Die Lackierarbeiten waren abgeschlossen und ich habe nur noch darauf gewartet bis der Lack endlich ausgehärtet ist
Am Samstag ist dann das Unfassbare passiert. Die Gitarre ist aus der Aufhängung gerutscht und mit der Kopfplatte auf den Betonboden geknallt.
Wie genau kann ich mir nur schwer erklären, da ich den Haken mit Gewebeband umwickelt habe und zu dem Zeitpunkt als es passierte niemand in der Werkstatt war.
Das Resultat dieses Sturzes war ein gebrochener Hals:
Der Hals war ca 20 - 25 cm weit Richtung Korpus eingerissen und hielt noch an etwa zwei Quadratzentimetern Holz.
Das Gefühl in dem Moment als ich das Dilemma sah war unbeschreiblich.
Da es jedoch nichts bringt, mich darüber aufzuregen, sehe ich das Ganze mittlerweile eher als Herausforderung auf meinem Weg zur selbstgebauten Gitarre.
Am Sonntag habe ich den Hals dann mit Hilfe eines Bekannten wieder verleimt.
Da durch den Radius an der Halsrückseite keine Möglichkeit besteht das ganze mit Klemmen vernünftig zu fixieren, kam ich auf die Idee die komplette Gitarre in eine Vakuumfurnierpresse zu legen.
Zufällig besitzt und verkauft mein Bekannter solche Geräte
http://shop.q-tools-ltd.eu/product_...id=85&osCsid=2d8f6474f951c89005ab4f8f26223d0a
Also ging es am Sonntag ab zu Klaus, in seinen Woodworkshop.
http://www.facebook.com/pages/Woodworkshop/155309574555484
Ein Versuch ohne Leim zeigte jedoch, dass die Presse zwar genug Kraft zum furnieren hat, jedoch nicht ausreicht um den Hals in Position zu bringen.
Mein Zweiter Gedanke war eine Vorrichtung mit Spanngurten. Dies brachte Klaus auf die hervorragende Idee für diese kleine Konstruktion:
Wir haben das ganze an der Gitarre zusammengebaut und die Riemen der Halsform angepasst und verschraubt.
Die Riemen werden gespannt indem man den Keil mit einem Hammer eintreibt.
Als alles passte wurde das Ganze wieder abgenommen, störende Splitter zwischen den Bruchstellen vorsichtig entfernt und der Leim mit einer Kanüle und einem dünnen Furnierstreifen
in wirklich jede Ritze verteilt.
Danach wurde die Vorrichtung wieder angebracht und über den Keil verspannt.
Heute Morgen vor der Arbeit habe ich die Spannvorrichtung abgenommen und mal ein klein wenig geschliffen.
Nun bin ich recht zuversichtlich, dass ich diesen Vorfall "ungeschehen" machen kann. Die Erleichterung war riesig!
Ich werde den Hals nun vom Kopfplattenübergang bis zum Halsfuß komplett abschleifen, beizen und Lackieren.
Zum Glück habe ich für die Rückseite nur eine Farbe benutzt und nicht mit den Beizen rum gemischt.
LG Manuel