Was taugen die Sonor Essential Set's?

  • Ersteller MC_Rever
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Ganz ehrlich, ich weiss es auch nicht. ;)

Da ist, wie bei Ludwig wohl auch viiiieeel Mythos mit dabei.

Zur Kesselqualität: Ich will nicht unken, aber wenn du mal ein 30, 40 oer 50 Jahre altes Drumset betrachtest und mit heutigen Einsteigersets vergleichst, haben letztere sicher geringere Toleranzen.

Dieser Ahorn-Pappel-Mischkessel war wohl eher auf einen Lieferengpass zurückzuführen, als auf soundmässigen Gesichtspunkten.

Apropos: deswegen wurde der sog. Silver Sealer wohl auch nicht innen rangepinselt, sondern wohl eher um nicht so ganz makellose Furniere zu kaschieren.

Dieser ganze Vintage-Mythos verliert bei genauerer Betrachtung schnell mal seinen Glanz.
Ist halt wie mit Erinnerungen generell, da wird oft nur das gute gesehen.

Früher war mitnichten alles besser, garantiert nicht.

Ach ja, ich hab neulich mal ein Ludwig Clubdate gespielt (ein neues). Sowas halt https://www.thomann.de/de/ludwig_lr320_down_beat_white_pearl.htm

Ich möchte schon behaupten, dass ich noch intaktes Hörvermögen haben und schon weiss wie ein Ludwig klingen sollte.
Hätte man mir ein 3- oder 4-mal so teures "Vintage-Schätzchen" danebengestellt, bin ich mir aber sicher, dass ich keinen wirklichen Unterschied gehört hätte.

Bei einem Blindtest hätte ich mich vielleicht sogar "blamiert" und die "China-Kopie" als das bessere Set bewertet.

Vielleicht ist es das sogar. Wenn etwas teuer ist, muss es ja lange noch nicht gut sein. ;)
 
auch wenn wir jetzt ins off-topic kommen aber...
was ist denn eigentlich der "that great Gretsch Sound"?
Ganz nüchtern betrachet setzt sich jener Sound aus zwei Komponenten zusammen: der größeren Fellauflagefläche durch die flachere, rundere Gratung, die ein Quäntchen mehr "Wärme" und Low End zum Vorschein bzw. -klingen bringt, und dem Marketing, das es geschafft hat, diese Eigenschaft von Anfang als "that great Gretsch Sound" zu verkaufen. Vielleicht kommt noch hinzu, dass Gretsch-Sets damals eine bessere Unterdimensionierung der Kessel aufwiesen, wodurch sie sich besser und sauberer stimmen ließen - wer weiß? Der "Silver Sealer" tat und tut aber mit ziemlicher Sicherheit nichts dazu... ;)

Ich kenn persönlich drei Schlagwerker, die ein Gretsch USA- Custom (ja, das mit den Jasper Kessel) spielen bzw. gespielt haben.
Alle drei nach dem ominös, berühmten, vintagigen Gretschsound befragt und drei unterschiedliche Soundbeschreibungen erhalten.
Das ist interessant - und beweist, wie gut die Marketingabteilung bei Gretsch gearbeitet hat.

Fakt ist doch eins: Die Jasper Kessel der 70er waren sechslagig und offz. 6mm dick, mit Verstärkungsringen, dazu eine 30° Grad Gratung.
Inoffziellen Erfahrungen gab es aber auch 4mm starke Kessel.
Das heutige Renown ist sechslagig, 6mm dick und hat eine 30° Grad Gratung.
Das Vorbild der Renowns sind die USA- Customs, mit leichten Änderungen der Hardware (Unterlegscheiben u.ä.) und werden eben in Asien gebaut statt in den USA. (nach Meinungen einiger Verkäufer sogar in einer besseren Qualität).
Stimmt, man hört häufiger von äußerst großzügigen Fertigungstoleranzen und dubioser Material- bzw. Bauteilauswahl der amerikanischen Hersteller (Stichwort: P85-Abhebung bei den Ludwig-Edelsnares).

ich behaupte mal, dass die allergrößte Mehrzahl der Schlagwerker in einem Vergleich zwischen Renown und USA-Custom -im Blindtest- keinen Unterschied hören werden (natürlich bei ähnlicher Stimmung).
Zum einen liegt das eben an der baulichen Ähnlichkeit beider Sets und zum anderen weiss keiner genau, was "that great Gretsch Sound" ist bzw. wie er sich überhaupt anhört (-anhören soll).
Unterschrieben.

