Was stört euch an Akkordeon Orchestern?!

  • Ersteller Don_Tommi
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Das Orchester ist meistens ein örtlicher Verein.

Und dazu gehört eben eine ganze Menge, was überhaupt nicht allein vom Musiker abhängt.

Da hab ich nur mal zwei kurze Stellen aufgegriffen, aber die sind für mich stellvertretend für das Ganze.

Wir mischen hier ständig und fröhlich die unterschiedlichsten Niveaus miteinander, die aber m.E. nicht unbedingt miteinander betrachtet werden dürfen, sondern verschiedene Situationen darstellen.

Da sind einerseits die örtlichen oder auch regionalen Vereine. Da geht es auch vermehrt um Nachwuchsarbeit, Zusammengehörigkeit, gesellschaftliche Aspekte. Und ein Akkordeonverein wird da dann logischerweise in erster Linie Akkordeons einsetzen, so wie ein Fahrradclub seine Ausfahrten kaum im gemischten Betrieb mit Autos und Motorrädern plant. Diese Vereine sind wichtig und auch ihre Strukturen sind richtig, denn auf die Weise wird ja überhaupt erst mal der Nachwuchs geschaffen, der irgendwann mal mit viel Glück ein "Leuchtturm" werden kann.

Und auf der anderen Seite betrachten wir große Institutionen wie z.B. Synphonieorchester etc - vergessen aber völlig, das sich diese Orchesterkörper keine Bohne für normale Spieler interessiert, sondern eh nur Spieler mit nachgewiesenem Niveau aufnimmt. Und in diesen Kreisen kommt es dann auch schnell mal zu Standesdünkeln und internen Quereleien. Da wird, weil bisher noch nicht wirklich etabliert, so was "exotisches" wie ein Akkordeon nur in den alleräußersten Ausnahmefällen aufgenommen... Und wenn , dann muss der Spieler schon am besten vor dem ersten Konzert ein interantional anerkanntes Denkmal sein. Im Klartext: Wenn man schon jemanden engagiert, dann höchstens jemanden, der schon definitiv berühmt ist.
... und alle anderen potentiellen Leuchttürme, müssen erst mal gucken, dass se nicht vorher verhungern, bevor se in den erlauchten Kreis zugelassen werden. Und wenn man in ein klassisches synphonisches Orchester kommen will, darf man keinesfalls sein Geld mit Combos, Rock oder sonstwelcher Richtung einlassen, denn sonst ist der Ruf schon beschädigt und mit Sooo jemand kann man sich dann als anerkanntes synphonisches Orchester ja nicht einlassen...

Klingt vielleicht sehr sarkastisch, aber ich kenne mehrere wirklich sehr gute Akkordoenisten, denen geht es genau so.

D.H. Die Chance, dass ein Akkordeonist einer dieser herausragenden Leuchttürme wird, ist, äußerst gering und oft spielt der Zufall mehr mit, als das Können... Und drum finde ich , haben die Monokultur Akko-Orchester sehr wohl ihre Berechtigung, denn so hat man wenigstens die Chance auf mal ab und an Akkordeon in orchestralen Einsatz zu hören....mal ganz abgesehen vom geselligen Nebeneffekt, wenn man in so einem Verband mitwirkt.

Aber wie schon oben geschrieben - alles auf seiner Ebene.

Und drum:
Alles hat auf seiner Ebene und in seinem Umfeld seine Berechtigung und dass Akkordeon im Klassik Betrieb der Synphonie-Orchester nur sehr schwer Zugang findet liegt m.E nicht an den Akko-Orchestern ( auf Stadt, Kreis, Regionalebene) sondern am Gehabe und den Standesdünkeln der "etablierten". ... Denn dass das Akko in anderem Zusammenhang als vollwertig anerkannt ist, sieht man ja im Jazz, und sonstigen Musikbereichen.

