wie double stops und andere mini akkorde finden ?

Ob du den für Überflüssig hälst oder nicht - der Begriff ist nunmal Weltweit bekannt und wird seit ein paar Dekaden verwendet. Da wirst du nichts dran ändern....
 
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Ob du den für Überflüssig hälst oder nicht - der Begriff ist nunmal Weltweit bekannt und wird seit ein paar Dekaden verwendet. Da wirst du nichts dran ändern....

is mir auch klar.... Leider

ich habe mich ja aber auch nicht nur sinnlos beschwert, sondern versucht den Begriff mit Inhalt und einem Konzept zur Umsetzung auf der Gitarre zu füllen. ;)

Das deutsche Äquivalent (?!?), Doppelgriff, würde mich auch weniger stören. Es geht mehr darum, dass immer englische Begriffe ( Shape, Pattern, Scale, Modes, was auch immer....) verwendet werden, aber inhaltlich offenbar nicht ausgefüllt werden können... Meiner Meinung nach gibts da öfter mal größere Kommunikationsprobleme zwischen dem Englischen und Deutschen, vor allem wenn man nicht nur sprachlich, sondern auch musiktheoretisch nicht "fließend" übersetzen kann...

grüße B.B.
 
m.E. Ist das charakteristische am Double-Stop das Double (2 Noten gleichzeitig als Intervall) gefolgt von einem Stop (Pause), da fehlt bei der Übersetzung Doppelgriff dann auch die Hälfte.
 
Ja, @B.B hat natürlich schon recht. Der Begriff Double-Stop ist irreführend und eigentlich gar nicht eindeutig festgelegt. Denn laut Definition werden nicht nur zwei, sondern einfach mehrere Töne gleichzeitig gespielt. Bei der Gitarre hat sich halt die Verwendung von zwei gleichzeitig zu spielenden Tönen etabliert. Ja, ich weiss: "Dann nennt das Kind doch Zweiklang!" Nein, denn Zweiklang ist doch auch so was Umgangssprachliches.

Betreffend Harmonie vs. Melodie: Ein einzelner, für sich alleine gespielter Double-Stop/Zweiklang/call-it-what-you-like kann keine Melodie sein, denn eine Melodie bezeichnet die geordnete Abfolge von Tönen. Das müssen also schon mal mindestens zwei aufeinanderfolgende Töne sein. Streng genommen ist ein Zweiklang auch keine Harmonie, denn da benötigt es für die eindeutige Zuordnung Dur oder Moll mindestens einen Dreiklang.

Nun, es ist halt ein bisschen wie der Powerchord. Die Bezeichnung klingt auch viel cooler als Quintakkord. Und auch ein Quintakkord ist nicht unbedingt ein streng definierter musikalischer Begriff. Es ist einfach ein Akkord ohne Terz, und da sind wir doch schon wieder beim Zweiklang. Darf ich überhaupt Zweiklang sagen oder sag ich nun "terzloser Akkord"? Aber ein Akkord ist doch zumindest schon mal ein Dreiklang? Hallelujah, es verwirrt, das Zeugs.

Ich achte darauf, beim Unterricht keine solche anglifizierten Begriffe zu streuen. Beim Powerchord bin ich machtlos, den Double-Stop hab ich hingegen erfolgreich ignoriert. So, und jetzt ab zur Arbeit...wird ein langer heisser Tag im Büro. Vielleicht gibts um 9 Uhr zusätzlich zum Kaffee noch ein Brötchen. Das ist dann mein persönlicher "Double-Stop".
 
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(Semi-) Profigitarristen brauchen den Begriff Powerchord und Doublestops nicht.

Den Wald-und-Wiesen-Spieler zeigt der Begriff an, dass es mehr Akkordarten, als den Powerchord gibt. Genauer: mehr Doppelgriffe. Um ganz genau zu sein: Neben reinen Quinten und Quarten und Oktaven gibt es noch 9 andere Intervalle innerhalb einer Oktave.

Was die Begrifflichkeit Doublestops angeht, erkläre ich es mir so.
Double für Doppelgriffe, und Stopp für die Bogenhaltung bei Streichinstrumenten, wenn sie Doppelgriffe spielen. Wärend der Winkel des Bogens bei einzelnen Tönen recht frei ist, solange keine Nachbarsaite berührt wird, so ist der Winkel bei Doppelgriffen festgelegt, was das "Stop" erklärt.
Allerdings lasse ich mich von Streichern hier gerne eines besseren belehren.

Bei Streichern funktionieren Doppelgriffe technisch bedingt nur über 2 benachbarte Saiten. Akkorde lassen sich nur als Arpeggio spielen.

