Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
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hast du ein paar hinweise, woran es hapert?
Ist natürlich sehr subjektiv, aber ich versuche mal meine Eindrücke zu beschreiben.

a) Heimkommen (oder aufwachen) und feststellen, dass die Frau weg ist, darf nur der Blueser ;)
"I woke up on a Monday morning and my Oide is gone away" oder so. Schon die erste Textzeile geht für mich komplett ins Leere, weil die Story eigentlich damit erzählt ist und nichts drin ist, was neugierig auf den Rest macht.
b) Die Melodieführung ist grundtonlastig und folgt ansonsten recht linear der Pentatonikskala. Als rhythmische Antwort aufs Gitarrenriff könnte ich mir so eine zweite Gitarre oder Keyboard eventuell vorstellen, für ne gute Gesangsmelodie reicht's nach meinem Geschmack nicht.
c) in der langsamen Version finde ich den Gesang etwas besser, insgesamt fehlt mir aber weiter ne tragfähige Hookline. Der Rest ist auch mir zu belanglos.
d) Gitarrenriff ist auch nix, was irgendwie einrastet, die Akkordfolge ziemlich nichtssagend.

Wie gesagt, das waren meine spontanen Eindrücke, ohne selbst besonders viel von Songwriting zu verstehen. Wenn weder ein Riff, noch eine Melodie einen Wow-Effekt mitbringen, ist es vielleicht besser, das ganze erst mal ne Weile liegen zu lassen, wenn man es nicht gleich wegwerfen will.
 
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aber meine kollegen wollen daran festhalten.
Vielleicht weil er Platz für ihre Kreativen Ergüsse bot/bietet.
Dann spielt ihn doch einfach oder lasst ihn liegen bis er vielleicht wieder auftaucht. Wirkt manchmal Wunder.
Man kann Songs die Ok sind auch tot oder komplett kaputt komponieren.
 
Da bringt sich dann jeder so viel ein, dass die ursprüngliche Idee des Songs verloren geht und alles auf ein "Mittelmaß" nivelliert wird.
Wenn ich mir z. B. vorstelle wenn sich bei David Bowie mittelmäßige Hobbymusiker verwirklicht und ihre mittelmäßigen Ideen eingebracht hätten..
^^^^ein sehr wahrer satz^^^^

auf der anderen seite....wieviele mittelmäßige songs haben die stars in der schublade verschwinden lassen.
nicht umsonst wird oft nach deren tot plötzlich "unveröffentlichtes" auf CD gebrannt wird.
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a) Schon die erste Textzeile geht für mich komplett ins Leere,
das wundert mich. gerade WENN die frau weg ist, fängt ja meist das interessante leben an.
heißt, die folgenden textzeilen könnten eventuell interessant sein, weil wie nach lebenslanger haftenlassung die freiheit beginnt?
 
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Schon die erste Textzeile geht für mich komplett ins Leere,
das wundert mich. gerade WENN die frau weg ist, fängt ja meist das interessante leben an.
heißt, die folgenden textzeilen könnten eventuell interessant sein, weil wie nach lebenslanger haftenlassung die freiheit beginnt?
man könnte jetzt sagen: "berechtigtes argument, muss ich mal drüber nachdenken, war mir bisher nicht bewusst" etc.
so kann man anfangen, was damit zu machen.
oder man debattiert gleich für die eigene position, denkt sich abwegige argumente aus, sprich: will recht haben.
dann kommt man natürlich schwer auf einen gemeinsamen nenner.
 
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das wundert mich. gerade WENN die frau weg ist, fängt ja meist das interessante leben an.
heißt, die folgenden textzeilen könnten eventuell interessant sein, weil wie nach lebenslanger haftenlassung die freiheit beginnt?
In dem Fall würde ich den Text dramaturgisch genau anders herum aufbauen. Erst erzählst du, dass eines Freitags den Leben neu begann und wie sich das anfühlt, verrätst aber erst am Schluss, dass der Grund der "Verlust" deiner Frau ist.
 
wenn ich ehrlich bin, sind mir die texte nicht sonderlich wichtig.
für mich ist der gesang ein weiteres instrument. die texte versuche ich phonetisch gut klingen zu lassen, und verzichte oftmals auf die sinnhaftigkeit.
das enttäuscht natürlich alle zuhörer, die dem text lauschen.
für diejenigen, welche nur der musik lauschen ist es vermutlich hübscher, wenn die worte gut zueinander passen, auch wenn der text vollständiger quatsch ist.
bei dem friday night song allerdings, gibt es tatsächlich sowas wie eine geschichte.
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..., dass der Grund der "Verlust" deiner Frau ist.
hmm.....chronologisch macht es aber keinen sinn.
 
