- es ging mir darum, was der Unterschied zwischen 8 Ohm Amp and 8 Ohm Box und 4 Ohm Amp an 4 Ohm Box ist, also immer mit passender Box..
OK, hab ich falsch verstanden. Also ein paar Worte zur Anpassung. So nennt sich die Sache mal ganz global.
Jede elektrische Energiequelle (also zB. der Gitarrenverstärker) hat einen sogenannten Innenwiderstand.
Zum Verständnis des Innenwiderstandes: Wenn du eine 9V Batterie (auch ne Energiequelle) kurzschließt indem du ihre Kontakte auf eine dicke Kupferplatte drückst wird sie heiß und nach ein paar Minuten ist sie komplett entladen.
Der Widerstand der Kupferplatte ist fast null! Somit müsste nach I = U / R ein annähernd unendlich hoher Strom die Batterie in fast unendlich kurzer Zeit entladen.
Sie müßte eigentlich schlagartig explodieren und dabei ein Loch ins Raum-Zeit-Kontinuum schlagen.... äh naja oder halt fast
Warum passiert das nicht????
RICHTIG, weil der Widerstand eben nicht fast null ist, sondern irgendwo in der Schaltung noch ein Widerstand versteckt sein muss.
Das ist der Innenwiderstand der Batterie. Das heisst jetzt nicht, dass in der Batterie ein echter Widerstand eingebaut ist, sondern der Innenwiderstand ist ein errechneter Wert, der ein Maß dafür ist, welchen Maximalstrom die Batterie aufgrund ihrer konstruktiven Merkmale liefern kann. Ein 12V Bleiakku wie er im Auto verbaut ist hat beispielsweise einen geringeren Innenwiderstand als 8 in Serie geschaltene 1,5 Volt Mignonbatterien die auch 12V ergeben.
Zurück zum Verstärker.
Auch dieser hat einen Innenwiderstand, der sehr klein ist und vom Schaltungsdesign abhängt. Beim Verstärker wird der Innenwiderstand auch Ausgangswiderstand genannt, da es sich um einen Signalausgang handelt.
Die Box hat ebenfalls einen Widerstand.
Hinlänglich bekannt mit 4 Ohm, 8Ohm, 16Ohm, etc.... Diesen nennt man Eingangswiderstand oder Lastwiderstand, da es sich um eine Last (Belastung) für den Verstärkerausgang handelt.
Und jetzt noch der letzte Baustein im Puzzle: Die Dämpfung
Die Spannung aus dem Verstärkerausgang erzeugt um die Spule des Lautsprechers ein elektromagnetisches Feld, das im Zusammenspiel mit dem Dauermagneten des Lautsprechers (Stichwort AlNiCo, Neodym, etc..) eine Kraft (Stichwort: gleiche Magnetpole stossen sich ab...) erzeugt die widerum die Spule und die damit verbunde Membran in Bewegung versetzt.
Nehme wir an die Spannnung ist derart, dass die Membran erstmal nach aussen gelenkt wird.
Wir merken uns Spannung/Strom erzeugt elektromagnetisches Feld, erzeugt mechanische Kraft.
Danach schalten wir das Signal ab und die Ausgangsspannung des Verstärkers geht schlagartig auf null zurück.
Nun wirkt keine Kraft mehr auf die Lautsprechermembran und diese macht sich wieder auf den Weg in ihre Ruhelage. Sie bleibt jedoch nicht genau in der Ruhelage stehen, sondern überschwingt diese wie ein Pendel ein paarmal bis die Membran steht. Vor allem Gitarrenlautsprecher mit sehr weichen Sicken sind da anfälliger als HiFi-Lautsprecher mit sehr harten Sicken (die Randeinspannung der Membran)
Diese überschwingerei will man, da sie sich negativ auf den Klang auswirkt, auf ein Minimum begrenzen oder besser gesagt DÄMPFEN.
Wie dämpft man unerwünschte Bewegungen der Lautsprechermembran? Da wirds jetzt etwas technisch.
Wir erinnern uns an: Elektrische Energie erzeugt elektromagnetisches Feld, erzeugt mechanische Kraft, bewegt Lautsprechermembran.
Jetzt drehen wir das Ganze um:
Wir bewegen die Membran, diese bewegt die Spule im Magnetfeld des Dauermagneten und dadurch wird in die Spule eine Spannung induziert ("erzeugt").
Soweit sogut aber wie kommen wir jetzt zur Dämpfung??
Indem wir die Anschlüsse der Spule miteinander Verbinden, also kurzschließen.
Dadurch schließen wir den Stromkreis und die oben erwähnte induzierte Spannung kann einen elektrischen Strom in der Spule treiben.
Dieser Strom widerum erzeugt eine der mechanischen Bewegung entgegengesetzte Kraft und bremst damit die Membran ab.
Voila....fertig ist die Dämpfung.
Je höher die Dämpfung desto besser, zumindest in einem gewissen Bereich. Ab einem gewissen Dämpfungsfaktor wird der Unterschied so gering, dass sich der technische Aufwand nicht mehr rentiert. Die Grenze liegt bei einem Dämpfungsfaktor von ca. 200.
Der Dämpfungsfaktor ist das Verhältnis zwischen Innen- und Aussenwiderstand: Df = Ra / Ri.
Die Formel zeigt, dass die Dämpfung umso besser ist, je niedriger der Innenwiderstand des Verstärkers (also je ähnlicher er obigem Kurzschluss wird), bzw je höher der Aussenwiderstand also der Lastwiderstand ist.
Um deine Frage zu beantworten müsste man somit das Dämpfungsverhältnis oder den Innenwiderstand der jeweiligen Verstärker kennen.
Aber die ganzen obenstehenden Überlegungen zeigen uns, dass ein höherer Dämpfungsfaktor unerwünschte Bewegungen der Lautsprechermembran besser unter Kontrolle hält und die Membran somit genauer dem Ausgangssignal des Verstärkers folgt.
Hooker