Gruß, maxito
 
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Meinem Aufruf mit anderen Instrumenten zu spielen, liegt die einfache Idee zu Grunde, die Anzahl der gespielten Instrumente und damit die Wahrscheinlichkeit der Wahrnehmung durch ein interessiertes Publikum zu erhöhen. Vielleicht entsteht irgendwo etwas und kann sich zum Leuchtturm heraus bilden. Das ist vielleicht hart formuliert, aber einen guter Musiker der sich auf das AO fokussiert empfinde ich eine vertane Chance.

Wie das garantierte Rezept aussieht? Keine Ahnung, aber zu beobachten ist folgendes:

Jung, optisch, ansprechend, coole Musik, mit Melodien, die auch dem zahlenden Publikum gefallen, es muss neu sein, der Musiker für das zahlende Publikum souverän und über den Dingen stehend, wirken. Der Beste muss er sicher nicht sein. Das ist auch hart aber, das Auge isst man mit und ohne das wird es schwierig. Der Musiker als Musiker alleine ist sicher nicht entscheidend. Ich postuliere, 90% der Normalzuhörer können gar nicht hören, wo der Herr Garrett tatsächlich besser spielt, wie die vielen anderen hervorragenden Violinisten. Oder vielleicht spielt er ja gar nicht soviel besser.? Ist auch egal. Da wo nicht über den staatlich sozialistischen Kulturbetrieb subventioniert wird, gilt meiner Beobachtung nach dass das von mir vorher aufgeführte erfüllt werden muss, sonst gibts nur wenig Geld über die Eintrittskarten.

Tut mir leid Klangbutter, wie Du liest, habe auch kein Generalrezept.
 
dAs macht nichts. Immerhin hast Du Dich auf meine Denkweise eingelassen.
Dein Satz:

"Da wo nicht über den staatlich sozialistischen Kulturbetrieb subventioniert wird, gilt meiner Beobachtung nach dass das von mir vorher aufgeführte erfüllt werden muss, sonst gibts nur wenig Geld über die Eintrittskarten."

Wirft natürlich auch wieder fragen auf. Hat der Markt recht? Brauchen wir nicht einen "Kulturauftrag" damit der Markt nicht über das Niveau entscheidet?

Aber egal. Ich denke, das führt hier wirklich zu weit.

Danke für Deine Antwort!
 
...Wirft natürlich auch wieder fragen auf. Hat der Markt recht? Brauchen wir nicht einen "Kulturauftrag" damit der Markt nicht über das Niveau entscheidet? ...
Weiß nicht, ob diese Frage früher leichter zu beantworten gewesen wäre, bei dem heutigen "Tiefst-Niveau" aller Arten von Kultur, die von den Massen bestimmt wird, hat der Markt auf gar keinen Fall Recht!!

Das Problem (beonders hier in Deutschland!) ist die immer noch strikte Trennung von E- und U-Musik, vor allem bei den Förderern/Unterstützer/Auftraggeber/... - wenn der Künstler problemlos die Möglichkeiten hat zwischen den "Geschäftsbereichen" hin und her zu wechseln (wie das in den USA z.B. weitgehend möglich ist), dann bietet sich einfacher ein Brotjob für den Geldbeutel UND die Möglichkeit "Hohe Kunst" zu spielen.
Solange wir hier diese Neidkultur haben (wer finanziell erfolgreich ist, macht Schrott, weil er den Markt bedient), solange wird das auch nicht besser werden.


Hat aber alles nix mit Akkordeonorchestern zu tun (mit den besonders nicht...), noch nicht mal mit dem Akkordeon im Besonderen. Von da her, mal wieder OT im Sinne des Thread-Titels...
 
- wenn der Künstler problemlos die Möglichkeiten hat zwischen den "Geschäftsbereichen" hin und her zu wechseln (wie das in den USA z.B. weitgehend möglich ist), dann bietet sich einfacher ein Brotjob für den Geldbeutel UND die Möglichkeit "Hohe Kunst" zu spielen.

Da geb ich dir zu 100% Recht! Das sehe ich genau so! - Bekomm ich ja in meinem Bekanntenkreis direkt vorgeführt!

Hat aber alles nix mit Akkordeonorchestern zu tun (mit den besonders nicht...), noch nicht mal mit dem Akkordeon im Besonderen. Von da her, mal wieder OT im Sinne des Thread-Titels...

Und auch da gebe ich dir zu 100% Recht!

Auch wenn diese Problempunkte mit dem Thema zusammenhängen und möglicherweise sogar der Auslöser sein können für manche, warum sie Akkordeonorchester ablehnen, sollten wir aufpassen, den Faden nicht völlig zu verlieren und uns wieder stärker dem Themenschwerpunkt "Akkordeonorchester" zuwenden! Die Debatte, die sich grade entfaltet ist, wie WilliamBasie richtig bemerkt, zwar interessant und absolut richtig - gehört aber letztlich woanders hin, da es einen viel größeren Rahmen anspricht.

Hier nun bitte wieder stärker und direkt zum Thema "Akkordeonorchester Kontra / (pro)"

Gruß, maxito
 
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Ich meine, daß viel an der Ausstrahlung und an der Umsetzung liegt. Habt Ihr schon mal einen Schalmeienchor erlebt? Die können aufgrund des Instrumentes kaum Dynamik und sind in der Tonart stark eingeschränkt. Und dennoch machen die ein Rambazamba. Die bringen was rüber.
Auch Akkordeonorchester können auf ihre Gesamt-Interpretation achten, so daß sie die Zuhörer mitreißen können. Ich merke es immer wieder: Es ist ein Unterschied, ob jemand vom Blatt abspielt und steif wie eine Eiche sitzt, oder sich seiner Sache sicher ist und in seiner Musik schwelgt. Da ist die Gesamtinterpretation gleich anders und die Chance, den Zuhörer mitzureißen, viel größer. Das Akko will aber auch in seinen Stärken genutzt werden: Das sind Dynamik, Klangreichtum und die Möglichkeit, extrem viel interpretieren zu können.

Zu Ensembles: Es ist die Kunst, einander "vielleicht" konkurrierender Instrumente miteinander so zu vereinen, daß eine Harmonie entsteht. Wenn lauter Egomanen miteinander spielen, wird das nix. Wenn ein auf "Wir" bedachtes Ensemble spielt, wird es eine Einheit.
Klavier, Harmonium und Violine
http://www.youtube.com/watch?v=NJENMQTPIsI&feature=youtu.be

Choro Democratico
http://www.youtube.com/watch?v=r54Gqaxe3nU

Schlagzeug, 2 Akkos, Klavier. Wichtig ist dabei, daß die Akkos eben nicht das gleiche, sondern unterschiedliches spielen (im besten Fall auch noch mit unterschiedlichen Klängen, was hier aber nicht richtig gegeben ist.) Wäre der Akkobaß gut abgenommen worden, hätte man auch das Klavier noch einsparen können.
http://www.youtube.com/watch?v=fkxFX9IxE_M

Hier ein Akkordeonensemble, die Spaß am Spiel haben:
http://www.youtube.com/watch?v=5I-nPnfL0cQ

Auch hatte ich ein Konzert mit moderner Akkomusik eines AO gehört, dessen Musikauswahl mir gar nicht gefallen, die klangliche Umsetzung mir aber einen wohligen Schauer gegeben hat.

Ich werfe also in den Raum, daß es weniger auf das "Was" als auf das "Wie" ankommt.
Zugleich rufe ich dazu auf, die Vielseitigkeit des Akkordeons auch vollends in allen Genres zu nutzen.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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...Ich werfe also in den Raum, daß es weniger auf das "Was" als auf das "Wie" ankommt. ...
Genau das ist der Punkt!!

