere Hersteller auch mit sinnlosen Einschränkungen, aber bei Nord wirkt das eher wie eine Firmenphilosophie als bei den anderen Herstellern.
 
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Das interessiert mich, was genau ist denn diese "nicht Apple-unähnliche Nord-Politik"?
Auf diesen Punkt haben ja schon einige geantwortet.
Aus meiner Sicht hat Nord von Anfang an bewusst eine gewisse Nische bedient:
Beispiel Electro: Nischenprodukt, dass in erster Linie die klassischen elektromechanischen Tasteninstrumente emulieren sollte - und das in einer livetauglichen Art und Weise, die direkten Zugriff auf allerlei Parameter bot.
Alle anderen hatten damals meist keine direkten Eingriffsmöglichkeiten und viel mehr Sounds, die dafür allerdings auch insgesamt eher mittelmäßig waren.
So erkläre ich mir den "Siegeszug" von Nord. Aber das hat natürlich auch Konsequenzen.


Also ich finde, Nord und Apple haben gemeinsam, dass ihre Produkte unabhängig von der tatsächlichen Qualität und Leistung gehyped werden.
Ich weiß nicht, ob man das so extrem sehen kann.
Zumindest am Anfang waren die relativ beschränkten Möglichkeiten mit extrem hoher Soundqualität verknüpft ("weniger ist mehr" bzw. "weniger, dafür richtig gut").
Wenn das nicht so wäre, sähe man keine Nords auf so vielen Bühnen, denn Berufsmusiker sind pragmatisch. Was nicht funktioniert, setzt sich nicht durch.

Sie werden als Premiumprodukte beworben und bepreist, bei denen der Leistungsumfang und das Portfolio eingeschränkt sind.
Eben: "weniger ist mehr".
Vielen reicht aber das "weniger" nicht aus. Für die ist ein Nord dann nicht besonders geeignet.

Die "Fanboy"-Anschuldigungen kommen meist dann, wenn jemand berichtet, dass sein Nord alles bringt, was er braucht, super klingt und bedienbar ist
Genau so ist es!
Es wird sicher so sein, dass Nord-Fans in den Produkten mehr oder weniger genau das finden, was sie brauchen.
Problematisch wird es aber, wenn sie anfangen zu missionieren und anderen einreden wollen, es wäre auch für sie die optimale Lösung, was natürlich Quatsch ist.


Die größte Übereinstimmung ist vielleicht die bewusste Beschneidung von Möglichkeiten, die Vermittlung der Ansicht „wir wissen besser als du selbst,was du brauchst“.
Das ist leider eine direkte Konsequenz der "weniger ist mehr"-Philosophie.
Denn die Frage, was man denn nun braucht und was nicht, muss in einem solchen Fall vom Hersteller zwangsläufig getroffen werden. Das kann aber natürlich nicht alle gleichermaßen zufriedenstellen.
Die Frage, inwieweit Nord bei der Produktentwicklung auf Kundenwünsche eingeht, kann durchaus diskutiert werden.

Ich sehe es einfach pragmatisch. Mein Nord Electro 4D ist für mich in vielen Situationen ein idealer Kompromiss, aber eben nicht in allen. Dann muss halt stattdessen oder zusätzlich ein anderes passenderes Instrument her. Und das völlig wertungsfrei.

Dass das Nord-Bedienkonzept nicht völlig primitiv und überbewertet ist, zeigt ja z. B. dass es beispielsweise von Yamaha in ihrer aktuellen CP- und YC-Reihe erstaunlich genau kopiert wurde, deren Bedienkonzept im krassen Gegensatz zur Menükletterei von MOTIF & Co. steht.

Viele Grüße
Torsten
 
Problematisch wird es aber, wenn sie anfangen zu missionieren und anderen einreden wollen, es wäre auch für sie die optimale
Wir werden OT, aber dieses Phänomen habe ich recht ausgeglichen erlebt. Für jeden solchen Verfechter findet sich ein Gegner, der allen einreden will, dass ein Nord NIE die optimale Lösung sein kann, weil eben so viel nicht geht.

