Jeder Stufenakkord mit Sept eine Dominante?

  • Ersteller HalloHalli
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Hi und
vielen Dank für die Antworten.
Hab ich das jetzt im letzten Beitrag richtig verstanden Bsp in C Dur
Stufe Em7 löst sich zu Am auf
Am7 zu Dm
C7 zu F?
Nur Stufe II und VII hab ich noch nicht begriffen. Müsste 2 sich nicht zu D-Dur auflösen?

Auch noch zum letzten Beitrag also: Eine Dominante macht aus, dass sie eine kleine Septime und eine große Terz haben?! Aber die Mollakkorde haben doch eine kleine Terz? Und wenn ich C7 mit kleiner Septime spiele ist das ja nicht ganz diatonisch?

Zu der II V I Sache. Ist das nicht einfach eine Kadenz? Was genau ist das Besondere daran?

Vielen Dank und viele Grüße,
Flo

Flo, ich sagte bereits, dass die Stufenakkorde ANGEPASST werden müssen, um als Sekundärdominante zu funktionieren. Ein Mollseptakkord oder ein Major-Sieben-Akkord muss also in einen Dominantseptakkord umgewandelt werden. Das Resultat wird dann natürlich auf keinen Fall mehr diatonisch sein!



Hier nochmals die einzelnen Stufen der C Dur Tonleiter mit den verschiedenen Dominanttypen und deren Auflösungen:

V7/IMA7 = G7 (Primär Dom.)
V7/IIm7 = A7 (Sek.Dom.)
V7/IIIm7 = B7 (Sek.Dom.)
V7/IVMA7 = C7 (Sek.Dom.)
V7/V7 = D7 (Sek.Dom.) auch Doppeldominante genannt
V7/Vm7 = E7 (Sek.Dom.)
F7 ist die einzige Dominante die sich quintweise nach unten in einen Nicht-diatonischen-Akkord auflöst. Sie wird somit als Erweiterte Dominante bezeichnet.

Deine Frage nach Stufe II und Stufe VII sollte damit beantwortet sein.
 
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Hab ich das jetzt im letzten Beitrag richtig verstanden Bsp in C Dur
Stufe Em7 löst sich zu Am auf
Am7 zu Dm
C7 zu F?
Nur Stufe II und VII hab ich noch nicht begriffen. Müsste 2 sich nicht zu D-Dur auflösen?

Auch noch zum letzten Beitrag also: Eine Dominante macht aus, dass sie eine kleine Septime und eine große Terz haben?! Aber die Mollakkorde haben doch eine kleine Terz? Und wenn ich C7 mit kleiner Septime spiele ist das ja nicht ganz diatonisch?

Da war ich wohl etwas zu langsam. Ich lass es trotzdem mal stehen.

Du hast richtig erkannt, dass bei Stufenakkorden mitunter Mollakkorde vorkommen. Und diese bilden erstmal keinen Dominantseptakkord. Dessen Spannungswirkung speist sich aus dem Intervall zwischen (großer!) Terz und (kleiner!) Septime. Hier findet sich nämlich ein so genannter Tritonus. Dieses Intervall ist recht speziell und sorgt unter anderem auch dafür, dass sich Dominanten sowohl eine Quint nach unten als auch einen Halbton nach unten auflösen können (Tritonus-Substitution). Das ist ein Fall für sich, den ich jetzt erstmal nur zu Zwecken der Vollständigkeit genannt habe.
Die große Terz ist deshalb wichtig, weil sie sich (beim "normalen" Dominant-Tonika-Verhältnis) einen Halbton unter dem Grundton der Tonika befindet. Wir haben es hier mit einem Leitton zu tun.
Em7 löst sich aus diesem Grund auch nicht wirklich nach Am auf, Am7 nicht nach Dm. Wir haben hier zwar einen Quintfall bezogen auf die Grundtöne, aber weder das Spannungsverhältnis des Tritonus, noch einen Leitton. Wenn du aber auf den jeweiligen Stufen einen Durakkord baust und auf diesen eine kleine 7 setzt, dann hast du Dominantseptakkorde. Das wäre dann Em7 wird zu E7, und der leitet wunderbar zu Am. Am7 wird zu A7 und leitet wunderbar zu Dm.
Die zweite Stufe in C-Dur ist ja Dm. Der löst sich nicht nach D auf. Wenn du aber Dm7 zu D7 werden lässt, löst dieser Akkord sich in Richtung G-Dur auf. Und die VII löst sich als H7 zu Em auf.

Du veränderst damit in der Tat das Tonmaterial der Tonart, in der du dich bewegst. Nur gibt es kein Gesetz, das vorschreibt, dass du nur diatonisch bleiben darfst
 
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Cool.
Ich glaube ich hab es jetzt so ziemlich verstanden. Vor allem welche Akkorde ich benutzen darf und wohin sie sich auflösen.
Danke an euch beide :)

Aber das mit dem Tonmaterial würde mich noch interessieren.
Wenn ich zum Beispiel in C-Dur: von A7 nach Dm will. Reicht es dann, wenn ich während ich A7 spiele anstatt einem C in der Melodie ein cis spiele oder muss irgendwie eine ganz andere Skala spielen?
Und wenn ich C7 spiele was muss ich dann in der Skala ändern? auch einfach statt A ein ais?

Viele Grüße,
Flo
 
Nein, so ist es nicht. Du kannst natürlich einfach die Arpeggien drüberspielen, das wäre das einfachste. Ansonsten nimmt man gerne mixolydisch, wenn die Dominante nach Dur geht oder Mixo b9b13 wenn es nach Moll geht. Das ist aber nur ein Leitgedanke, die Angelegenheit ist an sich schon etwas komplexer. Nachlesen kannst du das in Frank Sikoras Neue Jazzharmonielehre.
 
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Aber das mit dem Tonmaterial würde mich noch interessieren ...

Statt Dich jetzt von vielen Skalenvorschlägen erschlagen zu lassen, kannst Du auch leichter das Prinzip für deren Herleitung verinnerlichen:

Man nehme die Akkordtöne der Zwischendominanten (1,3,5,7) und fülle den Raum dazwischen aus mit den Tönen der ursprünglichen Tonleiter. So erhältst Du für jede Zwischendominante ( V/II, V/III, V/VI, V/V, V/VI, ) eine mehr oder weniger exotische Tonleiter (wenn man sie für sich alleine betrachtet) wie HM5#9, alteriert, Mixo b9b13, ... aber deren Name kann Dir (und sollte Dir) eigentlich egal sein, solange Du weißt, wie man sie herleitet, und solange Du damit umgehen kannst ...

LG, Thomas
 
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