Welche 59er Gibson Les Paul?

  • Ersteller Günter47
  • Erstellt am
Nein überhaupt nicht , jeder hat einen anderen Geschmack. Muss man natürlich selber testen.
 
Auch wenn ich selber nur eine poplige Studio mein eigen nenne, habe ich im Laufe der Zeit doch sehr viele Les Pauls gespielt, im Laden, von Freunden oder wenn ich für jemanden dran gebastelt habe. Dabei wurde meine Überzeugung immer größer, dass es zwar Preisregionen gibt, in denen man eher tolle Exemplare findet, aber eben keine direkte Korrelation Preis/Qualität. Die für meinen Geschmack besten Les Pauls waren bisher eine alte Classic aus einer der ersten Jahrgänge und eine Traditional (mit Duncan SH-1, die sonst überhaupt nicht mag...). Ich hatte gerade erst eine sündteure CC in der Hand und fand die, na ja, dünn. Zugegeben, es waren auch sehr gute dabei - aber nicht unbedingt bessere als meine Favoritinnen, Long Tenon hin, Custombucker her.

Nicht zuletzt hat jeder eine andere Vorstellung davon, wie die optimale Gitarre aussieht, klingt und wie sie sich spielt. Selbst meine Studio habe ich nach vielen Modifikationen an einen Punkt gebracht, an dem ich sie in Sound und Bespielbarkeit auch vielen höherpreisigen Gibsons vorziehen würde. Selbst wenn gerade eine noch feinere drin wäre, würde ich die nie anschaffen, wenn ich die Studio hergeben müsste, weil mir ihre Eigenschaften dnn doch fehlen würden.

Überhaupt: jede echte 59er ist auch anders - wen wunderts, denn damals war die Produktion ja noch viel inkonsistenter. Die PAFs variieren teils extrem, oft genug ist der HalsPU sogar der mit mehr Output, die Verdrahtung weicht hier und da ab, das Halsprofil wurde zwar nach Vorgaben geformt, aber eben doch per Hand... Die Sachen, über die Hersteller und Käufer heute intensiv nachgrübeln, hat damals oft kein Mensch für wichtig gehalten. Das Resultat ist, dass Leute wie Joe Bonamassa mehrere Bursts haben und jede als völlig andere Gitarre beschreiben - da gibts fette, brillante, leichte, schwere, welche, die sich wie von selbst spielen, störrische Dinger, die es einem schwer machen, den Ton zu bilden und dergleichen mehr.

Ich denke, bis an Dein Limit musst Du auf keinen Fall gehen, um eine tolle 59er für Deinen Geschmack zu finden.

Die aktuellen Reissues sind fast immer tolle Gitarren, und da gibts so viele Varianten, wie Du nur willst, brillante, fetter klingende, gealterte, Gloss lackierte... Die Collector's Choice sind doch letztlich nichts anderes als Reissues, nur dass hier viel Aufwand darauf verwendet wird, eine ganz bestimmte alte Paula zu kopieren, eben mt den individuellen Abweichungen in Optik, Elektrik, Halsprofil und Gewicht (obwohl ich glaube, da wird ein bisschen geschummelt, weil die Zielgruppe keine schweren Gitarren mag). Mir konnte aber noch keiner sagen, warum die besser sein sollen oder was da im Herstellungsprozess grundsätzlich anders gemacht werde. Selbst die viel gelobten Custombucker werden ja inzwischen auch in den Reissues verbaut, und Dinge wie die Leimsorte und der Halsstab ohne Umhüllung sind auch den Reissues gemein. Nicht zu vergessen, dass auch die teuerste CC nicht mehr aus den Hölzern gebaut werden darf, die 1959 verwendet wurden. (was den Extrem-Fan sehr quälen muss, denn vor ein paar Jahren wurden diese noch an Les Pauls verschwendet, die in anderer Hinsicht natürlich grob falsch waren...).

Also mach Dich nicht verrückt, die Gitarre wird Dich wählen. Erfreue Dich daran, dass Dir diese Möglichkeit offen steht, viel Spaß dabei!

Gruß, bagotrix
 
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Da du ja jetzt weißt wofür R9 steht, es soll ja eine 59er sein und keine 58er oder 60er, nimm dir Zeit und teste möglichst viele davon.
Diese Reissues vom Custom Shop gibt es seit 1993 auf dem Markt und über die Zeit sind immer wieder diverse "Kleinigkeiten" geändert worden (z.B. anderer Leim oder Material der Inlays), ziehe also auch eine gebrauchte Paula in Betracht. Wenn dir eine sogg. CC (= Collectors Choice) in deiner Preisklasse über den Weg läuft, teste sie auch. Häufig sehen sie schöner aus, müssen aber nicht besser für deinen Geschmack klingen.
Vor allen Dingen: Nimm dir Zeit und spiele möglichst viele von den Dingern bis du deine Paula findest.
 
