Wird der Klang einer E-Gitarre mit der Zeit immer voller/besser?

  • Ersteller Gast135298
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Das ist nun ein langer, sehr schwer zu lesender Beitrag. Dennoch halte ich einiges dagegen, würde aber wieder zu endlosen Diskussionen und sogar "Anfeindungen?" führen.
Ich bin kein Wisenschaftler, nur in der Praxis tätig. Und das eine Gitarre aus Ahorn anders klingt als eine gleiche aus Sumpfesche, Kiefer oder sonst einem anders gearteten Holz- ist FAKT! (Bei gleicher Hardware, Hals, PU's usw.). Ganz egal was ein Wissenschaftler da ausgetüftelt hat. Das habe ich in einigen Fällen der letzten Jahre erlebt, wenn ich eine Gitarre zurück- und umgebaut habe, weil sie nicht so war, wie erwartet. Und mehr möchte ich dazu (zum Xten Mal ) nicht schreiben.
 
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"... Da das Holz bei einer elektrischen Gitarre keine Rolle bei der Klangerzeugung spielt, kann man dies von vorneherein ausschliessen!...


Hättest Du das nicht gleich am Anfang schreiben können.

Hätte ich mir das lesen des restlichen Ausführungen sparen können.
 
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Soll ja nicht wieder aufgewärmt werden, aber IMHO sind Klangerzeugung (Schallerzeugung) und Klangbeeinflussung zwei Paar Schuhe.

Auch sind Schwingungserzeugung und Schwingungsübertragung IMHO zwei Dinge, die zur Klassifizierung von Saiteninstrumenten benutzt werden... Muss aber wie murle1 schreibt, nicht zum xten Mal wiederholt werden...
 
weils keine 300Kg sind. Wenn man mal ne richtige Kraftberechnung mit der entsprechenden Wirkungsrichtung macht, kommt man auf einen sehr viel geringeren Wert, der tatsächlich auf den Hals wirkt. Ich erinner mich nicht mehr ganz an das Ergebnis, aber ich glaub es waren knappe 10Kg oder sowas mit Wirkrichtung sekrecht zum Griffbrett.

Also völlig harmlos ;)

Ich meine mal gelesen zu haben, dass es 70 kg sind.
 
Wenn "Besser" am persönlichen Geschmack gemessen wird, stellt sich für mich die Frage wie beständig dieser Parameter ist?
Mir erscheint dieser Parameter ausgesprochen variabel und vom jeweiligen Zeitgeist abhängig.
Oder gibt es hier für "Besser" ein konstantes Messkriterium?

OT:
@Fiedl 10KG/ Saite kommt doch so über den Daumen ganz gut hin.
wer es genauer benötigt muss dann rechnen: http://www.daddario.com/upload/tension_chart_13934.pdf
 
Vielleicht werden ja auch einfach deine Finger Immer besser? :)
 
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Um eine objektive Veränderung feststellen zu können, müsste also ein Instrument mit wissenschaftlichen Methoden gemessen werden und dieser Vorgang nach einigen Jahren wiederholt werden - ganz einfach!
........

Welch seltsame Blüten der esoterische Gitarristenglauben manchmal trägt, kann man hier nachlesen.
.........

Da das Holz bei einer elektrischen Gitarre keine Rolle bei der Klangerzeugung spielt, kann man dies von vorneherein ausschliessen! Der schon erwähnte Manfred Zollner hat das ja wissenschaftlich untersucht und bisher habe ich keine einzige wissenschaftliche Arbeit gesehen, die seine Aussagen widerlegt hätte....

Wunderbar - da haben wir ja gleich die Fehler beisammen, die die Arbeit von Herrn Zollner in diesem Bereich unbrauchbar machen.

