Wird der Klang einer E-Gitarre mit der Zeit immer voller/besser?

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Ja, kaum zu glauben, aber dieses Phänomen glaube ich an meiner Affinity-Tele zu beobachten. Das Instrument besitze ich seit einigen Jahren und mir scheint, als wenn es immer wertiger klingt.
Schon mal jemand Ähnliches beobachtet? Wenn ja, welche Erklärung gibt es dazu?
Fragen über Fragen ... :gruebel:
 
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Hallo Edged,

also meiner Meinung nach tut sich bei E-gitarren in Sachen holz nicht viel vom Klang her. Das holz ist wenn dann nur für den Sustain verantwortlich und die Pick ups machen den Klang. Wenn du nach "Physik der Elektrogitarre googelst, dann findest du einen Artikel der Uni Regensburg welcher zu dem Schluss kommt, dass der Sound allein vom Tonabnehmer kommt. So ganz kann ich das nicht glauben. In sofern könnte da schon was dran sein, dass eine Gitarre nach den Jahre besser klingt. Bei Akustik Gitarren ist das definitf der Fall.

Es ist ja auch so, dass sich zum Beispiel der Dämpungsring einer Snare beim Schlagzeug nach 20 Jahre einfach tot anhört und einer Neuer einfach noch einen Klang hat.
 
Das ist auch der Grund warum für runtergerockte 50Jahre alten Gibsons ordentlich Cash aufn Tisch packen muss..
Ich würde sagen bei ner PU-Lackierung wird das keine großen Auswirkungen haben, da dort das Holz ja kaum nachtrocknen kann, wenn dann eher bei geölten oder mit Ntro lackierten Gitarren.
 
, dann findest du einen Artikel der Uni Regensburg welcher zu dem Schluss kommt, dass der Sound allein vom Tonabnehmer kommt.

eine der schlechtesten Arbeiten, die ich in wissenschaftlicher Hinsicht bzgl. Gitarren je gesehen habe. Viel Schönes dabei, aber auch einiger Unfug, mit pauschalen Behauptungen. Der Schreiber hatte seine Meinung schon vorher und hat alles so hingebogen, dass sie bewiesen wurde. Meiner Meinung ist der wissenschaftliche (und neutrale) Anspruch hier nicht gewährleistet und der Artikel wird nur durch sein Umfeld (Universität) aufgewertet. Das Ergebnis ist schlichtweg falsch...Sorry, aber isso... :gutenmorgen:


Zu der Fragestellung kann ich nur sagen, dass das bereits von der Holzauswahl zum Zeitpunkt des Baus abhängt. Eine schlechte oder billige Holzauswahl wird später "nachreifen" und sich im Klang verändern. Das muss allerdings nicht immer positiv sein. Wenn man pech hat, wirds immer schlechter.

Sehr wertiges Holz ist von Anfang an bereits auch sehr festgelegt. Es wird von Anfang an eine bestimmte Verhaltensweise haben (die nicht immer gut sein muss) und sich dann nicht mehr viel verändern.
 
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Smartin! Volle Zustimmung!
Die Arbeit der Uni ist absolut daneben! Selbst mit den teuersten PU's kannst Du keine schlechte Holzbasis wesentlich aufbessern. Es wird behauptet, das sich durch die Vibration beim Spielen das Holz verändert, in den Kapillarien...Deswegen gibt es auch Versuche Gitarrenbodies mit Musik lange zu beschallen... Was ich davon halte --??
Fakt ist, ältere, viel gespielte Gitarren haben sich im Ton verändert. Mag auch am Nachlassen vom Magnetismus der PU's liegen?
Das viel Spielen etwas bewirkt, zeigen Instrumente die zwar auch 50 Jahre und älter sind, aber nur rumgestanden (gehangen ) haben - und nicht so "gut" waren wie gleichalte abgenudelte Gurken.... Das ist meine Erfahrung, kein Anspruch auf Richtigkeit (Um endlosen Diskussionen aus dem Weg zu gehen!)
 