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für mich ist der gesang ein weiteres instrument. die texte versuche ich phonetisch gut klingen zu lassen, und verzichte oftmals auf die sinnhaftigkeit.
Kann man ja machen, dann sollte es phonetisch aber auch wirklich gut klingen ;)
hmm.....chronologisch macht es aber keinen sinn.
Es gibt genügend Filme, Bücher und Songs, die streng chronologisch erzählt völlig belanglos wären. Jeder Sprung in der Zeitebene (Klassisch: Rückblenden) wäre ja dann ebenfalls sinnlos.

Ich bin etwas irritiert, dass du dich zwar mit Songwriting musikalisch/kompositorisch auseinandersetzt, den textlichen Aspekt aber offensichtlich ebenso gering schätzt wie deine Bandkollegen dein Interese an klaren Arrangements. Am Ende macht nen guten Song doch die gesamte Erzählung aus, also ne gute Stimme und gute Melodie, die einen eingängigen (nicht zwingend sinnhaften) Text erzählt. Warum fällt mir da gerade Obladi Oblada ein? Ein Song mit völlig unsinnigem, aber zweifelsfrei funktionierendem Text und Ohrwurmcharakter, den man auch zwei Generationen später noch mitsingen kann.
 
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vielleicht noch zum friday night song.
das war bisher die einzige kooperation zwischen den gitarristen bei der komposition.
üblicherweise schreibe ich alleine, weil mich störungen im schaffensfluß behindern.
vielleicht ist das ein grund, weshalb dieser song eher schwierig ist.

bezüglich texte von songs....ich höre eigentlich nie auf den text bei songs. deshalb versuche ich mit dem kleinen wortschatz an vokabeln etwas zu stricken, was gut klingt, gelingt nicht immer, aber ich versuche es.
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das Handwerkszeug reicht nicht, um sie auf die gleiche Höhe zu heben wie das Material der songs, die gecovert werden.
absolut korrekt. wie sollte das amateuren auch gelingen?
das wäre, als wollte ein normaler autofahrer ein F1 rennen gewinnen.
das wird nicht klappen. und welthits sind mit F1 rennen vergleichbar. das ist die königsklasse in der musik.
ein smoke on the water, stairway to heaven oder highway to hell kennt jeder.
 
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DarkStar679
  • Gelöscht von dr_rollo
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üblicherweise schreibe ich alleine, weil mich störungen im schaffensfluß behindern.
Mit anderen Worten, der Input deiner Bandkollegen stört dich....


absolut korrekt. wie sollte das amateuren auch gelingen?
das wäre, als wollte ein normaler autofahrer ein F1 rennen gewinnen.
das wird nicht klappen. und welthits sind mit F1 rennen vergleichbar. das ist die königsklasse in der musik.
ein smoke on the water, stairway to heaven oder highway to hell kennt jeder.
Vergleich dich, bzw deine Songs doch nicht mit Welthits. Du musst immer nur versuchen, etwas besser zu werden, als du selbst.

Mal überlegt, auf eines von beiden zu verzichten? Entweder eigene Songs, oder Cover....
 