Jedenfalls - um den Bogen zum Thread zurückzuschlagen - hat Clavia ein Design entwickelt, welches sogar Nicht-Keyboarder erkennen. Und ich habe noch nie gesehen, dass jemand das Rot zu verstecken versucht hat. ;)
 
Wir werden OT, aber dieses Phänomen habe ich recht ausgeglichen erlebt. Für jeden solchen Verfechter findet sich ein Gegner, der allen einreden will, dass ein Nord NIE die optimale Lösung sein kann, weil eben so viel nicht geh
Ja, und genau auf diese Weise entstehen die Endlos-Diskussionen, obwohl es eine unleugbare Tatsache ist, dass die Bedürfnisse verschieden sind.
Für ganz so off-topic halte ich das nicht, weil wir hier auch oft argumentieren, dass die Instrumente eher aufgrund ihrer Eigenschaften als aufgrund ihres Aussehens gewählt werden.

Jedenfalls - um den Bogen zum Thread zurückzuschlagen - hat Clavia ein Design entwickelt, welches sogar Nicht-Keyboarder erkennen. Und ich habe noch nie gesehen, dass jemand das Rot zu verstecken versucht hat. ;)
Außer Madonna vielleicht, aber die lässt ja sowieso alles umlackieren.
[Edit: das hat @Guvnor auch gerade geschrieben]

Und es ist nicht nur die rote Farbe, sondern auch alle Bedienelemente (Drehregler, Knöpfe, Beschriftung, ...) sind bei allen Nords gleich. Lediglich die "echten" Drawbars sind ab Electro 4D und C2D neu hinzugekommen. Aber auch die sehen durchgängig gleich aus. Vorteil: eindeutige Erkennbarkeit (CI), Nachteil: die gesamte Produktpalette gefällt oder gefällt eben nicht.

Zugegeben, Nord ist viel jünger als die alt-eingesessenen Hersteller, aber trotzdem sieht beispielsweise jede Fantom-Generation wieder komplett anders aus, obwohl sie den Namen weiterträgt.

Viele Grüße
Torsten
 
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Meine Interpretation, gerade bei abgeklebten Apfel-Logos ist => "Peudo-Understatement" (also eigentlich genau das Gegenteil). Es erkennt eh jeder, was unter dem Kleber ist, dadurch wird nur die Aufmerksamkeit aber noch viel stärker darauf gelenkt und jeder bewundert einen für das geile Equipment.
Wahrscheinlich wird ein Teil der Zuhörer tatsächlich sogar eher von der Musik abgelenkt, weil er verzweifelt versucht herauszufinden, was das für Geräte sind.
Heutzutage ist fast jeder Gegenstand auch ohne Logo einem Hersteller zuzuordnen, warum also die Mühe mit dem Abkleben?

Bei Apple war's damals ne Notlösung. Der leuchtend weisse Apfel bis 2016 hat dir gerne mal das komplette Bühnenbild zerschlagen. Seither glüht das Obst zwar nicht mehr, aber abkleben ist trotzdem noch Ehrensache, weil der Laden ein verachtenswerter Haufen Pseudoreligion, aber Audiocore leider ohne Alternative ist.

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Bei Apple war's damals ne Notlösung. Der leuchtend weisse Apfel bis 2016 hat dir gerne mal das komplette Bühnenbild zerschlagen.

Und das Leuchten ließ sich auch nicht abschalten, da war man zum Abkleben gezwungen.

Es gibt aber auch den umgekehrten Fall: Ich habe beim Sohn einer Kollegin gesehen, dass er auf seinem (abgeschriebenen und günstig übernommenen) Dell-Notebook das Dell-Logo mit einem Apple-Logo überklebt hat.
Darauf angesprochen, sagte er, er träume von einem MacBook.
 
Zugegeben, Nord ist viel jünger als die alt-eingesessenen Hersteller, aber trotzdem sieht beispielsweise jede Fantom-Generation wieder komplett anders aus, obwohl sie den Namen weiterträgt.

Einspruch; auch nur der neue, weil da gefühlt im Gesamtportfolio kein Stein mehr aufm anderen blieb, vermutlich lief das Designteam davon. Von X auf G wars damals nur dezenter Facelift, davor wurds bei jeder Generation etwas silberner, aber die Gesamtsprache war schon gleich.
Ähnliches bei den Motifs, die hatten auch vom ersten bis zum XF dieselben Taster und Controller und nur das Display wurde zeitgemässer. Beim Montage dann den Bruch, weil neue Konzepte.
Der einzige, der wirklich gefühlt ständig neu aussah, war Korg, aber die haben einfach häufiger die Plattform gewechselt als andere.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Darauf angesprochen, sagte er, er träume von einem MacBook.

