Die ultimative Binsenweisheit der Gitarristen

  • Ersteller Rude Mood
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Ich mag es nur nicht, wenn man meine Beiträge als "dummes Geschwätz" bezeichnet. Gegendarstellungen kann man doch auch in einem respektvollen Ton formulieren, oder?
 
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Ich stimme Rude Mood zu. Ich glaube kaum, dass jemand das Equipment seines Idols wissen will, ohne zu wissen, dass er selbst damit nicht so klingen wird wie sein Idol. Gitarristen, die nach dem Equipment fragen vergöttern ihre Idole oftmals. Sie würden nicht einmal im Traum daran denken, jemals so klingen zu können wie ihre Vorbilder.
Ausserdem gehen die User, die nach dem Equipment fragen, eigentlich nie auf den Fünf-Worte-Satz ein. Wer in einem Waffenforum fragt, welche Waffe Chuck Norris in Film XYZ benutzt wird wahrscheinlich auch nicht als Antwort erhalten: "Nur weil du seine Waffe hast, kannst du noch lange nicht alles treffen so wie Chuck Norris." Das will der Fragende doch nicht hören. Ganz egal worum es geht.

Dieser Thread sagt zudem nicht, dass die Aussage des Fünf-Worte-Satzes nicht stimmt. Der Sound kommt tatsächlich zu einem grossen Teil aus den Fingern. Ich klinge mit jedem Equipment nach mir. Egal, ob auf einer A- oder auf einer E-Gitarre. Und mein Kumpel klingt auf jedem Equipment nach meinem Kumpel. Egal, ob auf einem Orange- oder auf einem Marshall-Amp.
 
Der Vergleich mit der N....-Keule in politischen Diskussionen trifft's gut finde ich. Und es gibt immer wieder Leute, die gerne mit 5 Worten bei den Anderen das "Aha-Erlebnis" erzeugen wollen.

Aber der Satz stimmt auch nicht zu 100 %. Schließlich wird auch ein SRV nicht den Sound produzieren können, den er bei Life without You hatte, wenn er eine 50 Euro Konzert Gitarre in der Hand hat. (Gott sei seiner Seele gnädig). Er wird vielleicht wie himself klingen aber nicht den so typischen Sound erzeugen können, weil auch er das Equipment brauchte, was er bei dem Song benutzt hat.
 
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wenn man ein und dasselbe Equipment 1 -2 nicht simple Lieder und drei Gitarristen nimmt, so erklärt sich der betreffende Satz von selbst. Für mich, der mit dem Satz sparsam umgeht, ist er keine Floskel, sondern eine ernst gemeinte Hilfe, die Prioritäten ggf. noch einmal zu überprüfen.
 
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Moin,

ach Leute.. warum müssen sich einige denn immer auf die Birne hauen, wenn ihre Meinungen auseinander gehen? :D

Der Sound kommt nicht aus den Fingern (haltet die Finger mal ans Ohr - hört Ihr was?) ... nein? ... ooops..
Der Sound kommt bei mir aus der Akustik Gitarre oder aus der Speakerbox meiner Anlage.
Gemacht wird er allerdings mit den Fingern.

Ich wollte früher auch klingen wie Jimi Hendrix.. wie Jimmy Page.. über die Jahre waren alle Möglichen Soundvorlagen vorhanden.
Ich denke mit dem passenden Setup und einer annähernd passenden Spieltechnik kann man serwohl auch ohne die Finger des Originals an dessen Sound herankommen.
Für mich ist das Equipment eines Gitarristen, dessen Sound ich mag immer nur eine grobe Richtungsangabe. Da ich mir nicht jedes Setup mal eben ins Wohnzimmer stellen kann,
nehme ich seit Jahren, das was ich hab.
viel schöner ist nämlich auch, seinen eigenen Sound zu finden und den zu spielen - wichtig ist doch, das man ein Grinsen im Gesicht hat beim Spielen und ansich gar nicht mehr aufhören möchte..

