Es gibt einfach unterschiedliche Konzepte und die machen auch Sinn:
1. Hauptband + Gastmusiker
Vorteil für den Veranstalter und das Publikum ist, dass auf jeden Fall was läuft. Gastmusiker können sich einklinken und wissen, mit wem sie sich absprechen können. Der Veranstalter weiß, dass ein ordentliches Equipment da ist, dass die Hauptband den Gästen zur Verfügung stellt. Gitarre, Bass oder Sticks mitzunehmen ist ja kein Problem, aber bei amps und Boxen wird´s schon eng.
Gastmusiker kann auch heißen, dass man sich vorher mit der Hauptband absprechen muss. Das sollte aber über einen Anruf oder ne Internet-Site zu erfahren sein.
2. Free Stage
Hier steht natürlich auch Equipment auf der Bühne, aber niemand weiß, ob und wer spielt und ob und wie die zusammenpassen. Hat eindeutig den Reiz des Zufalls - mal entstehen magische Momente, mal herrscht Langeweile, mal sind es mehr singer/songwriter-Sachen, weil das eben am einfachsten zu realisieren ist.
3. Open Mike
Da kenn ich mich nicht so aus. Meines Erachtens eher im Bereich HipHop+Rap - aber wie gesagt: nicht mein Ding.
Am wichtigsten finde ich, einfach mal hinzugehen und einen Eindruck zu bekommen, was da läuft, wie das Publikum ist, wie locker oder geregelt das da abläuft und wer den Hut aufhat. Sich dann mal ein paar Gedanken dazu zu machen, was passen könnte und sich ein bißchen vorzubereiten. Beispielsweise sind bei Jams Standards sehr gefragt, weil vor allem die Melodie-Instrumente sich schnell einigen können und eine Orientierung haben. Aber auch drummer sollten mit einem 12-Bar-Blues etwas anfangen können und wissen, wo die Wechsel sind, um ihre Fill-Ins und Betonungen gut zu setzen. Bei Jazzern ist das Real Book sehr beliebt. Als Gitarrist sollte man ebenfalls wissen, was gemeint ist, wenn jemand sagt: Blues in A (oder D oder E ...) oder Rock-Schema in E (etc.).
Will man eigene Sachen machen, sollte man die auf der Pfanne haben, weil andere sich ja an Dir orientieren. Außerdem sollten es eher einfache Sachen sein - und es kann nicht schaden, wenn man ein paar Lead-Sheets anfertigt (Ablauf mit Akkorden und Takten).
Es kann auch nicht schaden, sich mit ein paar Leuten zu verabreden, mit denen man schon mal ein paar Sachen gespielt hat. Das schafft Sicherheit und man kommt oft besser rein. Sowas muss man dann schon mit dem absprechen, der den Hut aufhat - ist ja klar.
Nichts spricht dagegen, mal spontan die Bühne zu besteigen - es spricht aber auch nichts dagegen, erst mal Eindrücke zu sammeln und ein Gefühl für den Ort, das Publikum, die anderen Musiker und den "spirit" zu bekommen, bevor man in die Vollen geht.
x-Riff