Bariton Gitarre zur Gesangsbegleitung für Sänger mit tiefer Stimme?

Andreas Fischer
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Ich stimme gern mal eine meiner Gitarren etwas tiefer, für manche Lieder passt es bei mir mit einer sehr tiefen Stimme am besten. Ich kann auch hoch singen, nur ist das unkomfortabel und wenn ich tiefer singe fühlt es sich oft besser an.
1-2 Halbtöne sind selbst bei Standardsaiten Saiten oft kein Problem aber wenn es noch tiefer soll, .... da denke ich immer öfter an eine Bariton Gitarre.
Und wenn die dann zu tief ist kann ich ja einen Kapodaster nutzen.

Komischerweise finde ich so gut wie keinen Sänger der sich mit Barotongitarre begeleitet (zb bei Youtube), die meisten spielen diese Gitarren instrumental.

Ist meine Idee so abwegig? Gibt es einen Denkfehler?
 
Servus
Ist meine Idee so abwegig? Gibt es einen Denkfehler?
für mich ein klares "Jein". Wenn ich ein Stück tiefer singen möchte, mache ich das. Ich muss aber nicht zwangsläufig beide "Instrumente" tiefer legen. Genau so gut kann ich die Gitarre nach oben legen. Da kommen sich Gitarre und Stimme klanglich weniger in die Quere. Ich würde das am Stück festmachen.

Grundsätzlich finde ich deine Idee aber interessant.

Wäre ein Downtuning mit kräftigeren Saiten eine Alternative?

Gruß hermanson
 
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Komischerweise finde ich so gut wie keinen Sänger der sich mit Barotongitarre begeleitet
hmm, du kannst das natürlich mal ausprobieren. Grundsätzlich denke ich aber, ist es für die Gitarre egal, ob du mit tiefer Stimme singst.
Es kommt ja darauf an, das du mit deiner Stimme die richtigen Töne triffst, egal ob du das C-dur meinetwegen auf der "normalen" in der ersten Lage
spielst oder in der achten, also quasi eine Oktave höher. Entsprechend dann eine Oktave tiefer auf der Baritongitarre. So oder so bewegst du dich
gesanglich beispielsweise dann in der C-dur Tonleiter. Insgesamt ergibt die Baritongitarre aber halt ein anderes Klangbild:rolleyes:.
Egal wie, passen tut das dann irgendwie alles.
 
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hm, ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass das irgendwie in Zusammenhang gebracht werden muss. Bzw, es könnte sogar eher kontraproduktiv sein. Wenn Du selbst Tief singst, wäre es vielleicht eher vorteilhaft mehr Höhen in der Begleitung zu haben um mehr Balance in das Gesamtbild zu bringen. Sonst kollidiert Deine Tiefe Stimme mit der tieferen Gitarre.
Und warum musst Du überhaupt runterstimmen wenn Du tiefer singst. Das ist in vielen Fällen irrelevant, ausser Du bist auf bestimmte Riffs angewiesen, die dann nicht mehr so gut funktionieren würden. Ansonsten transponierst Du einfach das Stück ohne anders Stimmen zu müssen.
 
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Ist meine Idee so abwegig?
Ich finde die Idee gut, auch wenn selten genutzt.
Erlaubt ist, was gefällt. Und inzwischen gibt es ja bei Saiten viele Möglichkeiten, klanglich zu experimentieren.

Ich selbst spiele meist Bass und für Gesangsbegleitung fehlt mir bei einer einzelnen Gitarre oft etwas der tiefe Bumms.
Daher habe ich einen meiner (elektrischen) Bässe mit dünnen Piccolo-Saiten versehen und spiele ihn quasi als Bariton-Gitarre, nur halt mit vier Saiten.
Damit habe ich mich selbst, aber z.B. auch einen relativ tiefen Bariton-Sänger begleitet. Es kommt auch auf die Songs und das jeweilige Arrangement an.

