Ist es mit der Steirischen einfacher zu spielen oder geht es nur um den Klang?
Es geht nur um den Klang und zwar um den Klang des Basses.
Die Helikonstimmzungen einer Steirischen Harmonika sind so groß, dass bei einem Akkordeon, das alle Tonarten spielen kann (72 Bässe und aufwärts), der Platz dafür nicht reicht.
(Auch Akkordeone mit Helikonstimmzungen haben aus diesem Grund kleinere Stimmzungen als Steirische und klingen anders.)
Den Klang der Diskantseite einer Steirischen kann man auch bei einem Akkordeon haben.
Das Transponieren von Liedern in eine benachbarte, aber auf dem Instrument vorhandene Tonart ist bei Harmonikas leichter im Vergleich zum Tastenakkordeon, nicht jedoch zum Knopfakkordeon
Ganz einfache Volkslieder (Fensterstock-Hias, Zwiefache und generell alles was mit zwei Akkordeon auskommt) sind von ihrer Bauart so, dass sie von Leuten gesungen, gepfiffen und gespielt werden können, die mit dissonanten Intervallen Probleme haben (v.a. mit ihrem Hörverständnis). Für diese Lieder liegen die nötigen Knöpfe bei einer Steirischen nebeneinander und die dafür nicht benötigten Knöpfe weiter weg. D.h. man kann sich weniger vergreifen.
Allerdings bin ich mir sicher, dass du mit solchen einfachen Liedern zumindest in C-Dur mit dem Akkordeon auch keine Probleme hast und die anderen Tonarten sind Übungssache.
Schon bei kleinen Läufen und einfachen Tonleitern, also auch bei Ländlern, brauchst du bei der Steirischen wahlweise alle Reihen oder mehrere Balgwechsel, so dass das Akkordeon leichter zu spielen ist.
Das heißt aber nicht, dass es mit der Steirischen unmöglich ist, komplexere Harmonien oder chromatisch zu spielen, jedoch eingeschränkt und mit enormem Aufwand. Schau dem Pixner mal auf die Finger (und den Balg).
Haben wir da unterschiedliche Sendungen gesehen?
Was das Zusammenspiel angeht, gebe ich dir schon Recht.
Sonst habe ich da eine Sendung gesehen, in der zwei Instrumente Marsmenschen oder Kleinkindern kurz vorgestellt wurden, die nicht wussten, dass diese existieren.
Anschließend zeigte der BR eine studierte Berufs-Akkordeonspielerin dabei, wie sie eine Begleitung mit drei Akkorden spielt, die unser Merlin oder jeder andere nach vier Unterrichtsjahren genauso zustande gebracht hätte.
Die Siderova wird da echt vorgeführt.
Die Ringlstetter-Folge davor mit Dagmar Koller und Herbert Pixner ging in die selbe Richtung ("Da spielst du mit einer klassischen Akkordeonistin. Wusst' i gar need, dass's dees gibt.")
Zur Ehrenrettung des BR muss ich aber sagen, dass das ganze Konzert, aus dem der Ausschnitt stammt, ausgewogen gewesen sein soll, d.h. die Siderova hatte genug Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.