Dummerweise verstärken die allermeisten Akkordeonorchester die gegebenen Schwachpunkte des Instrumentes - die ganz wenigen Ausnahmen zeigen WIE es anders geht. Geht aber trotzdem oft einher mit dem WAS..., zumindest ist da hohe Sensibilität gefragt.
 
Ja, und dieses Problem ist nicht einfach zu lösen.
Ich finde, alles hat seine Berechtigung, solange dem Menschen die Botschaft vermittelt wird, daß das Akkordeon ein vielseitiges Instrument ist, das (fast) überall eingesetzt werden kann und ein hervorragender "Begleiter" ist.
Ich finde es immer ein schönes Gefühl, wenn mich Leute ansprechen und mir sagen, daß sie das, was sie gerade erlebt haben, von einem Akkordeon nicht gedacht hätten.

Ich wünsche daher jedem Spieler, ob einzeln, im Chor, Ensemble oder Orchester, daß er sein Publikum bewegen und mitreißen und Freude vermitteln kann. Denn, wer Spaß (als Zuhörer) Spaß gehabt hat, trägt diesen auch weiter.
 
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Hallo,

die letzten Beiträge haben doch gezeigt, wie sinnlos diese seit 250 Beiträgen geführte Diskussion doch eigentlich ist. Zum einen: Warum muss man zeigen, dass das Akkordeon irgendwie "anders" kann? Klar kann man mit unserem Instrument eine riesige stilistische Bandbreite abdecken, egal ob Solo, gemeinsam mit anderen Akkordeonspielern oder in gemischter Besetzung. Zum anderen: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, und wen Akkordeon-Orchester stören, der macht eben einen großen Bogen um sie. Das ist das gute Recht von jedem Zuhörer im Publikum. Aber warum muss man sich hier gegenseitig die bevorzugte Darbietungsform madig machen?
 
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Wer fragt (hier der Beitragsersteller) bekommt Antwort.
250 kontroverse Beiträge sprechen nicht für Sinnlosigkeit der Frage.
Zur Frage warum "madig machen" Nun, für mich eine Art "Sendungsbewustsein" weil mir das Akkordeon was bedeutet.
Und wachrütteln: Leute bitte kocht nicht im eigenen AO-Saft schaut mal über den berühmten "Tellerand" ihr werdet es nicht bereuen.
Ein Musikerleben hat viel mehr zu bieten als 40 Jahre AO.
 
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Hallo,

allein schon mit der Frage - Was stört euch an AO - wird nach meiner Meinung unterstellt, daß man was gegen diese Form des Musizierens hat.

Oder es antworten nur diejenigen, die was auch immer daran stört und die anderen, denen diese Form des musizieren Spass macht, die sich daran nicht stören, antworten lieber nicht.
 
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Zur Frage warum "madig machen" Nun, für mich eine Art "Sendungsbewustsein" weil mir das Akkordeon was bedeutet.
Und wachrütteln: Leute bitte kocht nicht im eigenen AO-Saft schaut mal über den berühmten "Tellerand" ihr werdet es nicht bereuen.
Ein Musikerleben hat viel mehr zu bieten als 40 Jahre AO.

Ich muss sagen, diese Einstellung finde ich ziemlich überheblich. Weil Dir das Akkordeon was bedeutet (was ich weder in Abrede stellen will noch für schlecht halte), willst Du anderen das AO "madig machen". Kann es nicht sein, dass denen das Akkordeon genauso wichtig ist wie Dir - nur auf eine andere Weise? Es wird doch immer von der Vielseitigkeit des Akkordeons geredet - da gehört aber das AO auch dazu. Und ich finde es schöner, dass Leute in die Orchesterprobe gehen, als dass sie in dieser Zeit vor dem Fernseher sitzen und Fußball gucken.
Ich finde auch, dass das Musikerleben mehr bietet als nur AO. Und dennoch macht mir das AO Spaß. Und wenn andere nur das AO wollen, ist das für mich auch ok. Leben und leben lassen!