wenn ich es demokratisch sehe, dann muß ich wohl im unrecht sein.
Lediglich in der Minderheit, nicht zwingend im Unrecht, wie schon angemerkt wurde. Aber der Vergleich ist trotzdem gut. In einer Demokratie geht es um das Finden von Kompromissen, das Werben um Mitstreiter und Mehrheiten für die eigene Idee - POLITIK und DIPLOMATIE. Und, ganz ehrlich, in einer Freizeitband mag sich diesen Schuh in der Regel niemand so richtig gern anziehen.
üblicherweise schreibe ich alleine, weil mich störungen im schaffensfluß behindern.
Mein Eindruck ist, dass Du zwei Optionen hast: 1. Übernahme der vollen künstlerischen Kontrolle in einem Ende-zu-Ende-Konstrukt. Dann verlässt Du aber die demokratischen Pfade und wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gruppe sprengen (vielleicht haben sie aber auch nichts dagegen, wenn einer wirklich hergeht und sie führt, coacht, motiviert und antreibt). Und dann natürlich Tor Nummer 2, bei dem Du alleine schreibst, aber Deine Ideen dann eben den vollständigen Prozess des "jeder hat auf einmal eine noch bessere Idee für bestimmte Passagen, das Arrangement, wer wann was wie wo spielt und so weiter und so fort" durchlaufen lässt und Dich vollständig Deinen Genossen auslieferst. Aber eine Band mit Ambitionen ist halt auch kein Ponyhof und so ziemlich das allerletzte, was eine professionelle Musikkapelle oder aber auch ein Startup oder irgendwo anderes, dass Du nicht zum Freizeitvergnügen betreibst, braucht, hat oder sich leisten kann, ist durchgängige Demokratie. Mein längster Chef hat mal im Jour Fix auf meine Frage zu Verantwortung gesagt: "Demokratie muss an einer Stelle enden. Das ist da, wo die Entscheidung getroffen werden muss". Ja, man kann sich darin sonnen, dass alle gleichberechtigt in der Band sind, aber das ist aus unterschiedlichen Gründen, von denen Motivation nur einer ist, ein Märchen.
absolut korrekt. wie sollte das amateuren auch gelingen?
Was meinst Du denn, wo Profis herkommen? Jede Band, die Du in Deinem Leben jemals gehört hast, kommt aus dem Amateurlager (die sogenannten "Supergroups" halt nicht). Was sie aber dann erhebt, ist eine Vielzahl von Kompromissen, zielgerichtetes Verfolgen einer Idee/eines Traums, Aufopferungsbereitschaft, Disziplin, Mut, Selbstaufgabe und so weiter und so fort - übrigens genauso, wie man ein erfolgreiches Unternehmen gründet. Einer sagt an. Du bekommst immer genau das raus, was Du rein gibst. Ich habe das Gefühl, dass Du gern einen professionellen Ablauf hättest, aber davor zurückscheust, konsequente Entscheidungen zu treffe und gegebenenfalls die Mannschaft auf dem Weg zu verlieren. Irgendeinen Tod wirst Du sterben müssen.

Ach ja, Option 1 ist halt auch ein bissel mehr als ein Feierabendjob - auch das unterscheidet Profis von Amateuren.
 
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absolut korrekt. wie sollte das amateuren auch gelingen?
das wäre, als wollte ein normaler autofahrer ein F1 rennen gewinnen.
Bist du da nicht zu bescheiden? Der Profi kommt ja nicht als Profi zur Welt, und nicht jeder Urheber von Welthits hat Komposition studiert. Um Hit auf Hit abzuliefern, braucht man schon etwas einschlägige Erfahrung, es gibt aber genügend Beispiele, wo Amateure nen Hit hatten und dadurch ihre Karriere erst richtig starten konnten. Klar, ganz ohne die Profis im Hintergrund geht das auch nicht, allerdings betrifft das eher Image und Vermarktung als Komposition.
 
Wenn man aber das alles alleine machen und entscheiden will, hätte man das den Kollegen aber von vornherein so mitteilen müssen.
Das ist ja ok. Gibt ja viele Bands die so strukturiert sind. Aber man muss bedenken, daß sind alles Hobbymusiker, die das machen um Spaß zu haben, vielleicht den Alltag mal für ein paar Stunden abstreifen und die sollen dann einfach nur funktionieren?
Da muss man von vorneherein Menschen mit den passenden Ambitionen und der Bereitschaft für diese hierarchische Form suchen. So mittendrin im Bandleben geht das wohl eher nicht mehr...
 
Witzigerweise fallen mir kaum Bands ein die ich regelmäßig als "Fan" höre (außer Crash Test Dummies, wenn sie einen guten Produzenten hatten wie insbesondere bei Album 2 und 3).

Ich finde es also wohl besser, wenn ein einzelner Künstler seine Ideen mit Musikern umsetzt, die ihn eine Zeitlang begleiten.

Gerade R. E. M. sind für mich ein Negativbeispiel. Vom nöligen Gesang abgesehen: Klingt oft, als müsse sich jeder Musiker immer irgendwie einbringen, am Ende klingt es halt typisch R. E. M. Aber wenn man es liebt, ist es natürlich eine Offenbarung.