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Ich behaupte mal, dass meine Custom Gitarre nach einem Jahr intensiven Spielens noch ausgewogener geklungen hat als ganz zu Beginn, als sie gerade fertig gebaut war.

"Beweisen" kann ich es nicht, da ich logischerweise keinen A/B Vergleich habe.

Ich habe meinen Gitarrenbauer darauf angesprochen und er meinte auch, dass das ein bekanntes Phänomen ist. Er merkt das selbst auch, wenn er Kundengitarren nach einiger Zeit mal wieder in die Hände bekommt.

Ich glaube (ja ich hab "glaube" geschrieben ^^) daran, dass qualitativ gutes Holz eine optimale Basis ist, damit das Instrument mit der Zeit noch "besser" wird.

Es gibt z.B. auch die Meinung, dass sich bestimmte Speaker des gleichen Typs je nachdem, wer sie mit welchem Sound gespielt hat (z.B. ein Jazzer vs. ein Metaler), auch klanglich anders entwickeln.

Wenn dem so ist, dann dürfte doch das bei einer E-Gitarre noch viel eher möglich sein. Warum das so ist, ob sich das Holz "einschwingt" und sich die Struktur leicht ändert, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich versuche, das ganze mal ganz pragmatisch anzugehen und stelle mir folgendes Beispiel vor: Eine Holztüre, an die jeden Tag mehrere Leute klopfen. Meint ihr, die klingt nach ein paar Jahren genau an der Klopf-Stelle immer noch gleich? Ich glaub nicht. Es würde mich jedenfalls wundern.

Holz ist halt kein toter Werksstoff, sondern "arbeitet", wie es so schön heißt. Und das natürlich bei einem hochwertigen Instrument nicht in dem Sinne, dass der Hals sich verzieht.
Aber ich bin davon überzeugt, dass das Holz vereinfacht gesagt seine "Aufgabe", die Saitenschwingung zu dämpfen, verinnerlicht und sich dabei ein bisschen die kleinsten Strukturen ändern.

Mag alles ziemlich esoterisch klingen. Ist mir egal, mir ist am wichtigsten, dass meine Gitarre gut klingt. Und das tun Instrumente in der Regel besser, wenn sie ein nach Gitarrenbau-Kriterien gut ausgewähltes Holz als Basis haben. Wäre es anders, könnte man doch auch einfach Pressspan Gitarren bauen für das höchste der Gefühle. ; )
 
Im Großen und Ganzen schließe ich mich dem Eindruck von Myxin an.
Auch mein subjektiver Eindruck ist es, dass Gitarren, die regelmäßig gespielt werden, sich im Klang "verbessern", der Ton irgendwie "runder" wird.
....aber vielleicht verarscht mich auch nur mein Ohr!? ;)
 
Meiner Meinung nach gewöhnt man sich selbst einfach immer mehr an die Gitarre, lernt ihre Stärken und Schwächen kennen, lernt sie zu lieben... Das fühlt sich dann subjetkiv so an, als würde die Gitarre immer besser klingen. Was ja auch ein genialer psychologischer Effekt ist und dadurch sogar wieder objektiv sein kann, weil jemand, der seine Gitarre extrem gut kennt und mit ihr "verwachsen" ist, sie vlt auch anders spielt als am Anfang, als es einfach nur das neue Pferd im Stall war. Dann wäre das auch objektiv für andere ein tatsächlich besserer Sound aber ohne dass sich an der Gitarre an sich etwas geändert hat. Eher an der Gitarre-Spieler-Beziehung ;):gruebel:

Physikalisch könnte ich mir eine grundsätzliche Verbesserung jetzt nicht erklären (klar ändern sich einige Bauteileigenschaften über die Jahre. Aber ob das nun "besser" sein soll?).
 