Ich würde sagen: ausprobieren
 
Also ich hab mir auch irgendwann mal aus Spaß und "Ausprobieren" eine Bariton Gitarre gekauft.
Das ist wahrscheinlich die Gitarre, die ich am wenigsten spiele und für Begleitung finde ich sie auch eher ungeeignet.
Ich hab da aktuell 16er Saiten drauf und das ist schon ziemlich dick, so dass Strumming schon deutlich "anstrengender" ist und sich auch ehrlich gesagt nicht so schön anhört.
Die Saiten sind wirklich dick. Einen Bass würden die meisten wohl auch nicht zur Begleitung nehmen.
Ich hatte auch schon dünnere Saiten drauf, aber dann leidet letztlich der fette Klang aus dem man so ne Bariton spielt.

Insofern schließe ich mich den meisten Beiträgen hier an:
Ich würde eher nach anderen Voicings gucken, Kapodaster verwenden, transponieren etc.
Eine normale Gitarre deckt so ein weites Tonspektrum ab, dass man da eigentlich mit jeder Stimme zu singen kann.
 
Also bei mir sieht's so aus: im klassischen Genre gelte ich als Bass-Bariton, und wenn ich Folk singe, liege ich tonhöhenmäßig etwa bei Johnny Cash. Ich habe früher viel zur Gitarre gesungen - allerdings in Standardstimmung. Ich bin kein gelernter Gitarrist, aber in den Dur-Tonarten C, D, E, G und A schaffe ich locker den 3-chord trick. Wenn die nicht ausreichen habe ich auch noch einen Kapo :cool: . So kann ich praktisch jedes Lied in meiner Komfortzone anstimmen. Heutzutage singe ich lieber zum Banjo (Classic-Stimmung gCGBD). Da habe ich die Dur-Tonarten C, G, F und D "griffbereit" - also weniger, als bei der Gitarre - aber meistens reicht's, und Kapos gibt's auch für Banjos!

Die Gitarre hat mehr Bässe als das Banjo, aber ich sehe es so: Meine Stimme und die Gitarre verschmelzen miteinander, während das Banjo und meine Stimme sich ergänzen. Selbstaufnahmen in beiden Besetzungen finde ich akzeptabel.

Was deine Stimme braucht, ist letztendlich die richtige Tonart für das jeweilige Lied.
Cheers,
Jed
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Eine normale Gitarre deckt so ein weites Tonspektrum ab, dass man da eigentlich mit jeder Stimme zu singen kann.
Sehe ich auch so!
Cheers,
Jed
 
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Ausprobieren, viel geht mit Voicings, wie @milamber schon schrieb. Zum Probieren: Schnappe dir eine alte Konzertgitarre und ziehe Quintbasssaiten (Aquila 141c) oder Kontrabassgitarrensaiten (Aquila 143c oder Savarez Low640R, alle für 650er Mensur) auf. Kostet ca. 30€ und klingt ordentlich.
 
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Servus

für mich ein klares "Jein". Wenn ich ein Stück tiefer singen möchte, mache ich das. Ich muss aber nicht zwangsläufig beide "Instrumente" tiefer legen. Genau so gut kann ich die Gitarre nach oben legen. Da kommen sich Gitarre und Stimme klanglich weniger in die Quere. Ich würde das am Stück festmachen.

Grundsätzlich finde ich deine Idee aber interessant.

Wäre ein Downtuning mit kräftigeren Saiten eine Alternative?

Gruß hermanson
Dazu wollte ich eigentlich einen eigenen Thread eröffnen eventuell im Gesangsforum. Aber da wir hier gerade darüber sprechen, ....
Ich habe mal in einem Gitarrenvergleichsvideo folgendes gesehen, .... da hatte eine Gitarre (Standardstimmung) tolle Tiefen und Höhen war aber weniger präsent in der Mitte, ..... eine andere war in der Mitte besonders gut aber fiel in den Tiefen und Hähen ab. Scheinbar gibts keine die alles hat.
Es sagte dieser "Fachmann" "die Gitarre mit den tollen Tiefen und Höhen und weniger Präsenz im mittleren Bereich, wo ja meist die menschliche Stimme liegt, passt perfekt für Sänger die sich begelieten wollen.
Die Theorie dahinter also hat der Sänger eine mittlere Tonlage dann umrahmen Tiefen und Höhen das gut. Eine Gitarre mit klarern Mitten würde dem eher den Platz rauben.