Die SinnlosDiskussionen rund ums Equipment finde ich nehmen teilweise noch viel skurrilere Formen an.. wenn es darum geht, gewisse Bauteile in Amps, Boxen, Gitarren und Bodentretern,
die NUR dann wirklich klingen, wenn sie auch wirklich einer bestimmten Marke, Jahrgang und Modellnummernreihe entspringen.

Am Ende zählt für jeden einzelnen doch nur, was gefällt und einen glücklich macht, genau das ist das RICHTIGE ! ..

Keep on Rocking
Olli
 
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Ich wollte früher auch klingen wie Jimi Hendrix.. wie Jimmy Page.. über die Jahre waren alle Möglichen Soundvorlagen vorhanden.
Ich denke mit dem passenden Setup und einer annähernd passenden Spieltechnik kann man serwohl auch ohne die Finger des Originals an dessen Sound herankommen.

Ich denke, dass wir in jungen Jahren fast alle so eine Epigonen-Phase durchmachen. Mal ehrlich: Was hat uns damals dazu motiviert, Gitarre spielen zu lernen? Natürlich der Klang unserer Helden, die wir bewundert haben. Klar träumt man dann davon, ein ähnliches Equipment zu haben - und man tut alles, um an den Ton heranzukommen. Da man schnell merkt, dass es nicht so klingt, wie wir es uns wünschen, analysiert man die Gründe hierfür - und landet neben der Spieltechnik eben beim Equipment.

Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie ich seinerzeit verzweifelt versucht habe, meine Bendings so klingen zu lassen, wie es Stevie Ray Vaughan bei Texas Flood gemacht hatte. Ich hatte wirklich alles: Eine American Stndard Strat aus 1994 (kein Überflieger, aber damals für mich das höchste der Gefühle), einen großen Bluesbreaker (kein Fender-Amp, aber doch schon ordentlich), einen Tubescreamer (kein Vintage-Modell, aber trotzdem grün und mit ordentlich Bassklau - habe mich gefühlt, wie der König der Welt) und Saiten von 13 auf 58 (selbstverständlich auf Eb gestimmt). Trotz massiver Hornhautvernichtung, den passenden Grimassen, Lautstärke und sogar Hut klang es aber nicht so. Das Licht ging dann auf, als ich die El Mocambo-Aufnahme von Stevie (damals noch als VHS-Video) studiert hatte und feststellte, dass der fiese Trick ist, dass man an den Saiten mit dem Mittelfinger reißen muss, während man das Plektrum weiterhin ganz normal hält. Auch habe ich bemerkt, dass der Shuffle bei Pride and Joy mit der berüchtigten "Windmühle" mit der Anschlagshand zu spielen ist. Natürlich klang es nicht so, wie bei Stevie, aber ich war stolz über meine Fortschritte, und die Groupies dankten es mir!

Was ich dadurch gelernt hatte, war nicht, dass Equipment zweitrangig ist. Vielmehr habe ich gelernt, dass Sound und Ton zwei voneinander verschiedene Sachen sind: Der Ton kommt aus Deinen Händen, der Sound nicht! Auch habe ich durch die lange Trial-and-Error-Phase mein Equipment sehr gut kennengelernt. Jetzt weiß ich, wie z.B. Mitten, Höhen, Lautstärke, Gain, etc. den Sound beeinflussen - was mir ungemein zugute kommt, da ich so mit etwas Rumgedrehe es schaffe, mit jedem Equipment einen zumindest halbwegs passablen Sound (nicht: Ton!) zu produzieren.

Dies hängt mit etwas zusammen, was ich schon lange gebetsmühlenartig vortrage: Das intensive Studium der Technik eines Gitarristen (krasser ausgedrückt: das exakte Kopieren) ist sehr effizient, wenn man an seinem TON arbeiten möchte. Wenn jemand z.B. 10 Soli von Albert King Note für Note und mit perfekter Intonation und perfektem Timing spielen kann, kann ihm nichts mehr passieren, wenn es um Bendings geht. Jemand, der BB King auseinandergenommen hat, wird auch gelernt haben, wie man Dynamiken einsetzt. Ich könnte jetzt beliebig weitermachen.