Das tun viele, bis sie auf der Kiste was anderes machen wollen als das was der Apfel für den Stein der Weisen hält, aber dankbarerweise noch zulässt, weil offenes OS. Danach schlägts meist um in puren Hass.
 
Einspruch; auch nur der neue, weil da gefühlt im Gesamtportfolio kein Stein mehr aufm anderen blieb, vermutlich lief das Designteam davon. Von X auf G wars damals nur dezenter Facelift, davor wurds bei jeder Generation etwas silberner, aber die Gesamtsprache war schon gleich.

Einspruch stattgegeben! :)
Aber dennoch ist der Fantom insgesamt ein eher neuzeitliches Instrument.
Ich meinte eher die Tradition eines halben Jahrhunderts, die z. B. bei Yamaha über die typischen bunten stufenlosen Kippschalter beim CS80 über die Folientaster eines DX7 usw. bis zum heutigen Design einen viel größeren technologischen Zeitraum abdeckt. Bei Nord war die Technologie bisher immer gleich. Den schrittweisen Wechsel von Analog zu Digital und Modephasen wie die 80er, wo sich das Konzept von "viele Bedienelemente" in Richtung "wenige Bedienelemente" und Betonung des Preset-Charakters (zuhause programmieren, auf der Bühne nur noch Presets aufrufen) gewandelt hat.
 
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Außer Madonna vielleicht, aber die lässt ja sowieso alles umlackieren.
[Edit: das hat @Guvnor auch gerade geschrieben]
Also liegt es höchstwahrscheinlich nicht an Nord oder am Rot (i.S.v. Nord wird umlackiert, weil störend; Rest darf bleiben). :)
 
Ich bleibe dabei, dass ich persönlich noch nie gesehen habe, dass jemand zwar ein Nord spielt, aber das Rot "versteckt". :)
Klar, Madonnas Design-Offensiven betreffen nicht nur Nord und ich gebe Dir recht, dass wohl niemand gezielt nur Nords umlackiert, weil im die Farbe nicht passt.
Meine Meinung dazu: Nord polarisiert (in jeder Hinsicht): Man liebt die Dinger oder hasst sie.
Wenn man sie liebt, lässt man sie so, wie sie sind; wenn man sie hasst, kauft man sie nicht. :)

PS: Vielleicht gehört es auch gerade zum Nord-Erfolgskonzept, nicht "everybody's darling" sein zu müssen/wollen und nicht für jede Zielgruppe etwas anbieten zu müssen/wollen.:gruebel:
 
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Schade dass Madonna hier nicht mitliest, würde ja mal zu gerne wissen was sie zu dem ganzen Thema hier sagt :)
 
Seither glüht das Obst zwar nicht mehr, aber abkleben ist trotzdem noch Ehrensache, weil der Laden ein verachtenswerter Haufen Pseudoreligion, aber Audiocore leider ohne Alternative ist.
Also du benutzt es zwar, aber es soll niemand sehen, damit er/sie nicht auf die Idee kommt, es auch zu nutzen (und damit Apple zu unterstützen)?

//
Nur zum Verständnis: Ist das echt so krass? Ich meine, wenn man sich schon so weit distanzieren will von dem Hersteller, dann gibt es trotzdem keinen anderen Weg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also du benutzt es zwar, aber es soll niemand sehen, damit er/sie nicht auf die Idee kommt, es auch zu nutzen (und damit Apple zu unterstützen)?

Zweischneidiges Schwert, weil ich klebe den Apfel ja bewusst nur unvollständig ab. Das Ziel ist die Diskussion zu entfachen, denn ja, ich hasse dieses Gerät aus vollstem Herzen und benutze es nur, weil die Alternative noch unbrauchbarer wäre (Asio-Treiber und Windows). Warum andere abkleben, müssen wiederum sie für sich erklären. Deadmau5 hat ja dazu mal ein wunderschönes Essay geschrieben, warum nichts ohne die zwei MacPros unten im Rack läuft, aber er wünschte es täte.

Und ich habe übergrossen Respekt vor Menschen die tatsächlich mit einem Windowsrechner auf die Bühne gehen - und empfehle trotzdem jedem der mich fragt einen Mac. Denn ja, Function over Ethics, man hat ja schliesslich auch Mutti gewählt, weil die Alternative hiess Schulz.
 
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Habe hier zufällig ein Bild gefunden mit gleich 2 X-Stativen, hat schon ein bisschen was von Bügelbrett :D
Die Form der Keyboards ist aber interessant, durch das abgeschrägte Gehäuse ist der Yamaha-Schriftzug gar nicht so prominent.

