Live-Sound: Vocals + Kompression -- Feedback

cortexdk1
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Hallo zusammen,

eine Frage zur Vermeidung von Feedbacks:
Ist ein Kompressor bei Live-Vocals ein Förderer der nervigen Rückkopplungen? Mein Set-Up sieht wie folgt aus:
Alle Signale gehen bei mir in mein Interface, dies geht dann zum Mischpult. In der Software habe ich ein Kompressor für die Vocals,
Threshhold bei -18 / -20dB, Ratio 2:1 . Kompression brauche ich, damit die Vocals sich besser gegen die Backingsamples durchsetzten,
ohne das diese zu sehr drüber gelegt wirken. Auf ein Monitor verzichte ich, ich nutze stattdessen hab In-Ears.

Nun sind ja die Boxen bei kleinen Stages immer sehr nah an der Bühne. Was kann ich tun um Feedbacks zu vermeiden?
Beim letzten Gig waren die Boxen fast direkt über der Bühne angebracht (war eine Location die sonst eine Disko ist),
es hat gepfiet wie sonst was..... Gut, das waren keine normalen Boxen sondern teure Speaker im Design für Sportplatz-Beschallung...
 
Eigenschaft
 
Ist ein Kompressor bei Live-Vocals ein Förderer der nervigen Rückkopplungen?

Definitiv ja, weil die Schleifenverstärkung größer ist, wenn der Kompressor "offen" ist.

Was kann ich tun um Feedbacks zu vermeiden?

Weniger komprimieren, konstanter singen und einfach die Backings weniger "fett" machen...
Und natürlich den Kompressor passend zu den örtlichen Gegebenheiten einstellen, das hilft auch.
Mikrofon-Richtcharakteristik und Frequenzgang passend zu den örtlichen Gegebenheiten auswählen.
 
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2:1 mit normalem Threshold ist ja keine ernsthafte Kompression. Wenn man gegen E-Gitarren und co auch noch den Text verstehen soll, gibts da gern mal 8:1 mit 12dB+ Gain Reduction, ohne dass man gleich Feedback in der Front befürchten muss.
Wichtig ist halt u.a. ein Mikrofon, das nicht gerade nah an der Kugelcharakteristik gebaut ist. Wenn aus Richtung der Lautsprecher weniger Schall durch das Mikrofon aufgenommen wird, hilft das enorm. Den Rest besorgt dann das "Einpfeifen" der Anlage und Rausziehen der zum Feedback tendierenden Frequenzen
 
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Danke euch! Gut dann muss ich mal vor Ort schauen, ich lasse dennoch erstmal sicherhalthalber die Kompression in der Software aus. Ich verwende eine Shure SM58, also den Klassiker.
 
Bei unter 10dB Hain Reduktion und in ear sollte es eigentlich nicht groß zu Feedbacks kommen... Ist schon merkwürdig
 
Wenn man gegen E-Gitarren und co auch noch den Text verstehen soll, gibts da gern mal 8:1 mit 12dB+ Gain Reduction, ohne dass man gleich Feedback in der Front befürchten muss.

Wenn ich das lese, dann fällt mir dazu nur "Gesangstechnik" und "Mikrofontechnik" ein...
So viel sollte live an sich nicht nötig sein - für kurzzeitige emotionale Ergüsse vielleicht schon, aber dass der Gesang "vorne" ist, hoffentlich nicht.
 
Eine gut funktionierende, technische Lösung wäre der Kauf und der Einsatz eines Notch-Filters bzw. eines schmalbandigen, parametrischen EQs.
Damit kannst du sehr exakt die Pfeif-Frequenzen (meist 1-2) herausfiltern, ohne dass es zu merklichen Änderungen des Klanges kommt.
 
... Ist ein Kompressor bei Live-Vocals ein Förderer der nervigen Rückkopplungen? ...