Ist es nicht vergleichbar, wenn es um den SOUND geht? Wenn man den Sound von einigen Gitarristen analysiert, lernt man daraus doch sehr effizient, wie die einzelnen Komponenten den Sound beeinflussen. Hast Du z.B. eine Gitarre mit Single Coils und einen einkanaligen Röhrenamp, kannst Du damit relativ leicht einen Clapton faken, wenn Du ordentlich Mitten hinzufügst und den Amp so weit aufdrehst, dass er ein wenig übersteuert. Aber dies weißt Du doch nur, weil Du vorher Claptons Sound studiert hast. Ebenso kannst Du mit vielen cleanen Amps einen Blackface-artigen Sound zumindest befriedigend hinbekommen, wenn Du Bässe und Höhen aufdrehst, die Mitten ein wenig scoopst, alles clean lässt, einen Compressor vorschaltest und das ganze ordentlich laut machst - aber dies weißt Du alles nur, weil Du vorher den Sound der alten Funk/Soul-Alben genau analysiert und Dich danach ein wenig mit Deinem vorhandenen - bescheidenen oder weniger bescheidenen - Equipment auseinandergesetzt hast. Die schmucke Sängerin, die Du begleiten sollst, wird es Dir danken, wenn Du als Gitarrist mal eben einen auf Clapton oder auf Leo Nocentelli machen kannst.

Seien wir doch mal ehrlich: Die beiden Sachen, die Du Deinen Zuhörern präsentieren kannst, sind doch Dein Sound und Dein Ton - und für das Gesamtpaket müssen beide stimmen. Der beste Gitarrist wird auch nicht sein Bestes bringen können, wenn sein Sound nicht stimmt. Es ist also durchaus sinnvoll, an beiden Faktoren zu arbeiten. Natürlich ist es einfacher, einen guten Sound zu kreieren, als einen guten Ton - Ersteres ist (leider) eben nicht nur eine Frage des Könnens, sondern auch der finanziellen Mittel.

Ich sage immer: warum soll man nicht alle Möglichkeiten nutzen, die einem geboten werden? Mit befriedigender Spieltechnik und sehr gutem Sound wird man gut klingen. Man höre sich doch nur John Mayer an: als Gitarrist sicherlich ordentlich, aber kein Überflieger wie z.B. Scott McKeon. Trotzdem klingt er oft unglaublich geil - weil er eben einen mörderisch guten Sound hat. Warum also nicht das beste auf seinem Ton rausholen und ihn mit einem guten Sound abrunden? Oder etwas drastischer: Pimpen!

Mit der Musik ist es doch so, wie mit allem im Leben. Das Motto: Style over Substance! Die erfolgreichsten Gitarristen sind doch die, die es schaffen, ein beeindruckendes Endergebnis zu erzielen, indem sie ihre - technisch limitierten - Möglichkeiten optimieren und das beste aus sich machen, indem sie einen Sound finden, der ihren Ton hervorhebt. Praktisch machen wir das, was Frauen machen, um attraktiver auszusehen. Es hat schon seinen Grund, warum Frauen Zeit und Geld in Bekleidung, Kosmetika, etc. investieren - sie wollen sich im guten Licht präsentieren. Wir machen doch das Gleiche! Natürlich wird aus einem miserablen Gitarristen niemals ein Warren Haynes und aus Renate K. niemals eine Megan Fox werden - aber mit etwas "Pimpen" kann man jedem auf die Sprünge helfen!
 
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[ ... ]und die Groupies dankten es mir!

gerade in diesem Aspekt muss ich an meiner Technick noch Arbeiten , denn dahingehend hat das Instrument Gitarre bisher nicht gehalten was es verspricht...;)

Wahrscheinlich sollte ich mal an den Gurteinstellungen feilen , die Gitarren hängen wohl zu hoch......

grüße b.b.
 
