Kaufberatung gebrauchtes Piano für Anfänger/Kind

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Hallo zusammen,

mein Sohnemann, knapp 9, hat seine ersten musikalischen Erfahrungen mit einer Blockflöte gesammelt und wünscht sich jetzt einen Wechsel Richtung Piano.

Ich selbst spiele Gitarre und habe bereits Klavier/Keyboard Erfahrungen gesammelt - schon 30 Jahre her. Da ich selbst mit einem eher günstigen Keyboard begonnen hab und damit damals eher nicht so glücklich war, würde ich mir was tolles Gebrauchtes vorstellen.

Das Piano soll immer am selben Platz stehen und man soll sich einfach hinsetzen und spielen können - niederschwellig ist das Schlagwort.

Zur Auswahl stehen in der Nähe:
  • Casio AP 470 - 1 Jahr alt für VB € 800,00
  • Yamaha Clavinova CLP 430, knackige 9 Jahre für VB € 900,00
  • Kawai (CA17), gute 2 Jahre VB € 880,00
Ist meine Idee mit einem guten Gebrauchten ratsam? Sind 9 Jahre für ein optisch einwandfreies Piano zu alt?

Die aktuellen Kaufberatungen zu digitalen Pianos bis € 800,00 hab ich bereits durchforstet, bin aber offen und dankbar für jeden Tipp.

Danke & ich freu mich auf euer Feedback

Hans Robert
 
Hallo, Yamaha wäre hier bei mir raus aufgrund des Alters/Preises. Die beiden anderen würde ich mir ansehen. Dein Kind sollte dabei sein und probieren, welches ihm besser gefällt. Sollte er dauerhaft Spaß dran haben, kann man immer noch später mal umsteigen. Lg
 
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Sind 9 Jahre für ein optisch einwandfreies Piano zu alt?
Wenn es technisch ok ist, dann keinesfalls. Wir haben vor 17 Jahren ein damals ca. 10 Jahre altes Clavinova gekauft, dass von den Kindern viel malträtert wurde und immer noch im (fast täglichen) Einsatz ist (nach 2 weiteren Umzügen). Optisch hat es mittlerweile gelitten, technisch ist es ok, eine Taste hakt minimal. Minimal.
 
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Wenn es technisch ok ist, dann keinesfalls. Wir haben vor 17 Jahren ein damals ca. 10 Jahre altes Clavinova gekauft, dass von den Kindern viel malträtert wurde und immer noch im (fast täglichen) Einsatz ist (nach 2 weiteren Umzügen). Optisch hat es mittlerweile gelitten, technisch ist es ok, eine Taste hakt minimal. Minimal.
Wie viel habt ihr für das 10 Jahre alte Piano ok gezahlt, bzw. Wie viel% weniger zum Neuwert?
 
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Das Kawai CA-17 würde ich mir sofort ansehen, es wäre mein Favorit. Es hat bei Markteinführung vor ca. 6 Jahren um die 1.800 Euro gekostet. Seine Besonderheit ist die Grand Feel II Tastatur, das Nachfolgemodell CA-49 hat mit der Grand Feel Compact etwa kürzere Tasten.
Dass Kawai mit der Grand Feel (und deren Vorgänger) die eingzigen Vollholztasten mit außerordentlicher Länge und Waagebalkenmechanik herstellt, ist vermutlich bekannt?
https://www.kawai.de/products/archive/ca17/

Das Yamaha finde ich technisch vergleichsweise angejahrt, jedenfalls wäre es für mich gar kein Vergleich zum Kawai, das von der Mechanik her hoch angesiedelt ist, aber auch im Klang immer noch gut im Vergleich zu Neuerscheinungen mithalten kann.
Das Casio mag sein wie es will, aber da ist der Klassenunterschied von Einstiegsmodell Casio AP-470 zu Digitalpiano-Oberklasse Kawai CA-18.

Gruß Claus
 
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Mein Gedächtnis hat mir da leider einen Streich gespielt, jetzt habe ich noch mal nachgeblättert: eingebaut ist im CA-17 eine RM3 Grand II.
https://www.kawai.de/products/archive/ca17/
Die RM3 Grand II entspricht in der Tastenlänge eher der jetzigen Grand Feel Compact. Sie wird noch immer für das Kawai VPC-1 verwendet und das CA-17 bleibt ein guter Grund zum Anspielen, gerade wenn es um Klavierunterricht auf dem Digitalpiano geht. Nur zur Info: das VPC-1 ist lediglich Tastatur und MIDI-Ausgabe, es hat keinen eingebauten Klangerzeuger.
https://www.thomann.de/de/kawai_vpc1.htm
Kein Streich ist meine Erinnerung an die Bewertung von Pianisten und Klavierlehrer McCoy zu dieser Tastatur:
https://www.musiker-board.de/threads/umstieg-von-dp-auf-masterkeyboard.725988/#post-9270167
https://www.musiker-board.de/threads/e-piano-fuer-zuhause-max-4000-eur.709368/page-3#post-9008835

