Hallo,
Deine Stimmlage als solche ist wunderschön. Nur konzentrierst Du Dich dermaßen intensiv auf die Gitarre, dass der an sich ja sehr eindrucksvolle Gesang darunter leidet. Folglich würde ich Dir ans Herz legen, das Instrument einem Instrumentalisten zu überlassen und Dich zu 100 Prozent auf das Feeling des Songs zu fokussieren. Denn genau dieses Gefühl fehlt mir an einigen Stellen doch sehr. Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht, auf eine Nylongitarre umzusteigen, denn offensichtlich bereitet Dir der schmale Hals der Western Schwierigkeiten beim Zupfen. Jedenfalls möchte ich beinahe wetten, dass Du mit Deinem Bühneninstrument nicht besonders vertraut bist.
Damit möchte ich übrigens rein gar nichts gegen Dich als Gitarristin gesagt haben!!! Ohne jeden Zweifel und erwiesenermaßen bist Du ja vollauf in der Lage, den Song zu spielen. Nur scheint er mir nicht so selbstverständlich und leicht von der Hand zu gehen, dass Du gar nicht mehr darüber nachdenken musst. Und das ist Gift für den Gesang. Zumindest für mein Empfinden. So kommt es zu Passagen wie "I can't compete", "I don't know why it came along" usw., die an sich ja einen hochgradig emotionalen Inhalt vermitteln, an denen Du jedoch recht angestrengt und geradezu ein wenig mechanisch wirkst. Man hat dabei den Eindruck, dass Du denkst: "Hoffentlich ist es bald überstanden!" Dabei wäre es doch viel schöner, Du würdest denken: "Ich wünschte, diese berührende Stelle endete nie!"
Fazit: Playback ist Dein Freund! Und ungeachtet meiner kleinen Anmerkungen, die zudem ja lediglich meine persönliche Meinung und keine von übernatürlichen Mächten verliehene Objektivität widerspiegeln, hast Du ohne jede Frage das Zeug zu einer guten Sängerin! Und zu einer guten Gitarristin obendrein!
Liebe Grüße
Holger