Als Powerchord, engl. power chord, starker Akkord oder Powerakkord bezeichnet man in der Musik einen Akkord (eigentlich ein Intervall), der aus nur zwei Tönen besteht. Diese liegen sieben Halbtonschritte entfernt voneinander, was einer reinen Quinte entspricht. Durch Umkehrung der reinen Quinte mit sieben Halbtonschritten entsteht ein Powerchord mit nur fünf Halbtonschritten, was einer reinen Quarte entspricht. Oft wird zu einem Grundton die Quinte und zu dieser Quinte eine reine Quarte hinzugenommen, was wieder dem oktavierten Grundton entspricht. Der sogenannte Powerchord wirkt dadurch noch kräftiger. Er entspricht dem Quint-Oktav-Griff der linken Hand eines Klavierspielers und wird dort scherzhaft auch Affengriff genannt. Ein Powerchord mit einer Quarte kann also als ein Quint-Oktavgriff ohne Grundton gedeutet werden. Seltener wird er als ein Sus-Akkord ohne Quinte gedeutet.
Durch das Fehlen der Terz klingt der Powerchord neutral. Sofern keine weiteren Töne durch die anderen Musiker hinzugefügt werden, und sofern die Abfolge mehrerer Powerchords kein Tonales Zentrum vorgibt, ist für den einzelnen Powerchord kein Tongeschlecht feststellbar. Das Spiel mit Powerchords zeigt gewisse Ähnlichkeiten zur Praxis des Musizierens in Quartabständen im Mittelalter. Dies ist auch ein Grund dafür, dass sich einige Musikstücke aus dem Mittelalter gut zu Rockversionen umarbeiten lassen.