Erstens: Wir reden über Wahrnehmung, nicht über Meßergebnisse. Die Rückkopplung zwischen einem Künstler und seinem Instrument - nennen wir's mal "Inspiration" - ist mit Meßinstrumenten nicht nachweisbar. Das weisst du auch, sonst hättest du nicht versucht, uns eine offensichtlich unmögliche Versuchsanordnung mit einem "ganz einfach" unterzumogeln.

Der Ansatz "was ich nicht messe ( messen kann? messen will? ) existiert nicht" - ist in der Wissenschaft schon unredlich. Im künstlerischen Bereich lachhaft.

Zweitens: Esoterische Spinner bleiben esoterische Spinner. Wenn sie zufällig Gitarristen sind, ist es unredlich, aufgrund ihrer Spinnerei die Erfahrungen solider Handwerker und versierter Musiker herabzuwürdigen. Das ist geradezu beleidigend, polemisch ( "ad hominem" - auf den Diskussionsgegner persönlich, nicht auf die Sache zielend ) und alles andere als wissenschaftlich.

Im übrigen: ja - Künstler bewegen sich an der Grenze zur Mystik oder in ihr. Das muss so sein. Das ist das Wesen von Kunst und grenzt sie unvereinbar von der Wissenschaft ab. Meßergebnisse sind in diesem Zusammenhang weder falsch noch richtig, sondern einfach vollkommen irrelevant. Der Gitarrenbauer soll mir nicht ein messtechnisch optimiertes Instrument an die Hand geben, sondern eins, das mich - da ist es wieder - inspiriert. Nenn es meintwegen "Mojo" - aber mit Esoterik hat das nicht das geringste bisschen zu tun.

Drittens: Man setzt eine Annahme als Tatsache voraus und ignoriert sie dann bei der Forschung: völlig unwissenschaftlich. Und solange ich der Einzige bin, der dazu forscht, bleibe ich auch unwiderlegt. Wie praktisch. .... DAS ist Esoterik.

Wo ist eigentlich das Problem für Herrn Zollner, sich 20 identische Telecasters bauen zu lassen, mit Bodies aus unterschiedlichen Materialien und die klanglich zu vergleichen? Schwarz lackieren, numerieren, allen vorbeilaufenden Gitarristen in die Hand drücken und mal schaun, was die sagen ...... das geht auch im Langzeitversuch. Wenn man denn will.
 
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... Erstens: Wir reden über Wahrnehmung, nicht über Meßergebnisse. ...

Schön, dass wir uns da einig sind! ;)
Du spielst eine Gitarre nach Jahren wieder an und hast das "Gefühl", dass sich ihr Klang verändert hat. Das ist Deine persönliche Wahrnehmung. Für mich das ist die wichtigste Aussage und die einzige noch dazu. Ich kann nicht wissen, dass sich Deine musikalischen Vorlieben und (deswegen?) Deine Spieltechnik geändert haben. Dass Dein "Soundgeschmack" sich geändert hat und vor allem, dass Dein bester Freund, der lange schwerkrank im Krankenhaus gelegen hatte, gestern vollständig geheilt entlassen worden ist, was Deine Stimmung sehr gehoben hat.
Ganz zu schweigen davon, dass Du inzwischen auf einem anderen Verstärker mit anderen Einstellungen in einem anderen Proberaum spielst!
Was sagt mir Deine Erkenntnis also? Der Sound Deiner Gitarre gefällt Dir zur Zeit, obwohl er Dir früher einmal weniger gut gefallen hat. Ob mir das weiter hilft, darüber kann man diskutieren.
Auch auf anderen Gebieten sind heute allgemeingültige Maßstäbe gebräuchlich. Im wahrsten Sinne des Wortes gibt es heute Meterstäbe als Maßstab und es wird nicht mehr mit Fuß und Elle gemessen.
Unsere Vorfahren hätten vermutlich erst einmal "umrechnen" müssen, wenn ein 24-Jähriger erzählt hätte, ein Weg sei vor zehn Jahren, als er noch etwas kleiner war, ein Stück länger und breiter gewesen! :)
Ist unsere moderne Methode nicht aussagekräftiger? Um Vergleiche anstellen zu können, braucht man Messwerte, die in einem Versuch unter kontrollierten Laborbedingungen erhoben wurden, der jederzeit nachgestellt und überprüft werden kann! Wenn jemand einen entsprechenden Versuch kennt, möge er doch die Ergebnisse hier vortragen, ich bitte darum! Alles andere sind nur Spekulationen.
Selbst das absolute Gehör lässt sich täuschen!

