• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Ab wann ist ein song Plagiat?

improvisationen sind genauso zu behandeln wie komponiertes material. in der praxis ist dies jedoch ein graubereich. auf das live improvisierte solo hat der interpret zwar das urheberrecht, aber wenn da nicht zufällig ein live-mitschnitt lief, wer will das beweisen? wahrscheinlich erinnert er sich eine minute später nicht mal mehr selbst an die exakte tonfolge.

tonleitern, skalen, etc. sind nicht schutzfähig, da sie keine persönliche geistige schöpfung sind.
 
Klangbutter
  • Gelöscht von ambee
W
  • Gelöscht von ambee
Klangbutter
  • Gelöscht von ambee
W
  • Gelöscht von ambee
Klangbutter
  • Gelöscht von ambee
W
  • Gelöscht von ambee
Bitte die besonderen Regeln beachten, keine Rechtsberatung, keine konkreten/persönlichen Fälle!!!
 
Für mich kein Plagiat, sondern freie Benutzung. Der Rhythmus und auch die Rhythmus-Sounds sind zwar sehr charakteristisch und erinnern stark an das Original, aber andererseits unterscheiden sich Bass, Melodie und Gesang noch stärker bzw. sind grundverschieden. Daher hat sich der neue Song in meinen Ohren weit genug vom Original entfernt um als eigenständiges Werk zu gelten.

Aber ich kenne die Auslegung bzw. Bewertung in den USA nicht, kann mir gut vorstellen dass das in einzelnen Ländern ganz unterschiedlich bewertet wird.
 
Das ist alles eine sehr merkwürdige Geschichte.
Williams und Thicke haben die Klage eingereicht, quasi als Feststellungsklage, mit dem Ziel durch das Gericht feststellen zu lassen, dass der Song kein Plagiat ist.
Und die Klage stammt eben nicht, wie man annehmen könnte, von den Erben Marvin Gaye's.
Allerdings inszenieren sich die Erben von Marvin Gaye selbst medial, als sei Marvin gestern erst gestorben. IMHO vollkommen überzogen und künstlich und unglaubwürdig.
Trauerkleidung, große schwarze Brille und mit weinerlicher Stimme sprechen.


Ich werde mal bei Gelegenheit die Midis der beiden Songs im Detail vergleichen.

Topo :cool:
 
Das ist wirklich ein sehr schöner Artikel und vor allem finde ich die angesprochene empirische Studie zur "zufälligen Doppelschöpfung" sehr interessant. Es ist ja tatsächlich so, dass Harmoniefolgen in der Melodieschöpfung sehr einschränkend wirken. Und gerade im Pop-Bereich gibt es eben selten ausgefallene Harmonien. Da wird so ein Zufall mal schnell zur Wirklichkeit.
Auch die Kryptomnesie, das unterbewusste Erinnern einer bereits gehörten Melodie, die man dann für sein geistiges Eigentum hält, habe ich selbst auch schon erlebt.
 
In der Praxis würde ich den Tipp geben: Sobald Du drüber nachdenken musst, ob es schon ein Plagiat ist, ist es eines.
 
Es gibt tausend Lieder die mich an andere Songs erinnern oder Ähnlichkeiten aufweisen, ohne ein Plagiat zu sein.
 
Das ist richtig. Aber wenn Du Dich fragst, ob bei Deinem neuesten Werk nun die Grenze des zulässigen überschritten ist, würde ich in der Praxis lieber davon ausgehen, dass dem so ist, statt hinterher vom Richter in Gebetbuch notiert zu bekommen, dass das nun zu nahe dran und damit ein Plagiat war. Sprich: in der Praxis lieber auf Nummer sicher gehen, statt hinterher der Gelackmeierte zu sein.
 
Mit der Denkweise sollte man lieber gar keine Musik mehr machen, könnte ja irgendwo auf der Welt jemanden geben der die Melodie schonmal gespielt hat.

Wenn du außer solchen solchen Verallgemeinerungen nichts zum Thema beizutragen hast, dann möchte ich dich bitten in diesem Thread nichts mehr zu schreiben. Diese "Tipps" helfen keinem und ich werde sie hier im Musikerboard nicht so unkommentiert stehen lassen.
 
Ein seltsames Unterforum ist das hier. Man darf nur allgemein schreiben, wird aber aufgefordert, keine Verallgemeinerungen zu schreiben ;)
Um etwas genauer zu werden:
Das Plagiat bedingt, wie z.B. Gary Moore erfahren musste (LG München I, Urteil vom 03.11.2008, Az.: 21 O 23120/00) keines Vorsatzes. Das angeblich plagiierte Musikstück lief nur wenige Male im Radio und war nicht auf Tonträger veröffentlicht. Es ist also möglich, unbewusst zu plagiieren. Vor Ersatzansprüchen des Rechteinhabers schützt das aber nicht (es ist also in der Tat so, dass es reichen kann, dass irgendjemand schon einmal etwas (zu) Ähnliches komponiert hat, um mglw. ein Plagiat zu komponieren).
Wenn einem nun allerdings das eigene Werk bereits als Plagiat vorkommt oder man dies zumindest für gut möglich hält, ist man über dieses Unbewusste noch hinaus. D.h. man handelt bewusst. Da bereits das Thema eines Musikstückes urheberrechtsfähig ist und bei der Beurteilung von Plagiaten z.B. die Tonart außer betracht bleibt und das ganze im (hoffentlich vermeidbaren) Prozess durch nie vorhersehbare Sachveständigengutachten beurteilt wird, ist man recht schnell im Plagiatsrisiko.
Nun hat man zwei Möglichkeiten: Man denkt zwar bereits darüber nach, dass man im Plagiatsbereich ist und entscheidet sich, das Risiko in Kauf zu nehmen oder man ändert an der eigenen Komposition noch etwas ab, bis man vom Referenzwerk weit genug weg ist. Ich würde zu letzterem Raten, da man sich damit eher Ärger erspart.
Das Ganze lässt sich wie folgt verkürzen: Sobald man darüber nachdenken muss, ob es ein Plagiat ist, sollte man davon ausgehen, dass es eines ist.
(Ich will mich damit aber hier keinesfalls aufdrängen und bin bereit, von weiteren Postings Abstand zu nehmen, wenn ich den Zweck dieses Forums - Meinungen auszutauschen - falsch aufgefasst haben sollte).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du darfst deine Meinung haben und du hast sie nun auch zweimal für jederman lesbar hier angebracht.

Ich bin der Meinung dass solche Tipps Unsinn sind, da Musik immer von anderer Musik inspiriert ist. Bewusst oder unbewusst. Wenn man genug Musik kennt oder lange genug sucht, findet man immer einen zweiten Song, der ähnlich klingt. Wenn man danach geht dürfte man also gar keine Musik mehr machen.
 
Und mit dieser Meinung mögest Du glücklich werden. Tipps, wer sich wo und in welcher Form am besten äußern sollte, überlasse ich anderen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben