Wie erklär ich der Band meine Songvorschläge?

  • Ersteller RuptureFarms
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Na ja - das Problem hat ja zwei Ebenen:
a) die Art und Weise, wie man sich in einer Band verständlich machen kann
Ist halt nun mal so, dass die alle keine Noten können und die songs eben gemeinsam durch sessions entstehen. Da bringt meines Erachtens der Verweis auf die ansonsten adäquate Notensprache nix, weil wenn einer kein schwedisch kann, macht es keinen sinn, dass er´s versucht anderen auf schwedisch zu erklären, die auch kein schwedisch können.
RuptureFarms schreibt ja auch, dass er mit einem Musikprogramm seine Ideen fertiggestellt und die dann mitgebracht hat. Viel mehr ist da glaube ich gar nicht zu machen.
Die Sache mit der gemeinsamen Sprache entwickeln ist natürlich richtig - ob nun mit Händen, Füßen, Verweisen auf andere songs (was leider ja auch nicht wirklich zu klappen scheint), durch Vormachen, Vorsingen oder pantomimisch ist eigentlich Wurst - hauptsache die anderen verstehen, was gemeint ist, und wenn dabei Schmerl rauskommt (was ich aus dem Bauch raus mit schwülstig, pompös, schmelzig übersetzen würde) und alle das kapieren, ist das Ding ja gelaufen. Kurz: ich vermute, auf dieser Ebene sind schon die wichtigsten Karten ausgespielt, die derzeit zur Verfügung stehen.

b) die Art und Weise wie eine Band funktioniert (oder nicht)
To be very open, RuptureFarms: möglicherweise bist Du einfach in der falschen Band. Ihr kennt Euch seit 3 Jahren, seit etlicher Zeit bringst Du zu in gemeinsamen Sessions entstandenen Songs eigene Ideen, zum Teil zu Hause eingearbeitet, mit und die Reaktion tendiert (wenn ich Deine posts richtig lese) gen Null. Allen ernstes: Das liegt nicht an der Art und Weise, wie Du Deine Ideen vorstellst. Das liegt zum Teil daran, dass Du sie - das schwingt für mich in Deinen posts ebenfalls mit - in einer Art vorstellst, die als "verhalten" nur unzureichend, ja geradezu übertrieben beschrieben ist. So wie Du Dich und Deine Ideen selbst in Frage stellst, machst Du es anderen sehr leicht, einfach darüber hinweg zu gehen oder sie ins Lächerliche zu ziehen!

Zum anderen liegt es daran, dass die anderen in der Band offenbar wenig Interesse haben, nicht nur Dir zuzuhören und auf Deine Ideen einzugehen, sondern vielleicht überhaupt an den Songs zu arbeiten. Vielleicht gefallen ihnen die songs so, wie sie sind? Vielleicht wollen sie gar nicht "arbeiten", sich hinsetzen und parts üben oder überhaupt planerisch da ran gehen? Vielleicht soll es eine Hobby- bzw. Wir-treffen-uns-und-machen-Musik-und-fühlen-uns-gut-und-mehr-muss-nicht-Band sein und bleiben? Vielleicht treffen Deine ideen aber auch nicht ihren Geschmack und die Form der eingespielten Ignoranz ist ihre Art der Höflichkeit, um Dir das nicht sagen zu müssen?

Das Problem mit der Ballade deutet darauf hin, aus meiner Sicht: Es wird doch wohl möglich sein, in drei Jahren mal ernsthaft zu sagen: Leute, ich hab Bock, auch mal ne Ballade zu spielen/zu singen, und zwar ganz sparsam besetzt - wie sieht´s denn bei Euch aus? Wollt Ihr das auch, könnt Ihr Euch vorstellen, dass Ihr dann auch mal ne Weile nix spielt?
Mal ne Frage, RuptureFarms: Nimm mal an, die Band hat mal Bock auf einen instrumental-song - glaubst Du, die würden sich den gleichen Kopf machen wie Du? Glaubst Du, die würden das nicht anbringen - und zwar als ernsthafte Frage? Dabei spielt es doch überhaupt keine Geige, wie das bei anderen Bands ist: Du willst das - also fragst Du die. (By the way: bei allen Bands, bei denen die Musik im Vordergrund steht, wird das so gehandhabt. Und bei allen Bands, die wirklich respektvoll miteinander umgehen, wird das auch so gemacht.)

Im Grunde läuft es darauf hinaus:
Deine bisherigen Erfahrungen, wie mit Deinen eigenen Ideen in der Band umgegangen wird, sind ernüchternd bis entmutigend. Durch Deine extremst verhaltene Art kann es sein, dass gar nicht klar wird, wie wichtig Dir Deine Ideen sind, dass es ein ernsthaftes Anliegen von Dir ist, Balladen zu spielen, dass Du an den songs arbeiten willst und dass Du Deine eigenen Vorstellungen hast, wie sie klingen können und sollen.

Erst wenn Du Dich enstschließt, Dein Anliegen selbst ernst zu nehmen und dementsprechend vorzubringen, stellt sich überhaupt die Frage nach dem "Wie" - wobei zu Hause ausgearbeitete und den anderen dann vorgespielte (so habe ich es verstanden) songideen durchaus reichen sollten - das Interesse und den Willen der anderen vorausgesetzt.

Dabei kann aber auch herauskommen, dass Deine Ideen der Band nicht zusagen oder dass die Band an den songs gar nicht arbeiten will. Und das bedeutet dann in letzter Konsequenz Trennung bzs. Neuanfang. Möglicherweise ahnst Du ja auch das mögliche Ergebnis und scheust deshalb den ernsthaften Versuch.

Du solltest Dich trauen. Im Grunde hast Du nix zu verlieren - wenn Dir an Deinen Ideen wirklich mehr liegt als an der Fortführung des jetzigen Zustandes.

Viel Glück und viel Erfolg!

x-Riff
 
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Es hilft aber ungemein Grundbegriffe, wie Notenlängen und Bezeichnungen für die einzelnen Teile des Schlagzeugs zu kennen.

ohhhh ja!!! "nach dem uffta geh aufs zisch aber ohne so viel bängbäng."
 
Erstmal vielen Dank an x-Riff für diesen Beitrag :D

So wie Du Dich und Deine Ideen selbst in Frage stellst, machst Du es anderen sehr leicht, einfach darüber hinweg zu gehen oder sie ins Lächerliche zu ziehen!

Das verstehe ich allerdings nicht so ganz. Wie meinst du das genau? Das ich unsicher bin, und nicht klar genug mache, wie wichtig mir die Ideen sind? Das hab ich neulich gemacht, und einige Mitglieder der Band waren dagegen und haben das auch klar gemacht. Ich wollte da auch nicht kämpfen und bin halt Kompromisse eingegangen. Leider war ich dann eher demotiviert, aber ich glaube das ist doch eh in JEDER Band so. Man muss auch mal "ok" sagen können. Schleislsich bin ich kein Solokünstler.

To be very open, RuptureFarms: möglicherweise bist Du einfach in der falschen Band. Ihr kennt Euch seit 3 Jahren, seit etlicher Zeit bringst Du zu in gemeinsamen Sessions entstandenen Songs eigene Ideen, zum Teil zu Hause eingearbeitet, mit und die Reaktion tendiert (wenn ich Deine posts richtig lese) gen Null.

Seh ich auch so. Aber vielleicht empfinden es die andere einfach auch nur als "nervig", weil ich so viele Stücke mitnehme und da kein Platz und Raum für ganz neue Sachen ist. Alle in der Band sind eigentlich ziemlich kreativ und schreiben auch selber Zeugs...

Dabei kann aber auch herauskommen, dass Deine Ideen der Band nicht zusagen oder dass die Band an den songs gar nicht arbeiten will. Und das bedeutet dann in letzter Konsequenz Trennung bzs. Neuanfang. Möglicherweise ahnst Du ja auch das mögliche Ergebnis und scheust deshalb den ernsthaften Versuch.

Ich hab ehrlichgesagt auch das Gefühl, dass die einfach nicht daran arbeiten wollen. Ich weiss den Grund zwar nicht so ganz, und es ist mir irgendwie auch egal, aber so geht es nicht weiter.



Wir haben übrigens mal darüber kurz geredet, und so schnell schnell besprochen, ob es noch Sinn hat. Da wurde mal kurz erwähnt, dass wir die Band lieber auflösen sollten. Offiziell war zwar nix besprochen, aber sie scheint jetzt doch einfach aufgelöst worden zu sein :confused: Das Problem ist nur, dass die anderen alle unter sich super viel Kontakt haben und auch schon früher nebenbei immer ne eigene Band hatten (hab ich nie verstanden warum - es ist eh alles eig nur eine Band, nur ich bin bei der anderen nicht dabei). Also da war eh immer etwas faul. Warum würden die die Lieder die sie bei der anderen Band ohne mich spielen nicht mit mir spielen wollen? Bin ich nicht gut genug als Sänger? :bang: Da hab ich echt keinen Nerv für.