"Gleiche Töne werden von verschiedenen Personen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die Ursache dafür liegt im Gehirn. Denn wie ein Ton klingt, hängt von Strukturen im Großhirn ab: Wer mehr Obertöne und damit eher lang ausgehaltene, tiefe Klänge hört, hat mehr graue Nervenzellsubstanz im "Hörzentrum" der rechten Großhirnrinde, der so genannten Heschlschen Querwindung. Wer stärker den Grundton hört oder kurze, scharfe Töne bevorzugt, weist diese Besonderheit in der linken Hirnhälfte auf."

Das haben auch Wissenschaftler heraus gefunden, es wird hier natürlich nicht gut ankommen, wenn "künstlerische" Aussagen mehr zählen. Unser Gehirn funktioniert nun mal so, da können wir nichts machen. Kleine Kinder machen manchmal die Augen zu, wenn sie bestimmte Dinge nicht sehen wollen - manche Musiker praktizieren das immer noch.

... ist es unredlich, aufgrund ihrer Spinnerei die Erfahrungen solider Handwerker und versierter Musiker herabzuwürdigen ...

Das habe ich nicht getan! Ich anerkenne durchaus handwerkliche Fähigkeiten, aber ich darf trotzdem darauf hinweisen, dass hier von wissenschaftlich nicht haltbaren Theorien ausgegangen wird!


... Wo ist eigentlich das Problem für Herrn Zollner, sich 20 identische Telecasters bauen zu lassen, mit Bodies aus unterschiedlichen Materialien und die klanglich zu vergleichen? ...

Braucht man, um die Funktionsweise eines Kraftfahrzeugs zu studieren, auch mehrere Exemplare, die sich im Karosseriematerial unterscheiden (Holz, Stahlblech, Aluminium, Kunststoff, ...) oder müssen es auch noch unterschiedliche Farben sein? :confused:
 
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Braucht man, um die Funktionsweise eines Kraftfahrzeugs zu studieren, auch mehrere Exemplare, die sich im Karosseriematerial unterscheiden (Holz, Stahlblech, Aluminium, Kunststoff, ...) oder müssen es auch noch unterschiedliche Farben sein? :confused:


Langsam wird es lächerlich.
Du glaubst also allen Ernstes, das sich ein aus Stahl gebautes Fahrzeug im Fahrverhalten nicht von einem Holzauto unterscheidet? :rofl:


Ich bin raus.
 
Ich anerkenne durchaus handwerkliche Fähigkeiten, aber ich darf trotzdem darauf hinweisen, dass hier von wissenschaftlich nicht haltbaren Theorien ausgegangen wird!

Meine Kritik war: die Methoden, mit denen hier "geforscht" wird, sind eben NICHT wissenschaftlich.

Sie orientieren sich eher an Deiner Signatur......

Hättest Du das verstanden, hättest du dir den Großteil deines postings sparen können.

Um Vergleiche anstellen zu können, braucht man Messwerte, die in einem Versuch unter kontrollierten Laborbedingungen erhoben wurden, der jederzeit nachgestellt und überprüft werden kann!

Du hast vergessen zu erwähnen, daß der Wissenschaftler dabei einen weissen Kittel tragen muss - und wenn er eine wirre Frisur hat, zählen die Ergebnisse doppelt, weil er dann besonders schlau ist.