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Natürlich klingt eine ältere Gitarre anders, als im Neuzustand. Das Holz (gerade bei "billigen" Gitarren) ist zwar getrocknet, aber es wird (auch unter dem PU-Lack) weiter nachtrocknen. Zudem wird das Holz durch die Schwingungen des Spielens resonanter.

Bei Akustikgitarren weiß man ja auch, das sie erst eingespielt werden müssen, um ihr volles Potential zu entfalten.

Auch Lautsprecherboxen "klingen" nach dem einspielen besser als im Neuzustand.

Aber man darf dabei auch nicht vergessen, das man sich
A: an den Klang gewöhnt
und B: Sein Spiel auch auf die Gitarre einstellt und damit unbewusst, oder bewusst den Klang verbessert.

Ich komme aus dem Motorsport, da ist es bei Abstimmfahrten auch wichtig maximal 3 bis 4 Runden mit dem neu eingestellten Setup zu fahren, und danach das Setup zu ändern, da man sich sonst ungewollt auf deas Setup einstellt, und anders fährt, also das Testergebnis verfälscht.


Und ein Pickup macht keinen Sound. Er wandelt nur mehr oder weniger getreu den Sound der Gitarre in elektrische Signale!
 
Die Posts sagen mit unterschiedlichen Worten die gleichen Aussagen.... Das ist schon einmal erfreulich.
Ich habe vor 10 Jahren einmal einen lackierten Stratkorpus kaufen können, der vor 50 Jahren in D. im Auftrag von Fender!! angefertigt, aber nicht abgeliefert wurde. Dieser war damals aber auch schon aus länger gelagerter Erle hergestellt. Also wirklich ein sehr altes Holz. Keine Strat hat bisher so einen Ton gehabt. Mag Einbildung sein - aber wird mir von anderen bestätigt, die diese Strat gespielt haben....
 
vielleicht spielst du einfach besser als früher und es hört sich deswegen besser an...
 
[...]
Physikalisch könnte ich mir eine grundsätzliche Verbesserung jetzt nicht erklären

ALso der "echte Ursprung" entzieht sich mir auch, aber siehs mal von der Seite:
Du hast ein (nicht gerade starkes) Stück Holz, wo über Jahre irgendwas im Größenbereich von 200-300kg Zug drauf ist. UNd vor allem wenn man alle Saiten mal runternimmt (ich zumindest wechsel meistens Satzweise und reinige die Gitte dann auch jedes mal, unter den Saiten kommt man sonst ja kaum hin :)), dann hat man eine schöne dynamische Belastung - über Jahre hinweg alle paar Wochen durchgehend 300kg Zug, dann zwischendurch immer Hüpfer nach unten - mal ehrlich, von dem Standpunkt aus betrachtet verwundert es eigentlich, dass sich "nur so wenig tut" ;)
 
mal ehrlich, von dem Standpunkt aus betrachtet verwundert es eigentlich, dass sich "nur so wenig tut"

weils keine 300Kg sind. Wenn man mal ne richtige Kraftberechnung mit der entsprechenden Wirkungsrichtung macht, kommt man auf einen sehr viel geringeren Wert, der tatsächlich auf den Hals wirkt. Ich erinner mich nicht mehr ganz an das Ergebnis, aber ich glaub es waren knappe 10Kg oder sowas mit Wirkrichtung sekrecht zum Griffbrett.

Also völlig harmlos ;)
 
Ja, kaum zu glauben, aber dieses Phänomen glaube ich an meiner Affinity-Tele zu beobachten. Das Instrument besitze ich seit einigen Jahren und mir scheint, als wenn es immer wertiger klingt.
Schon mal jemand Ähnliches beobachtet? Wenn ja, welche Erklärung gibt es dazu?
Fragen über Fragen ... :gruebel:
Möglich, dass bestimmte harmonische Melodien so eine Art Codierung auf das Holz bringen, die es dann beim wiederholen erkennt, und besser schwingt; d.h. stärker und länger. :cool: Neues Holz, an neuen Instrumenten, hat ja in dem Sinne noch nicht geschwungen! Es ist also erstmal Schwingungstechnisch "tot" bis das Instrument gespielt wird.
Es gibt aber wohl leider auch den umgekehrten Fall; das will heissen, wenn man einfach eine schlechte Klampfe hat nützt alles feilen am Spiel und der Technik nichts.
 
