Hard Rock/Metal als einzelner Gitarrist

Als klassische Metalband mit nur einem Gitarristen fallen mir sofort Motörhead und Black Sabbath ein.

+ Rage (nicht RATM), seit einigen Jahren
+ Sodom
+ Destruction
...
(+ Nirvana)

die VÖ des neuen Farmer Boys Albums am 02.11.2018

Ich wollte gerade maulen, dass der nicht unwichtige Matthias Sayer durch eine Sängerin ersetzt wurde, aber da bin ich wohl nicht auf dem Laufenden... :eek: Vor ein paar Monaten hatte mein Bruder mir irgendeine Anzeige unter die Nase gehalten, da war noch eine Sängerin angekündigt oder abgebildet... Ohne nochmal zu recherchieren vermute(te) ich Dacia Bridges (Dacia & The WMD), nie gehört, kenn ich nur "vom Lesen".
Farmer Boys haben live Spaß gemacht...
 
OT: Dacia & WMD kenne ich ganz gut. Handelt sich um ein Projekt von Dacia Bridges, die mal bei Tape aus Hannover mit Crossover startete ("Yeehah" findet man bei YT), D&WMD hat sie jedenfalls mit ihrem Mann Alex Scholpp gemacht, da ist auch ein Duett mit Lemmy drauf. "The Help" ist ein gemeinsames Projekt von ihr mit ihrem Mann, etwas weniger hart wie D&WMD, sonst hat sie noch Soulalben veröffentlicht - auch mit Scholpp an der Gitarre.

Bei Tarja spielt Scholpp bekanntlich auch die Gitarre, live hat sie meistens noch einen zweiten Gitarristen.

Auch noch eine harte Combo mit einem Gitarristen war Grip Inc. mit Waldemar Sorychta an den Saiten, der übrigens die Farmer Boys damals im Studio unterstützte, und Dave Lombardo (Slayer) an der Schießbude.

P.O.D. haben nur einen Gitarristen, Fear Factory und Limp Bizkit. Wie konnte ich Wes Borland vergessen?
 
Hm...Disturbed könntest du dir evtl. anschauen.
Das habe ich sogar schon, denn die Band mag ich durchaus. Und es ist genau so, wie du schreibst: Dan Donegan spielt vor allem fette Rhythmus Riffs und nur wenig Melodien/Soli. Das klingt bombastisch, aber auch ein wenig eintönig. Die Lieder gleichen das in meinen Augen mit viel Lyrics und gutem Sänger aus.
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Stückel Dir die Parts zusammen, die den Song ausmachen und lass die jeweils untergeordnete Gitarre weg. So mach ich das zumindest. Für das Solo geht es eben nur so, dass der Bass den Hintergrund spielt,.
Ja, so machen wir das in der Band auch. Ich habe mich nur gefragt, was noch so geht, auch bei Songs die ich gerade versuche für die Band zu schreiben. Daher meine Frage nach Ideen.
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Pedale verwenden um anzudicken... Octaver, Delay, usw...
Delay habe ich schon im Einsatz, Octaver ist auf der List. Ich habe sogar schon über ein zwei-Amp Setup nachgedacht, aber man muss ja nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen. ;)
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Und Black Sabbath gelten doch als einer der Urväter des Metal, immer nur eine Gitarre..
Ja, richtig. Wobei die eher der "Classic Rock" des Metal sind - gibt es Classic Metal als Genre?
Da ist die Gitarre stellenweise schon dünner, der Bass gleicht etwas aus oder es sind im Studio Overdubs dabei.
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- warum nicht nach nem zweiten Gitarristen umsehen?
Passiert auch schon parallel.
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Eddie van Halen ist meiner Meinung nach ein besseres Beispiel für ein abwechslungsreiches Wechselspiel zwischen Begleitung und Solieren. Bei Begleitung ist er kein Akkorddrescher sondern liefert Variationen in Singlenotes oder Arpeggios. Auch in der Zeit Sammy Hagars, der ab und an eine Gitarre umhängte..
Ja, Eddie konnte das sicher. Später kam auch öfter mal Keyboard zum Einsatz.
Aber er ist eben auch ein echter Könner, da habe ich doch viel Respekt.
Welche Van Halen Songs wären für den Einstieg geeignet?
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Vielen Dank auch für die ganzen anderen Ideen - da muss ich mich dann jetzt mal durchhören.
 