Ich sag immer: Allein der Besitz einer Gitarre ist schon eine Superwaffe. Irgendwas musst Du also falsch machen...

Nicht-Gitarristenkonformes Outfit? Nur Black/Death im Repertoire? Gitarre nur zuhause gespielt? Zu betrunken und mit offenem Hosenschlitz auf der Bühne? Etwa ausschließlich Auftritte in Gay Bars? Irgendwas muss da doch sein, was nicht stimmt.
 
Lieber Rude Mood,
- ich finde diesen Thread nicht überflüssig, zudem ist es Dein gutes Recht, ein paar Gedanken in diesem nunmal dafür vorgesehenen Forum zu teilen.
Grundsätzlich kommt dieser "Der Sound kommt aus den Fingern"-Satz von mir stets, wenn ich aus dem Beitrag lese daß der Frager fast kein Können besitzt aber stunden- oder tagelang über sein zukünftiges Equipment recherchiert.
Oft genug in meinem musikalischen Leben hatte ich mit Leuten zu tun die ihr Können krass falsch einschätzen, nicht das geringste Timing besitzen und Null Fantasie beim Rythmus/Solo-Spiel.
Sie haben zuhause zehn Gitarren an der Wand, kennen jeden Kondensator mit Vornahmen und erzählen ständig, daß dieser oder jener Verstärker oder die Squier schlecht oder sogar verdammt ÷€$×#@! seien.
Und jetzt kommt der Punkt :
Wenn ein Mensch, der gar nicht vernünftig spielen kann und immer den gleichen Käse auf seinen zehn Gitarren spielt, einem jungen, womöglich nicht betuchten Mann oder Frau suggeriert, daß er lieber noch zehn Monate spart um Gitarre xy zu kaufen, obwohl der arme Kerl einfach nur spielen möchte, halte ich das für falsch.
Wenn man aus wirtschaftlichen Gründen erstmal ne Squier spielt ist das ok.
Wenn man erstmal nen Marshall MG spielt ist das ok, der cleane Kanal klingt mit TS gar nicht verkehrt.
Ich hab mal in nem Laden ne himmelblaue Squier gespielt die ich leider nicht gleich gekauft hab .. kurz danach war sie weg.
Die klang über die Maßen gut.
Ein guter Spieler klingt immer ganz gut.
Ich find zB den Frontman 2mal12 bei Sessions mit Effektboard immer wieder klasse.
Spiele Verzerrung mit dem HB Crunch Distortion .... irgendwann weiß man SEIN EQUIPMENT EINZUSTELLEN UND ZU BEDIENEN, UND AUCH ZU SPIELEN...
Dann macht es auch Sinn, sich was ganz passendes zu kaufen.
Natürlich kann ein gut betuchter Zeitgenosse zig Gitarren kaufen, gönn ich ihm, wirklich.
Aber : man soll einem armen Schüler nicht einreden er KÖNNE mit billigem Equipment niemals gute Ergebnisse erzielen.
Talent und Arbeitsbereitschaft, Teamgeist und vor allem eine Fähigkeit, kreativ Parts zu erarbeiten sind wesentlich wichtiger als eine Edelklampfe. Und TIMING (!!!).
Mein Sound ist auch ganz klar nicht hochauflösend - trotzdem gefällt was ich spiele in der Regel dem Publikum gut.
Eben weil es nicht stinklangweilig gespielt ist ... da hilft einem der Custom Amp auch nicht weiter.