Ist das so?
Würde dann für mich eine Standardgestimmte GItarre mit deutlichen Mitten und Höhen besser passen als eine mit Bums in den tiefen Tönen?
Oder was passt zu einem Sänger mit tiefer Stimme? Oder ist dieser Ansatz quatsch? DEnn auch bei einer Standard gestimmten suche ioch noch den optimalen Klang.

Abgesehen davon, will und werde ich das mit der Bariton jetzt nach etwas überlegen auf jeden Fall probieren,. ich habe nächsten Monat Geburtstag und da schenke ich mir die. Ich spiele halt zu gern mit tiefer gestimmter Gitarre, ich bbrauch da was.
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Nö, finde ich nicht. Hatte den Gedanken auch schon öfter.

Wenn Du es Dir leisten kannst würde ich sagen: probier es aus!

*
Hab ich jetzt auch so entschieden, schenke ich mir zum geburtstag
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hmm, du kannst das natürlich mal ausprobieren. Grundsätzlich denke ich aber, ist es für die Gitarre egal, ob du mit tiefer Stimme singst.
Es kommt ja darauf an, das du mit deiner Stimme die richtigen Töne triffst, egal ob du das C-dur meinetwegen auf der "normalen" in der ersten Lage
spielst oder in der achten, also quasi eine Oktave höher. Entsprechend dann eine Oktave tiefer auf der Baritongitarre. So oder so bewegst du dich
gesanglich beispielsweise dann in der C-dur Tonleiter. Insgesamt ergibt die Baritongitarre aber halt ein anderes Klangbild:rolleyes:.
Egal wie, passen tut das dann irgendwie alles.
Ja aber wenn ich mich deutlich höher begleiten muss dann wird mir das auf den hinteren Bünden schnell zu eng und ich mags so hoch auch nicht so sehr
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Nö, finde ich nicht. Hatte den Gedanken auch schon öfter.

Wenn Du es Dir leisten kannst würde ich sagen: probier es aus!

*
Hab ich jetzt auch so entschieden, schenke ich mir zum geburtstag
Ausprobieren, viel geht mit Voicings, wie @milamber schon schrieb. Zum Probieren: Schnappe dir eine alte Konzertgitarre und ziehe Quintbasssaiten (Aquila 141c) oder Kontrabassgitarrensaiten (Aquila 143c oder Savarez Low640R, alle für 650er Mensur) auf. Kostet ca. 30€ und klingt ordentlich.
DAS werde ich auf jeden Fall mal zusätzlich probieren
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hm, ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass das irgendwie in Zusammenhang gebracht werden muss. Bzw, es könnte sogar eher kontraproduktiv sein. Wenn Du selbst Tief singst, wäre es vielleicht eher vorteilhaft mehr Höhen in der Begleitung zu haben um mehr Balance in das Gesamtbild zu bringen. Sonst kollidiert Deine Tiefe Stimme mit der tieferen Gitarre.
Und warum musst Du überhaupt runterstimmen wenn Du tiefer singst. Das ist in vielen Fällen irrelevant, ausser Du bist auf bestimmte Riffs angewiesen, die dann nicht mehr so gut funktionieren würden. Ansonsten transponierst Du einfach das Stück ohne anders Stimmen zu müssen.
Ja das passt zu der Theorie des Fachmans aus dem erwähntem Video, der eminte ja menschliche stimmen sind meist in der Mitte da passen dann tiefen und höhen besser dazu als mitten, bei mir würden tiefere töne dann eventuell nicht so geeignet sein, aber ich werde das testen
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Ich finde die Idee gut, auch wenn selten genutzt.
Erlaubt ist, was gefällt. Und inzwischen gibt es ja bei Saiten viele Möglichkeiten, klanglich zu experimentieren.