Anhang anzeigen 841362
Ohne zu wissen, was für Musik diese jungen Japanerinnen machen, und wie gut oder nicht (man darf sie auf keinen Fall unterschätzen!) unterstreicht dieses Bild natürlich das Klischee, das hier diskutiert wird. Denen ist es vermutlich egal, wie's optisch wirkt, sie sitzen sogar, was noch uncooler ist, und bei der Form der Keyboards - ohne zu wissen, um welche es sich handelt - assoziiere ich eigentlich sofort 'Tischhupe'.
..., wenn jemand berichtet, dass sein Nord alles bringt, was er braucht, super klingt und bedienbar ist - dann bricht der Sturm los, wie man so überteuerte Instrumente verteidigen kann, die nicht mal [xyz] können.
Ich hab mir damals das Nord Stage gekauft (knappe 3 Scheine, wenn ich mich recht erinnere) weil es einfach geile Orgelsounds lieferte - die E- und A-Piano-Sounds haben mich gar nicht interessiert - , keine 10kg wiegt, und hab anstelle des Electro sogar den doppelt so teuren den Stage genommen, weil der über die Orgel Sounds hinaus auch noch eine geile Synth-Section hat, und insgesamt noch deutlich mehr abdeckt, u.a. das geniale Keyboard für Sessions ist. Dass es rot ist, störte mich gar nicht, und ich muss auch nicht den Nord Schriftzug abkleben, weil ich mich für das Teil nicht schämen muss. Ich muss es auch nicht als die eierlegende Wollmichsau loben, weil es die nicht ist. Alles was Nord nicht soundmäßig nicht on board hat, aber über die Samplelibrary anbietet, ist ne Krücke. Ist mir aber egal, weil ich's nicht brauche.
Für ganz so off-topic halte ich das nicht, weil wir hier auch oft argumentieren, dass die Instrumente eher aufgrund ihrer Eigenschaften als aufgrund ihres Aussehens gewählt werden.
Genau so ist es, und genau das ist auch der Grund, warum ich ein Macbook auf der Bühne hab. Völlig unabhängig, ob Apple nun eine tolle Firma ist, die manche (warum auch immer) hassen, tut es genau das, was es soll, und das um ein Vielfaches besser als jede Windows Kiste. Also muss ich mich auch dafür nicht schämen und werde - wie schon geschrieben - nicht das Logo verstecken, muss es aber auch nicht bewusst demonstrieren.
In der Firma nutzen wir Dell Notebooks und ehrlich gesagt, finde ich Windows zum Arbeiten, was Office Sachen, Musik runterladen, Sheets erstellen etc. besser, vielleicht auch nur, weil ich das täglich nutze, mich da gut auskenne und gewohnt bin. Und ja - ich oute mich mal - ich hab
...das Dell-Logo mit einem Apple-Logo überklebt
Aber das ist eher ein Spaß gewesen. Wer weiß, wenn wir dort auch tatsächlich mal da angekommen sind, dass wir alles in der Cloud nutzen, und uns quasi nur den virtuellen Desktop zum Arbeiten vom Server holen, egal mit welchem Rechner, und BYOD möglich ist, würde ich mir vermutlich noch ein Macbook Air zulegen ;)
 
… und bei der Form der Keyboards - ohne zu wissen, um welche es sich handelt - assoziiere ich eigentlich sofort 'Tischhupe'.
Sieht aus wie der Yamaha MM6. Das war der Einstiegsrompler von Yamaha auf Basis des Ur-Motif von Mitte der Nullerjahre.
 