Dass es der Nachwuchs von Kollege rw so lange mit dem Elektro-Dino aushält, ist wirklich erstaunlich oder durften die noch nie auf einem aktuellen Digitalpiano spielen? :D
Selbst für mich als spätberufenem Tasten-Dilettanten wäre das nix. :nix:

Gruß Claus
 
Grund: Ergänzung
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Wie viel habt ihr für das 10 Jahre alte Piano ok gezahlt, bzw. Wie viel% weniger zum Neuwert?
500€ eBay Sofortkauf, ca. 3500 DM (!) NP, also ca. 30% gezahlt. Eine Folien"furnier"kante war schon angestoßen, das hat manchen Leuten vielleicht die Freude am "Möbelstück Klavier" zunichte gemacht.
Die anderen o.a. Instrumente kenne ich nicht; es soll keine Empfehlung sein, ein altes Clavinova zu kaufen, sondern nur der Hinweis, dass das durchaus auch noch gut und lange funktionieren kann.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Dass es der Nachwuchs von Kollege rw so lange mit dem Elektro-Dino aushält, ist wirklich erstaunlich oder durften die noch nie auf einem aktuellen Digitalpiano spielen?
Mittlerweile ist das zu Hause durch ein akustisches Klavier ersetzt worden; es hat aber Jahre gedauert, bis die Nachwüchse ein Klavier gefunden haben, das ihnen von Klang und Bespielbarkeit besser gefiel, trotz regelmäßigen Probespielens. (Das Clavi ist dann beim Auszug mitgenommen worden.)
Und - klar, die Technik ist sicherlich weitergegangen, aber ich ersetze ja auch kein akustisches Instrument zwangsläufig, nur weil ein neues auf den Markt gekommen ist. Die Frage ist, ob ein altes Instrument "Kernschrott" sein muss. Nö, muss nicht. Es kann aber durchaus sein, dass ein neues Instrumnt besser ist. Einfach ausprobieren.
 
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... also, ohne es zu sehen und spielen zu können, würde ich als Ferndiagnose auch unbedingt zu dem Kawai raten.

Was man auch nicht ganz vergessern sollte: Die Kids spielen heutzutage nicht nur auf und mit den Tasten des Instruments.
Die mögen es auch, wenn man ein Handy oder ein Tablet anschließen kann. Für Backings oder zum Aufnehmen oder, um mit Garage Band etwas zu produzieren.
Mit 9 spielt das vielleicht noch keine sooo große Rolle, wenige Jahre später aber möglicherweise schon.
 
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3500 DM, dann ist das Yamaha ja von vor 2001.

Da hat sich bei den Tastaturen und beim Klang viel getan.
 
Da hat sich bei den Tastaturen und beim Klang viel getan.
Klar, aber wir haben es auch 2005 gekauft. Aber tatsächlich haben die Lütten von der Tastatur lieber darauf gespielt, als auf alten und neuen Bechsteins, Hoffmanns, Kawais, Schimmels, Blüthners etc. ... bzw. sie haben keinen relevanten Vorteil gesehen. Klang: Gut genug. Nicht besser, lange nicht perfekt, aber eben ok. Und: Lieber ein stimmendes Clavi von 1995 als ein verstimmtes Bechstein Akustikpiano von 2022...
Gegen 2015 haben wir dann ein (gebrauchtes) akustisches Roenisch gefunden, dass allen sehr viel Spaß macht, vom Spielen als auch vom Klang. Jedenfalls solange es halbwegs gestimmt ist;- )
 
Jedenfalls solange es halbwegs gestimmt ist;- )
Das hat man ja selbst in der Hand. Mein Tipp: Jedes Jahr im Frühjahr nach Ende der Heizperiode stimmen lassen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß man das ganze Jahr über eine gute Stimmung hat, am größten. Alternativ im Herbst nach Beginn der Heizperiode nochmal. Dann hat man eine Sommer- und eine Winterstimmung. Luftfeuchtigkeit verändert sich bei uns saisonal und das Holz der Klaviere und Resonanzböden arbeitet mit und verändert sich, und damit auch die Stimmung.

Außerdem nicht einen Wald- und Wiesenstimmer aus den Kleinanzeigen nehmen, sondern einen Fachmann, der gelernter Klavierbauer ist und in der lokalen Musikszene einen guten Ruf hat. Mit diesen Tipps sollte man immer ein nicht nur halbwegs gut gestimmtes Klavier haben.

