Nach 30 Jahren Erfahrung beim Bau speziell von Bassboxen kann ich Dir folgendes versichern:
Du brauchst eine möglichst große Membranfläche und großen linearen Hub der Speaker (das gilt für direktstrahlende Konstruktionen; andere kann ich Dir ohnehin nicht für den Selbstbau empfehlen). Preis und Qualität der Speaker hängen dann noch vom Wirkungsgrad (db(1W/m) ab. 3 dB mehr Wirkungsgrad entspechen dabei einer Verdoppelung der Membranfläche. Es ist einfach billiger, mehr Geld in einen besseren Speaker zu investieren als in die doppelte Menge in Basslautsprechern mit Gehäuse. Den schlechteren Wirkungsgrad der preiswerteren Speaker bezahlts Du dann bei Schleppen bei jedem Gig! Musik ist halt schwer.
Dann lädts Du dir ein Speakersimulationsprogramm wie z.B WinIsd aus dem Internet herunter. Dort hast Du von vielen gängigen Speakern die erforderlichen Daten in einen Datenbank beisammen und kannst gleich loslegen. Es empfiehlt sich aber auch noch, diese Daten mit den aktuellen technischen Datenblättern der Speakerhersteller zu vergleichen! Als Ergebnis der Berechnungen erhälst Du ein Gehäusevolumen (netto) sowie Durchmesser und Länge der Reflexöffnungen.
Jetzt kommt der schwierigste Teil, die Gehäusekonstruktion.
Dabei müssen folgende Forderungen zu einem sinnvollen Kompromiß geführt werden:
Die Schallwand sollte im Idealfall nur so groß sein, daß sich der Lautsprechen montieren läßt und die Reflexöffnungen Pltaz haben.
Das Nettovolumen muß um Lautsprechervolumen (rückwärtig) und Reflextunnelvolumen korrigiert werden.
Das Gehäuse sollte möglichst ein Würfel sein.
Die Außenabmessungen sollten kompatibel zum übrigen Equipment sein.
Die Box muß so leicht wie möglich sein (spart Schlepparbeit!)
Für die Ausführung des Gehäuses gelten folgende Regeln:
(ideall wäre ein aus dem Vollen gefrästes Marmorgehäuse, daß innen gegen stehende Wellen bedämpft wird)
Die Schallwand ist so steif und dicht wie möglich (28mm MDF-Platte)
Alle anderen Wände sollten aus Gewíchtsgründen aus 15mm Multiplex (Pappel) gefertigt sein. Diese Wände sind zu versteifen (Streben). Innenwandflächen sollten mit Noppenschaum ausgekleidet sein. Die Holzwände sind präzise zuzuschneiden und zu verleimen. Das erfordert schon etwas mehr als handwerkiliches Geschick. Dieser Gehäusekram kostet außer der Arbeit pro Gehäuse für eine 15"-Box ca. 150,- . Dazu kommen dann noch die Beschläge (Ecken, Anschlußplatte, Frontgitter, Finishing) und Speaker.
Wenn Du das alles gut hinbekommst, hast du eine Topbox. Das lohnt sich aber nur, wenn Du einen guten Speaker einsetzt, sonst kannst du es billiger fertig kaufen!