Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
  • Erstellt am
Doch es ist in einer Hobbyband eine demokratische Entscheidung. Ein Song ist ein Gemeinschaftsprodukt der Band an dem jeder mitwirkt und die gleichen Rechte hat. Und Verbesserung ist relativ und Kompetenz auch.
 
Dann mach klar, dass du das erwartest. Dass du nicht akzeptierst, wenn mit deinem Song jeder macht, was er will.
vielleicht wäre es auch zu überlegen, nur noch an den songs des kollegen zu arbeiten. ich würde meine songs einfach nur für mich machen, so zum spaß aber nicht für die band. dann habe ich die kontrolle, wie es gespielt wird, muß mich nicht ärgern, und meine band muß sich keine gedanken darüber machen, wie man den song am besten verhunzt.

ich habe ja noch die stoner rock band, die jungs dort lieben es, die songs akkurat umzusetzen. da gibt es zwar auch gelegentlich vorschläge und wir probieren etwas aus, aber da erkennt man, daß man den song verbessern möchte. das macht mir sichtlich mehr spaß als songwriter.

trotzdem macht es auch spaß coversongs zu spielen.
 
Mit anderen Worten, der Input deiner Bandkollegen stört dich....
für mich es wie, als wollte ich einen wichtigen brief schreiben und alle 10 sekunden klingelt das telefon und jemand hat was ganz wichtiges zu berichten, was mich vom brief ablenkt.
meine arbeitsweise ist schnell und rationell. ständiges, ich könnte doch dieses oder jenes spielen, sorgt am ende dafür, daß die songidee verloren gegangen ist, weil überschrieben von zuviel input.
deshalb heißt es auch in bussen: "nicht mit dem fahrer sprechen".

Mal überlegt, auf eines von beiden zu verzichten? Entweder eigene Songs, oder Cover....
mir wäre es recht, aber der drummer findet die eigenen songs nicht sonderlich gelungen, er spielt lieber coversongs und hat deutlich gesagt, wenn es nur noch eigene songs gibt, geht er.
 
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Lasst uns doch mal realistisch bleiben und nicht immer gleich Extreme konstruieren.
Warum denn? Mit der Überzeichnung kann man deutlicher sagen, worum es geht.
Das machst du auch so:
. Welches Genie gründet eine Band mit Hobbymuckern, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben?
Du verbindest "Genie" mit dem extremen Gegenpol "Hobbymuckern, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben", um das deutlicher zu machen, was du meinst:
Wenn das Gefälle in der Band zu groß ist, hält das nicht lange.

Genau so sehe ich das auch. Ein bisschen Gefälle war für mich immer gut, weil die Besseren mich mitziehen. Aber zuviel, so extrem wie du das aufzeigst, hält, wenn es denn zustande kommt, tatsächlich nicht lange.


Und es gibt sicher auch Menschen, die sich glücklich schätzen, einer "kreativen Gottheit" dienen zu dürfen. Letztere stecken entweder im Normopathos oder haben als Jugendliche zu wenig ausgefressen, also die "psychische Pubertät" nicht abgeschlossen.
Ich möchte dich dringend bitten, nicht jedem, der anders tickt als du, erst mal ne Entwicklungsstörung zu unterstellen.
Diese Bitte brauchst du nicht erst zu stellen. Ich habe bisher nicht " jedem", "der anders tickt" als ich, "erstmal ne Entwicklungsstörung" unterstellt und habe das auch in Zukunft nicht vor, weils an Irrationalität kaum zu überbieten wäre. Ein Mensch, der sich so verhält wie du es beschreibst, wäre einfach nur krank.

Im übrigen sind selbstverständlich auch meine Beiträge in diesem Faden auf die vom Ersteller geschilderten Sachverhalte bezogen.
Demnach sind die Songs ledigllich "Rohfassungen" ,und der Songwriter erwartet, dass die Gruppe seinen "Regieanweisungen" folgt.
mein kollege übergibt eine rohfassung seines songs, gibt aber genau regieanweisungen, wie es zu spielen ist.

Und das sollte so wirklich nicht sein,
 
üblicherweise schreibe ich alleine, weil mich störungen im schaffensfluß behindern.
Mit anderen Worten, der Input deiner Bandkollegen stört dich....

Steht da doch gar nicht. Beim Schreiben (" im schaffensfluß") kann einen vieles aus dem Konzept bringen und stören, was davor und danach durchaus erwünscht sein kann. So wie ich darkStar679 bisher gelesen habe, stört ihn der Input seiner Bandkollegen ganz und gar nicht.
 
Doch es ist in einer Hobbyband eine demokratische Entscheidung.
Nein, ist es nicht, weil es ohne den Songwriter den Song gar nicht gäbe. Aber gut, in dem Punkt sind wir verschiedener Meinung.

Es kann mehrheitlich entschieden werden, den Song abzulehnen und gar nicht zu spielen. Es kann aber nicht mehrheitlich entschieden werden, den Song völlig anders zu spielen, als er gedacht war. Das geht nur mit Einverständnis des "Erfinders".