Bei den Jazzern gibt es eine interessante Variante, Doublestops zu spielen, indem sie nur die Terz und Septime eines Akkordes, sowie deren Umkehrung zu spielen. Findet man auch im Blues, wobei aber doch oft der Bass als Leersaite mit ertönt.

Ersteres hab ich aus einem Pianobuch, letzteres von einem Tutorial. Aber auch in irgendeinem Lehrbuch über Begleittechniken. (Ich glaube es war das, wo "What a wondervol world" in zig Stilen durchexerziert wird.)

Ist aber auch egal. Bis man jemanden dazu motiviert bekommt, sich mal mit den elementarsten Basics zu beschäftigen, braucht es im Forum viel Überzeugungsarbeit.

Für mich, der gerne 3-Finger-Picking oder à la Clawhammer-Technik spielt, sind die Doppelgriffe (Melodie und 1 Akkordton auf benachbarten Saiten) so selbstverständlich, dass ich über vieles gar nicht nachdenken muss, sondern einfach spiele.

Aber die Grundlagen wurden Tonart für Tonart, Stück für Stück fleißig erarbeitet.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Apropos Rhythmus

Lässt sich hier im Forum Lilipond integrieren?
Oder Tabs mit Slash-Notation?
Dann könnte man mal ein Tutorial starten.
 
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Bei den Jazzern gibt es eine interessante Variante, Doublestops zu spielen, indem sie nur die Terz und Septime eines Akkordes, sowie deren Umkehrung zu spielen. Findet man auch im Blues, wobei aber doch oft der Bass als Leersaite mit ertönt.

schon, aber das ist dann ein Akkord ohne Grundton, der nur noch die Leittöne + evtl. zusätzliche Tensions spielt, während der Bass den Grundton liefert. Spieltechnisch zwar easy, konzeptuell aber weit über dem horizont des TE, sonst würde er die Frage nicht so stellen wie er sie gestellt hat.

Ersteres hab ich aus einem Pianobuch, letzteres von einem Tutorial. Aber auch in irgendeinem Lehrbuch über Begleittechniken. (Ich glaube es war das, wo "What a wondervol world" in zig Stilen durchexerziert wird.)

vermutlich das "Solo Guitar Book" von Stephan Bormann, Prof an der Musikhochschule in Dresden. Guter Mann, Gutes Buch. Kann ich empfehlen ;)

Ist aber auch egal. Bis man jemanden dazu motiviert bekommt, sich mal mit den elementarsten Basics zu beschäftigen, braucht es im Forum viel Überzeugungsarbeit.

wohl wahr, wohl wahr...


Lässt sich hier im Forum Lilipond integrieren?
Oder Tabs mit Slash-Notation?
Dann könnte man mal ein Tutorial starten.

bringt nicht viel denk ich ( siehe oben). Habe das, nicht nur in diesem Thread, schon oft probiert. Die Leute suchen primär nach Abkürzungen und schnellen Lösungen. Alles was mehr als 1-2 Stunden arbeit bedeutet wird wieder verworfen. Die Leute die sich diese Arbeit machen wollen, haben einen Lehrer oder kommen allein zurecht und fragen nicht in einem Forum....

Welchen Begriff benutzen die Profis denn dann, wenn sie von Powerchords reden?

Ich denke es ist eher gemeint, dass viele fortgeschrittene Gitarristen kaum noch Barrés und Powerchords verwenden. Ist aber imho so nicht ganz korrekt, da auch sehr stilabhängig. Was einen Double-Stop betrifft könnte man das ganze konzeptuell unterscheiden. Ein (Semi)Profi würde nicht denken. Ich spiele diese beiden Punkte auf dem Griffbrett, die ich anhand deren Verhältnis zur Moll-Penta erkenne und nur in dieser einen Lage spielen kann, sondern: ich spiele Terz und Grundton eines Dur-Akkords..

also Spieltechnisch das gleiche, aber konzeptuell anders "integriert".

grüße B.B.

grüße B.B.
 
Begrifflichkeiten:
Quinte bzw. Quintgriff oder Quint-Oktavgriff statt Powerchord
harmonische Intervalle statt Double-Stopps
oder einfach: Doppelgriffe.

Das mit dem Terz-Septim-Griff war nur ein interessantes Beispiel von vielen Möglichkeiten. Sollte nur zum Weiterdiskutieren anregen.

Was Lilypond angeht, so habe ich hier eine Anfrage gestartet.
https://www.musiker-board.de/threads/lilypond-userthread.393137/page-6#post-8813789

Wenn man auf den Wikibooks ein Tutorial startet, kann man es hier spiegeln (oder umgekehrt), und die Grafiken von den Wikibooks wieder hier einfügen. Das wäre eine Win-Win-Situation.