Ich selbst spiele meist Bass und für Gesangsbegleitung fehlt mir bei einer einzelnen Gitarre oft etwas der tiefe Bumms.
Daher habe ich einen meiner (elektrischen) Bässe mit dünnen Piccolo-Saiten versehen und spiele ihn quasi als Bariton-Gitarre, nur halt mit vier Saiten.
Damit habe ich mich selbst, aber z.B. auch einen relativ tiefen Bariton-Sänger begleitet. Es kommt auch auf die Songs und das jeweilige Arrangement an.

Ich würde sagen: ausprobieren
Gibt es da Beispiele zu hören? Würde mich interessieren wie eine Begeleitung mit einem Bass klingt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist meine Idee so abwegig? Gibt es einen Denkfehler?
Ich weiss nicht, ob ich das richtig verstehe: mit open Chords kannst du ja C, D, E F, G, A, H, C komplett abdecken, und von der tiefe E-Saite bis zum 12. Bund der hohen E-Saite hast du 4 Oktaven...
Macht die tiefe H-Saite dann so einen grossen Unterschied?
 
Also bei mir sieht's so aus: im klassischen Genre gelte ich als Bass-Bariton, und wenn ich Folk singe, liege ich tonhöhenmäßig etwa bei Johnny Cash. Ich habe früher viel zur Gitarre gesungen - allerdings in Standardstimmung. Ich bin kein gelernter Gitarrist, aber in den Dur-Tonarten C, D, E, G und A schaffe ich locker den 3-chord trick. Wenn die nicht ausreichen habe ich auch noch einen Kapo :cool: . So kann ich praktisch jedes Lied in meiner Komfortzone anstimmen. Heutzutage singe ich lieber zum Banjo (Classic-Stimmung gCGBD). Da habe ich die Dur-Tonarten C, G, F und D "griffbereit" - also weniger, als bei der Gitarre - aber meistens reicht's, und Kapos gibt's auch für Banjos!

Die Gitarre hat mehr Bässe als das Banjo, aber ich sehe es so: Meine Stimme und die Gitarre verschmelzen miteinander, während das Banjo und meine Stimme sich ergänzen. Selbstaufnahmen in beiden Besetzungen finde ich akzeptabel.

Was deine Stimme braucht, ist letztendlich die richtige Tonart für das jeweilige Lied.
Cheers,
Jed
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Sehe ich auch so!
Cheers,
Jed
Ich bin da leider in einer ganz anderen Liga unterwegs, mein Gehör ist eine Katastrohe, ich weiss nie in welcher Tonart ich unterwegs bin und ich bin mir oft auch n icht sicher obs gut klingt oder vielleicht gar nicht passt ;-)
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Ich weiss nicht, ob ich das richtig verstehe: mit open Chords kannst du ja C, D, E F, G, A, H, C komplett abdecken, und von der tiefe E-Saite bis zum 12. Bund der hohen E-Saite hast du 4 Oktaven...
Macht die tiefe H-Saite dann so einen grossen Unterschied?
Klar kann ich mit einer standarggestimmten gitarre alles abdecken (kapodaster) aber wenns in die höheren lagen geht, so gefällts mir da meist nicht, tiefer gestimmt hörrt es sich für mich besser an, ich nutze so gut wie nie ein kapo höher als im 4. aber ich stimme oft 3 halbtöne tiefer
 
und so-und-soviel halbtöne nach unten transponieren?
 