Letztlich läufts drauf hinaus, dass der Songwriter ein Vetorecht hat, mit dem er verhindern kann, dass die Band den Song (aus seiner Sicht) verhunzt.
Ein Song ist ein Gemeinschaftsprodukt der Band an dem jeder mitwirkt und die gleichen Rechte hat.
Nur dann, wenn der Song tatsächlich als Gemeinschaftsarbeit entstanden ist, beginnend bei einem leeren Blatt Papier. Aber um den Fall gehts hier nicht. Hier gehts um Songs, die von einem geschrieben und den anderen vorgestellt werden.
Und Verbesserung ist relativ und Kompetenz auch.
Ja, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Aber im allgemeinen ist der ganze Hühnerhof am besten dran, wenn die blinden Hühner nicht laut gackern und den anderen den Futtertrog zeigen wollen, sondern einfach da picken, wo alle picken.
 
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Die "Blinden Huehner" gibts im Normalfall nicht, jeder ist Musiker mit entsprechenden Faehigkeiten.
 
Die "Blinden Huehner" gibts im Normalfall nicht, jeder ist Musiker mit entsprechenden Faehigkeiten.
Schön, wenn das bei euch so ist. Ich erlebe es anders, es sind immer welche dabei, die zwar ihren Part spielen können, aber absolut keine Kreativität entwickeln. Beim Covern fällt das nicht auf, weil der Song wohlbekannt ist und klar ist, wie er geht. Aber wenn man sie was spielen lässt, was sie noch nicht kennen, dann kommt da mehr oder weniger immer dieselbe Chose raus. Wenn man was anderes will, muss man nachdrücklich gegensteuern und riskiert auch Unmut.
 
Du beschreibst aber auch den ungünstigsten Fall. Ich erwarte sogar daß jeder was einbringt.
Jeder hat andere Ideen auf die man selbst nicht kommen würde.
 
Oder der Komponist geht mit umgekehrter Psychologie vor und sagt: "Tu doch nicht immer, was ich dir sage."

Meine spontane Assoziation zu diesem Satz war: "Tu doch nicht immer nur was ich Dir sage."

So habe ich es meist gehandhabt. Die Anforderung erfüllen, aber ein bisschen Gewürz hinzufügen bzw. den eigenen Stil einbringen.

mir wäre es recht, aber der drummer findet die eigenen songs nicht sonderlich gelungen, er spielt lieber coversongs und hat deutlich gesagt, wenn es nur noch eigene songs gibt, geht er.

Sei ein netter Mensch und schenke ihm zum Abschied ein Metronom.

Die "Blinden Huehner" gibts im Normalfall nicht, jeder ist Musiker mit entsprechenden Faehigkeiten.

Das ist in dem hier geschilderten Beispiel nicht der Fall finde ich.

*
 
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Meine spontane Assoziation zu diesem Satz war: "Tu doch nicht immer nur was ich Dir sage."
Ich wollte eher die Ironie ausdrücken: Wenn der das befolgt, tut er ja schon wieder, was ich ihm sage.

"Sei doch mal spontan" geht in die ähnliche Richtung, da gibt es eine Beschreibung für das Phänomen, Doppelbindung oder so, paradoxe Intervention.
 
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(...) während schlagzeug und bass die band eher als lockeres hobby sehen...wir spielen ein wenig, trinken bier und treten ab und an auf,
sehen der kollege gitarrist und ich es recht ernsthaft und machen uns viel gedanken (...)
Das ist dann meist der Punkt, an dem eine Hobbyband beginnt zu implodieren.

Ist ja bei anderen Hobbys auch der Fall: Sobalds ernsthaft lustig werden soll, scheiden sich die Geister.
Kann man ja keiner Seite vorwerfen, ist eben so.
Finito.
 
aber der drummer findet die eigenen songs nicht sonderlich gelungen, er spielt lieber coversongs und hat deutlich gesagt, wenn es nur noch eigene songs gibt, geht er.
Ok ausgehend von den 3 Version die du vor X Seiten gepostet hattest fällt mir auf das in Version II mit Band das Schlagzeug
für mich das absolut langweilgste an dieser Version ist. Null Groove und null Elan (spielt der immer so bei eigenen Zeug?).
Klar ist der Song von der Komposition noch verbesserungfähig, aber mit dem Schlagzeug schlafen einem ja die Füße ein ....
Deshalb ist das
Sei ein netter Mensch und schenke ihm zum Abschied ein Metronom.
eigenlich ein sehr guter Vorschlag, wenn du weiter Wert auf eigene Songs legen willst .......
 