Deshalb, ab und an find ich den Satz ganz passend ... it's the player, not his gear...!
Freundschaftlichen Gruß, Stefan
 
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Meine bescheidene Meinung zum Thema: für mich ist das Problem mit dem "der Sound kommt aus den Fingern" Satz, im wesentlichen wofür er als Prototyp steht - sprich der Kontext in dem er meist geäußert wird.
- Und da ist er ein Paradebeispiel für die weit verbreite Neigung andereerziehen oder belehren zu wollen. Würde der Satz nämlich etwa nach der Frage: "jetzt hab´ich mir extra den Amp xxx und die Gitarre xxx und das Boutique Pedal xxx gekauft, weil Carlos Santana bei seiner Einspielung von xxx das selbe verwendet hat und trotzdem klingt es bei mir ganz anders" kommen, dann würde die Antwort ja passen.
Aber meist kommt die Antwort schon auf die typische Frage: "welchen Amp oder welches Pedal hat Santana bei xxx verwendet mit dem er diesen sound/sustain hinbekommt?". Oder wie bekomme ich den Sound von xxx am besten hin. Da kommt dann eben genauso oft wie Amp xxx und Pedal xxx die "augenrollende" Antwort, mit einer Variation der "5 Worte Binsenweisheit".

Von gleicher Art sind Antworten auf Fragen wie: "welche E-Gitarre mit folgenden Eigenschaften.... für EUR 1.500,- könnt ihr mir empfehlen"; die anstatt Gitarrenmodellen darauf verweisen, dass dies ein für das spielerische Niveau des Fragestellers unangemessen hoher Betrag sei und er solle doch erst einmal..... Oder, "findet Ihr Gitarre A oder B besser" - "geh in den Laden und spiele beide an um das zu beurteilen"....., anstatt seiner Meinung/Wissen zu den Unterschieden der beiden Modelle kundzutun.
Sogar Antworten auf einfache Fragen, mit "benutze doch die Suchfunktion" (wenn sie nicht als Tipp von Moderatoren kommen), gehen in die Richtung; weil die Antwort selbst oft genauso lang oder kurz wäre, wie der Verweis auf die Suchfunktion selbst.

Man neigt dazu die eigenen Maßstäbe als die einzig Richtigen und Gültigen zu sehen und reagiert dadurch, (vielleicht oft sogar unbewußt) feindselig und mit Unverständnis auf Fragen/Äußerungen aus denen man ableiten kann, dass der Fragestellende eine "andere Sicht der Dinge" hat. Mehr Toleranz gegenüber anderen und sich mehr in den Anderen hineindenken und anstatt belehrend, informativ zu antworten stünde uns allen gut zu Gesicht. Warum soll jemand der als Anfänger für eine E-Gitarre 3.000,- Euro investieren kann und will, dies nicht tun? (Schlechter als mit einem Anfängermodell wird er damit ja hoffentlich auch nicht bedient sein).

Hm, mein Beitrag geht selbst in Richtung Binsenweisheit; aber dadurch paßt er ja doch wieder genau in diesen Thread. ;)
 
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Sehr richtig, snowking.
Jedoch hab ich klar umrissen wann für mich der "Satz" paßt.
Natürlich paßt der Satz nicht in den von Dir genannten Beispielen ... aber das hab ich auch in diesem Zusammenhang nie getan.
Bei gezielten Fragen und genügend Kleingeld kann jeder kaufen was immer er will.
Grundsätzlich seh ich das wie Du, Toleranz und konstruktive Beiträge helfen mehr als Häme..
Gruß, Stefan

- - - aktualisiert - - -
 
Oft genug in meinem musikalischen Leben hatte ich mit Leuten zu tun die ihr Können krass falsch einschätzen, nicht das geringste Timing besitzen und Null Fantasie beim Rythmus/Solo-Spiel.

Ich kenne auch einige Leute, die sich falsch einschätzen. Wenn ich mit solchen Musikern rede, frage ich mich jeweils, ob ich mich überhaupt richtig einschätzen kann, oder ob ich genau so daneben liege und eigentlich total schlecht spiele.
Trotzdem hat auch der Rat von diesen Musikern eine Berechtigung! Wenn ein Gitarrist, der als Alleinunterhalter auftritt, jedoch stets nur Lagerfeuer-Akkorde spielt, in einem Thread eine Gitarre empfiehlt, ist sein Rat genau so berechtigt wie wenn ein Gitarren-Virtuose eine Gitarre empfiehlt. Und auch wenn man schlecht spielt kann man durchaus Unterschiede beim Equipment feststellen.