Gruß,
INge
 
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die letzten Beiträge haben doch gezeigt, wie sinnlos diese seit 250 Beiträgen geführte Diskussion doch eigentlich ist.

Ich dachte dass ist die Plauderecke?

Was hier stattfindet ist nur menschlich, man tauscht sich aus und versucht Aspekte und Argumente zu finden, über die man noch nicht nachgedacht hat. Das ist doch der ganze Sinn von dem Forum hier, oder?

250 Beiträge, wow, habe gar nicht auf die Menge geachtet. Das Thema scheint zu bewegen, so muss es sein!
 
Wie der Milchmann Tewje schon sagte:

A: pro bla bla.

Tewje: Du hast recht.

B: kontra bla bla

Tewje: Da hast Du auch wieder recht.

B: Wie können wir denn beide recht haben?

Tewje: Na da hast Du auch recht.
 
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Oder es antworten nur diejenigen, die was auch immer daran stört und die anderen, denen diese Form des musizieren Spass macht, die sich daran nicht stören, antworten lieber nicht.

wenn ich die posts durch lese, dann antworten sehr wohl auch diejenigen, die an Akkordeonorchestern nichts stört. Man hätte dann auch ganz klar die Frage andersrum formulieren können - aber ich habe den Eindruck, die Diskussion ist so auf die Art interessanter und vielschichtger und insgesamt weiträumiger geworden.

Ganz klar, wer per se dagegen ist, ,weil er eben dagegnen ist und dagegen sein will, der wird das auch bleiben - ist absolut legitim und in Ordnung. Mir hat die Diskussion jedoch ein paar interessante Denkanstöße gebracht und ich sehe die Sache inzwischen etwas differenzierter. Eben nicht mehr nur schwarz weiß, sondern auch mit Schattierungen und ich habe sehr wohl Bereiche erkannt, wo ich für das Akko-Orchester sehr wohl eine Berechtigung sehe. Und ich sehe aber auch etweas differenzierter, wo ich finde, dass das Akko-Orchester seine Grenzen hat und wo ich es nicht für gut halte.

... Und darüber hinaus habe ich interessante Vergleiche zum "normalen" Orchesterbetrieb gefunden und wie es da zugeht - War zwar nicht in der Fragestellung des Eingangsthemas enthalten, aber manchmal ergibt sich sowas nebenbei.

Von daher fand und finde ich die Diskussion hier über diese Thema nach wie vor interessant und gut - vielleicht grade deswegen, weil die Eingangsfrage vom Negativen ausging

Gruß, maxito
 
Hallo,

Von daher fand und finde ich die Diskussion hier über diese Thema nach wie vor interessant und gut - vielleicht grade deswegen, weil die Eingangsfrage vom Negativen ausging

schon interessant, dass der umgekehrt formulierte Thread nur aus bislang 9 Beiträgen besteht:
Was findet ihr gut an Akkordeon Orchestern?

Ich spiele seit Jahren übrigens sowohl Solo, als auch in einem reinen (kleinen) Akkordeon-Ensemble sowie einer (gemischten) Band, und möchte nichts davon missen. Deshalb kann ich diese ewige Schwarz-Weiß-Malerei nicht verstehen. Offensichtlich gibt's es in unseren Kreisen immer wieder einige wenige Musiker, die Musiker-Kollegen "Erfolg" bzw. Spaß an ihrer Art der Musik missgönnen, und das finde ich schade. Insofern ist bei mir schon der Eindruck entstanden, die Diskussion fängt langsam an, sich im Kreis zu drehen bzw. einzig und alleine auf Akkordeon-Orchester einzuschießen. Wie gesagt, wem die Art der Darbietungen von Akkordeon-Orchestern nicht zusagt, sollte einfach einen Bogen um sie machen. Genauso "gut" könnte man doch Threads formulieren à la "Was stört Euch an Akkordeon-Solisten?" oder "Was stört Euch an Gemischten Bands mit Akkordeon?". Insofern plädiere ich für ein wenig mehr Toleranz gegenüber den Aktivitäten anderer Instrumenten-Kollegen.
 
