Moin miteinander,
ich habe hier ja bis auf mein Herzchen für den lieben Bjoerni nur still mitgelesen. Aber nun will ich auch mal zum Geplauder beitragen. Und Fragen hab' ich auch an die TE...
Ich habe schon einen sehr wechselhaften Weg hinter mir: Vom frühen Klavierunterricht über Gitarre zur ersten Band, dann sehr (!) lange nix, vor etwas mehr als zehn Jahren zaghaft wieder angefangen, aber erst seit zwei bis drei Jahren ist da richtig Schwung drin. Bin in einer Band vor Ort als Sänger aktiv, zudem in einem weit verstreuten Coverbandprojekt als Sänger, Gitarren- und Tastenquäler, und seit etwa einem Jahr ernsthaft an eigenem Kram als Singer/Songwriter. Die letzten Jahre bestanden musikalisch aus einigen wunderbaren Zufällen und dem dann folgenden konsequenten Griff nach der sich bietenden Chance.
Was will ich erreichen? Will ich was erreichen? Sehr unterschiedlich, je nach Kontext.
Zunächst einmal betrachte ich mich als Hobbymusiker. Ich will kein Rockstar werden und backstage die Chicks klarmachen oder so.

Ich habe abseits der Bühne sehr gerne meine Ruhe.
Mit der heimischen Band würde ich aber sehr gerne bald ein bühnenreifes Programm haben und zumindest mal lokal Musikbars und Stadtfeste unsicher machen. Mal ins Studio fänd' ich geil, der Rest ist da sehr zurückhaltend. Immerhin werden unsere Proberaumaufnahmen langsam besser

Vielleicht lässt sich daraus mal was machen.
Das Coverbandprojekt ist als reiner Spaß aus einer Fangruppe entstanden. Ich sehe da keine Ambitionen, außerhalb der jährlichen Treffen ernsthaft was zu machen. Und das ist auch OK so.
Ins Singer/Songwriter-Dasein bin ich so ein bisschen aus Versehen gerutscht. Rein emotional ist das aber im Moment mein wichtigster Anker. Angefangen hat's mit einem Song, der an der Gitarre aus einer uralten Hookline und ein bisschen Geschrammel entstanden ist. Ich hab den in der Band vorgetragen, musste aber bald feststellen, dass der von der ganzen Art und Weise nicht wirklich passt. Und auch die allermeisten anderen Songs aus meiner Feder haben musikalisch nicht viel mit dem doch recht beherzten Rock meiner Truppe zu tun. Also fing ich an, immer mehr selbst Gitarre zu spielen, um in der Lage zu sein, mich selbst zu begleiten. Und wie das so ist, wenn man etwas ernsthaft verfolgt und übt, wird man besser. Das widerspricht zwar diametral meiner Faultier-Natur, ist aber nun mal so...
Inzwischen habe ich zwölf Songs in der Mache, einige davon schon bei kleinen Gelegenheiten zu Vortrag gebracht. Und hier keimt nun das erste Mal etwas in mir auf, das ich so vorher nie kannte: Diese Songs bedeuten mir sehr viel. Ich möchte damit losziehen, sie vortragen, und: Ich will damit definitiv ins Studio.
Ich überstürze da nichts, hab' auch einen Rückschlag durch eine Hand-OP hingenommen, alles egal. Steter Tropfen höhlt den Stein. Ich genieße gerade total das Gefühl, mit meinen kleinen Werken komplett bei mir selbst zu sein, und mich damit auf den Weg gemacht zu haben.
Werde ich das Ziel erreichen? Who knows. Werde ich daran weiter arbeiten und den Weg weiter gehen? Auf jeden Fall!
Und genau das Gefühl fehlt mir bei den Beiträgen von dir, liebe
@GloriaThomas - du hast zwar rund ums Singen alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, aber das Naheliegende nicht getan. Ich lese nicht "da muss/will/kann ich unbedingt noch besser werden" sondern "das ist schwierig, weil... (wahlweise einsetzen 'kann kein Instrument, kann keine Noten, kenne niemanden')".
Immerhin hat ja ein gewisser Thomas Turko in deinen Videos für die Arrangements gezeichnet. Wo einer sowas kann, ist meist auch mehr. Mehr Kontakte, mehr Möglichkeiten, mehr Neugier auf das was du musikalisch so treibst.
Die Vermutung liegt nahe, dass du dir dein Blickfeld zu stark einengst. Was enorm schade ist, denn auch wenn das nicht wirklich meine Art von Musik ist, finde ich das ziemlich gut, was du da auf deinem Kanal hast.
Es fehlt nur irgendwie die Hingabe, den letzten Meter auch noch zu gehen.
Bei mir kam das irgendwann aus der Not heraus. Mich selber begleiten? Never ever! So dachte ich noch vor wenigen Jahren. Und dann kam alles anders, und es fühlt sich großartig an.
Ich wünsche dir, liebe Gloria, dass du diesen Moment auch erlebst, und du deine Musik hörbar machen kannst. Es lohnt sich!
Liebe Grüße
Markus