Scheinbar gibts keine die alles hat.
Ja und nein.
Das Problem an der Geschichte ist, dass wir alle unterschiedlich hören, dass der Raum einen großen Einfluss auf den wahrgenommenen Klang hat und es zig Möglichkeiten gibt den Klang zu formen.
Von Plektren über Saiten bis hin zur Anschlagposition.
Aber es gibt auch Gitarren, die sehr ausgeglichen sind. Das muss aber nicht umbedingt ein Qualitätsmerkmal sein.
Letztlich ist das alles sehr subjektive Wahrnehmung.

Es sagte dieser "Fachmann" "die Gitarre mit den tollen Tiefen und Höhen und weniger Präsenz im mittleren Bereich, wo ja meist die menschliche Stimme liegt, passt perfekt für Sänger die sich begelieten wollen.
Die Theorie dahinter also hat der Sänger eine mittlere Tonlage dann umrahmen Tiefen und Höhen das gut. Eine Gitarre mit klarern Mitten würde dem eher den Platz rauben.

Ist das so?
Das ist ehrlich gesagt erstmal ziemlicher Quatsch, der zumindest eine ganze Menge an zusätzlichen Informationen und Erklärungen braucht, damit man überhaupt anfangen kann darüber zu diskutieren.

Erstmal sind hier "Höhen", "Mitten" und "Tiefen" überhaupt nicht definiert. Insofern sind alle Aussagen, die man darüber macht subjektiv individuell und überhaupt nicht vergleichbar.
Was für dich "Tiefen" sind, könnten für mich noch "Mitten" sein, je nachdem wo man anfängt diese Bereiche zu definieren.

Ein einfacher Weg das etwas aufzudröseln, kann man ja gucken, welche Töne man so singen kann und welche eine Gitarre spielen kann:

Beides ist super einfach:
Tonhöhen_der_stimmlagen.png


Wikipedia gibt uns eine Übersicht über übliche Stimmlagen. Also Bereiche in denen geübte Sänge über längere Dauer einen Ton sauber halten können. Natürlich gibt es Ausnahmesänger, die noch ein deutlich größeres Spektrum abdecken können, aber für uns "Normalos" reicht das als Orientierung allemal. Die meisten von uns werden diese Tonbereiche nicht sauber singen können.

Nehmen wir an, dass du mit deiner "tiefen" Stimme ein Bass bist, dann ist der übliche Ton, den du sauber unten erreichst das große E mit ~82Hz und du deckst etwa zwei Oktaven ab, bist zum eingestrichenen e' mit ~330Hz.

Die typische Gitarre ist so gestimmt:

gitarre_stimmen_online__tabelle_saite_note_frequenz.png


Wer die Tabelle versteht, erkennt, dass das "tiefe" E auf der Gitarre ganz rein zufällig genau diese ~82Hz hat und die hohe E-Saite rein zufällig genau die ~330Hz.
Die Gitarre hat dann allerdings noch eine Oktave (plus ein paar Töne mehr), die ganz rein zufällig ungefähr bis dorthin gehen, wo eine typische Sopranistin singen würde.

Man kann also zusammenfassend ziemlich simpel sagen, dass Gitarre und Gesang (egal welche Tonlage man singt) im gleichen Frequenzspektrum liegen.
Insofern ist die Aussage, dass die eine Gitarre eine höhere/tiefere Tonlage hat und deswegen besser zu höherer/tieferer Gesangslage passt nicht richtig.
Alle Gitarren in Normalstimmung haben den gleichen Tonumfang.

Das ist aber auch nicht das, was dein Mensch mit seiner Aussage gemeint hat, denn worüber wir eigentlich reden müssten, sind die Obertöne.
Wenn bei der Aussage von "Höhen" und "Tiefen" geredet wird, ist eigentlich gemeint, dass manche Gitarre einen "helleren" Klang (also mehr Obertöne) haben, als andere.
Hier liegt auch einer der wesentlichen Unterschiede zwischen ausgebildeten und unausgebildeten Sänger. Hier liegt auch der Grund, wieso z.B. ein Opernsänger ein ganzes Orchester übertönen kann.
Wen das genauer interessiert, der kann sich mal zum sogenannten "Sängerformant" schlaumachen.
In kurz: Es gibt gewisse Obertonbereiche (um 3000Hz), die für uns z.B. "schöne"/"volle" Klangfarben ausmachen. Ausgebildete Sänger können durch ihre Technik in diesem Beriech viele Obertöne erzeugen.
Es ist auch der Bereich, der für das Sprachverstehen wichtig ist und mit dem wir z.B. Stimmen von verschiedenen Personen unterschieden können.

