Noch mein Senf zu dem Thema:
Ich unterschiede da ein bisschen Tunes begleten, Zupferei und Songs.
Die Tunes, zumindest die traditionellen, kommen aus einer Zeit ohne Gitarrenbegleitung, das Instrument hat sich noch nicht so lange als Begleitung in der traditionellen Irischen Musik etabliert.
Viele Stücke lassen sich als Bordummusik auf einem Grundton spielen. Eine Dudelsack lässt in so einem Fall den Grunddton die ganze Zeit mit einer Bordumpfeife mitklingen.
Bei solchen Stücken hat die DADGAD Stimmung einen gewissen Vorteil. Die Stimmung ist mehr auf ein gewisse Tonart (ja nach dem wo der Capo sitzt) zugeschnitten und mit durchlaufenden Gundtöne scheint mir das einfacher zu sein.
Ausnahmen bestätigen die Regel, aber ich finde es klingt bei Akkordbegleitung meistens besser, wenn das einer in DADGAD macht (Vorausgesetzt natürlich, er kann es).
Wenn die Stücke Solo gezupft werden (wie bei Patrick Steinbach) ist das fast schon wieder etwas anders als bei Begleitung.
Ich denke, dass da individuell auf das Stück geschaut werden muss, mit welcher Stimmung das einfach besser geht.
Im Session-Kontext lassen sich diese Arrangements für die meisten Gitarristen aber nicht schnell genug spielen. Fiddler und Flötisten sind da bei Jigs und Reals so was von Längen schneller, das ist kaum machbar.
Rein als Akkordbegleitung wären wir dann aber wieder bei DADGAD.
Nochmal anders sieht es bei Songs aus.
Wer ein Repertoire aus verschidene Kulturkreisen hat, der kommt vermutlich mit der Standarstimmung besser klar als mit DADGAD.
Songs haben oft auch eine etwas komplexere Harmonik als Tunes, DADGAD ist da nicht immer so günstig.