Ich hab mir damals das Nord Stage gekauft (knappe 3 Scheine, wenn ich mich recht erinnere) weil es einfach geile Orgelsounds lieferte - die E- und A-Piano-Sounds haben mich gar nicht interessiert - , keine 10kg wiegt, und hab anstelle des Electro sogar den doppelt so teuren den Stage genommen, weil der über die Orgel Sounds hinaus auch noch eine geile Synth-Section hat, und insgesamt noch deutlich mehr abdeckt, u.a. das geniale Keyboard für Sessions ist. Dass es rot ist, störte mich gar nicht, und ich muss auch nicht den Nord Schriftzug abkleben, weil ich mich für das Teil nicht schämen muss. Ich muss es auch nicht als die eierlegende Wollmichsau loben, weil es die nicht ist. Alles was Nord nicht soundmäßig nicht on board hat, aber über die Samplelibrary anbietet, ist ne Krücke. Ist mir aber egal, weil ich's nicht brauche.
Dr. Rollo - mußt du dich rechtfertigen das du ein Clavia Nord Gerät nutzt? Du wirst schon dein Gründe dafür haben / gehabt haben, so wie jeder andere hier im Board auch Gründe für sein jeweiliges EQ hat. Ich habe schon einige Synthis ausprobiert, Yamaha Motif, Roland Jupiter 50, etc. Es gibt viele Gründe für dieses oder jenes, aber mindestens genausoviele gegen die jeweiligen Geräte! Aber das ist und bleibt Deine (meine) Sache, für welche du dich dann später letztendlich entscheidest, und auch dafür gibt es viele Unterschiedliche Gründe die sich mit deinen Lebensumständen jeweils ändern. Das ist gut und richtig so!! Egal warum wer anderes rumnölt.

Wie peinlich, ich habe mir zu meinem Nord Stage aktuell noch ein Electro 6 bestellt, dafür habe ich meine Gründe, die sind nicht diskussionsfähig. Und ich freue mich drauf!!!

btw - ich finde Jeanshosen mit Löchern an den Knien auf der Bühne vollkommen daneben! 😉
 
Zumindest am Anfang waren die relativ beschränkten Möglichkeiten mit extrem hoher Soundqualität verknüpft ("weniger ist mehr" bzw. "weniger, dafür richtig gut").
Wenn das nicht so wäre, sähe man keine Nords auf so vielen Bühnen, denn Berufsmusiker sind pragmatisch. Was nicht funktioniert, setzt sich nicht durch.

Beim Thema Stage Pianos und Piano Sounds fand ich Nord nie so gut wie Kawai. Weder was Sound noch was Klaviaturen angeht. Dafür reist man mit einem Kawai definitiv ungern im ÖPNV. Musiker benutzen sicher auch häufiger Apple-Produkte. Der Grund ist aber eben: Es funktioniert und solange man nur das will, was die Geräte direkt offerieren, funktioniert es auch einfach, gut, zuverlässig. Und dieses „einfach“ ist unter Umständen wichtiger als die eigentliche Qualität.

Allerdings ist es erstaunlich, dass die teure Apple-Plattform so viele Kreativschaffende anzieht, auch im Bereich Grafik-Design. Dazu noch das Abo für die Adobe-Produkte. Nur 14% der Kreativen Freiberufler/Selbständigen kommen über die ehemalige Kleinunternehmer-Umsatzgrenze hinaus, wie der Spiegel berichtet. Trotzdem dürften die allermeisten von ihnen die teuren Produkte von Apple und das teure Abo von Adobe einsetzen.

Berufsmusiker sind mit Einkommen ja oft ähnlich wenig gesegnet. Trotzdem kaufen viele die teuren Produkte von Nord. Das „einfach“ muss also ganz schön viel wert sein.

Hinweis: Dieser Post ist kein Post gegen Nord-Keyboards, jedem das Gerät seiner Wahl und Möglichkeiten. Es ist nur bemerkenswert, wie wenig reale wirtschaftliche Verhältnisse dann doch eine Rolle spielen. Bei den Hobbyisten und Amateuren ist das ein anderes Thema, die sind ja bereit und befähigt, Geld in ihr Musikequipment zu versenken.
 
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Beim Thema Stage Pianos und Piano Sounds fand ich Nord nie so gut wie Kawai. Weder was Sound noch was Klaviaturen angeht.

Piano-Sounds
Kawai stellt auch akustische Klaviere her und ihre Digitalpianos klingen dann eben leider auch nur nach Kawai.
Gleiches gilt für Yamaha, bei denen ist aber glücklicherweise auch Bösendorfer hinzugekommen.

Die anderen, welche keine akustischen Klaviere herstellen, müssen [d. h. dürfen ;)] notgedrungen auf Samples "fremder" Instrumente zugreifen und sind nicht auf die eigenen Produkte beschränkt.
Bei Roland, Korg, Nord usw. bekommt man also auch Steinway-Klänge, auch, wenn diese aus albernen juristischen Gründen nicht so genannt werden dürfen.

Wie dem auch sei, für die markentypischen Klavierklänge gibt es unterschiedliche Vorlieben. Die einen mögen Yamaha besonders, die anderen überhaupt nicht.
Eine Tatsache ist jedoch: Nord-Klavierklänge polarisieren. Das heißt aber nicht unbedingt gut/schlecht, sondern nur, dass es Geschmacksache ist.