Die Modellvielfalt bei Gibson ist schon enorm und auch entsprechend verwirrend.
Studio, Classic, Traditional, Historic Collection, Collectors Chioce von denen es es alleine wahrscheinlich über 20 verschiedene gibt,... und eigentlich immer "nur" Les Paul mit Mahagonie Korpus, Ahorn Decke und Palisander Griff Brett...
Gut das Halsprofil ist von Bedeutung: 57er eher kräftig; 60er eher dünn(er); 59er so dazwischen...
Bei einer 59er angelehnten Paula eine spezielle Empfehlung zu geben, ist IMO jedoch ziemlich sinnbefreit... ja, eine Studio klingt in der Regel weniger vokal als eine Historic Collection; ist auch anderes, leichteres Holz vearbeitet... und die CCs "sollen" noch mal eine andere Liga sein.
Da sind jetzt aber auch Sprünge von 1000€ --> 3000€ --> 5000-6000€. Gut wenn Geld keine Rolex spielt, dann wird die Teuerste mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wohl auch die Beste und Schönste sein... muss sie aber auch nicht.
Meine eigene Erfahrung ist, dass hier der Preis viel stärker, als das "Mehr" an Gitarre steigt und das es zwischen den CCs (und eigentlich auch mit im Reigen der "normalen" Custom Shop Paulas) es kein Besser oder Schlechter gibt, sondern nur "anders". Natürlich wird bei den geagten und den CC 1:1 Kopien der berühmten Gitarren (viel) mehr Aufwand in die Herstellung gesteckt. Wenn man das mag und haben möchte, kostet es eben.
Es geht kein am Ende Weg daran vorbei, diese Unterschiede die IMO nur Nuancen ausmachen, selber zu erspielen und zu erfahren.
 
Vielen vielen Dank für die Infos. Das Geld spielt natürlich schon eine Rolle und ich bin dankbar für jeden Cent, den ich mir sparen kann. Für mich war ersteinmal wichtig zu erfahren, das es in den ganzen Neuauflagen keine Serie dabei war, die man sich sparen kann. Das Gitarren auch einer Serie ihre jeweiligen Eingenschaften haben, ist klar.
Die CC Serien sind ja Kopien real existierenden Gitarren. Darauf lege ich jetzt nicht solch einen Wert und werde mal die Reissues und Historic Collection genauer testen.
 
Ich werfe mal die Collector Choise Serie in den Raum. Müsste dein Bugee ausschöpfen, aber sie sind noch drinnen. Zb kann ich die Gibson Les Paul CC 7 Burst CC 4 Aged (also Bonamassa - is ne 59) empfehlen. Aber bei den Summen rate ich dir: Geh in mehrere Musikläden und Spiel mal die teuren Brocken an. Müsstest du ja aber eigentl selbst wissen :)

Viele Grüße,
Marlon1999

EDIT: Ok, von den CCs wurde hier schon geschrieben. Ich persönlich finde sie eine sehr schön gelungene Serie.
 
Und schon was gefunden ?



Falls du eine gute CC#30 möchtest. Das oben ist die Nummer 069. Ich hatte das Vergnügen die hier in D als erster zu spielen. Und wollte sie danach kaufen, aber leider war ich zu langsam und jetzt ist sie bei Ten Guitars.

Diese 59er ist wirklich Spitze vom Klang her.
 
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Schönes Burst. Welche war die Vorlage der Gitarre?
 
Appraisal Burst 1959er(CC#30 Gabby) , hat jemand wohl die ganzen Jahre im Koffer aufbewahrt und ist dann damit zu Vic Dapra gegangen. Der sie sofort gekauft hat. Weil sie fast im Neuzustand gewesen ist. Dieser Verkaufte Sie dann an den Texanischen Sammler der sie dann für Gibson freigegeben hat. Kostet jetzt wohl 500.000 $ US Dollar das Original.

Das ist meine CC#30
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Hi, bei deinem Preislimit solltest du auf jeden Fall bei den großen Händlern in aller Ruhe suchen & fündig werden. Ich würde dir zu der CC Serie raten, da gibts ja auch die 59er Modelle. Ok, manche gehen auch etwas über dein Preislimit aber wenn du die Gitte für den Rest deines Lebens spielen/ behalten willst dann sollten auf jeden Fall die Ohren Finger Augen und dann das Konto entscheiden.

Viel Glück beim suchen.

Marv
 

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