Im Prinzip stimmt das so, da es sich dabei immer um ein Abschneiden der unteren bits handelt. Dennoch ist mir der Begriff "Truncation" vorwiegend in dem Sinn begegnet, dass er ein Abschneiden
ohne Dither meint um den Unterschied zum Dithering deutlich zu machen. Genau genommen müsste man es ausführlicher so unterscheiden: "Truncation
ohne Dither" und "Truncation
mit Dither". Da das aber vielen zu umständlich ist, kenne ich daher vornehmlich das Gegensatzpaar "Truncation" vs. "Dithering".
Und "rauschen" ist kein Nebengeräusch?
Auch hier macht die Genauigkeit Sinn, da Dither selber ja nichts anderes als ein Rauschen ist, wenn auch mit extrem geringen Pegel (im Bereich 0,5 bit), und meistens durch "Noise Shaping" auch noch in seiner Frequenzzusammensetzung in den unhörbaren Bereich über 20 kHz verschoben. Quantisierungsrauschen ist wiederum ein Störgeräusch mehr in der Art einer Verzerrung, die durch die nur annähernd mögliche ´abgestufte´ Abtastung eines kontinuierlichen Signals wie es Audio-Signale typischerweise darstellen, unvermeidbar ist.
Das ansonsten im Signal von Verstärkerstufen usw. hervorgerufene Rauschen, das ja ebenfalls unvermeidbar ist, sollte man wie gesagt der Genauigkeit halber davon unterscheiden.
Andernfalls führt das nämlich zu dem stets ärgerlichen aneinander-vorbei-Reden und den üblichen Missverständnissen, wie man es auch in diesem Thread wieder beobachten kann.
Es ist ja schon irritierend genug, zu Begreifen, dass durch das
Hinzufügen von Rauschen (Dither) Rauschen (Quantisierungsrauschen)
vermindert werden soll.
Das hier im Detail genauer zu beschreiben, dazu fehlt mir die Zeit, denn mit zwei Sätzen ist es nicht getan. Dankenswerterweise findet man im Netz dazu reichlich Material, das sowohl technisch korrekt als auch anschaulich genug ist, um zu verstehen, was da im Detail passiert, z.B. hier:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Dithering
Ich finde es nach wie vor faszinierend, welches technische Know-How in den von uns heute mit der größten Selbstverständlichkeit eingesetzten Geräten, bzw. den dort verbauten Chips steckt und mit welcher Kreativität und welchem Erfindungsreichtum daran gearbeitet wurde, diese Technik immer mehr zu verfeinern. Und das nicht erst seit heute zu unglaublich günstigen Preisen.
Wie man (nicht nur) diesem Artikel entnehmen kann, ist Dithering schon recht lange Stand der Technik bei AD- und DA-Wandlern selber. Wir wenden also Dithering praktisch ständig an, wenn auch unbemerkt und ohne dessen bewusst zu sein, wenn wir ein digitales Aufnahmegerät verwenden oder eine digitale Aufnahme anhören. Wie sollte sonst auch das DAW-interne 32-bit Fließkomma-Format über einen Wandler wiedergegeben werden, der nur maximal 24 bit kann?
Einzig, wenn wir eine Aufnahme bzw. ein Projekt in ein Distributionsformat
rechnen lassen wollen, wie z.B. eine CD (mit ´nur´ 16 bit) oder MP3-Datei, werden wir danach gefragt, ob wir Dithering anwenden wollen (oder eben nicht, was dann "Truncation" im oben angedeuteten Sinne bedeuten würde) und wenn ja, welche Art von Dithering.
Ich wage zwar auch zu bezweifeln, ob der Unterschied zwischen "Truncation" und "Dithering" bei platt komprimierten Titeln hörbar ist, und schon gar nicht, wenn ohnehin mit jeder Menge Verzerrungs-Effekten gearbeitet wird. Da aber wie in dem verlinkten Artikel beschrieben das ganze nicht nur mit der totalen Dynamik an sich zu tun hat, sondern auch vor allem mit Quantisierungsfehlern bei tiefen Frequenzen, sollte man es immer einsetzen. Einen Nachteil gibt es dabei nicht, da das Dither-Rauschen selber immer im unhörbaren Bereich bleibt.