Hämatom haben auch nur eine Gitarre. Live bläst einem die Gitarren / Bass - Kombi die Ohren weg. Sehr geil:m_git1:
 
Ain't talkin' 'bout love
Right here, right now
Panama
 




Tieflader machen das recht gut finde ich :) Aber Alex ist auch mein Held , der rockt das halt
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Oh Prong gibt es auch noch



Live eine Wucht, da vermisst keiner eine 2te Gitarre
 
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Vein Van Halen würde ich mir erstmal die frühen Sachen vom ersten Album angucken. Die sind noch nicht sooo kompliziert wie spätere Sachen. “You really got me” zb. Ist zwar ein Cover, aber geht halt besser ab als das Original (eine der wenigen Ausnahmen).
 
Gleiches Thema bei mir, wie folgt gehe ich damit um:

- Der Grundsound darf nicht von Dir alleine getragen werden. Spiele mal nicht mit. Wenns total dünn klingt, müssen Bass und Drums mehr machen, Du mehr obendrauf als mittendrin. Dadurch kannst Du Dir Leadpassagen leisten, ohne gleich das ganze Fleisch im Sound zu verlieren. Ganz wichtig ist die Dynamik zwischen den Parts wo Du riffst und wo Du Lead spielst, die Band muss da zwischen Mittreiben und Tragend gut switchen.

- @DarkStar679 bringt ne gute Grundlage ein: verzerrter Bass. Basser neigen dazu, wenig mit ihrem Ton während des Songs zu spielen. Da wo Du in den Hintergrund gehst, kann er aber fantastisch die Lücke füllen. Sei es EQ, Zerre, Tonabnehmer.

- Das Songwriting muss darauf konzipiert sein. Dauernde Leadpassagen wie n Slash sie spielen würde, kommen bei einer Gitarre weniger geil, weil das Fleisch fehlt. Iommi macht vor, wie die Riffs eben tragender werden als die Lead-Anteile, und wie man Lead-Passagen dosieren muss.

- Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich zwischen recht unterschiedlichen Sounds umschalten muss, um jeweils n fetten Rhythmussound und Leadsound zu haben, der zur Band passt. Ein Marshall JVM kommt einem da sehr entgegen mit 400 Kanälen und so, da gehts recht einfach einzustellen, ansonsten arbeite ich grade viel mit Overdrives, die den Klang durch das Boosten bestimmter Frequenzen schön da hin schieben, wo ichs für den Part grade brauche.
 
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Ich denke, ihr müsst an zwei Bereichen arbeiten:
1) Wer was für Parts spielt
2) Mit was für einem Sound ihr spielt.

Unter 1) fällt, dass man sich als Gitarrist nicht in die Situation bringt, erst dicke Power-Chords zu spielen und dann in ein Solo zu gehen, wo auf einmal alles fehlt und es eigentlich mehr ballern würde, wenn man statt Solo weiter Rhythmusgitarre spielt.
2) Punkt 2 relativiert Punkt 1 möglicherweise schon wieder. Ich hab mal nen verzerrten Bass gehört, der so fett war und gesägt hat, dass der für mich so manchem E-Gitarrensound Konkurrenz gemacht hat. Weiß leider nicht, was das für ein Setup war. Die Moral: Gezielt Bassverzerrer einsetzen. Was DU außerdem tun kannst, falls es zu eurem Stil passt: Probier mal ein analog-klingendes Delay VOR der Verzerrung aus. Klingt dann weniger nach Delay, sorgt aber dafür, dass dein Gitarrensound "schmierig" wird und fetter. Dabei musst du den Mix-Anteil des Delays immer abhängig vom Verzerrgrad machen, weil die Delay-Repeats ja durch die nachfolgende Zerre lautkomprimiert werden. Ich finde, dass das sehr helfen kann!
 
wie schon geschrieben.. du allein kannst da nicht viel als einzelner Gitarrist machen - du bist darauf angewiesen, dass der Bass mehr dazu tut - sei es an Bass Lines, die dichter sind,
oder auch mit dichterem Sound durch Verzerrung.

Es gibt unzählige Beispiele, wo nur eine Gitarre in einer Band ne gute Figur macht.. hast halt mehr Bewegungsraum mit der Gitarre UND der Bassist für sich auch.

nur als Beispiel.... Stone Axe -
 
hi,

je nach genre kann man ja offenbar sogar nur mit tiefgestimmter gitarre+drums ordentlich druck machen... siehe mantar ^^
wobei ich da den live-auftritt bzw sound noch abwarten muss... auf den alben sind ja durchaus ein paar spuren mehr zu hören..
 
mit welchen einstellungen für zeitversatz und wiederholung?
oder würde ein einfaches predelay (slapback) schon reichen?