Was jetzt auch noch ein anderes Problem ist, ist wie ich meine Lieder für mich behalten kann. Ich muss die irgendwie schützen :confused: Schliesslich woltlen die das nicht spielen als wir noch gespielt haben, also auch nicht nacher ohne mich. Ganz einfach.



Danke nochmals an alle für die Hilfe :)
 
Erst mal ist das beschriebene Problem schon ein IMO ganz grundsätzliches, wenn in einer Gemeinschaft Ideen entwickelt werden. Gerade bei Musikern sind da die Befindlichkeiten im Kollektiv die eigene wahrnehmbare Rolle zu haben, (...angefangen bei der Lautstärke bis eben was ist eigentlich mein "Anteil" hier) besonders groß, was die Sache nicht leichter macht.
Manchmal macht man sich darüber auch viel zu sehr einen Kopf und es gibt Band Mitglieder, denen es nur recht ist, wenn die Ideen aus anderen Ecken kommen, weil das einfach nicht deren Ding ist kreativ zu sein. Wenn man sich da unsicher ist, kann man das aber direkt erfragen/ansprechen.
Genauso gibt es auch "Egomanen", die genau ihr Ding im Kopf für das einzig selig machende halten und wenig Kompromiss bereit sind. Da ist es dann natürlich oft schwer, den anderen "verständlich" zu machen, was sie zu spielen haben.
Daher würde ich zunächst mal hier da grundsätzliche Gespräch über mögliche Rollenverteilungen suchen und erfragen, wie der Rest der Truppe damit im Moment klar kommt und welche Wünsche es gibt. Dann muss man sich auch keinen Kopf mehr machen, ob das wohl ok ist, wenn man da ein "Führungsrolle" übernimmt.
Was einem jedoch klar sein muss: Wenn man den "Lead" übernimmt, erwartet der Rest das da auch etwas "kommt", was Führungqualität hat und die Rollenverteilung wird auch hinterfragt werden. Hier darf man nicht Angst vor der eigenen Courage haben, sollte aber auch nicht den "Bestimmer" rauskehren.
 
Naja, auch für die Zukunft:
wenn du eine ganz genaue Vorstellung von dem hast, wie ein Song klingen soll, dann probier es mit Guitar Pro. Dort kannst du bis auf die letzte Note alles eintragen und allen, inklusive dir selbst, vorspielen.

Besonders wenn keiner Noten lesen kann und Riffs/Basslines/Drumbeats und so weiter über einfache Akkordnotierungen hinausgehen, geht es wohl kaum bequemer.
 
Hi RuptureFarms - das sind ja mal Neuigkeiten!
Ich fang mal (fast) hinten an:

Wir haben übrigens mal darüber kurz geredet, und so schnell schnell besprochen, ob es noch Sinn hat. Da wurde mal kurz erwähnt, dass wir die Band lieber auflösen sollten. Offiziell war zwar nix besprochen, aber sie scheint jetzt doch einfach aufgelöst worden zu sein :confused: Das Problem ist nur, dass die anderen alle unter sich super viel Kontakt haben und auch schon früher nebenbei immer ne eigene Band hatten (hab ich nie verstanden warum - es ist eh alles eig nur eine Band, nur ich bin bei der anderen nicht dabei). Also da war eh immer etwas faul. Warum würden die die Lieder die sie bei der anderen Band ohne mich spielen nicht mit mir spielen wollen? Bin ich nicht gut genug als Sänger? :bang: Da hab ich echt keinen Nerv für.

Ich denke, es spricht viel dafür, dass man da vorher mal drüber gesprochen hätte. Hört sich auch so an als gäbe es ernsthafte Auflösungstendenzen.
Möglicherweise ist es mindestens ebenso sinnvoll, dass Du Dich fragst, ob Du in dieser Band überhaupt noch weiter spielen willst, auch wenn sie möglicherweise zusammen bleibt. Klingt weder nach einem offenem Umfang miteinander noch nach einem wirklichen Willen, für Klarheit zu sorgen. Diese Klarheit wäre allerdings unbedingt nötig, auch wenn es eine Bereitschaft zum Weitermachen gibt - ich würde eher zu so etwas wie Neustart tendieren: also ganz klar zur Sprache bringen, was gut war, nicht so gut war, was man auf jeden Fall ändern will und worauf man hinauswill.

