Solmisation und Harmonik

  • Ersteller walking gills
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Wie verwendet man ein solches werkzeug?

Als einzelner, vokalist oder instrumentalist:
es festigt die intervall-sicherheit die musikalische vorstellung, die intonation, indem man sich tonfolgen oder zusammenklänge vorstellt, aber sich am zeichen "festhält".
Alle vorgänge kann man rhythmisieren (auf rhythmussilben habe ich immer verzichtet, sie komplizieren eher).
Eine gruppe kann überdies akkorde bauen, nacheinander oder simultan, auch dissonanzen gelingen leicht wie tritonus und die jazztypischen. 1/2/4, 1/4/5, 1/3/5/6 oder 7/9. Klänge umschichten, kadenzen, alles möglich.
Gut, sich die töne vorzustellen, bevor man sie realisiert.
Dissonanzen intonieren, auflösen oder stehen lassen.
Jedem oder einer untergruppe einen ton zuweisen, ihn im gedächtnis behalten und auf ein einsatzzeichen klingen lassen.
Wer das alles kann, braucht es eigentlich nicht, und wer es braucht, kann es nicht. So bleibt es leider utopie.
 
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Beim Blues hat man ja mehrere Möglichkeiten.
Die bekanntesten sind auf jeden Fall die Moll Blues Skala (eine Moll Pentatonik mit einem chromatischen Durchgangston = in C wäre das c eb f fis g und bb) und die Dur Blues Skala (eine DurPentatonik mit einem chromatischen Durchgangston = in C wäre das c d dis e g a)

Die kann man doch beide gut mit Somisation darstellen.
Ja, dabei gibt es aber mehrere Möglichkeiten, wie man die Silben benutzt. Die gebräuchliche ist, dass man Moll auf der 6. Stufe starten lässt (SU). Das wäre dann:
Dur-Pentatonik: 1-2-3-5-6 <-> JA-LE-MI-RO-SU
Moll-Pentatonik: 1-b3-4-5-b7 <-> SU-JA-LE-MI-RO

Das erscheint mir ungünstig, weil mit der gleichen Silbe unterschiedliche Intervalle bezeichnet werden, obwohl der Grundton und das harmonische Gerüst gleich bleiben.

Die Alternative wäre:
Dur-Pentatonik: 1-2-3-5-6 <-> JA-LE-MI-RO-SU
Moll-Pentatonik: 1-b3-4-5-b7 <-> JA-ME-NI-RO-WU

Man muss sich also entscheiden, ob man eher wenig Alterationen und damit gleiche Silben für unterschiedliche Intervalle benutzen will (Dur: 1<->JA, Moll: 1<->SU), oder ob man eher gleiche Intervalle mit den gleichen Silben bezeichnen will (Dur: 1<->Ja, Moll:1<->JA) und dafür mehr Alterationen bekommt.

Für Blues- und Rockmusik scheint mir die zweite Methode geeigneter, allerdings beziehen sich fast alle Quellen und Übungsmaterialien auf die erste Methode.
 
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Man muss immer entscheiden, ob ein vorgang komplizierter wird als nötig. Jedes system entspricht bestimmten voraussetzungen, so war der generalbass seiner zeit angemessen, einfach und praktisch.
Im vorschul-, unterstufen- und laien-chorbereich wäre JALE eine spielerische, musikverständnis und stimm-entwicklung fördernde bereicherung,
im atonalen bereich, bei vielen leiterfremden tönen, etwa bei blues und dergl.unpraktisch, vielleicht auch unnötig.
 
Das Prinzip von JA-LE finde ich klasse, auch weil es theoretisch sogar Italienisch, Russisch und Französisch sprachigen Menschen ein singbares, relatives Benennungssystem für Tonfunktionen gibt. Schade, dass es sich weder national noch international durchgesetzt hat.
Die größere Komplexität (z. B. immer den nächsten Vokal denken zu müssen für Alterationen - in der Relativen Solmisation sind Erhöhungen ja immer mit "i" und Erniedrigungen immer mit "u" oder "a" - je nach System) steht vermutlich in einem ungünstigen Verhältnis zum Mehrwert. Und da sich die Relative Solmisation durch Curwen, Kodaly und andere international etabliert hat, muss JA-LE leider ein Nischendasein fristen.
Ab einer gewissen Komplexitätsstufe (gemeint ist ein gewisses Maß an musikalischer Erfahrung und Wissen) wird ja auch die Relative Solmisation nur noch als Denkgerüst im Hintergrund verwendet, so wie andere in Stufen oder in Modi mit Grundton, Quint... denken. Und ab diesem Punkt ist die Konsequenz des (Benennungs-)Systems m. E. nicht mehr so wichtig, weil man das Prinzip an sich verstanden hat. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, wenn die Solmisation ab dem Verständnis der Modi nicht mehr so elegant und konsequent ist wie JA-LE.

Beste Grüße vom Frischling hier im Forum,
Axel
 
Beim Blues hat man ja mehrere Möglichkeiten....
Die kann man doch beide gut mit Somisation darstellen....

Wozu sollte man das denn überhaupt brauchen wenn man nicht singt? Ach, Günther Sch. hat es weiter oben ja geschrieben, sehe ich gerade.
Im Blues unpraktisch bis unnötig hat er geschrieben. Das sehe ich auch so.

Denn gerade im Blues weiß doch der Kenner üblicherweise sehr gut was sich gerade harmonisch abspielt da er eine klar definierte Taktzahl, meist ja die 12,
mit bekannter harmonischer Struktur vor sich hat.

Die Flut verschiedener Skalen wird meines Erachtens im Blues auch nur gebremst durch die Schnelligkeit des Stücks und die Fähigkeit des Solisten.

Ansonsten sind im Blues neben den vor Dir genannten Blues Skalen in jedem Fall verschiedene alterierte Skalen, HM5 Skalen, mixo#11-Skalen,
GTHT, HTGT, GT, dorische, lydische und lokrische Skalen möglich, eigentlich das ganze Jazz Programm.

Natürlich gilt beim Blues immer, ein 3-Akkord-Blues mit Feeling klingt allemal besser als ein 10-Akkord-Blues ohne Feeling...

Das DO-RE-MI-Gedöns dürfte dem Feeling aber nicht unbedingt zuträglich sein...also besser mal sein lassen.
Ich glaube sowieso nicht, dass jemand wie Du das an der Stelle benötigt und verwendet ;)
 
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