Viel hilfreicher als Leute, die mit dem Satz "der Sound kommt aus den Fingern" um sich werfen, finde ich die Leute, die auf die Studiotechnik verweisen, wenn jemand nach dem Studiosound eines Gitarristen fragt und wissen will, was an Equipment verwendet wurde. Viele Gitarristen sind sich nicht bewusst, was man im Studio zusätzlich zum Amp noch alles machen kann, damit der Sound besser klingt, da sie denken, dass man den Amp abnimmt und gut ist.
Eigentlich ist die Aussage "Studiosound =/= Sound des Equipments" ebenfalls eine solche Binsenweisheit. Jedoch geht man damit direkter auf die Frage nach dem Equipment ein, als wenn man "der Sound kommt aus den Fingern" predigt.
 
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Aber : man soll einem armen Schüler nicht einreden er KÖNNE mit billigem Equipment niemals gute Ergebnisse erzielen.
Talent und Arbeitsbereitschaft, Teamgeist und vor allem eine Fähigkeit, kreativ Parts zu erarbeiten sind wesentlich wichtiger als eine Edelklampfe. Und TIMING (!!!).
Im Prinzip richtig ... aber ... ich habe in meinem Umfeld auch so Kandidaten mit irgendwelchem Nonname Klampfen, die Teile sind rein mechanisch ein derartiger Müll, mich wundert es keineswegs dass da gerade Ungeübte oder Anfänger ob der permanenten Probleme mit unzureichendem Equipment bald einmal die Freude an der Sache verlieren. Und das ist dann ewig schade. Wenn sich bei so Gitarren alle 10 Minuten irgend ein Trumm verabschiedet oder sie eigentlich "unstimmbar" sind nützt der beste Teamgeist nix. Zwischen Billigstkram und Edelklampfen ist doch noch eine sehr weite Spanne mit vernünftigem Zeugs. Ich sehe das daher etwas differenzierter.
 
Nun ja, wir reden aneinander vorbei ... gemeint war eher die Situation, jemand behauptet, etwas würde NICHT ausreichend sein, wenn es aus dem Günstig-Sektor kommt.
Wenn jemand nur Lagerfeuer-Akkorde spielt und findet eine Gitarre gut - no Problem.
Im Grunde kan man recht gut verstehen, was ich meinte.
Wenn jetzt die Mutmaßung kommt, ich würde vielleicht selber nicht einschätzen können ob ich überhaupt spielen kann ...
was soll ich dazu noch sagen...?
Natürlich sollte auch die günstige Gitarre einigermaßen eingestellt sein - sonst wäre jeder Vergleich nicht fair.
Und schlecht eingestellte Instrumente findet man auch im teureren Sektor, wenn auch seltener.
Hängt aber eher vom Laden ab, oder vom Versender.
Wir bewegen uns auch jetzt in einem Bereich, wo meine Kernaussage durch spitzfindige Antworten fehlgedeutet wird ...
Dazu ist es mir dann doch nicht wichtig genug.
Wenn es niemandem mehr mehr eine Hilfe sein soll brauch ich auch nicht zu posten.
Man kann praktisch jede Aussage falsch verstehen ..
Muß jetzt auch noch was Gitarre spielen, sorry...
 
Ich kenne auch einige Leute, die sich falsch einschätzen. Wenn ich mit solchen Musikern rede, frage ich mich jeweils, ob ich mich überhaupt richtig einschätzen kann, oder ob ich genau so daneben liege und eigentlich total schlecht spiele.
Trotzdem hat auch der Rat von diesen Musikern eine Berechtigung! Wenn ein Gitarrist, der als Alleinunterhalter auftritt, jedoch stets nur Lagerfeuer-Akkorde spielt, in einem Thread eine Gitarre empfiehlt, ist sein Rat genau so berechtigt wie wenn ein Gitarren-Virtuose eine Gitarre empfiehlt. Und auch wenn man schlecht spielt kann man durchaus Unterschiede beim Equipment feststellen.