Schwachsinn. Alles, was ich für einen Vergleich brauche, ist ein Kriterium. Eine ganze Industrie lebt davon, geschmackliche Urteile zu vergleichen: "gefällt mir / gefällt mir nicht". Meßwerte sind nur eine Möglichkeit - und eben nicht immer die geeignete. Aber wenn man ein bestimmtes Ergebnis unbedingt erzielen WILL, kann man ja auch mal zu einer ungeeigneten Methode greifen. Der Trick ist so alt wie die Wissenschaft selbst.

Braucht man, um die Funktionsweise eines Kraftfahrzeugs zu studieren, auch mehrere Exemplare, die sich im Karosseriematerial unterscheiden?

Völlig am Thema vorbei. Wie eine E-Gitarre funktioniert, ist unstrittig.

Ob sich ihr Klangverhalten im Laufe der Zeit verändert und wodurch das beeinflusst wird, ist die Frage.

Die These: "Das Holz ist eh irrelevant": sorry, die ist nicht bewiesen. Auch nicht von Herrn Zollner, weil er ja immer schön drum herum forscht. Eigentlich ist das Gegenteil bewiesen, wenn man Empirie als wissenschaftliche Methode gelten lässt: Holz ist - auch bei E-Gitarren - ein relevanter Klangfaktor.

Machen wir es doch nicht so kompliziert: Gitarren entwickeln mit der Zeit gelegentlich Dead Spots - oder verlieren sie. Das ist nichts neues, habe ich auch schon erlebt, bei einer Gitarre zum Negativen, bis zur Unbrauchbarkeit, bei zweien zum Positiven. Das ist doch zumindest ein Beweis dafür, DASS sie ihr Klangverhalten ändern, jenseits aller Geschmacksfragen, Messwerte und Ursachenforschung.
 
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Ich meine mal gelesen zu haben, dass es 70 kg sind.

Da hast Du richtig gelesen, je nach Gitarrentyp und Saitenstärke zwischen 40 und 80 Kg.

Und natürlich hat das verbaute Tonholz sehr wohl auswirkungen auf den Ton und zwar ganz erhebliche. Da kann der Herr Prof. von der Uni Regensburg messen was er will. Genau wie eine über Jahre eingespielte Gitarre über die Zeit ihren Klang verändert, in der Regel zum Positiven. Da muss ich auch kein Professor sein, dass Holz über die Jahre an Feuchtigkeit verliert, resonanter wird und dabei auch den Klang verändert, weiß jeder Gitarrenbauer, das hat nicht die Bohne mit Voodoo oder Einbildungskraft zu tun. Am deutlichsten hört man das bei einer Cajon wo sich das Frequenzspektrum mit zunehmenden Alter deutlich verändert. Ich besitze eine Stratocaster, die ich mir vor exakt 35 Jahren gekauft habe und die ich seither so ziemlich täglich spiele. Nicht nur der Klang, sondern auch das Handling hat sich in dieser Zeit sehr stark verändert. Und ich spreche nicht nur vom elektrisch verstärkten Klang, sondern auch unplugged. Und zwar zum Positiven. Der Ton ist nicht nur lauter, sondern auch melodischer geworden. Ich weiß ja nicht, ob der Herr Professor mit seinen Messungen auch zwischen einem schönen und einem unschönen Ton unterscheiden kann.

Wer daran zweifelt, der nehme sich eine nagelneue ES 335 und eine 335 aus dem Jahr 1964, gleich Bauweise, dieselben verbauten Hölzer, und spiele die dann unplugged. Da bei uns im Laden sehr oft alte Instrumente zur Reparaturen oder Wartungsarbeiten auftauchen, habe ich oft genug das Vergnügen, solche Instrumente spielen zu können. Hier die These aufzustellen, dass weltweit tausende von Musikern und Gitarrenbauern einen an der Waffel haben und Hirngespinsten hinterher laufen, finde ich schon irgendwie sehr vermessen. In Kürze wird ja ein "1300" Seiten dickes Buch des Professor Zollner erscheinen, indem er uns seine Forschungsarbeiten und Erkenntnisse über E-Gitarren und Amps näher bringen will. Mir war ehrlich gesagt schon der 3-seitige Artikel in aktuellen Gitarre & Bass, wo er den Voodoo der Röhrenamps entzaubert, zu viel. Bei solchen magischen Fähigkeiten musste es für ihn doch ein Leichtes sein, sich einfach selbst verschwinden zu lassen. ;)
 
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Ja, auch eine E-Gitarre verändert sich im Klang in verschiedener Art und Weise.