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schon interessant, dass der umgekehrt formulierte Thread nur aus bislang 9 Beiträgen besteht

Ich denke, das kommt daher, dass die beiden Threads eigentlich in einen einzigen vereinigt gehören: "Was findet ihr gut oder schlecht an Akkordeonorchestern". Denn so wie die Threads im Moment überschrieben sind, gehört eigentlich jeweils die Antwort auf den einen in den anderen Thread. Eine Diskussion kann aber nur entstehen, wenn es hin- und hergeht - pro und contra.
Dass es dieser Thread auf inzwischen über 250 Postings gebracht hat, kommt daher, dass "Kontrahenten" die Threadbetitelung ignoriert und die Moderatoren dies geduldet haben. Im anderen Thread kam es zu keiner Diskussion, weil nur einige aufzählten, was sie am AO gut finden, aber kein Kontra bekamen. Deshalb schlief der Thread recht schnell ein. Was nicht wirklich schlimm ist (sage ich als AO-Spielerin :D), da ja hier auch die AO-Befürworter ihre Stimme zu Gehör bringen können und dies auch tun.

Gruß,
INge
 
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Zur Frage warum "madig machen" Nun, für mich eine Art "Sendungsbewustsein" weil mir das Akkordeon was bedeutet.
Und wachrütteln: Leute bitte kocht nicht im eigenen AO-Saft schaut mal über den berühmten "Tellerand" ihr werdet es nicht bereuen.
Ein Musikerleben hat viel mehr zu bieten als 40 Jahre AO.

Ich weiß, dass du das sichernicht so meinst, Balgseele - aber diesen Gedanken weitergedacht und deine Kritik an Orchestern ernst genommen und akzeptiert stellt sich mir dann die Frage, was nun? Eigentlich kann ich mein Instrument dann nur noch zum Spiel im eigenen Kämmerlein hervorholen - ohne Reonanz und Ansporn, was man beides braucht, um besser zu werden.

Ich wüsste nicht, wo ich Musiker anderer Instrumente zum Spielen finden sollte. Berichtige mich, aber sind die Bands, die Spielerinnen im Rentenalter, die noch nie vorher "gemuckt" haben, so reichlich gesäht, dass ein kurzer Blick in ein Musikermagazin Erfolg hätte?

Ich bewundere euch alle sehr oft, wie ihr mit Jazzakkorden jongliert, genau wisst, aus was ein Major7vermindertxmoll Akkord (wenn es den gibt ;-) ) besteht und das dann rechts mal eben umsetzten könnt. Ich kann das nicht, ich habe das nie gelernt. Ich kann auch nicht gut auswendig spielen, ich spiele lieber nach Noten.

Im Gegensatz zu vielen meiner Mitspieler/innen kann ich mir das eine oder andere Lied selbst zusammensuchn und ohne Noten spielen (und den Aufbau einfacherer Akkorde kenne ich und kann die auch rechts umsetzen). Diese Kenntnisse sind aber begrenzt. Um in einer Gruppe dabei sein zu können, bräuchte ich entweder sehr viel Zeit und gute Lehrer oder aber das Niveau wäre recht niedrig.

Es ist nicht so, dass ich keine Lust dazu hätte, in gemischten Gruppen zu spielen, aber realistischerweise gibt es in meinem Alter und bei meinen Fähigkeiten nichts, dem ich mich anschließen könnte.

Ich werde mich also weiter lieber in Nur-Akkordeongruppen tummeln - in einigen mehr aus Geselligkeitsgründen, in anderen z.B. das Landesorchester Berlin, in dem wir gerade mit Thomas Bauer "Bilder einer Ausstellung" erarbeiten, auch, weil ich dort anspruchsvoll spielen muss und anspruchsvolle Musik so kennenlernen kann, wie es nur geht, wenn man sie selbst spielt.