Ein Kompressor erhöht live die Gefahr von Rückkopplungen dann, und nur dann, wenn man damit auch die Lautstärke anhebt. Der Regler heisst beim Kompressor meist Gain, MakeUpGain, Volume, Level o.ä. Und der muss auf 0 dB stehen, dann hast Du weder Anhebung noch Absenkung der Lautstärke, genauer gesagt der Leerlaufverstärkung (also der Verstärkung Deiner Signalkette genau dann, wenn kein Signal durchgeht). Wenn Du diesen Regler auf 0 dB stehen hast, erhöht Dein Kompressor nicht die Feedbackgefahr. Hier noch etwas mehr zum Thema: http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm

Das, was Du von Deinem Gig erzählst, bei dem die Speaker nahezu hinter Dir standen, wäre auch ohne den Kompressor passiert. Das lag halt an der ungünstigen Aufstellung. In solchen Locations sollte man halt nicht auftreten, ODER man bringt seine eigene PA mit und positioniert diese vernünftig.
 
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du meinst es vermutlich anders, aber so wie du es schreibst stimmt es nicht, ein Kompressor erhöht die Feedback-Empfindlichkeit auch dann wenn der Makeup-Gain auf 0 steht, wenn später in der Signalkette (zum Beispiel an Kanalfader) lauter gemacht wird... (was vermutlich meistens passiert...) :)

Meine Meinung zum Thema: Solange man laut genug singt ist das alles kein Problem, da kann man auch mit komprimiertem Mikro vor den Boxen stehen, je weniger aus dem Sänger "rauskommt", desto wichtiger wird Positionierung der PA, Positionierung des Mikros, Abstand aus dem das Mikro besungen wird, rückkopplungsfestes Mikro, einpfeifen (ev. auch der Front-PA), wenn kompressor dann einen der lieber spät greift (und dann nur die Schlimsten spitzen als Limiter abfängt)...
 
Doch, ich meinte das schon so. Und wenn Du an irgendeiner Stelle im Signalweg die Verstärkung erhöhst, näherst Du Dich damit eben einem Feedback. Aber das hat dann erstmal nichts mit dem Kompressor zu tun. Wenn Du mit dem Kompressor das Signals dermassen zusammenstauchst, dass es ohne Erhöhung des Pegels live nicht mehr zu hören ist, dann hast Du es mMn übertrieben. Megastarke Gainreduction ist (wieder mMn) eher was für das Studio, nicht für Live. Ich nutze live in vielen Kanälen Kompressoren, aber meistens nur, um die Pegelspitzen ein wenig einzubremsen, nicht mehr als 4 bis 6 dB GR bei den meisten Signalen, da braucht man dann keine Gain anheben (Ausnahme: Bassgitarre, aber da kann man auch den Gain erhöhen, denn da pfeift nichts).

In den Lehrbüchern steht es anders, da wird bei Kompression entweder nach Gehör oder nach einer Berechnung der Gain angehoben, um den Lautstärkeverlust auszugleichen. mMn ist das alles schön und gut fürs Studio, aber live, das ist halt eine andere Kiste, und daran orientiert sich bei mir die Handhabung des Kompressors. Wichtig: Das ist nur meine persönliche Meinung, und der kann man sich nun anschliessen oder auch nicht. Für mich funktioniert es jedenfalls bestens, und das schon seit vielen Jahren. Ich habe im Durchschnitt alle zwei oder drei Jahre mal ein ungewolltes Feedback, wenn ich live mische, das ist ca. bei jedem 60. oder 70. Gig, den ich mische. Und das meist ohne großes Einpfeifen der Monitore und bei teilweise doch saftigen Lautstärken.
 
ja da stimmen wir ja überein.. ich wollte nur drauf hinaus dass es eben nicht nur auf den Makeup gain im Kompressor ankommt (so hätte es jemand lesen können) sondern auf jegliche Verstärkung in der Signalkette die man (meistens) mehr macht wenn komprimiert wird...

Wenn man ein Signal das ohne kompressor kein Feedback verursacht komprimiert ohne irgendwo in der Signalkette die Verstärkung anzuheben entsteht auch kein Feedback....
 

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