Das Problem, beziehungsweise der Zusammenhang zwischen den Tönen auf der Gitarre ist Folgender:
Jeder Ton, den du auf der Gitarre spielst, hat nicht nur die Grundfrequenz, also z.B. ~82Hz beim E, sondern auch noch alle möglichen Obertöne in unterschiedlichen Ausprägungen:
Für unser E mit 82Hz wären das z.B. all diese Obertöne:
164Hz,
246Hz
328Hz
410Hz
492Hz
574Hz
656Hz
738Hz
820Hz
902Hz
und und und, bis du sie nicht mehr hören kannst.

Alle diese Obertöne schwingen immer mit, auch wenn du nur einen einzigen Ton auf deiner Gitarre spielst und machen letztlich den Klang aus. Das ist der Unterschied, warum z.B. ein Klavier anders klingt, als eine Flöte, auch wenn sie den gleichen Ton spielen: Die unterschiedliche Gewichtung der Obertöne. Sie bestimmt Stimmfarbe, Klangfarbe etc

Um den Bogen zu deinem Anliegen zu schlagen:
Wenn du dir nun eine Bariton-Gitarre kaufst, erweiterst du deine Grundtöne um ein paar Töne nach unten.
Das sind dann aber wirklich nur die tiefsten ~5 Töne auf der tiefen E-Saite. Alles andere bleibt vollkommen gleich.
Und auch diese fünf zusätzlichen Tone haben genauso ein Obertonspektrum und kollidieren genauso mit deiner Stimme, wie die normale Gitarre auch.

Es mag sein, dass deine Bariton-Gitarre besser zu deiner Stimme passt, aber das hat dann weniger mit den zusätzlichen tiefen Tönen zu tun, als mit der Klangfarbe / den Obertönen.
Und du könntest den gleichen Effekt erreichen, indem du z.B. andere Saiten aufziehst, ein weicheres Plektrum benutzt oder eine andere Gitarre in Normalstimmung kaufst, die besser zu deiner Stimme passt, als deine aktuelle.
Und es mag auch gut sein, dass sich das manchmal einfach von Stück zu Stück unterscheidet, wenn du z.B. ein Stück mit vielen tiefen Tönen singst, kann das besser/schlechter mit deiner Gitarre harmonieren, als ein Stück, wo du eine höhere Melodie singst.
 
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Theoretisch
Dazu wollte ich eigentlich einen eigenen Thread eröffnen eventuell im Gesangsforum. Aber da wir hier gerade darüber sprechen, ....
Ich habe mal in einem Gitarrenvergleichsvideo folgendes gesehen, .... da hatte eine Gitarre (Standardstimmung) tolle Tiefen und Höhen war aber weniger präsent in der Mitte, ..... eine andere war in der Mitte besonders gut aber fiel in den Tiefen und Hähen ab. Scheinbar gibts keine die alles hat.
Es sagte dieser "Fachmann" "die Gitarre mit den tollen Tiefen und Höhen und weniger Präsenz im mittleren Bereich, wo ja meist die menschliche Stimme liegt, passt perfekt für Sänger die sich begelieten wollen.
Die Theorie dahinter also hat der Sänger eine mittlere Tonlage dann umrahmen Tiefen und Höhen das gut. Eine Gitarre mit klarern Mitten würde dem eher den Platz rauben.