Vor ca. 10 Jahre hatte ich mal die Möglichkeit, zwei gleiche Fender aus den sechziger Jahren zu spielen, also gleiches Holz, gleiche Tonabnehmer usw. und sie waren aus der gleichen Poruktionsserie.
Auf einer dieser Gitarren wurde fast ausschliesslich nur Blues gespielt, die andere Gitarre wurde "allround" eingesetzt.

Die, auf der Blues gespielt wurde, die klang auch besonders schön nach Blues.
Die "Allrounder", die klang völlig anders. Speziell in den unteren Bünden, also 1-7 Bund, da klang sie wunderschön melodisch, in den hohen Lagen erheblich weniger gut. Man konnte an der Abnutzung der Bundstäbchen sehen, wo natürlich viel gegriffen wurde.
Auf dieser Klampfe wurden viele Akkorde gespielt, die meist auch dort gegriffen werden.

Das zeigt, dass sogar die Spielweise, Musikart usw. mit der Zeit Einfluss auf die Gitarre hat.

Das ist zwar keine Weisheit von mir, jedoch schon lange bekannt. Ich hatte lediglich die Möglichkeit, dieses mal selbst nachzuvollziehen.

Auch aufgrund anderer Geschehnisse verändert sich eine nagelneue E-Gitarre mit der Zeit.
Um so besser das verbaute Tonholz und in Schwingungen versetzt wird, um so mehr verändert sich auch der Klang.
Weiterhin verändern sich mit der Zeit die Tonabnehmer. Neu gewickelte Spulen klingen am Anfang etwas härter und heller. Fliesst länger Strom hindurch, so wird auch der Klang der Pickups besser. Man kennt das auch von HiFi-Komponenten.

Alles hat natürlich seine Grenzen, oft merkt es der Player gar nicht richtig, da er mit dem Instrument quasi mitwächst.

Gruss,
 
Ich habe bereits beim Eröffnungsbeitrag gewusst, dass dies nur ein neuer Aufguss der Diskussion über "Tonhölzer" und die "Wichtigkeit für die Klangbildung" werden wird. Ebenso, dass alle wieder ihre alten Ansichten herausholen und nachwievor (z. T.) die Worte der anderen entweder nicht richtig lesen oder nicht richtig verstehen (wollen)...
 
Ich hoffe, das es immer besser wird!!!
 
Also nur weil über einem Artikel Uni steht bedeutet doch noch lange nicht, dass das schlau ist, was da geschrieben wurde. Das das Holz keinen Einfluss auf den Klang einer Gitarre hat ist blanker Unsinn. Jeder kann sich leicht ausmalen dass eine Les Paul mit Tele pickups nie wie eine Tele klingen wird. Die Festigkeit von Hölzern ist unterschiedlich, wozu es genügend wissenschaftliche haltbare Belege gibt und da ein Saiteninstrument ein System aus Schwingungen und Dämpfungen ist, hat das Holz Einfluss auf attack und sustain und damit auch auf den Klang.
Zur Erfahrung des te kann man Imo nur sagen ... Kann sein... Aber da die größte Verantwortung für den Sound einer Gitarre Imo immer noch der Gitarrist hat, kann es auch einfach sein, dass man spielerisch dazu gelernt hat und daher besser klingt.
 