Ich hoffe man betrachtet hier die Wikibooks (wie die Wikipedia) als "neutraler Boden".

Gruß Mjchael
 
Der Begriff "double stops" ist im Countrybereich total geläufig, hat diese Spieltechnik doch einen entscheidenden Einfluss auf den typischen Countrysound - hier noch mit Bendings verfeinert. Double stops gibt es nur bei Saiteninstrumenten. Das "stops" kommt von "Greifen". Es werden 2 unterschiedliche Töne auf einem Saiteninstrument (und auf unterschiedlichen Saiten) gegriffen. Bei Saiteninstrumenten gibt es aber auch immer die Leersaiten. Wenn einer der beiden Töne oder beide über eine Leersaite gespielt werden, spricht man streng genommen nicht mehr von einem Double stop (obwohl es 2 Töne sind). Auch bei einem Piano würde man bei "Zweiklängen" nicht von einem Double Stop sprechen.
LG Hubert
 
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Ja, @B.B hat natürlich schon recht. Der Begriff Double-Stop ist irreführend und eigentlich gar nicht eindeutig festgelegt.

Wird aber wirklich schon lange so benutzt und mir war es auch nur in Verbindung mit dem gleichzeitigen Anspielen von 2 Noten, vornehmlich verteilt auf die unteren drei Saiten. Die ganzen Magazine wie Guitar Player etc verwenden diesen Begriff auch, gerade im Zusammenhang mit Berichten über Stevie Ray Vaughn sind sie mir da in Erinnerung.... auch schon vor 20-30 Jahren.

Eine Suchanfrage auf YT spuckt auch mehr als 1-2 Ergebnisse aus... :) Und alle mit dem gleichen Inhalt bzw. der gleichen Technik auf dem gleichen Instrument. Scheint schon geläufig zu sein ;-)

https://www.youtube.com/results?search_query=doublestops

Auf Violine oder Cello wird es aber wohl auch verwendet - auch hier steht es laut Wiki für 2 zusammengegriffene/gespielte Noten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelgriff
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nochmal: die Message hinter meinen Aussagen ist ja nicht so sehr gegen den Begriff selbst, es ist eine Aufforderung das ganze konzeptuell mit Inhalt zu füllen der über Tabs und Punktmuster hinausgeht. Es ist ja nicht so dass es Skalen und Akkorde und dann eben Double Stops gäbe und das getrennte Dinge wären. Double Stops sind einfach, je nach Ausführung, irgendwo auf dem "Kontinuum" verortet.

Also im Prinzip: sich ausreichend mit Akkordaufbau und Harmonielehre zu beschäftigen um sich das einfach in jedweder Situation herleiten zu können .....

grüße B.B.
 
Nochmal: die Message hinter meinen Aussagen ist ja nicht so sehr gegen den Begriff selbst, es ist eine Aufforderung das ganze konzeptuell mit Inhalt zu füllen ....

Also im Prinzip: sich ausreichend mit Akkordaufbau und Harmonielehre zu beschäftigen um sich das einfach in jedweder Situation herleiten zu können .....

grüße B.B.

Es gibt da, glaube ich, verschiedene Ansätze.
Der eine ist akademisch, vermutlich inhaltlich korrekt und würde einen enormen Nutzwert für denjenigen bringen, der sich mit der Materie ( Harmonielehre ) so weit auseinander setzt, dass Begrifflichkeiten fachgerecht wiedergegeben und hergeleitet werden können.

Aber - jemand der anfängt Gitarre zu spielen, wird sich zu 90% nicht direkt mit diesen Inhalten beschäftigen. Eigentlich schade ( bei mir auch so ), aber es ist glaube ich gängige Praxis.

Der 2. Ansatz zielt darauf, mit welchen Begriffen man sich am besten verständigen kann und vor allem weiß, was damit gemeint ist, obwohl es auf den ersten Blick keine inhaltliche Herleitung gibt. Bestes Beispiel ist der genannte Quintakkord, oder Chord ohne Terz. Ein großer Teil wird hier mit dem Begriff Powerchord direkt wissen was gemeint ist und es umsetzen können.

Wenn 70% der Leute wissen, was mit einem Powerchord gemeint ist, so ist doch klar, dass der Begriff verwendet wird, denn er wird verstanden. Da können die anderen 30% 1000x sagen, dass der Begriff eigentlich falsch ist und es anders heißen müsste. Es wäre auch schön, wenn das jeder weiß. Es würde jeden vom musikalischen Verständnis weiterbringen, also ein klarer Vorteil. Da es aber am Ende um Verständigung geht ... benutzt man das, was die meisten verstehen. Ich finde das legitim.
 

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