Und nicht zu vergessen das "Mojo", das man bei stundenlangem Spiel in die Gitarre "gedrückt" hat. :cool:

BTW: Bei gelegenheit schreibe ich mal was zum Cryo-Tuning. :great:
Aber erst, wenn meine Masterbuilts verkauft sind. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
ALso der "echte Ursprung" entzieht sich mir auch, aber siehs mal von der Seite:
Du hast ein (nicht gerade starkes) Stück Holz, wo über Jahre irgendwas im Größenbereich von 200-300kg Zug drauf ist. UNd vor allem wenn man alle Saiten mal runternimmt (ich zumindest wechsel meistens Satzweise und reinige die Gitte dann auch jedes mal, unter den Saiten kommt man sonst ja kaum hin :)), dann hat man eine schöne dynamische Belastung - über Jahre hinweg alle paar Wochen durchgehend 300kg Zug, dann zwischendurch immer Hüpfer nach unten - mal ehrlich, von dem Standpunkt aus betrachtet verwundert es eigentlich, dass sich "nur so wenig tut" ;)


Bitte in Zukunft vollständig lesen und zitieren ;) :
Physikalisch könnte ich mir eine grundsätzliche Verbesserung jetzt nicht erklären (klar ändern sich einige Bauteileigenschaften über die Jahre. Aber ob das nun "besser" sein soll?).
 
Soweit ich es von Gitarrenbauern und auch aus eigenen Erfahrungen weiss, verändert sich der Klang einer Gitarre mit der Zeit.
Aber man muss sie spielen.
Viele Vintage Instrumente klingen nicht mehr, weil sie nur in der Vitrine stehen.
Hollowbodygitarren ändern ihren Klang bei reichlicher Benutzung sehr gut hörbar. Der Ton wird voller auch lauter.
 
Im Großen und Ganzen schließe ich mich dem Eindruck von Myxin an.
Auch mein subjektiver Eindruck ist es, dass Gitarren, die regelmäßig gespielt werden, sich im Klang "verbessern", der Ton irgendwie "runder" wird.
....aber vielleicht verarscht mich auch nur mein Ohr!? ;)
Oder dein (Sound)gedächtnis.
Beides muss nämlich sehr gut sein, um solche Verbesserungen zu erkennen. Ich bin sicher,dass bei mir beides nicht gut genug ist.
 
murle1 und smartin, volle Zustimmung bzgl. der Studie und das sage ich auch als quasi-Wissenschaftler. Ist aber verständlich beim heutigen Stand der Wissenschaft, die guten Methoden sind längst gestorben und es wird nur mit hohlen Zahlen und Referenzen gearbeitet. Man kennt ja die Anegdote mit 7 blinden Weisen und einem Elefanten...

Zum Thema, das kann man schlicht pauschal nicht sagen - es hängt von der Benutzung ab, Lagerung, Klima,... kann in beide Richtungen abgleiten. Erfahrungsgemß wird eine gut gepflegte Klampfe, die regelmäßig gespielt wird und keinen allzu schlimmen klimatischen Umständen ausgesetzt wurde, nach einer Weile besser klingen bzw. weiterhin gleich gut klingen. Im umgekehrten Fall (jahrelang verstaubt auf der Bühne aufbewahrt und ungespielt/ungepflegt) wird der Klang irgendwann mehr oder minder stark leiden, andere Schäden mal beiseite.
 

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