Um mal wieder ein Crossover aus der Streicherecke rauszulassen: es gibt unter Streichern absoluten Konsens, dass Instrumente eingespielt werden müssen. Nicht nur wenn sie neu sind - auch wenn sie längere Zeit nicht gespielt wurden. Allerdings kann sich das Einspielen eines neuen Instruments über Monate hinziehen, wird es dann nicht mehr gespielt ist es eine Frage Ruhedauer, wie lange es braucht um wieder "lebendig" zu werden. Meistens geht es aber sehr viele schneller als beim allerersten Einspielen. Das dies so ist, wird allgemein anerkannt. Die Chinageige, welche ich für meine Tochter gekauft habe, klang anfänglich gänzlich grausig, allein bei einer chinesischen Volksweise wusste diese Geige durch den authentischen Klang einer Erhu zu überzeugen. Nach 6 Monaten ist davon nichts übrig geblieben, sie klingt nun tatsächlich wie eine echte Geige. Und nein, dies liegt nicht daran, dass meine Tochter ihr Spiel verbessert hat, ich habe dies selbst so festgestellt und mich zwischenzeitlich nicht an das Instrument gewöhnt, da ich es zwischenzeitlich kaum bespielt habe.

Was im Holz beim Einspielen passiert ist indes weitgehend unklar. Am überzeugendsten finde ich die Theorie, dass der Holzstoff "Lignin" eine kristallartige Struktur hat und sich auf molekularer Basis in Schwingungsrichtung ausrichten kann. Diese Ausrichtung geht bei Verlust des Schwingungsimpulses der allgemeinen Entropie folgend wieder verloren. Als Hobbyphysiker halte ich dies für plausibel.

Häufig wird auch die These vertreten, dass einfache Instrumente auf niedrigstem Niveau starten und sich davon nicht wesentlich entfernen, während bessere Instrumente auf höherem Level starten um von dort aus ihr höheres Potential entfalten. Dies braucht meist länger und wird auch erst an den Leistungshorizont geführt, wenn unterschiedliche Spieler am Instrument tätig waren.

Unabhängig davon, gibt es unter Streichern eine anhaltende Diskussion, ob die historischen Meisterinstrumente tatsächlich *besser* sind oder nicht. Führt hier aber zu nichts. Die These, dass ein hochwertiges Holzinstrument bei dauerhaftem Bespielen und sachgerechter Pflege seinen Klang verbessert, ist für Streichinstrumente empierisch belegt.

Ist dieses Know-How auf Solid-Body-E-Gitarren übertragbar?
Beide Instrumente erhalten ihren Klang aus schwingenden Saiten - also ja.
Akustische Instrumente klingen aus sich selbst heraus, E-Instrumente tun dies nicht, brauchen Verstärkung - also nein.

Sicher? Wenn man der Einfachheit halber davon ausgeht, dass die schwingende Saite Ursache für den Klang ist und der Body der Gitarre nicht schwingt, dann wäre das Nein korrekt.
Die Realität ist aber nicht so einfach. Saiten und Body stehen miteinander in Wechselwirkung. Schwingt der eine Teil, so schwingt auch der andere Teil. Und der Pickup befindet sich auf einem schwingenden Body, misst von dort aus wiederum ein schwingendes System. Wer dies nicht glaubt: einfach mal einen Piezo-Pickup auf die E-Gitarre drücken, das Signal ist nicht sonderlich stark, aber gut messbar, wie auch zu verstärken. Also müssen die Eigenschaften des Holzes einer E-Gitarre Einfluss auf den Klang haben.