Ist das so?
Würde dann für mich eine Standardgestimmte GItarre mit deutlichen Mitten und Höhen besser passen als eine mit Bums in den tiefen Tönen?
Oder was passt zu einem Sänger mit tiefer Stimme? Oder ist dieser Ansatz quatsch? DEnn auch bei einer Standard gestimmten suche ioch noch den optimalen Klang.


theoretisch ist das schon so, aber in der Praxis spielt das kaum eine Rolle. Du redest schon von solchen Feinheiten, die für die meisten einfach irrelevant sind. Über sowas macht man sich höchstens im Mix Gedanken (Produktion oder Bühne). Und das gilt dann für alle Instrumente, die ihren Raum bekommen müssen, damit die Aufnahme ausgewogen klingt.

Begleite Dich einfach mit einer normalen Gitarre und habe Spaß. Das haben Hundert Tausend Musiker vor Dir auch schon so gemacht ohne sich Gedanken über diese Details zu machen und es klang/klingt super.

Eine Baritongitarre ist schön, ich habe selber eine, aber sie ergänzt nur meine normalen Gitarren und ist nicht dafür gedacht irgendwas "besser" zu machen oder irgendwelche Probleme zu lösen. Ich habe sie gekauft, weil ich gerne modernen Rock/Metal spiele und da wird nunmal gerne runtergestimmt um es "böser" klingen zu lassen :D.
 
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für mich ein klares "Jein". Wenn ich ein Stück tiefer singen möchte, mache ich das. Ich muss aber nicht zwangsläufig beide "Instrumente" tiefer legen. Genau so gut kann ich die Gitarre nach oben legen. Da kommen sich Gitarre und Stimme klanglich weniger in die Quere. Ich würde das am Stück festmachen.
Ich stimme dem zu, weil ich diesbezüglich schon mal ein Schlüsselerlebnis hatte.
Denn ja, mit der Gitarre begleitet es sich leicht, weil sie oft im gleichen Tonbereich wie die Stimme liegt.
Ich habe mal jemand mit Bass-Stimmlage kennen gelernt, der sich auch eine Bariton-Gitarre angeschafft hat, weil er meinte, dass er sich damit leichter begleiten kann.
War vielleicht auch so, aber gehört hast du den echt schlecht.
Vermutlich wäre es wesentlich besser gewesen, er hätte seine tiefe Stimme mit einer Ukulele begleitet.

Komischerweise finde ich so gut wie keinen Sänger der sich mit Barotongitarre begeleitet (zb bei Youtube), die meisten spielen diese Gitarren instrumental.
Liedermacher sind nicht selten Tenöre, die sich eher oberhalb des Gitarrenspektrums bewegen.
Gut, der ein oder andere würde sich mit Bariton-Gitarre leichter tun, aber auf keinen Fall jemand mit tiefer Bass-Stimme wie du.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Disgracer
in seinem letzen Beitrag ging es ja auch um den Klang der Gitarre (also Timbre/Obertöne). So habe ich das zumindest verstanden
 
vielleicht schreibt uns @Andreas Fischer ja, wenn er die Baritongitarre hat, wie es damit für ihn klappt. Wäre schön:).
 
Ich spiele eine Baritone nur als E-Gitarre, allerdings eher untypisch nicht für vollverzerrtes Tieftonegewitter Metalzeug, sondern Americana/Blues. Daneben auch normal Mensur Gitarren in Std. D und E.
Std. H ist IMO eigentlich nicht mehr gut geeignet, um Open Chord Strumming damit zu machen. Ein H-Dur in open E-Shape klingt als Arpregio noch ganz mächtig, aber je mehr aus den (tiefen) Einzeltönen echte Mehrklänge werden, desto „breiiger“ klingt das.
Daher würde ich das ganze unbedingt vor dem Kauf ausprobieren. Einfach die Mensur verlängern und tiefer Stimmen und genauso weiter spielen, funktioniert irgendwann physikalisch nicht mehr.
Bei E- Baritones variiert die Mensur um fast 10 cm (ca. 670 - 760 mm). Die langen Dinger sind dann schon sperrige Biester…
 
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