Tastatur
Auch das darf/kann man eigentlich nicht vergleichen:
Die Kawais sind kompromisslos auf "Konzertflügel" ausgerichtet. Die (gehobenen) Tastaturen haben außergewöhnlich lange Waagbalken-Holztasten. Sie sind vor allem bei klassischen Pianisten beliebt. Andere halten sie für schwammig (!?).
Ich habe übrigens zu Hause ein Kawai-Digitalpiano (wegen der Tastatur).

Nord Stage & Co. sind aber eben gerade nicht nur auf Klavier alleine fokussiert, sondern ihre Tastaturen müssen einen Kompromiss darstellen, damit man z. B. auch noch halbwegs gut Orgel darauf spielen kann und die Instrumente sollen auch möglichst transportfreundlich sein.
Hier hat eine Hammermechanik den Sinn, beim Spielen die Dynamik von ppp bis fff möglichst gut dosierbar zu machen und das können fast alle Hammermechaniken. Das hat nicht direkt mit "exakt wie ein Konzertflügel" zu tun.
Bei allen Instrumenten außer Klavier und auch bei Splits ist z. B. "graded action" ziemlich sinnlos.

Übrigens gibt es, wenn man sich auf Klavier beschränken möchte, nicht ohne Grund auch das Nord Grand mit einer Kawai-Tastatur.


Allerdings ist es erstaunlich, dass die teure Apple-Plattform so viele Kreativschaffende anzieht, auch im Bereich Grafik-Design.

Diese Aussage verwundert und verstört mich zutiefst.
Ich weiß nichts über die aktuell grassierenden Abo-Modelle, aber Tatsache ist:
Gerade Druckvorstufe und Grafik-Design waren von jeher die Paradedisziplin von Apple. Da kam Windows lange Zeit nicht ansatzweise mit. Da konnte man nicht einmal ohne Schwierigkeiten und Abstürze große Dateien öffnen, während das bei Apple selbstverständlich war.
Ich kenne z. B. aus den 90ern viele Fotosatz-Betriebe, die aus schierer Verzweiflung sogar Belichtungsaufträge von Windows-Dateien irgendwann überhaupt nicht mehr angenommen haben, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten, wegen des Windows-Gestümpers stundenlang den Belichter zu blockieren.
Da galt ohne jede Diskussion: Apple war teuer, aber hat funktioniert. Windows machte nur Probleme und man hat am Ende draufgelegt.
Der Apple-Vorsprung ist sicher kleiner geworden, aber sie sind nun einmal etabliert.
Die Darstellung von skalierbaren Schriften auf dem Monitor ist bei Windows heute noch katastrophal im Vergleich zu Apple.
All das sage ich als berufsbedingter Windows-Nutzer.


Berufsmusiker sind mit Einkommen ja oft ähnlich wenig gesegnet. Trotzdem kaufen viele die teuren Produkte von Nord. Das „einfach“ muss also ganz schön viel wert sein.
Diese Entscheidung ist tatsächlich nicht einfach, aber es gibt den passenden Handwerker-Spruch "Ich kann mir kein billiges Werkzeug leisten". Das kann aber genauso gut auf auf andere Hersteller/Modelle hinauslaufen. Kommt eben drauf an.
Berufsmusiker sind im allgemeinen pragmatischer als Hobby-Musiker. Und sie haben auch nicht immer das allerneuste Modell.

Hinweis: Dieser Post ist kein Post gegen Nord-Keyboards, jedem das Gerät seiner Wahl und Möglichkeiten. Es ist nur bemerkenswert, wie wenig reale wirtschaftliche Verhältnisse dann doch eine Rolle spielen. Bei den Hobbyisten und Amateuren ist das ein anderes Thema, die sind ja bereit und befähigt, Geld in ihr Musikequipment zu versenken.
Ich kann Dir versichern, dass bei Berufsmusikern eigentlich nur die realen wirtschaftlichen Verhältnisse eine Rolle spielen.
Und ein klassischer Pianist wird sich einen guten Flügel oder zumindest ein gutes Klavier leisten müssen, weil er das zum Broterwerb benötigt. Als Arbeitsgerät. Hat zwar nix mit elektronischen Tasteninstrumenten zu tun, liegt aber preislich nochmals deutlich höher.

Viele Grüße
Torsten
 
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