Wenn der Herr Zollner dies anders sieht, so möge er sein kausalistsiches Weltbild überdenken, ein paar Vorlesungen als Gasthörer in der modernen Thermodynamik könnten hier Bewegung schaffen, da Kausalität eben nur eine vereinfachende und praktsich nicht vorhandene Sonderform der Wechselwirkung darstellt. Ich habe seine Ausarbeitung allerdings nur in Bruchstücken gelesen, die Einführung ist wissenschaftlich - um es vorsichtig auszudrücken -abschreckend und im Inhaltsverzeichnis gibt es keinerleis Hinweis darauf, dass es zu irgendwelchen Wechselwirkungen zwischen den Baugruppen kommen könnte. Saiten werde gezupt (Feedbackschleife gibt es nicht), Originalton: "Die folgenden Betrachtungen gelten deshalb nur der Schwingungsmechanik. Als Teil des Ganzen, als wesentlicher Teil." (Manfred Zollner: Physik der Elektrogitarre, Regensburg 2009 (Vorveröffentlichung) Seite 3). Ein flinker Überflug der folgenden Kapitel zeigt keinen Hinweis darauf, dass "unwesentliche Teile" weiter betrachtet wurden.

Daher halte ich diese Arbeit für die Beantwortung der Frage "Wird der Klang einer E-Gitarre mit der Zeit immer voller/besser?" für komplett irrelevant.

Die Antwort ist aus Streichersicht einfach: wenn das Instrument hochwertiges Tonholz hat, regelmäßig gespielt und gut gepflegt und gewartet wird - ja. Der Klang steigert sich aber nicht unendlich. Jedes Instrument hat seine Grenzen, hat es sich komplett eingeschwungen, dann stagniert es auf seinem Niveau. Und dann kommen natürlich noch äußere Einflüsse hinzu, Temperaturschwankungen, Luftdrücke, Luftfeuchtigkeit - das ganze Holz ist ständig in Bewegung, arbeitet. Deswegen betrachten viele Streicher, die täglich mehrere Stunden üben, ihren Instrumente als "zickig". Außenstehende sehen da den Streicher als "Diva", der Streicher spürt aber Nuancen im Instrument, die eben unbedarften Menschen nicht mehr zu vermitteln sind. Und nein, dies sind nicht meine eigenen Erfahrungen und ja, es gibt auch bei den Musikern Tagesform und ja, diese sind vom Schwingungsverhalten eines Instruments äußerlich nicht zu unterscheiden. Wechselwirkung.
 
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Vielen Dank für die, mittlerweile doch recht überbordete, Diskussion.

Drei Dinge nehme ich mit:
  • Der Spieler verändert sich mit den Jahren.
  • Auch andere Musikanten haben eine Veränderung ihrer Instrumente bereits beobachtet.
  • Pickups können sich wohl auch verändern. (Hierfür habe ich als nachrichtentechnisch hochausgebildeter Hobbyspieler allerdings keine Erklärung. Zumindest nicht für einen überschaubaren Zeitraum.)

Ansonsten glaube ich weniger an esoterischen Betrachtungsweisen. Alleine Das Wort "Tonholz" finde ich befremdlich ... :gruebel:
 
Hallo "Edged",

Tonholz, das ist lediglich eine Bezeichnung für Hölzer, die sich für bestimmte Instrumente besonders gut eignen.
 
Klar ändern sich Pickups ... die Dräte sind lackiert und auch wenn es mechanisch unbewegte Teile sind kommt es vor das der Lack brüchig wird und sich Dräte dann gegenseitig kurzschließen, was eine tonale Veränderung bis hin zum defekt bewirkt. Auch wird das Magnetfeld des Dauermagneten mit der Zeit schwächer, was allerdings Jahrzehnte dauert. Das kann man kompensieren in dem Man diesen wieder magnetisiert oder gleich gegen einen neuere Magneten austauscht ... oder man lebt einfach mit dem schwächeren Magneten ...

Daher auch von jemandem wie mir breites schmunzeln wenn jemand mir verklickern will das die originalen PAF's der 50er Jahre so toll klingen .... Freunde! Packern wirs am Schopfe ... Die Teile sind AM ARSCH!!!!! :D

Eine treffende Erklärung zu Tonholz wurde von smartin ja bereits geleistet ...
 
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