So wie mir wird es vielen gehen. Und auch wenn es nicht so gemeint ist, und auch wenn die Spielweise einiger Orchester auch mir nicht gefällt, es tut schonj irgendwie weh, wenn so gar nicht gesehen wird, dass es eigentlich viel mehr darauf ankommt, WIE gespielt wird.

Ich finde Galliano toll, ich würde gern auch so etwas können. Ich kann neidlos anerkennen, dass die Musikproben von Balgseele richtig toll swingen - aber habt ihr euch mal "Aus der neuen Welt" vom Hessoschen Landesorchester angehört? Nicht jede gemischte Gruppe ist gut, nur weil da "über den Tellerrand" geschaut wurde. Und gute Akkordeonorchester sind eine Möglichkeit, mit anderen Musik zu machen, die man allein nicht spielen kann.

Ist jetzt nicht so geschliffen, dazu fehlt mir die Zeit, aber ich hoffe, es kommt rüber, was mir wichtig ist.

Bemolle
 
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Eigentlich kann ich mein Instrument dann nur noch zum Spiel im eigenen Kämmerlein hervorholen - ohne Reonanz und Ansporn, was man beides braucht, um besser zu werden?

Ich wüsste nicht, wo ich Musiker anderer Instrumente zum Spielen finden sollte.

...

Im Gegensatz zu vielen meiner Mitspieler/innen kann ich mir das eine oder andere Lied selbst zusammensuchn und ohne Noten spielen (und den Aufbau einfacherer Akkorde kenne ich und kann die auch rechts umsetzen). Diese Kenntnisse sind aber begrenzt. Um in einer Gruppe dabei sein zu können, bräuchte ich entweder sehr viel Zeit und gute Lehrer oder aber das Niveau wäre recht niedrig.

...

Bemolle

Und wo ist jetzt das Problem?

Es gibt endlos viele Noten für einfache Besetzung in allen Niveau-Stufen, da muss nicht immer Akkordeon auf den Noten drauf stehen. Du kannst mit der rechten Hand immer Melodieparts übernehmen. Such Dir doch z.B. einen Gitarristen/Gittaristin undeinen Flötenspieler/in dazu, usw. Da gibt es ganz viele, die auch keiner Profis sind in einem ebenso weiten Spektrum. Und dann spielt was Euch gefällt.

In Bayern wird sehr viel Hausmusik gemacht, da ist fast alles, Dur, 1. Stufe, 5. Stufe (Domsept) und mal hin und wieder die 4. (z.B. C, G7, F) Aus! Typische Besetzungen: Akkordeon und Zither oder Hackbrett dazu Gitarre. Aber niemals 3 Akkordeons. Das klingt schön auch wenn kein Cmoll7(b5) dabei ist, einfach weil sich viele unterschiedliche Klangfarben mischen und man alleine damit schon Tiefen erreichen kann. Einmal Flöte alleine, dann mit Akkordeon, Tausch der Stimme erste/zweite, Gitarren Solo, mal laut mal leiser, gerne alles nach Noten, fertig sind Stücke wo der Zuhörer die Ohren spitzt, ohne dass Hillary Hahn konzertiert. Trau Dich einfach, schalte mal eine Kleinanzeige, etc. Du wirst Dich wundern wie viele Menschen mal irgendein Instrument gelernt haben und hobbymäßig spielen wollen und froh sind jemanden zu finden der auf gleichem Level ist ;-)

Musik wird nicht durch Kompliziertheit schön, sondern durch Farbe, Vielfallt und Leidenschaft.

Leonard Bernstein hat einmal gesagt, es gibt keine guten und schlechten Genre sondern es gibt nur gute und schlechte Musik in jedem Genere.
 

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