Viel hilfreicher als Leute, die mit dem Satz "der Sound kommt aus den Fingern" um sich werfen, finde ich die Leute, die auf die Studiotechnik verweisen, wenn jemand nach dem Studiosound eines Gitarristen fragt und wissen will, was an Equipment verwendet wurde. Viele Gitarristen sind sich nicht bewusst, was man im Studio zusätzlich zum Amp noch alles machen kann, damit der Sound besser klingt, da sie denken, dass man den Amp abnimmt und gut ist.
Eigentlich ist die Aussage "Studiosound =/= Sound des Equipments" ebenfalls eine solche Binsenweisheit. Jedoch geht man damit direkter auf die Frage nach dem Equipment ein, als wenn man "der Sound kommt aus den Fingern" predigt.

Volle Zustimmung von mir. Wenn ich Beratung in Sachen Equipment bräuchte , dann würde ich ín meinem persönlichem Umfeld eher die Leute fragen die eben schon sehr viel in der Hand/ zu Hause hatten und sich mit Equipment auskennen . Das sind nicht unbedignt immer die besten Spieler. Wie bereits vorher erwähnt sind die wirklich guten Spieler die ich kennen oft gar nicht sooo Interessiert an den ganzen Equipment-Debatten solange es gut funktioniert. Die meisten haben sich irgendwann damit ausneinandergesetzt , sich entschieden und sind dabei geblieben. Von daher kann man denke ich tatsächlich nicht sagen dass der Rat eines besseren Spielers unbedingt wertvoller ist, als der eine Gitarristen, der zwar weniger gut spielt aber den Markt gut kennt und zumindest gut genug ist die Dinge zu beurteilen.

Zweifelhaft sind meiner Meinung nach nur die , die Dinge hören , an denen man, aufgrund der Gesetze die uns die Physik macht zurecht zweifeln darf...

Das mit der Studiotechnick ist ein sehr guter Punkt. Das haben viele tatsächlich nicht auf dem Schirm , auch nicht wie enorm finanzaufwendig Studioequipment ist . Heute denken ja viele sie hätten ein " Studio " zu Hause . Selbst die Hifi / Audiophilen Fraktion sitzt da meiner Meinung nach einer enormen Geldschneiderei auf. Da wäre wohl ein Studiomonitor Preis/Leistungs mäßig oft die bessere Wahl als Edelholzfunier-Boxen , aber so funktioniert der Mensch halt nicht.


Im Prinzip richtig ... aber ... ich habe in meinem Umfeld auch so Kandidaten mit irgendwelchem Nonname Klampfen, die Teile sind rein mechanisch ein derartiger Müll, mich wundert es keineswegs dass da gerade Ungeübte oder Anfänger ob der permanenten Probleme mit unzureichendem Equipment bald einmal die Freude an der Sache verlieren. Und das ist dann ewig schade. Wenn sich bei so Gitarren alle 10 Minuten irgend ein Trumm verabschiedet oder sie eigentlich "unstimmbar" sind nützt der beste Teamgeist nix. Zwischen Billigstkram und Edelklampfen ist doch noch eine sehr weite Spanne mit vernünftigem Zeugs. Ich sehe das daher etwas differenzierter.

Wobei man natürlich auch zurecht sagen muss , dass man heute für fast kein Geld gute Sachen kriegt.Vor allem auch im Vergleich zu andere Instrumenten. Obwohl ich mitlerweile auch 2 teure Gitarren besitze spiele ich meine beiden Squiers nach wie vor gerne . Ich habe sie zwar etwas modifiziert , aber auch ab Werk waren die schon gut genug um Langfristig viel Spaß damit zu haben und haben meine Entwicklung Spieltechnisch nicht behindert.