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ich habe mit der version 2 auch diverse gesangliche probleme. speziell der bass spielt so einen basslauf in meinen gesang, der es mir schwer macht, die töne zu finden. statt grundtöne, die mir als basis dienen könnten.
die spielweise des schlagzeugs, das einen relativ schweren abgehackten beat erzeugt, versuche ich da irgendwie dazu zu singen, was teils gefühlt etwas gegenläufig zum beat ist und ich dadurch mal zu früh, mal zu spät singe.

die originale version hat bei den gesangparts meistens toms als eine art djungle beat im einsatz, das macht es nicht so abgehackt.

die 3. version habe ich getrommelt, was meinem schlagzeuger überhaupt nicht gefällt. es wäre seicht, laid back mit seltsamen fills usw..

naja, da kann ich nichts zu sagen, so habe ich es versucht umzusetzen, mit den schmalen möglichkeiten die ich nach 1,5 jahren entwickelt habe.
Ich muß halt noch viel üben und lernen, bis ich am schlagzeug mithalten kann.

aber ich habe mir auch ein lob meiner anderen bandkollegen eingefangen: auch wenn ich qualitätsmäßig nicht toll spiele, so würde ich sehr musikalisch spielen und situationsgerecht die anderen bandmitglieder unterstützen.
so ein lob gefällt mir schon. :heartbeat:
 
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Das ist auch noch ein Beispiel was ich aus meiner Erfahrung anbringen kann.

Eine uralte Demo die ich allein gemacht und später dann mit Band ausgearbeitet hab.
Bzw wo vll auch wer von den anderen gesagt hat "ey, du hattest da dochmal diese Idee... lass uns die mal verbasteln". Das weiß ich nicht mehr.

Das Beispiel ist jetzt sicher keine künstlerische Offenbarung, aber ist der Schritt von "Kiddie überlegt sich was allein" zu "wird mit den anderen Musikern der Band ausgearbeitet".
Da könnte ich wahrscheinlich Material mit tagelanger Laufzeit zusammenbasteln mit ähnlichen Schritten. Von erster Skizze, zu Demo, zu live, zu weiteren Versionen, zu Remixen usw usf.

Ich versteh auch das "mindset" (es schmerzt diesen Begriff zu benutzen) hier teilweise nicht, dass 1 "Genie" sich alles überlegen und den Rest dann knechten sollte.
Meine Vorstellung von Musik war immer (und wird es auch für immer sein), dass wenn ich eine Idee habe und mit Leuten zusammen Mucke mache ihnen die Kompetenzen zutraue, dass sie an ihrem Instrument oder mit ihrer Persönlichkeit etwas hinzufügen... und manchmal auch was dabei raus kommt, was ich mir vorher gar nicht vorstellen konnte... und das als etwas heiliges betrachte.

Das funktioniert natürlich nur dann nicht, wenn man 1) Ideen soweit ausarbeitet und sich darin verbeißt, dass man sich "festhört" (da darf man dann selbstkritisch sein) oder 2) wenn die Mitmusiker Gurken sind.

Kein fähiger Songwriter, Komponist, Artdirecor, Regisseur oder was auch immer käme ernsthaft auf die Idee seine Mitstreiterinnen so geringzuschätzen wie es hier teilweise zwischen den Zeilen passiert....
 

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@monsy
nun, dein song ist eigentlich ein sehr gutes beispiel.
man hört, daß alle beteiligten tolle musiker sind. wir sind auf einem sehr viel niedrigeren level als ihr unterwegs. solchen musikern, wie in deinem song, kann man eine komposition anvertrauen und hat die chance, daß etwas gutes bei heraus kommt.

ich habe ja auch einen beispiel song beigesteuert.
das original funktioniert einigermaßen. sicherlich kein musikalisches highlight, aber er funktioniert und ist in sich schlüssig.

die band-version empfinde ich schlichtweg als katastrophe. heißt, wenn ich meine kollegen machen lasse, kommt etwas heraus, was mit meiner idee kaum ähnlichkeit hat, und zudem auch noch scheiße klingt.

heute war der drummer im proberaum ...da habe ich anklingen lassen, daß es besser wäre, wenn nur die songs vom anderen gitarristen angegangen werden.
fand er nicht gut: "die sind zu eigenwillig" war die antwort.
so sind wir aktuell verblieben.
 
ich habe ja auch einen beispiel song beigesteuert.
das original funktioniert einigermaßen. sicherlich kein musikalisches highlight, aber er funktioniert und ist in sich schlüssig.

die band-version empfinde ich schlichtweg als katastrophe. heißt, wenn ich meine kollegen machen lasse, kommt etwas heraus, was mit meiner idee kaum ähnlichkeit hat, und zudem auch noch scheiße klingt.

Ich hab mir das auch angehört, als du es gepostet hast, aber kann deine Einschätzung da nicht teilen.
Die Band-Version ist auf jeden Fall die bessere. Die hat eine gute Dynamik und bringt eben das zum Tragen was musizieren in der Band ausmacht. Es fehlt höchstens die "Eingespieltheit".
Deine später überarbeitete Version des Songs kann man da auch aus der Rechnung rausnehmen, weil es ansich ein neuer/anderer Song ist.
 
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Ich sehe es anders.
Die Band hat keine Dynamik, sondern ballert einfach empathielos durch den Song.
Keine Rücksicht auf Melodie und den Zusammenklang.
 

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