Klingt auch sehr stark so als würden Dich die anderen als das fünfte Rad am Wagen betrachten. Das merkst Du, kriegst es aber nicht geklärt oder aufgelöst und hast ordentlich Frust. Hätte ich an Deiner Stelle vermutlich auch.


Das verstehe ich allerdings nicht so ganz. Wie meinst du das genau? Das ich unsicher bin, und nicht klar genug mache, wie wichtig mir die Ideen sind? Das hab ich neulich gemacht, und einige Mitglieder der Band waren dagegen und haben das auch klar gemacht. Ich wollte da auch nicht kämpfen und bin halt Kompromisse eingegangen. Leider war ich dann eher demotiviert, aber ich glaube das ist doch eh in JEDER Band so. Man muss auch mal "ok" sagen können. Schleislsich bin ich kein Solokünstler.

Es geht nicht um Kompromisse - es geht darum, dass man als Band MEHR ist als alleine, dass man mit einer Band gemeinsam wächst und mehr entsteht als was entstünde, wenn man alleine homerecording macht.
Und ich meine solche Fragen und so ein Herangehen:

@iTunes:
Ich glaube aber, dass man das irgendwie schon zurecht bekommt. Das Hauptproblem ist eher, dass ich Angst habe ständig tausende Ideen zu bringen. Irgendwie mag es ja am Anfang noch lustig sein... "Ach der Sänger, versucht zu erklären was er meint... klappt dann auch, ganz lustig. Tolle Idee." Aber irgendwnan geht das doch tierisch auf den Sack? Wir spielen z.B. den Refrain und auf einmal hab ich eine super Idee für den Bass. Das nervt dem Bass-Spieler doch sicher wenn ich ständig da und da und dort und dort was rummache?

Ist das denn bei euch wirklich nicht so :confused:

Was hilft Dir eine Aussage von einem von uns, ob es dem Basser, mit dem er oder sie zusammenspielt nervt, wenn er oder sie mit eigenen Ideen kommt?
Es kommt darauf an, ob der Basser in Deiner Band das gut findet. Es kommt darauf an, ob die Band, in der DU spielst, das gut findet. Und es kommt darauf an, dass Du mit denen sprichst und nicht mit uns.

Was ja nun geschehen ist - offensichtlich mit dem Ergebnis, dass der Drops ziemlich gelutscht ist.

Ich hab ehrlichgesagt auch das Gefühl, dass die einfach nicht daran arbeiten wollen. Ich weiss den Grund zwar nicht so ganz, und es ist mir irgendwie auch egal, aber so geht es nicht weiter.

Dann geht es - neben der Frage, wem was gehört bei gemeinsamen Schaffensprozessen - darum, was Dir das Ganze nun gebracht hat.
Dabei sollte auf jeden Fall die Erkenntnis stehen, dass Du Dir klar machst, was Du für eine Band und Mitspieler haben möchtest und dass Du da frühzeitig drüber sprichst. Möglicherweise suchst Du Dir selbst Leute - dann stehen logischerweise Deine Vorstellungen als erste im Raum. Möglicherweise machst Du auch projektmäßig weiter und suchst Dir für unterschiedliche songs unterschiedliche Musiker, die Dich dabei unterstützen und Deine Ideen umsetzen. Das sind nur zwei oder drei von vielen Möglichkeiten. Wichtig ist, dass Du möglichst klar damit bist, was Du willst und was Du nicht willst und da früh genug drüber sprichst - mit den Leuten, die es in erster Linie angeht - und das sind die, mit denen Du das angehen willst.

Was jetzt auch noch ein anderes Problem ist, ist wie ich meine Lieder für mich behalten kann. Ich muss die irgendwie schützen :confused: Schliesslich woltlen die das nicht spielen als wir noch gespielt haben, also auch nicht nacher ohne mich. Ganz einfach.
Yu - das scheint einfach genug zu sein. Bei den Texten, sofern es eigene sind, ist das ja eh kein Problem.

Kann gut sein, dass Dein Gefühl, dass da von Anfang an was faul war, zutrifft. Dann wäre es das Beste, Dich künftig auf faule deals nicht mehr einzulassen.

Viel Erfolg dabei - und vielleicht kommst Du ja jetzt dazu, ein paar songs so umzusetzen wie Du sie im Hirn hast und Dir vorstellst.

Herzliche Grüße

x-Riff
 

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