Viele Grüße,
McCoy
 
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einen Fachmann, der gelernter Klavierbauer ist und in der lokalen Musikszene einen guten Ruf hat. Mit diesen Tipps sollte man immer ein nicht nur halbwegs gut gestimmtes Klavier haben.
... wir lassen mindestens 1x/a von einem renommierten Klavierbauer stimmen. Wir könnten aber auch gerne 4x/a stimmen lassen. Da trainieren die ePianos das Gehör wirklich sehr. Das finde ich wirklich klasse.
 
Auch die Epianos haben nur Kompromiss-Stimmungen.

Viele Instrumentalisten und Sänger kommen gerade mit den leicht falschen Schwingungen / Schwebungen bei der Intonation besser zurecht.

Jede Stimmung, auch eine digitale, ist ungenau, kann aber "musikalisch" wirken oder rein, je nach Hörgewohnheit.
 
Auch die Epianos haben nur Kompromiss-Stimmungen.
Klar, aber die sollten sich nicht verändern (und als besonderes Häppchen kann man häufig zwischen verschiedenen wählen).
 
Hi zusammen und danke für den ausführlichen Input.

Das Yamaha ist im Moment raus, VB waren € 1000, mit € 900,00 ist es mir zu teuer. Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Sprünge/ Model-Verbesserungen ab dem Jahr 2015 nicht mehr so groß waren.
Bin schon gespannt, wann ich mir das Kawai in persönlich angucke.
Ich hab vor jede Taste auf Funktionalität und Wiederstand durchzutesten, gibt es außer optischen Mängeln noch was, was ich mir genauer ansehen sollte?

Danke & liebe Grüße
 
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prünge/ Model-Verbesserungen ab dem Jahr 2015 nicht mehr so groß waren.
Das ist eine aus der Luft gegriffe Behauptung zB aus dem Netz.

Der ebayer, der "musiklehrer geprüfte" Uralt-Clavinovas vertickt, schreibt davon auch, datiert es aber noch früher, den Zeitpunkt, an dem sich angeblich nicht mehr viel getan hat.

2016 meine ich kam zB die geniale Tastatur des Roland fp 90 (ua) auf den Markt. Klangerzeugung geht auch weiter.
 
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Diesen Eindruck habe ich auch und im Board wird gelegentlich beschrieben, dass die Entwicklung seit einigen Jahren deutlich langsamer wurde.
So lese ich das jedenfalls auch aus den technischen Angaben der bekanntesten Hersteller Yamaha, Kawai und Roland. Am meisten tut sich noch bei Casio, aber das habe ich nicht so gut im Blick.

Der zuletzt verstärkte Einsatz von Physical Modeling bei den teureren Digitalpiano-Modellen benutzt eine Technologie, die seit 15 Jahren kommerziell verwertet wird und seit gut 10 Jahren für die Meisten brauchbar ist. Aber trotz der Größe der wichtigsten Hersteller gelingt das Physical Modeling in Digitalpianos bisher nicht gleichermaßen beeindruckend wie bei Pianoteq als computergestützer Software.

Die samplebasierte Klangerzeugung profitiert ansonsten von der zweifellos beobachtbaren Entwicklung der Chips, aber was an Modellen z.B. 2016 gut war, das ist heute auch noch gut, siehe bei Kawai, Yamaha oder Roland.
Aktuelle Tastaturen von Yamaha, Kawai und Roland sind afaik keine Neuentwicklungen. Sie sind seit vielen Jahren über mehrere Modellgenerationen auf dem Markt und werden bei Umbenennungen eher in kleinen Details abgeändert als von Grund auf erneuert.

Gruß Claus
 
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Ziel der Tastatur-Entwicklungen bei den Herstellern von Digitalpianos dürfte ja sein, so nahe wie möglich an das Original heranzukommen, also an die Tastatur eines analogen Flügels / Uprights. Wie ist es denn da? Findet da noch nennenswerte Weiterentwicklung statt oder sind die Mechaniken seit Jahrzehnten gleich?

Falls letzteres der Fall ist erscheint es logisch, dass die Entwicklung bei den "Nachbauten" in den Digitalpianos immer näher an das Original heranreichen und folglich irgendwann bis zum Stillstand langsamer wird.

Oder bin ich da völlig auf dem Holzweg?

Gruß,
D.
 
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Sollte bei der Tastatur nicht mehr groß was stattfinden, dürften die Hersteller sich auch gerne um die Pedale / Haltepedal kümmern.
 

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