Predelay ist was anderes, das ist ein Parameter bei (manchen) Halleffekten :) Wobei ein kurzer Hall mit entsprechendem Predelay wahrscheinlich auch funktionieren würde - damit sollte ich mal experimentieren :gruebel:

Zeitversatz und Wiederholungen würde ich vom Song abhängig machen, genauer: Vom Tempo und Zerrgrad (je mehr Zerre, desto leiser muss das Delay sein). Irgendwas zwischen 130 und 150 bpm dürfte gut funktionieren, also ungefähr 400 bis 450 ms. Kann aber sein, dass das in den Stil nicht so reinpasst. Es wird dadurch schnell fuzzy, weil die Töne durch das langsame Delay zeitgleich klingen, obwohl man sie nacheinander gespielt hat. Die nachträgliche Verzerrung arbeitet dann ähnlich, wie wenn man die Töne gleichzeitig gespielt hätte. Wird also etwas lo-fi. Im Postrock wird sowas gern gesehen. Ist aber auch in ganz anderen Stilen schon verwendet worden, unter anderem von Eddie van Halen (https://www.guitarworld.com/gear/why-tape-delay-goes-front-your-amp). Da weiß ich aber nicht, mit was für Settings.

Das Beispiel von Stone Axe find ich gut. Was mir hierbei auffällt: Sowohl Bass als auch E-Gitarre haben einen Stereosound. Auch hier wird also getrickst. Bei der E-Gitarre höre ich definitiv einen Stereohall. Beim Bass ist es vielleicht Panning, aber da scheints mir auch so, als wären da zwei Signalketten am Werk, wobei die mit mehr Verzerrung und Attack weiter links liegt. Das sind so Sachen, die man live durch den natürlichen Raumklang nicht unbedingt braucht, aber so eine Aufnahme im Nachhinein schön fett klingen lassen. Was man in diesem Video hört, kann man also nicht so 1:1 auf die Livesituation übertragen, auch wenn das ein Liveauftritt war.
 
Ich verwende mein Delay (MXR Carbon Copy) derzeit eher in Richtung Double-Track, mit ca. 80-100 ms, keinem Feedback/Regen und 40-45% Mix in der Loop, (deutlich weniger ca. 20% wenn es vor der Zerre ist). Das matscht dann nicht, macht die Gitarre aber schon voller.
 
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Hab jahrelang in einer ProgRock-Band Bass gespielt, hatten nur einen Gitarristen und der hat halt entsprechend dicken Sound aufgelegt und Rhythmusparts mit Melodien angereichert + dedizierte Solisparts ohne Rhythmus.

Fand es als Bassist auch besser so, der Sound war einfacher einzustellen und die Instrumente haben sich nicht so stark maskiert (den selben Tonbereich umkämpft).

Noch eine Band, wo die Gitarre alleine kämpft ... und die Musik trotzdem ziemlich vollgestopft ist: Dream Theater!
 
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Es wurde viel gesagt und auch sehr vieles stimmt.

Ein Hinweis von mir wäre hier noch:
Wenn ihr euch ans Songschreiben macht --> Denkt auch mal an die Durchführbarkeit des Ganzen.

Ich ertappe mich oft beim Aufnehmen bei folgendem "Hier noch ein Overdub. Oh, da noch ne zweistimmige Gitarre! Hier noch ein Picking Muster hinter dem Riff?" Klingt alles affenscharf, aber in den Bands in denen ich war war ich zu 90% alleine.
Weswegen ich mich dann einfach oft zügeln muss und auch an die Livesituation denken muss. Alles cool wenns auf (Fest-)Platte super klingt, aber wenn es live dann klingt wie ausgedünnter Poprock hat man auch nix gewonnen.

Habe mal Fear mit Ola Englund gesehen als Vorband. Waren cool. Waren auch zu zweit an den 6saitern. Aber Ola musste die ganzen 2stimmigen Gitarrenparts alleine spielen mit einem Harmonizer, da der andere Gitarrenmann den Rhythmus spielte. Fand ich auch nicht so toll. Harmonizer sind im besten Fall akzeptabel im Sound und Feeling (So zumindest meine Meinung. Und Ola hatte da sicher kein Boss GT1 dabei...)
 
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