Trotzdem hat mich ihr Album auf dem "loosing my religion" war eine Zeitlang begleitet und ist für mich eine Zeitreise beim wiederhören.
 
Ich kapier's nicht, dass man sich nicht mal zurücknehmen kann und einfach den Vorstellungen des Komponisten folgt.
 
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Ich kapier's nicht, dass man sich nicht mal zurücknehmen kann und einfach den Vorstellungen des Komponisten folgt.
Oder der Komponist geht mit umgekehrter Psychologie vor und sagt: "Tu doch nicht immer, was ich dir sage."
 
wenn ich hingegen eine songvorlage erstelle, dann scheint jeder berufen zu sein, ein höchstmaß an kreativität aufzufahren um an der vorlage maximal etwas zu verändern.
mein gitarrenkollege hat das besser im griff. spielen wir songs, die von ihm sind, choreographiert er die einzelnen parts dominant durch und niemand widerspricht. anders als bei meinen songs.
Vielleicht liegt das ja am Auftreten. Dein Kollege strahlt aus: "Ich hab den Song vorbereitet und will, dass ihr den so und so spielt". Du strahlst aus: "Ich hab hier ein paar Ideen, vielleicht können wir uns mal damit beschäftigen." Und dann wird sich damit beschäftigt ...

Wenn du diese sichere Ausstrahlung nicht hast (kann einfach so sein), dann hilft es vielleicht, das mal konkret anzusprechen: "Leute, mir gefällt nicht, wie ihr mit meinen Songs umgeht. Wenn ich mit nem Song komme, dann möchte ich, dass der so gespielt wird, wie ich mir das gedacht habe, denn ich habe ihn geschrieben. Wenn das nicht geht, dann schreibe ich für euch keine Songs mehr, so einfach ist das."

Oder der andere kommt tatsächlich mit weitgehend ausgearbeiteten Songs in den Proberaum, und deine sind eher noch im Rohstadium. Dann müsstest du vielleicht mehr Vorarbeit leisten, damit du auch jedem Bandmitglied seinen Part zuweisen kannst.

Was anderes ist es, wenn grundsätzlich Uneinigkeit darüber herrscht, was einem Song dient und was nicht, und niemand bereit ist, von seiner Meinung abzurücken. Dann hilft nur Covern und keine eigenen Songs mehr (beim Covern ist klar, wie der Song geht), oder getrennte Wege gehen.
 
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Soll auch Menschen geben, für die die Musik von David Bowie bestenfalls mittelmäßig...
Am Ende ist halt das rausgekommen, was viele bewundern, wobei ich nur den Kopf schütteln kann.

Aber das wurde Bowie manchmal vorgeworfen, dass er sich nach innovativen Musikern umgeben hat, Avantgarde, die ihn dann aufs nächste Level hoben.

Ist aber aus Produzentensicht eine völlig legitime Vorgehensweise.

Oder der Altenpfleger unter den Produzenten, Rick Rubin, lässt den Hauptdarsteller glänzen. Für mich war ab dem Zeitpunkt Johnny Cash erst annehmbar durchzuhören.
 
Ich kapier's nicht, dass man sich nicht mal zurücknehmen kann und einfach den Vorstellungen des Komponisten folgt.
+1
Ich genieße es als Musiker, eigene Ideen einbringen zu können. Wenn der Komponist sie annimmt, schön für mich und hoffentlich für den Song. Wenn nicht, mache ich so, wie es der Komponist gerne hätte.
Da muss man von vorneherein Menschen mit den passenden Ambitionen und der Bereitschaft für diese hierarchische Form suchen. So mittendrin im Bandleben geht das wohl eher nicht mehr...
Warum sollte das nicht gehen? M.E. sollte jeder Musiker, der nicht nur jede Woche im Proberaum ne Kiste Bier leerproben will, sondern auch live für Publikum spielt, sein Ego im Griff haben. Schließlich zahlen die Kunden meist auch dafür, sei es durch Verzehr beim Gastwirt, Hutgeld oder Eintritt. Da erwarte ich auch von Amateuren so viel Professionalität, eigene Befindlichkeiten zu Gunsten des Songs hinten anzustellen. Bleibt nur die Frage, wer am Ende entscheidet, was der Song braucht. Und das kann eigentlich nur der Komponist. Wenn dem Rest der Band das Ergebnis nicht passt, bleibt als Konsequenz, die Nummer nicht zu spielen.
 
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