Mein Prolog:
Vergiss das Suchen von traurigen Akkorden.... versuche lieber zu begreifen, warum bestimmte Melodien im Kontext mit bestimmten Akkordfolgen traurig wirken.
Moll = traurig, Dur = fröhlich? So einfach ist es leider nicht. Du kannst auch mit (fast) nur Dur-Akkorden eine traurige Stimmung erzeugen.
Mein Rat zur Melodie:
Traurige Melodien benötigen zwingend das gesamte 7-Ton-Spektrum der Kirchentonleitern. Denn nur die feinen chromatischen Tonfolgen bringen die gewünschte Melancholie.
Dieses Feingefühl fehlt jeglicher Pentatonik.
Mein Rat zur Begleitung:
Mollakkorde gehören rein, ganz klar. Ein drei-Akkorde-Rhythmus mit C - F - G - C treibt dir keine Tränen in die dafür vorgesehenen Kanäle. Doch bereits ein einziger Moll-Akkord kann Abhilfe verschaffen, wenn du zum Beispiel das F gegen seine Parallele Dm ersetzt. Et Voila: Mit C - Dm - G - C kannst du pröbeln..... wenn wir schon beim Parallelen Wechseln sind. Brauchen wir das G?
Spielen wir doch mal C - Dm - Em - C und improvisieren über die C-Dur-Tonleiter.
Hmm... C-Dur-Tonleiter? Gute Idee, aber starten wir doch einfach auf dem A anstatt auf dem C.
Hey, Zauberei. Wir spielen plötzlich in Am. Und wenn jetzt das nicht traurig klingt, weiss ich auch nicht mehr weiter...
Mein Fazit:
Sorry, wenns ein bisschen zu gefühllos und zu theoretisch klingt. Ich bin aber der Meinung, bevor man sich immer auf das in Foren weitberbreitete Halbwissen namens "Feeling ist alles" stützt, muss man die Theorie hinter dem "Feeling" begreifen.
Irgendjemand hat mal in einem Interview mit der Guitar ein spannendes Zitat gebracht: "Es ist wichtig, die Theorie zu verstehen, um sie fürs Gitarrenspiel anschliessend wieder vergessen zu können". Leider weiss ich nicht mehr, wer das war.