Für mich ist das gelungenes Marketing...und das mein ich respektvoll, weil es geschafft wurde, ein sehr gutes Produkt zu einem Kultobjekt zu machen.
Und das hat jede der großen Trommelbaufirmen auf ihre Weise geschafft, wobei es nur wenige Trommeln gibt, die klanglich wirklich anders sind als alle anderen - vor allem, wenn mikrofoniert wird. Als Beispiel kann ich immer wieder auf mein eigenes Hyperdrive-Set verweisen: Im Proberaum klingen die Toms tatsächlich - wie angepriesen - etwas perkussiver und schärfer, sobald das Set auf einer Bühne mit Mikros abgenommen wird, höre ich ständig Sätze wie: "Diese kurzen Kessel liefern so einen Druck?" Und das, bevor der Tonmensch den EQ bemüht... Da ist der Unterschied zu "normal" tiefen Kesseln und erst recht zu Trommeln anderer Hersteller, wenn überhaupt, kaum zu hören.

All das führt zwangsläufig zu einer Schlussfolgerung: Der Hersteller ist reine persönliche Präferenz; so lange die Grundvariablen (Holz- und Verarbeitungsqualität, robuste Hardware, gute Felle und gute Stimmung derselben) stimmen, kann draufstehen, was will - dann müssen einem nur noch Finish und Image gefallen...

In diesem Sinne, MC_Rever: Ob Sonor oder Gretsch, beim Neukauf von Markenprodukten geht gute Qualität erst ab rund 1000 Euro (inkl. Hardware) los, bis dahin muss man vor allem beim Stativwerk Kompromisse machen, die einigen der Namensaufpreis wert ist, anderen nicht.

Gruß
André
 
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Mit Gretsch hab ich schon so meine Erfahrungen gemacht.
Hab schon einige USA-Sets spielen dürfen (Custom bzw. in letzter Zeit auch Standard) - zumeist in Bebop Größe - und nenne ein Brooklyn in Studiomaßen mein eigen.

Ein paar Punkte:
- durch die speziellen Gratungen brauchts meiner Erfahrung nach was länger, bis die Felle sich "setzen", den Klang würde ich dann letztlich als eher trocken bezeichnen. Kann eben in ner jazzigeren Stimmung sehr nett sein
- die niedrigeren Serien (New Classic oder gar Renown) würde ich eher meiden, weil selbst für die Preisklasse die Qualität hier nicht stimmt. Da haben andere Hersteller leider noch deutlich die Nase vorn.

Ansonsten kann man die Formel vom great Gretsch Sound eben einfach als Qualitätsversprechen verstehen, wie es jeder Autohersteller in der Werbung benutzt.
 
- die niedrigeren Serien (New Classic oder gar Renown) würde ich eher meiden, weil selbst für die Preisklasse die Qualität hier nicht stimmt. Da haben andere Hersteller leider noch deutlich die Nase vorn.


was stimmt an der Qualität nicht und welche Hersteller sind der Preisklasse besser?
 
Selbst wenn das die günstigeren Reihen sind, scheint man sich bei Gretsch der Tatsache nicht ganz bewusst zu sein, was die Konkurrenz in der preislichen Liga bietet.
Hab zufällig letzte Woche noch an nem Renown gesessen und dabei wehmütig an mein altes Saturn denken müssen - das ich damals nur verkauft hab, weil die Größen mir nicht so gepasst haben.
Aber trotzdem: Mapex hat da allein schon Kessel am Start, die einfach n unglaubliches dynamisches Spektrum abdecken.
Und auch sonst war die Verarbeitung bis zum Finish einwandfrei.

Das ist jetzt natürlich nur EIN Beispiel. Eben weil ich das Saturn Set sehr gut kenne.
Aber ich kann garantiert sagen - und zwar weil ich das Renown jetzt auch schon öfter gespielt habe - dass dieses Niveau da von Gretsch leider noch nicht erreicht wird.
 
nee nee, dass ist mir zu nichtssagend!
was genau gefällt dir nicht bzw. kritisierst du am Renown.
An der Verarbeitung ist mir nichts negatives aufgefallen, Strimmschrauben liefen sauber, den Klang fand ich excellent (mit einlagigen Fellen auf den Toms).
Kritik ist gut und hilfreich, dann aber bitte auf dem Punkt gebracht...

beste Grüsse bece
 
Das Renown hat keine gravierenden Mängel. So ist es nicht. Wäre in der Preisklasse auch mehr als nur ärgerlich.
Aber z.B. die Tomhalterungen finde ich in Sachen Stimmstabilität nicht so schön. (DAS ist bei den New Classics übrigens sehr cool gelöst)
Der Klang der Kessel ist ohne Frage in Ordnung (einlagig, coated - ebenso die Felle meiner Wahl), aber von der Dynamik her haben mich die Trommeln eben etwas hängen lassen. Will heißen: Klangschönheit von pp-ff alles andere als konstant.