Ich frage mich manchmal wie das wohl früher , in der guten Alten Zeit war . Also der Zeit der viele heute in Sachen Sound nacheifern. Ich kann mir kaum vorstellen dass in den Siebzigern der durchschnittliche Schülerbandgitarrist eine Fender oder Gibson hatte. Das was der Markt hergegeben hat war auch im Umfang und Qualität sicherlich weit entfernt von dem was es heute gibt. Der Sound muss damals eigentlich im Schnitt schlechter gewesen sein. Und die Ansprüche wahrscheinlich niedriger.


Eigentlich schon kurios dass es heute unzählige Replikas von Amps gibt , sowie unzählige Pedale , die alle das Ziel haben eben das was es damals gab nachzuahmen. Und die Musiker damals hatten ganz einfach nichts anderes. Warum sind Gitarristen eigentlich so Entwicklungsresistent?


grüße b.b.
 
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Ich frage mich manchmal wie das wohl früher , in der guten Alten Zeit war . Also der Zeit der viele heute in Sachen Sound nacheifern. Ich kann mir kaum vorstellen dass in den Siebzigern der durchschnittliche Schülerbandgitarrist eine Fender oder Gibson hatte. Das was der Markt hergegeben hat war auch im Umfang und Qualität sicherlich weit entfernt von dem was es heute gibt. Der Sound muss damals eigentlich im Schnitt schlechter gewesen sein. Und die Ansprüche wahrscheinlich niedriger.

War doch auch so. Bis in die 90er hinein. Rauschende Multieffekt Preamps (SPX 50, Tom Scholz Rockman, etc.) im Tascam 244 aufgenommen, dann noch ein bisschen Spuren-Bouncing, und am Ende… Demo auf Kassetten verteilt :)
 
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War doch auch so. Bis in die 90er hinein. Rauschende Multieffekt Preamps (SPX 50, Tom Scholz Rockman, etc.) im Tascam 244 aufgenommen, dann noch ein bisschen Spuren-Bouncing, und am Ende… Demo auf Kassetten verteilt :)

Und ich habe die Zeit geliebt!
 
Da bin ich zu Jung um mitzureden. Kasetten sind für mich grade noch als Jim Knopf Hörspiele aktuell gewesen...

Aber das Internet ( und auch z.b. das Board ) hat sicherlich dazu beigetragen, dass sie Leute sich vieler Dinge überhaupt erst bewusst werden. Vll hätten sich manche Fragen auch früher nicht gestellt, weil sich manche Dinge nicht so schnell rumgesprochen hätten.

grüße b.b.
 
Wobei man natürlich auch zurecht sagen muss , dass man heute für fast kein Geld gute Sachen kriegt.Vor allem auch im Vergleich zu andere Instrumenten. Obwohl ich mitlerweile auch 2 teure Gitarren besitze spiele ich meine beiden Squiers nach wie vor gerne .
Gegen Squier ist ja auch nichts einzuwenden. Ich rede von viel viel schlimmeren Produkten, die echt noch nicht einmal das wenige Geld wert sind die sie kosten. Und die können einem den Spass vermiesen, garantiert.


Warum sind Gitarristen eigentlich so Entwicklungsresistent?
Glaube das läuft umgekehrt. Da wurde ein Kundensegment regelrecht konditioniert.
 
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Gegen Squier ist ja auch nichts einzuwenden. Ich rede von viel viel schlimmeren Produkten, die echt noch nicht einmal das wenige Geld wert sind die sie kosten. Und die können einem den Spass vermiesen, garantiert.

Sehe ich auch so. Gerade Einsteiger brauchen ein ordentliches Instrument, ansonsten kriegen sie nie einen vernünftigen Ton hin und verlieren schnell die Motivation. Sowohl die besseren Squiers als auch die Mexiko-Strats und Teles sind m.E. mehr als ordentlich!
 

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