Was man Gretsch natürlich zugute halten muss, ist die Tatsache, dass sie einen mit ihrer Auswahl an Bebopsets zuschmeißen, die bei anderen Herstellern ja Randerscheinungen sind.

Für manchen mag das so klingen, als würde ich in den Krümeln suchen.
Ich finds aber persönlich fragwürdiger wenn hier häufig die Gefahr besteht, dass es wieder heißt:
"Bei Shellsets über 1000 € kannste praktisch blind zugreifen."
So einfach sollte man es sich auch nicht machen, meine ich.
 
Das mit dem "blind zugreifen" stimmt schon.

Warum? Weil ALLE halt nur mit Wasser kochen und KEINER ohne Fehler ist.

Ich hab schon Mapex-Sets (Meridian und Saturn) gesehen, wo ich gedacht habe: das haben die früher aber mal besser gemacht.
Bei Premier ist das ganz deutlich. Ok, die China-Kracher sind nicht schlecht (zum jetztigen Thomann-Preis sowieso), allerdings waren die damaligen "made in England" Teile zwei Klassen besser.

In China kann man sicher gute Drumsets bauen, keine Frage.

Allerdings rutschen schon mal auch Montagsmodelle mit in den Verkauf. Und das ist bei ALLEN Herstellern so. Bei einigen etwas mehr bei anderen etwas weniger.

Das zu verallgemeinern halte ich für fragwürdig.

Die "China-Gretschs", die ich bis jetzt gesehen und gespielt habe waren auch nicht besser oder schlechter als gleichpreisige (China-) Sonors. Tamas, Ludwigs, Pearls, Yamahas...etc.
 
Joa. Da hab ich zwar in mancher Hinsicht noch andere Eindrücke, aber da das ja alles nicht wirklich hierhin gehört..
Einigen wir uns darauf, dass wir uneinig sind und lassen den Thread nicht weiter aus dem Ruder laufen.
 
Ganz ehrlich gesagt, weiss ich bei diesem Thread sowieso nicht wo er hinlaufen soll.

Da fragt jemand nach einem Sonor, möchte aber in einem anderen Thread gerne ein Gretsch.
Dann vielleicht ein Komplettset oder vielleicht doch nur ein Shellset, oder wie oder was.

Zu den Fakten:
- der TS hat bis jetzt auf einem Sonor 2000 gespielt, kann das aber nicht mehr nutzen
- Budget liegt bei ca. 1000 €
- bevorzugt ein Gretsch, kann aber was anderes sein.

Tja, so weit waren wir im "Gretsch Set gesucht" Thread auch und da ging es auch nicht weiter.
Und ganz ehrlich, das wird es auch nicht wirklich gehen, denn das Set muss sich der TS schon selber kaufen.

Was man für das Geld bekommt, haben wir ja schon dargelegt.

Was letztendlich davon gekauft wird, sorry, da haben wir nun wirklich keinen Einfluss und ist in letzter Instanz auch Geschmackssache.

Ich sag es mal wieder ganz hart:
Wenn der TS sich nicht mal im klaren ist, was er eigentlich will, können wir uns ein Beratung sparen.

Ich kann jemanden 10 Wurstsorten empfehlen, wenn der aber lieber Käse hätte, kommen wir nie zusammen. ;)
 
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Ganz ehrlich gesagt, weiss ich bei diesem Thread sowieso nicht wo er hinlaufen soll.
... also ich persönlich fand die dazwischen geschobene Gretsch-Abhandlung durchaus interessant ;) Vielleicht sollten wir den Thread umbenennen :p


Alles Liebe,

Lim
 
Mag ja sein, führt halt nicht zum Ziel. ;)

Man sollte wenigstens ungefähr wissen, was man will. In diesem Fall erscheint es, als wüsse das der TS nicht wirklich.

Ich warte schon auf: "was haltet ihr vom Premier XPK, Tama Silverstar, Mapex Meridian... (was gibt es denn noch?)...? " :p
 
Man sollte wenigstens ungefähr wissen, was man will. In diesem Fall erscheint es, als wüsse das der TS nicht wirklich.
Naja mal ehrlich ... So was ist in unserem Forum ja keine Neuheit, oder? :rolleyes: Und bitte nicht aufregen, wenn wir vom TS nie mehr was hören! ;)

Alles Liebe,

Lim
 

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